Frieden schaffen, mit immer mehr Waffen? – Die krude Logik des ehemaligen Deutschen Aussenministers J. Fischer
Dr. Alexander von Paleske ----- 20.5. 2018 ---- Der Gründer und Herausgeber des SPIEGEL, Rudolf Augstein, schrieb vor seinem Tode über den damaligen Grünen Aussenminister Joseph Martin Fischer, nachdem dieser die Bundeswehr mit in den Sezessionskrieg im ehemaligen Jugoslawien geschickt hatte:
"Der Frankfurter Sponti und Sitzblockierer gegen die US-Rakete Pershing , das grösste Schimpfmaul gegen den verbrecherischen Krieg der USA gegen Vietnam, wirft seine Vergangenheit hinter sich, wie der Apostel Paulus, und betet an, was er immer bekämpft hat, den Kriegskapitalismus." (zitiert nach Merseburger: Rudolf Augstein, der Mann der den SPIEGEL machte S. 525)
Rudolf Augstein - Journalist des Jahrhunderts ........Fischer abgewatscht
Nun hat der SPIEGEL in seiner neuesten Ausgabe seine Seiten für ein Interview mit Fischer geöffnet, das allerdings diese Einschätzung Augsteins eher rechtfertigt - wenn auch in anderem Zusammenhang. Titel:
„Der amerikanische Präsident zerstört die amerikanische Weltordnung“
Irreführender Titel
Nun, auch dieser Titel ist schon reichlich irreführend, denn die USA haben in den 60er und 70er Jahren mit dem Krieg in Vietnam, und in den 2000er Jahren mit dem Einmarsch in den Irak eine Weltordnung errichtet, die von Kriegsverbrechen geprägt, und insbesondere mit dem von Lügen angezettelten Krieg im Irak zur Destabilisierung einer ganzen Region geführt hat.
Hinzu kommen noch die Förderung des blutigen Putsches in Chile 1973, und die Finanzierung der Contras in Nicaragua in den 80er Jahren.
Das betrifft nicht nur die vom US Präsidenten G.W. Bush zu verantwortenden Kriegseinsätze, im Irak und Afghanistan, sondern auch die von seinem Nachfolger Barack Obama zu verantwortenden in Libyen und Syrien.
Libyen, das dank der militärischen Intervention der USA, Frankreichs und Grossbritanniens, nach dem gewaltsamen Ende der Diktatur Gaddafis - auch der hatte sein Atomprogramm gestoppt - in einen nicht enden wollenden Bürgerkrieg schlittertete. Fischer forderte seinerzeit auch noch eine Beteiligung Deutschlands, und griff den damaligen Aussenminister Westerwelle wegen seiner Zurückhaltung an.
Ebenfalls unter Obama die Waffenlieferungen an die sunnitischen Rebellen in Syrien die letztlich bei der radikalislamistischen Al Nusra Fron</i>t und dem nicht minder radikalislamistischen IS landeten.
Afghanistan im Bürgerkrieg
Vergessen werden sollte auch nicht der von Fischer mit zu verantwortende Kriegseinsatz in Afghanistan, der zu einem nicht enden wollenden Bürgerkrieg geführt, und schliesslich dort auch noch den Terroristen des Islamischen Staats (IS) ein reiches Betätigungsfeld verschafft hat, insbesondere auch für Terrorakte gegen die von Sunniten verhassten Schiiten.
Schliesslich der Umsturz in der Ukraine und den dann folgenden anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen im Osten des Landes.
Anders als gedacht
US-Präsident Trump hat nicht, wie auch Herr Fischer nach dessen Amtsantritt zunächst vermutete, sich aus der Weltpolitik verabschiedet, nein, er führt die USA-Kriegspolitik - „Weltordnung“ wie Fischer sie nennt - eigentlich nur konsequent fort, gegenüber dem Iran und auch gegenüber Nordkorea, flankiert von einer erheblichen Steigerung des US-Militärbudgets.
Angesichts dieser Lage fordert nun Fischer in seinem tiefschürfenden Interview, und bereits zuvor in Syndicate mehr Ausgaben der Europäer für das Militär.
Nicht verstanden?
Offenbar hat ihm das Kriegsabenteuer in Afghanistan nicht deutlich genug vor Augen geführt, dass selbst NATO-Truppen und eine Billion US-Dollar, die mittlerweile in den dortigen Krieg gepumpt wurden, die Taliban – und nun auch noch den Kalifat-IS – nicht besiegen konnten, Ganz im Gegenteil!
Insbesondere der Konflikt in Syrien hätte sich bereits im Anfangsstadium durch Verhandlungen mit Russland und der syrischen Regierung lösen lassen, stattdessen wurde auf die Absetzung des syrischen Präsidenten Assad binnen zwei Wochen gesetzt.
Regime change ist die Devise
Gerade am Beispiel Nordkorea zeigt sich, wie schon am Beispiel Libyens und Iraks, dass die USA darauf setzen, erst die Atomwaffen und dann letztlich Nordkoreas Diktator Kim Jong Un - wie Gaddafi und zuvor Iraks Saddam Hussein - loszuwerden. Wie anders ist sonst Trumps Sicherheitsberater Bolton zu verstehen, dass in Sachen Nordkorea man dem Beispiel Libyens folgen wolle.
John Bolton ....nur die allerdümmsten Kälber
Dass Nordkoreas Kim nicht nach der Devise handelt
„Nur die allerdümmsten Kälber suchen ihre Metzger selber“
versteht sich von selbst, also stellt er das Treffen mit Trump in Frage.
Nun droht Trump wieder – über Twitter - mit der Dezimierung Nordkoreas, nachdem er zuvor sich selbst für den Friedensnobelpreis vergeschlagen hatte.
Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern
Fischer hat den seinerzeitigen Slogan der Friedensbewegung in den 80er Jahren, den auch er im Munde führte
,
"Frieden schaffen mit immer weniger Waffen“
bereits in den Balkan-Sezessionskriegen über Bord geworfen, und ihn jetzt ins Gegenteil verdreht:
"Frieden schaffen mit immer mehr Waffen
Ja, Rudolf Augstein hatte schon recht: Fischer betet den Kriegskapitalismus an, den er einst als Polit-Rocker bekämpfte.
Was wir brauchen sind ernsthafte Verhandlungen mit allen Konfliktparteien in allen Konflikten, nicht mehr Soldaten, Kampfflugzeuge und Panzer.
.
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Rudolf Augstein - Journalist des Jahrhunderts ........Fischer abgewatscht
Nun hat der SPIEGEL in seiner neuesten Ausgabe seine Seiten für ein Interview mit Fischer geöffnet, das allerdings diese Einschätzung Augsteins eher rechtfertigt - wenn auch in anderem Zusammenhang. Titel:
„Der amerikanische Präsident zerstört die amerikanische Weltordnung“
Irreführender Titel
Nun, auch dieser Titel ist schon reichlich irreführend, denn die USA haben in den 60er und 70er Jahren mit dem Krieg in Vietnam, und in den 2000er Jahren mit dem Einmarsch in den Irak eine Weltordnung errichtet, die von Kriegsverbrechen geprägt, und insbesondere mit dem von Lügen angezettelten Krieg im Irak zur Destabilisierung einer ganzen Region geführt hat.
Hinzu kommen noch die Förderung des blutigen Putsches in Chile 1973, und die Finanzierung der Contras in Nicaragua in den 80er Jahren.
Das betrifft nicht nur die vom US Präsidenten G.W. Bush zu verantwortenden Kriegseinsätze, im Irak und Afghanistan, sondern auch die von seinem Nachfolger Barack Obama zu verantwortenden in Libyen und Syrien.
Libyen, das dank der militärischen Intervention der USA, Frankreichs und Grossbritanniens, nach dem gewaltsamen Ende der Diktatur Gaddafis - auch der hatte sein Atomprogramm gestoppt - in einen nicht enden wollenden Bürgerkrieg schlittertete. Fischer forderte seinerzeit auch noch eine Beteiligung Deutschlands, und griff den damaligen Aussenminister Westerwelle wegen seiner Zurückhaltung an.
Ebenfalls unter Obama die Waffenlieferungen an die sunnitischen Rebellen in Syrien die letztlich bei der radikalislamistischen Al Nusra Fron</i>t und dem nicht minder radikalislamistischen IS landeten.
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Vergessen werden sollte auch nicht der von Fischer mit zu verantwortende Kriegseinsatz in Afghanistan, der zu einem nicht enden wollenden Bürgerkrieg geführt, und schliesslich dort auch noch den Terroristen des Islamischen Staats (IS) ein reiches Betätigungsfeld verschafft hat, insbesondere auch für Terrorakte gegen die von Sunniten verhassten Schiiten.
Schliesslich der Umsturz in der Ukraine und den dann folgenden anhaltenden militärischen Auseinandersetzungen im Osten des Landes.
Anders als gedacht
US-Präsident Trump hat nicht, wie auch Herr Fischer nach dessen Amtsantritt zunächst vermutete, sich aus der Weltpolitik verabschiedet, nein, er führt die USA-Kriegspolitik - „Weltordnung“ wie Fischer sie nennt - eigentlich nur konsequent fort, gegenüber dem Iran und auch gegenüber Nordkorea, flankiert von einer erheblichen Steigerung des US-Militärbudgets.
Angesichts dieser Lage fordert nun Fischer in seinem tiefschürfenden Interview, und bereits zuvor in Syndicate mehr Ausgaben der Europäer für das Militär.
Nicht verstanden?
Offenbar hat ihm das Kriegsabenteuer in Afghanistan nicht deutlich genug vor Augen geführt, dass selbst NATO-Truppen und eine Billion US-Dollar, die mittlerweile in den dortigen Krieg gepumpt wurden, die Taliban – und nun auch noch den Kalifat-IS – nicht besiegen konnten, Ganz im Gegenteil!
Insbesondere der Konflikt in Syrien hätte sich bereits im Anfangsstadium durch Verhandlungen mit Russland und der syrischen Regierung lösen lassen, stattdessen wurde auf die Absetzung des syrischen Präsidenten Assad binnen zwei Wochen gesetzt.
Regime change ist die Devise
Gerade am Beispiel Nordkorea zeigt sich, wie schon am Beispiel Libyens und Iraks, dass die USA darauf setzen, erst die Atomwaffen und dann letztlich Nordkoreas Diktator Kim Jong Un - wie Gaddafi und zuvor Iraks Saddam Hussein - loszuwerden. Wie anders ist sonst Trumps Sicherheitsberater Bolton zu verstehen, dass in Sachen Nordkorea man dem Beispiel Libyens folgen wolle.
John Bolton ....nur die allerdümmsten Kälber
Dass Nordkoreas Kim nicht nach der Devise handelt
„Nur die allerdümmsten Kälber suchen ihre Metzger selber“
versteht sich von selbst, also stellt er das Treffen mit Trump in Frage.
Nun droht Trump wieder – über Twitter - mit der Dezimierung Nordkoreas, nachdem er zuvor sich selbst für den Friedensnobelpreis vergeschlagen hatte.
Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern
Fischer hat den seinerzeitigen Slogan der Friedensbewegung in den 80er Jahren, den auch er im Munde führte
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bereits in den Balkan-Sezessionskriegen über Bord geworfen, und ihn jetzt ins Gegenteil verdreht:
"Frieden schaffen mit immer mehr Waffen
Ja, Rudolf Augstein hatte schon recht: Fischer betet den Kriegskapitalismus an, den er einst als Polit-Rocker bekämpfte.
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onlinedienst - 20. Mai, 12:50 Article 4460x read