Israel: Kanonen statt Butter, Ermordungen und Entführungen statt Friedensverhandlungen
Dr. Alexander von Paleske .--- 16.1. 2012
Der arabische Frühling und die damit notwendige Neuorientierung hat die Regierung Israels vollzogen - zur militärischen Aufrüstung, zur Weiterführung seiner Mossad-Morde und zum Siedlungsbau im illegal besetzten Ost-Jerusalem und der Westbank.
Protestbewegung erreichte Israel
Im Sommer 2011 gab es, wie überall in der westlichen Welt eine neue soziale Protestbewegung, auch in Israel, die sog . J 14 Bewegung, die mit Demonstrationen und Zeltaufbau in Innenstädten auf die unerträgliche soziale Lage in Israel aufmerksam machte.
Proteste in Israel Screenshot: Dr. v. Paleske
Schere öffnet sich weiter
Die Regierung Israels unter Premier Netanyahu geriet erstmals seit der Peace Now-Bewegung in den 80er und 90er Jahren die sich für eine Aussöhnung mit den Palästinensern und Rückzug aus der Westbank einsetzte, unter Druck: Diesmal wegen der sich verschärfenden wirtschaftlichen Lage und der sich immer weiter öffnenden Schere zwischen Arm und Reich.
Unterer Mittelstand steigt ab
Wie auch in anderen westlichen Ländern zu beobachten, schmilzt der Mittelstand in Israel ab. Wohnungen in Tel Aviv sind für Durchschnittsverdiener nahezu unerschwinglich geworden.
Parallel dazu wurden erhebliche Ressourcen nicht nur in den Militärapparat gepumpt, sondern gerade auch in den aggressiven und illegalen Siedlungsbau in Ost-Jerusalem und der Westbank.
Kommissionsbericht vorgelegt und ignoriert
Der israelische Ministerpräsident Netanyahu war gezwungen, eine Kommission einzusetzen die den sozialen Ursachen der Proteste nachgehen sollte, sich mit den von den Protestierern erhobenen Forderungen auseinanderzusetzen und Verbesserungsvorschläge zu machen.
Die Kommission, geleitet von dem angesehenen Wirtschaftswissenschaftler Manuel Trajtenberg, unterbreitete der Regierung im Oktober 2011 einen Massnahmenkatalog, darunter soziale Massnahmen, deren Kosten durch Kürzungen im Militärbudget kostenneutral finanziert werden sollten.
Das Militärbudget Israels beträgt zur Zeit umgerechnet 14 Milliarden US Dollar pro Jahr, wovon 3 Milliarden Dollar von den USA als Militärhilfe beigesteuert werden.
Netanyahu begrüsste die Empfehlungen der Kommission, aber das waren pure Lippenbekenntnisse, denn statt das Militärbudget zu kürzen, wurde es jetzt erst einmal aufgestockt um sage und schreibe 750 Millionen US Dollar.
Kanonen statt Butter
Israel rüstet für den Krieg gegen den Iran. Da verbietet es sich natürlich, Geld für "sozialen Klimbim" lockermachen. Und selbstverständlich wurden keinerlei Abstriche an dem Bau neuer Siedlungen in den besetzten Gebieten gemacht.
Gleichzeitig setzt die Regierung ihre Politik der Nadelstiche gegen den Iran mit Sabotageakten und Mordanschlägen gegen Wissenschaftler der Atomforschung fort.
Bereits vor einem Jahr: Newsweek, 20. Dezember 2010
Nach Fereidoun Abbassi Davani , der bei einem Anschlag schwerverletzt wurde, und seinem Kollegen Majid Shahriari (der getötet wurde) wurde vor genau zwei Jahren ein weiterer Wissenschaftler , Masoud Ali Mohammad ermordet, im offenbaren Auftrag des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad..
Das vorläufig letzte Mordopfer war in der vergangenen Woche dann der Atomwissenschaftler Mostafa Ahmadi Roshan, Spezialist für die Verarbeitung von Petroleum, in der Urananreicherungsanlage Natanz beschäftigt als stellvertretender Direktor der Wirtschaftsabteilung .
Mostafa Ahmadi Roshan mit seinem Sohn
Nach dem Anschlag auf Mostafa Ahmadi Roshan - Screenshot: Dr. v. Paleske
Kurden als willige Mossad-Helfer
Die Mordaufträge werden offenbar von kurdischen Agenten ausgeführt, die vom Mossad unter iranischen Kurden-Flüchtlingen in der Provinz Kurdistan des Irak rekrutiert und ausgebildet werden, wie die französische Zeitung Le Figaro zu berichten wusste.
Ganz abgesehen davon, dass es sich bei den Ermordungen um Staatsterrorismus seitens Israel handelt, ist es wohl reichlich naiv anzunehmen, dass dadurch ein Atomprogramm zum Bau einer Atombombe, so es denn existiert, in irgendeiner Weise signifikant verlangsamt oder gar zum Stillstand gebracht werden könnte.
Ronen Bergman "investigative" Stimme des Mossad
Die Tage, als Israel das ägyptische Raketenbauprogramm in den späten 50er und frühen 60er Jahren, an dem führende deutsche Raketentechniker aus Hitlers ehemaliger Raketenentwicklungsanstalt in Peenemünde, wie Heinz Krug, Wolfgang Pilz, Hans Kleinwächter und Paul Görcke beteiligt waren, durch Anschläge gegen diese Ingenieure zum Erliegen bringen konnte, sind längst vorbei.
Gleiches gilt für die Superkanonen des kanadischen Ingenieurs Gerald Bull, für den Irak geplant, deren Konstruktion bzw. Fertigstellung durch einen Mordanschlag des Mossad im Jahre 1990 ein jähes Ende bereitet wurde, wir berichteten darüber.
Bull (rechts), mit einer seiner "Superkanonen"
Selbst wenn es gelingen würde, sämtliche Atomwissenschaftler des Iran zu töten, eine gruselige, völlig unrealistische Utopie, so stünde Nachschub bereit aus Pakistan, Nordkorea und von anderswo.
Auch die Vorstellung, dass die Bombenanschläge so viel Schrecken erzeugen, dass die Atomwissenschaftler sich nun auf Dauer krank melden oder aus dem Iran flüchten, muss wohl als aberwitzig bezeichnet werden.
Erhöhung der Spannungen einziges Resultat
Eines aber kann man bereits jetzt mit Sicherheit sagen: die ohnehin angespannte Lage im Mittleren Osten wird durch diese Morde weiter angeheizt. Und das liegt durchaus im Interesse der Regierung israels, die lieber heute als morgen den Iran angreifen möchte.
.Die jetzt verstärkte US-Truppenpräsenz im persischen Golf nach der Drohung des Iran, die Strasse von Hormuz nach der Verhängung weiterer Sanktionen gegen den Iran zu schliessen, kommt den Israelis nur recht.
Je mehr die USA selbst einem Kriegseintritt näherkommen, umso risikoloser kann die Regierung Israels zuschlagen, wohl wissend dass die USA dann gleichfalls problemlos in den Konflikt hineingezogen werden.
Die Krise im Mittleren Osten treibt ihrem Höhepunkt entgegen, und Europa ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um hier entscheidend zur Kriegsverhinderung beizutragen. Vielmehr dreht es selbst an der Sanktionsschraube.
Zum Mossad
Trojanerexplosion im Libanon, Raketen auf Israel, Botschaftsbesetzung in Teheran und Explosion in Urananlage in Isfahan
Explosion auf Militärbasis war offensichtlich ein Mossad-Anschlag
Geheimdienst Mossad - Bilanz der letzten 20 Monate: Piraterie, Mord, Kidnapping
Der mysteriöse Fall des vom Mossad gekidnappten Ingenieurs Dirar Abu Sisi
Noch ein Mossad Mord?
Eine Visitenkarte und die Mossad-Affäre von Lillehammer
Ein “investigativer“ israelischer Journalist und Geschichten, die der Mossad erzählte
Konflikt Israel-Iran
Apokalypse Nahost schon bald?
Gefangenenaustausch Israel-Hamas: Israelischer Premier Benjamin Netanyahu als Friedenstaube?
Geplantes Attentat des Iran in den USA oder „Tonkin-Zwischenfall“ des Jahres 2011?
Die Kriegsgefahr im Nahen Osten steigt
Palästina, Israel, Apartheid-Südafrikaner als Siedler in der Westbank, und ein Vorstoss in New York
Stuxnet und die Folgen: Legalisierung von Virusattacken und Cyberwars, Fortsetzung der Landwegnahme in Ost-Jerusalem und der Westbank
Das Stuxnet-Virus und der Siedlungsbau im Westjordanland
Nahost: Wem nützen die Enthüllungen der Palästina-Papiere?
Mission impossible – Josef Joffes Iran-Kriegs-Artikel in der ZEIT
Raketenabwehr am Persischen Golf – Vorbereitung auf Irans Angriff oder Gegenschlag?
Gasmaskenverteilung in Israel: Kriegsvorbereitungen gehen weiter
Nach der Sicherheitskonferenz in München: Mit der iranischen Atombombe leben oder Krieg?
Israel bereitet sich auf einen Vergeltungsschlag des Iran vor
Greift Israel den Iran an ?
Sindbad, der Iranfahrer oder: wie man beim BND einen nutzlos gewordenen „Top-Spion“ los wird
Links zu Israels Waffenlieferungen in den Iran einschliesslich Massenvernichtungswaffen
Gasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug - auf den Spuren des Moshe Regev
Keine Freilassung des Waffenhändlers Nahum Manbar zu erwarten
Massenvernichtungswaffen in den Iran - Schmierige Geschäfte internationaler Kriegstreiber
Israels tödlicher Export – Waffen in den Iran
Israel has a long history of supplying Iran with weapons
Der arabische Frühling und die damit notwendige Neuorientierung hat die Regierung Israels vollzogen - zur militärischen Aufrüstung, zur Weiterführung seiner Mossad-Morde und zum Siedlungsbau im illegal besetzten Ost-Jerusalem und der Westbank.
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Im Sommer 2011 gab es, wie überall in der westlichen Welt eine neue soziale Protestbewegung, auch in Israel, die sog . J 14 Bewegung, die mit Demonstrationen und Zeltaufbau in Innenstädten auf die unerträgliche soziale Lage in Israel aufmerksam machte.
Proteste in Israel Screenshot: Dr. v. Paleske
Schere öffnet sich weiter
Die Regierung Israels unter Premier Netanyahu geriet erstmals seit der Peace Now-Bewegung in den 80er und 90er Jahren die sich für eine Aussöhnung mit den Palästinensern und Rückzug aus der Westbank einsetzte, unter Druck: Diesmal wegen der sich verschärfenden wirtschaftlichen Lage und der sich immer weiter öffnenden Schere zwischen Arm und Reich.
Unterer Mittelstand steigt ab
Wie auch in anderen westlichen Ländern zu beobachten, schmilzt der Mittelstand in Israel ab. Wohnungen in Tel Aviv sind für Durchschnittsverdiener nahezu unerschwinglich geworden.
Parallel dazu wurden erhebliche Ressourcen nicht nur in den Militärapparat gepumpt, sondern gerade auch in den aggressiven und illegalen Siedlungsbau in Ost-Jerusalem und der Westbank.
Kommissionsbericht vorgelegt und ignoriert
Der israelische Ministerpräsident Netanyahu war gezwungen, eine Kommission einzusetzen die den sozialen Ursachen der Proteste nachgehen sollte, sich mit den von den Protestierern erhobenen Forderungen auseinanderzusetzen und Verbesserungsvorschläge zu machen.
Die Kommission, geleitet von dem angesehenen Wirtschaftswissenschaftler Manuel Trajtenberg, unterbreitete der Regierung im Oktober 2011 einen Massnahmenkatalog, darunter soziale Massnahmen, deren Kosten durch Kürzungen im Militärbudget kostenneutral finanziert werden sollten.
Das Militärbudget Israels beträgt zur Zeit umgerechnet 14 Milliarden US Dollar pro Jahr, wovon 3 Milliarden Dollar von den USA als Militärhilfe beigesteuert werden.
Netanyahu begrüsste die Empfehlungen der Kommission, aber das waren pure Lippenbekenntnisse, denn statt das Militärbudget zu kürzen, wurde es jetzt erst einmal aufgestockt um sage und schreibe 750 Millionen US Dollar.
Kanonen statt Butter
Israel rüstet für den Krieg gegen den Iran. Da verbietet es sich natürlich, Geld für "sozialen Klimbim" lockermachen. Und selbstverständlich wurden keinerlei Abstriche an dem Bau neuer Siedlungen in den besetzten Gebieten gemacht.
Gleichzeitig setzt die Regierung ihre Politik der Nadelstiche gegen den Iran mit Sabotageakten und Mordanschlägen gegen Wissenschaftler der Atomforschung fort.
Bereits vor einem Jahr: Newsweek, 20. Dezember 2010
Nach Fereidoun Abbassi Davani , der bei einem Anschlag schwerverletzt wurde, und seinem Kollegen Majid Shahriari (der getötet wurde) wurde vor genau zwei Jahren ein weiterer Wissenschaftler , Masoud Ali Mohammad ermordet, im offenbaren Auftrag des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad..
Das vorläufig letzte Mordopfer war in der vergangenen Woche dann der Atomwissenschaftler Mostafa Ahmadi Roshan, Spezialist für die Verarbeitung von Petroleum, in der Urananreicherungsanlage Natanz beschäftigt als stellvertretender Direktor der Wirtschaftsabteilung .
Mostafa Ahmadi Roshan mit seinem Sohn
Nach dem Anschlag auf Mostafa Ahmadi Roshan - Screenshot: Dr. v. Paleske
Kurden als willige Mossad-Helfer
Die Mordaufträge werden offenbar von kurdischen Agenten ausgeführt, die vom Mossad unter iranischen Kurden-Flüchtlingen in der Provinz Kurdistan des Irak rekrutiert und ausgebildet werden, wie die französische Zeitung Le Figaro zu berichten wusste.
Ganz abgesehen davon, dass es sich bei den Ermordungen um Staatsterrorismus seitens Israel handelt, ist es wohl reichlich naiv anzunehmen, dass dadurch ein Atomprogramm zum Bau einer Atombombe, so es denn existiert, in irgendeiner Weise signifikant verlangsamt oder gar zum Stillstand gebracht werden könnte.
Ronen Bergman "investigative" Stimme des Mossad
Die Tage, als Israel das ägyptische Raketenbauprogramm in den späten 50er und frühen 60er Jahren, an dem führende deutsche Raketentechniker aus Hitlers ehemaliger Raketenentwicklungsanstalt in Peenemünde, wie Heinz Krug, Wolfgang Pilz, Hans Kleinwächter und Paul Görcke beteiligt waren, durch Anschläge gegen diese Ingenieure zum Erliegen bringen konnte, sind längst vorbei.
Gleiches gilt für die Superkanonen des kanadischen Ingenieurs Gerald Bull, für den Irak geplant, deren Konstruktion bzw. Fertigstellung durch einen Mordanschlag des Mossad im Jahre 1990 ein jähes Ende bereitet wurde, wir berichteten darüber.
Bull (rechts), mit einer seiner "Superkanonen"
Selbst wenn es gelingen würde, sämtliche Atomwissenschaftler des Iran zu töten, eine gruselige, völlig unrealistische Utopie, so stünde Nachschub bereit aus Pakistan, Nordkorea und von anderswo.
Auch die Vorstellung, dass die Bombenanschläge so viel Schrecken erzeugen, dass die Atomwissenschaftler sich nun auf Dauer krank melden oder aus dem Iran flüchten, muss wohl als aberwitzig bezeichnet werden.
Erhöhung der Spannungen einziges Resultat
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.Die jetzt verstärkte US-Truppenpräsenz im persischen Golf nach der Drohung des Iran, die Strasse von Hormuz nach der Verhängung weiterer Sanktionen gegen den Iran zu schliessen, kommt den Israelis nur recht.
Je mehr die USA selbst einem Kriegseintritt näherkommen, umso risikoloser kann die Regierung Israels zuschlagen, wohl wissend dass die USA dann gleichfalls problemlos in den Konflikt hineingezogen werden.
Die Krise im Mittleren Osten treibt ihrem Höhepunkt entgegen, und Europa ist viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um hier entscheidend zur Kriegsverhinderung beizutragen. Vielmehr dreht es selbst an der Sanktionsschraube.
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Trojanerexplosion im Libanon, Raketen auf Israel, Botschaftsbesetzung in Teheran und Explosion in Urananlage in Isfahan
Explosion auf Militärbasis war offensichtlich ein Mossad-Anschlag
Geheimdienst Mossad - Bilanz der letzten 20 Monate: Piraterie, Mord, Kidnapping
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Eine Visitenkarte und die Mossad-Affäre von Lillehammer
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Nach der Sicherheitskonferenz in München: Mit der iranischen Atombombe leben oder Krieg?
Israel bereitet sich auf einen Vergeltungsschlag des Iran vor
Greift Israel den Iran an ?
Sindbad, der Iranfahrer oder: wie man beim BND einen nutzlos gewordenen „Top-Spion“ los wird
Links zu Israels Waffenlieferungen in den Iran einschliesslich Massenvernichtungswaffen
Gasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug - auf den Spuren des Moshe Regev
Keine Freilassung des Waffenhändlers Nahum Manbar zu erwarten
Massenvernichtungswaffen in den Iran - Schmierige Geschäfte internationaler Kriegstreiber
Israels tödlicher Export – Waffen in den Iran
Israel has a long history of supplying Iran with weapons
onlinedienst - 16. Jan, 21:35 Article 5840x read