Geplantes Attentat des Iran in den USA oder „Tonkin-Zwischenfall“ des Jahres 2011?
Dr. Alexander von Paleske --- 13.10. 2011 ---
Im August 1963 gab der damalige US-Präsident L. B. Johnson den Befehl zu Luftschlägen gegen Nordvietnam., Es war der Beginn des vollen US-Engagements in den Vietnam-Krieg, und er begann mit einer Lüge:
Die Tonkin-Lüge
Anfang August des Jahres 1963 kam es zu einer geplanten Provokation der Nordvietnamesen durch US-Zerstörer. Nordvietnamesische Schnellboote sollen daraufhin die US-Kriegsschiffe angegriffen haben. Die Einzelheiten des Zwischenfalls, der als „Tonkin Zwischenfall“ in die Geschichte einging, finden sich hier.
Am 5. August 1963 wurden von etwa 30 trägergestützten Flugzeugen Angriffe auf nordvietnamesische Marinestützpunkte in Hon Gay, Loc Tschad, Phuc Loi, Vinh und Quang Khe geflogen. Kurz vor dem Beginn der Bombardierung hatte Präsident Johnson in einer Fernsehansprache die Angriffe angekündigt, wobei er sich auf das Recht der Verteidigung gegen unprovozierte nordvietnamesische Angriffe berief.
1971, als der Vietnamkrieg seinen Höhepunkt erreicht hatte, veröffentlichte Daniel Ellsberg einen als „Pentagon-Papiere“ bekannt gewordenen Bericht, der die Darstellung des Zwischenfalls, durch L.B. Johnson und den damaligen US- Verteidigungsminister Robert McNamara als vorsätzliche Falschinformation, als Lüge, enthüllte.
Am 30. November 2005 gab der US-Geheimdienst Dokumente frei und bestätigte damit indirekt, aber offiziell, dass das offizielle und volle militärische Eingreifen der USA in den Vietnamkrieg infolge einer bewussten Falschmeldung an/durch US-Präsident Johnson begann.
Parallelen
An diesen Zwischenfall fühlt man sich erinnert im Zusammenhang mit dem angeblich vom Iran geplanten Attentat auf den saudischen Botschafter in den USA.
Saudi Arabiens US-Botschafter Adel al-Dschubair ........sollte angeblich ermordet werden. Screenshot: Dr. v. Paleske
Schon das Konstrukt des Attentats mit der Einschaltung von mexikanischen Drogenkartellen, deren Kunden in den USA sitzen, ist geradezu lächerlich. Die mexikanischen Drogenkartelle kämpfen und schiessen zwar innerhalb Mexikos, nicht aber in den USA, ihrem Absatzmarkt.
Dann die angebliche Verbindung zur iranischen Regierung, die bereits heute als „löchrig“ bezeichnet wird.
Es deutet vieles darauf hin, dass es sich entweder um sogenannte agents provocateurs eines Geheimdienstes gehandelt hat, die den Iraner mit US-Pass ermunterten, oder um einen Einzeltäter, aber nicht um einen Attentatsversuch im Auftrag der iranischen Regierung.
Zu verdächtigende Geheimdienste wären der CIA, aber auch und gerade der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad.
Die israelische Regierung unter Netanyahu möchte lieber heute als morgen den Iran angreifen. Wir haben mehrfach darüber berichtet. Dazu muss aber auch eine geeignete Stimmung in den USA geschaffen werden, so wie seinerzeit durch den Tonkin-Zwischenfall. .
Das ist zumindest teilweise bereits erreicht worden: Die US Aussenministerin Clinton spuckte gestern Feuer, ebenso US- Vizepräsident Biden - und natürlich das Herrscherhaus in Saudi-Arabien.
Aussenministerin Clinton gestern ...Feuerspucken als Antwort. Screenshot: Dr. v. Paleske
Auch dass der saudische Botschafter das angebliche Opfer sein sollte, passt: Einen Verbündeten wie Saudi Arabien aus der Region gegen den Iran aufzubringen macht sich gut für Pläne, den Iran anzugreifen.
Passt, passt noch lange nicht
Passt also alles, allerdings nicht für die Geschichte, die der Öffentlichkeit verkauft werden soll.
Der Iran hat im Augenblick alle Hände voll damit zu tun, seinem Freund und Volksunterdrücker Assad von Syrien mit Rat und evtl. Taten Beistand zur blutigen Niederschlagung des Volksaufstands im Nachbarland zu gewähren.
Salopp ausgedrückt: The assasination story stinks.
Fazit:
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Anfang August des Jahres 1963 kam es zu einer geplanten Provokation der Nordvietnamesen durch US-Zerstörer. Nordvietnamesische Schnellboote sollen daraufhin die US-Kriegsschiffe angegriffen haben. Die Einzelheiten des Zwischenfalls, der als „Tonkin Zwischenfall“ in die Geschichte einging, finden sich hier.
Am 5. August 1963 wurden von etwa 30 trägergestützten Flugzeugen Angriffe auf nordvietnamesische Marinestützpunkte in Hon Gay, Loc Tschad, Phuc Loi, Vinh und Quang Khe geflogen. Kurz vor dem Beginn der Bombardierung hatte Präsident Johnson in einer Fernsehansprache die Angriffe angekündigt, wobei er sich auf das Recht der Verteidigung gegen unprovozierte nordvietnamesische Angriffe berief.
1971, als der Vietnamkrieg seinen Höhepunkt erreicht hatte, veröffentlichte Daniel Ellsberg einen als „Pentagon-Papiere“ bekannt gewordenen Bericht, der die Darstellung des Zwischenfalls, durch L.B. Johnson und den damaligen US- Verteidigungsminister Robert McNamara als vorsätzliche Falschinformation, als Lüge, enthüllte.
Am 30. November 2005 gab der US-Geheimdienst Dokumente frei und bestätigte damit indirekt, aber offiziell, dass das offizielle und volle militärische Eingreifen der USA in den Vietnamkrieg infolge einer bewussten Falschmeldung an/durch US-Präsident Johnson begann.
Parallelen
An diesen Zwischenfall fühlt man sich erinnert im Zusammenhang mit dem angeblich vom Iran geplanten Attentat auf den saudischen Botschafter in den USA.
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Dann die angebliche Verbindung zur iranischen Regierung, die bereits heute als „löchrig“ bezeichnet wird.
Es deutet vieles darauf hin, dass es sich entweder um sogenannte agents provocateurs eines Geheimdienstes gehandelt hat, die den Iraner mit US-Pass ermunterten, oder um einen Einzeltäter, aber nicht um einen Attentatsversuch im Auftrag der iranischen Regierung.
Zu verdächtigende Geheimdienste wären der CIA, aber auch und gerade der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad.
Die israelische Regierung unter Netanyahu möchte lieber heute als morgen den Iran angreifen. Wir haben mehrfach darüber berichtet. Dazu muss aber auch eine geeignete Stimmung in den USA geschaffen werden, so wie seinerzeit durch den Tonkin-Zwischenfall. .
Das ist zumindest teilweise bereits erreicht worden: Die US Aussenministerin Clinton spuckte gestern Feuer, ebenso US- Vizepräsident Biden - und natürlich das Herrscherhaus in Saudi-Arabien.
Aussenministerin Clinton gestern ...Feuerspucken als Antwort. Screenshot: Dr. v. Paleske
Auch dass der saudische Botschafter das angebliche Opfer sein sollte, passt: Einen Verbündeten wie Saudi Arabien aus der Region gegen den Iran aufzubringen macht sich gut für Pläne, den Iran anzugreifen.
Passt, passt noch lange nicht
Passt also alles, allerdings nicht für die Geschichte, die der Öffentlichkeit verkauft werden soll.
Der Iran hat im Augenblick alle Hände voll damit zu tun, seinem Freund und Volksunterdrücker Assad von Syrien mit Rat und evtl. Taten Beistand zur blutigen Niederschlagung des Volksaufstands im Nachbarland zu gewähren.
Salopp ausgedrückt: The assasination story stinks.
Fazit:
Die Kriegsgefahr in Nahen Osten wächst, daran ändert auch der geplante Gefangenenaustausch zwischen Hamas und israelischer Regierung nichts, im Gegenteil.
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onlinedienst - 13. Okt, 12:24 Article 4770x read