Israel vor einem Zwei-Frontenkrieg – der Nahe Osten am Abgrund
Dr. Alexander von Paleske ---- 20.9. 2024
Israel strebt offenbar einen Zwei-Fronten-Krieg an. Nachdem der Krieg in Gaza andauert, angeblich mit dem Ziel, die Hamas dort endgültig zu vernichten, ein Ziel was bereits von Kreisen des israelischen Militärs von Anfang an als unerreichbar bezeichnet wurde, steht jetzt offenbar eine Militäraktion im Südlibanon unmittelbar bevor.
Israels Ziel dürfte es sein, mindestens bis an den Litani Fluss vorzudringen, um dort die Hisbollah-Militär- Infrastruktur zu zerstören.
Zuletzt vor 18 Jahren
Zuletzt im Jahre 2006 war Israel in den Südlibanon einmarschiert, und musste angesichts anhaltender Verluste sich letztlich wieder zurückziehen. Die Kampfkraft der schiitischen Hisbollah-Miliz – die libanesische Armee ist dort nicht präsent und ohnehin schwach - war von Israel seinerzeit gründlich unterschätzt worden.
Hisbollahs Stärke
Mittlerweile hat die Hisbollah mit Hilfe des Iran zugelegt, die Kampfkraft und Zahl seiner Milizionäre erhöht, ein grosses Rakentenarsenal angelegt, und feuert seit dem Einmarsch der Israelis in den Gaza Streifen – die Antwort Israels auf den blutigen Angriff der Hamas am 7.10. 2023 – Raketen auf den Norden Israels ab.
Durch den ständigen Beschuss war Israel gezwungen, Tausende Bewohner aus der Grenzregion zum Libanon zu evakuieren.
Mit dem offenbar geplanten Angriff Israels auf den Süden des Libanon sollen die Raketenangriffe unterbunden und damit eine Rückkehr der evakuierten Israelis ermöglicht werden.
Vermeidbares Potential zum Grossen Krieg
Diese militärische Auseinandersetzung mit dem Potential zu einem Flächenbrand hätte sich vermeiden lassen, wenn die israelische Regierung zu einem Waffenstillstand in Gaza bereit gewesen wäre, der nicht nur zu einer Freilassung der noch rund 100 von der Hamas aus Israel verschleppten Geiseln geführt, sondern auch das Blutvergiessen in Gaza, mit bisher über 40.000 Toten und rund 100.000 Verletzten gestoppt, dazu die Mangelversorgung der Bevölkerung dort beendet hätte. Die Hisbollah hatte bereits die Einstellung der Raketenaugriffe für diesen Fall angekündigt
Vertreibung aus Gaza und Zerstörung der Atomanlagen des Iran als Endziel,
Die israelische Rechts-Regierung mit Premier Netanyahu ist aber daran nicht interessiert. Ihr Plan ist ganz offenbar die Vetreibung der Bevölkerung von Gaza nach Ägypten, und ein entscheidender Schlag gegen die Hisbollah im Libanon, wenn möglich auch noch den Iran zur Kriegspatei zu machen, um dann die Atomanlagen dort durch Luftangriffe ziu zerstören, bevor der Iran zur Atommacht aufsteigt.
Schon mehrfach stand Netanyahu in seiner Regierungszeit kurz davor, einen solchen Angriff zu wagen, er wurde aber entweder durch US- Präsidenten, oder durch die eigenen Geheimdienste davon abgehalten. Nun könnte für ihn der langersehnte Zeitpunkt gekommen sein.
Der Welt könnte somit ein neuer grosser Krieg in Nahost bevorstehen.
Attentate als Vorbereitung
In Vorbereitung der offenbar geplanten Invasion in den Libanon hat Israel mit einer lange geplanten Aktion des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad Hunderte Pager, die aus Europa an die Hisbollah im Libanon geliefert wurden, mit Sprengstoff versehen, und vorgestern über ein Signal gleichzeitig zur Explosion gebracht. Ebenso wurden mit Sprengstoff präparierte Handfunkgeräte, sog, Walkie-Talkies, gestern zur Explosion gebracht.
Das Relutat: bisher 37 Tote und mehr als 3000 Verletzte, z. Teil mit schweren Bauch- Hand- und Augenverletzungen.
Die Verletzten sind zum grossen Teil Hisbollah-Kämpfer, die über die Pager ihre Anweisungen und Nachrichten erhielten, und mit Hilfe der Handfunkgeräte miteinander kommunizierten, aber es sind auch Unbeteiligte verletzt bzw. getötet worden, darunter Frauen und Kinder,
Offenbar hatte der Auslandsgeheimdienst Mossad es geschafft, die Lieferkette der Geräte zu unterbrechen, oder über eine eigene Tarnfirma die Geräte selbst herzustellen, und den Sprengstoff dann zu platzieren.
Die Kommunikation der Hisbollah, die Pager benutzte, um damit Ortungen der Geräte, anders als bei Handys, zu verhindern, ist nun empfindlich gestört, insofern eine Invasion in den Südlibanon erleichtert.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
1. Das Schicksal der israelischen Geiseln spielt bei allen Úberlegungen der israelischen Regierung keine entscheidende Rolle, trotz der Massendemonstrationen in Israel, auf denen ein Geiseldeal nach einem Waffenstillstand gefordert wurde und wird. Entweder der israelischen Armee gelingt es, die noch lebenden Geiseln zu finden und zu befreien, oder der Tod wartet eben auf sie. Das ist die Haltung der Regierung Netanyahu.
2. Israel strebt an - oder zumindest riskiert - eine grosse militärische Auseinandersetzung, die auch auf den Iran, und dann auf die ganze Region übergreifen kann. Der Libanon wäre das erste Opfer.
3. Netanyahu, der die von Rabin seinerzeit eingeleitete Friedenspolitik (Oslo I und II) blockierte, und auf völkerrechtswidrige Annexion der Westbank mit immer mehr jüdischen Siedlungen und weitere Vertreibung der Palästinenser von ihrem Land setzte, ist in dem jetzt anstehenden Krieg von einer Absetzung und politischen Aufarbeitung seiner Fehler vor dem 7.10.2023 weit entfernt, und hätte seine Haut erst einmal gerettet.
4. Der Westen ist nicht bereit, durch massivsten Druck einschliesslich Sanktionen - nur darauf würde Netanyahu reagieren – die israelische Regierung von diesen Kriegsabenteuern abzuhalten.
Israel strebt offenbar einen Zwei-Fronten-Krieg an. Nachdem der Krieg in Gaza andauert, angeblich mit dem Ziel, die Hamas dort endgültig zu vernichten, ein Ziel was bereits von Kreisen des israelischen Militärs von Anfang an als unerreichbar bezeichnet wurde, steht jetzt offenbar eine Militäraktion im Südlibanon unmittelbar bevor.
Israels Ziel dürfte es sein, mindestens bis an den Litani Fluss vorzudringen, um dort die Hisbollah-Militär- Infrastruktur zu zerstören.
Zuletzt vor 18 Jahren
Zuletzt im Jahre 2006 war Israel in den Südlibanon einmarschiert, und musste angesichts anhaltender Verluste sich letztlich wieder zurückziehen. Die Kampfkraft der schiitischen Hisbollah-Miliz – die libanesische Armee ist dort nicht präsent und ohnehin schwach - war von Israel seinerzeit gründlich unterschätzt worden.
Hisbollahs Stärke
Mittlerweile hat die Hisbollah mit Hilfe des Iran zugelegt, die Kampfkraft und Zahl seiner Milizionäre erhöht, ein grosses Rakentenarsenal angelegt, und feuert seit dem Einmarsch der Israelis in den Gaza Streifen – die Antwort Israels auf den blutigen Angriff der Hamas am 7.10. 2023 – Raketen auf den Norden Israels ab.
Durch den ständigen Beschuss war Israel gezwungen, Tausende Bewohner aus der Grenzregion zum Libanon zu evakuieren.
Mit dem offenbar geplanten Angriff Israels auf den Süden des Libanon sollen die Raketenangriffe unterbunden und damit eine Rückkehr der evakuierten Israelis ermöglicht werden.
Vermeidbares Potential zum Grossen Krieg
Diese militärische Auseinandersetzung mit dem Potential zu einem Flächenbrand hätte sich vermeiden lassen, wenn die israelische Regierung zu einem Waffenstillstand in Gaza bereit gewesen wäre, der nicht nur zu einer Freilassung der noch rund 100 von der Hamas aus Israel verschleppten Geiseln geführt, sondern auch das Blutvergiessen in Gaza, mit bisher über 40.000 Toten und rund 100.000 Verletzten gestoppt, dazu die Mangelversorgung der Bevölkerung dort beendet hätte. Die Hisbollah hatte bereits die Einstellung der Raketenaugriffe für diesen Fall angekündigt
Vertreibung aus Gaza und Zerstörung der Atomanlagen des Iran als Endziel,
Die israelische Rechts-Regierung mit Premier Netanyahu ist aber daran nicht interessiert. Ihr Plan ist ganz offenbar die Vetreibung der Bevölkerung von Gaza nach Ägypten, und ein entscheidender Schlag gegen die Hisbollah im Libanon, wenn möglich auch noch den Iran zur Kriegspatei zu machen, um dann die Atomanlagen dort durch Luftangriffe ziu zerstören, bevor der Iran zur Atommacht aufsteigt.
Schon mehrfach stand Netanyahu in seiner Regierungszeit kurz davor, einen solchen Angriff zu wagen, er wurde aber entweder durch US- Präsidenten, oder durch die eigenen Geheimdienste davon abgehalten. Nun könnte für ihn der langersehnte Zeitpunkt gekommen sein.
Der Welt könnte somit ein neuer grosser Krieg in Nahost bevorstehen.
Attentate als Vorbereitung
In Vorbereitung der offenbar geplanten Invasion in den Libanon hat Israel mit einer lange geplanten Aktion des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad Hunderte Pager, die aus Europa an die Hisbollah im Libanon geliefert wurden, mit Sprengstoff versehen, und vorgestern über ein Signal gleichzeitig zur Explosion gebracht. Ebenso wurden mit Sprengstoff präparierte Handfunkgeräte, sog, Walkie-Talkies, gestern zur Explosion gebracht.
Das Relutat: bisher 37 Tote und mehr als 3000 Verletzte, z. Teil mit schweren Bauch- Hand- und Augenverletzungen.
Die Verletzten sind zum grossen Teil Hisbollah-Kämpfer, die über die Pager ihre Anweisungen und Nachrichten erhielten, und mit Hilfe der Handfunkgeräte miteinander kommunizierten, aber es sind auch Unbeteiligte verletzt bzw. getötet worden, darunter Frauen und Kinder,
Offenbar hatte der Auslandsgeheimdienst Mossad es geschafft, die Lieferkette der Geräte zu unterbrechen, oder über eine eigene Tarnfirma die Geräte selbst herzustellen, und den Sprengstoff dann zu platzieren.
Die Kommunikation der Hisbollah, die Pager benutzte, um damit Ortungen der Geräte, anders als bei Handys, zu verhindern, ist nun empfindlich gestört, insofern eine Invasion in den Südlibanon erleichtert.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
1. Das Schicksal der israelischen Geiseln spielt bei allen Úberlegungen der israelischen Regierung keine entscheidende Rolle, trotz der Massendemonstrationen in Israel, auf denen ein Geiseldeal nach einem Waffenstillstand gefordert wurde und wird. Entweder der israelischen Armee gelingt es, die noch lebenden Geiseln zu finden und zu befreien, oder der Tod wartet eben auf sie. Das ist die Haltung der Regierung Netanyahu.
2. Israel strebt an - oder zumindest riskiert - eine grosse militärische Auseinandersetzung, die auch auf den Iran, und dann auf die ganze Region übergreifen kann. Der Libanon wäre das erste Opfer.
3. Netanyahu, der die von Rabin seinerzeit eingeleitete Friedenspolitik (Oslo I und II) blockierte, und auf völkerrechtswidrige Annexion der Westbank mit immer mehr jüdischen Siedlungen und weitere Vertreibung der Palästinenser von ihrem Land setzte, ist in dem jetzt anstehenden Krieg von einer Absetzung und politischen Aufarbeitung seiner Fehler vor dem 7.10.2023 weit entfernt, und hätte seine Haut erst einmal gerettet.
4. Der Westen ist nicht bereit, durch massivsten Druck einschliesslich Sanktionen - nur darauf würde Netanyahu reagieren – die israelische Regierung von diesen Kriegsabenteuern abzuhalten.
onlinedienst - 20. Sep, 16:02 Article 313x read