Israels Premier Netanyahu: Eskalation als politische Ueberlebensstrategie
Dr. Alexander von Paleske ----- 12.4.2024 --
Am 1.4. 2024 hat Israel durch einen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus/Syrien zwei iranische Brigadegeneräle und fünf Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet, darunter der hochrangige iranische General Mohammad Reza Zahedi.
Mehrere Staaten haben den Angriff auf eine diplomatische Vertretung verurteilt, darunter auch China.
Irans Präsident Raisi und Staatsoberhaupt Ayatollah Ali Chamenei haben mit Vergeltung gedroht.
Wie immer der Vergeltungsschlag des Iran aussieht: Israel hat mit Vergeltung gegen den Vergeltungsschlag gedroht, und mitgeteilt, die Vorbereitungen dazu seien abgeschlossen. Ein Angriff Israels auf Irans Atomanlagen wird daher nicht ausgeschlossen.
Israels Aussenminister Katz:
Wenn der Iran von seinem Territorium angreift wird Israel reagieren und im Iran angreifen.
Was bezweckt Netanyahu?
Angesichts der israelischen Militäroffensive in Gaza stellt sich die Frage, was Israels Premier und sein Kabinett mit dem Angriff auf das Botschaftsgelände in Damaskus bezweckten.
- Militärisch gesehen ist dieser Angriff recht bedeutungslos, denn die beiden Generäle lassen sich durch andere rasch ersetzen, und es ist zweifelhaft, dass dies das wirkliche Ziel des israelischen Angriffs war. Irans Atombombenprogramm wird dadurch wohl auch kaum beeinträchtigt.
- Politisch ist dieser Angriff aber hochbrisant, weil er den Iran offensichtlich herausfordern soll, und Israel dann massiv zurückschlagen will. Eine Eskalation,und zwar eine von Netanyahu offenbar gewollte.
Machterhalt um jeden Preis
Die Eskalation des Konflikts soll Netanyahu letztlich helfen an der Macht zu bleiben. Der Gegenschlag Israels, soll ganz offensichtlich das israelische Volk hinter Netanyahu und seiner Regierung vereinen, und vorgezogene Wahlen angesichts des Kriegszustandes verhindern. Also ein Angriff auf den Iran aus innenpolitischen Gründen.
Fehler angelastet
Dass die Hamas am 7. Oktober so zuschlagen konnte, wird Premier Netanyajhu und seinen rechten, rechtsextremen und ultraorthodoxen Koalitionspartnern angelastet. Deren Plan war und ist die weitere Landwegnahme in der Westbank zugunsten israelischer Siedlungen, ausgeführt von radikalen Siedlern, und unter dem Schutz der israelischen Armee.
Dort, im Westjordanland. war die israelische Armee am 7.10 2023, dem Tag des Angriffs der Hamas präsent, nicht aber an der Grenze zu Gaza. Warnungen der israelischen Geheimdienste vor einem möglichen Angriff aus dem Gazstraifen wurden ignoriert. Später log dann Netanyahu, er sei nicht rechtzeitig informiert worden.
Krachende Wahlniederlage erwartbar
Nach letzten Umfragen würde die Likud-Partei Netanyahus, die im Parlament mit den radikalen Koalitionspartnern nur über eine hauchdünne Mehrheit von einer Stimme verfügt, eine vorgezogene Neuwahl Wahl krachend verlieren. Das würde aber auch die Fortsetzung der Strafverfolgung gegen Netanyahu wegen Verdachts der Korruption bedeuten, und eine Untersuchung über die Versäumnisse vor dem 7. Oktober, von der Netanyahu nur verlieren kann.
Gewaltsame Befreiung angestrebt
Dementsprechend setzt Netanyahu auch nicht auf erfolgreiche Verhandlungen mit der Hamas für einem Waffenstillstand und Freilassung der Geiseln, vielmehr setzt er auf die Befreiung der Geiseln durch die Armee. Netanyahus Plan: eine Befreiung nach dem Vorbild Entebbes 1976, bei dem sein Bruder ums Leben kam.
Netanyahu könnte sich dann als Befreiungsheld präsentieren und feiern lassen. Dem soll auch der Angriff auf die mit 1 Million internen Flüchtlingen völlig überfüllte Stadt Rafah im Süden des Gaza-Streifens letztlich dienen.
Fernziel dürfte dabei nach wie vor auch die teilweise oder vollständige Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen bleiben, am besten in die Sinai-Wüste Aegyptens und dann später ab nach Europa.
Widerstand wächst
In Israel wächst der Widerstand gegen diese Politik, angeführt von den Angehörigen der Geiseln, deren Zahl nach dem ersten Geiseltausch noch bei 130 lag. Mittlerweile dürfte eine unbekannte Zahl dieser Geiseln nicht mehr am Leben sein: infolge von Krankheiten oder getötet durch israelische Bombenangriffe.
So versucht Netanyahu durch die Eskalierung des Konflikts mit dem Iran, und die Verlängerung des Gaza-Feldzugs, sein eigenes politisches Ueberleben zu sichern. Ein teuflischer Plan und eine brandgefährliche Situation.
Am 1.4. 2024 hat Israel durch einen Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus/Syrien zwei iranische Brigadegeneräle und fünf Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet, darunter der hochrangige iranische General Mohammad Reza Zahedi.
Mehrere Staaten haben den Angriff auf eine diplomatische Vertretung verurteilt, darunter auch China.
Irans Präsident Raisi und Staatsoberhaupt Ayatollah Ali Chamenei haben mit Vergeltung gedroht.
Wie immer der Vergeltungsschlag des Iran aussieht: Israel hat mit Vergeltung gegen den Vergeltungsschlag gedroht, und mitgeteilt, die Vorbereitungen dazu seien abgeschlossen. Ein Angriff Israels auf Irans Atomanlagen wird daher nicht ausgeschlossen.
Israels Aussenminister Katz:
Wenn der Iran von seinem Territorium angreift wird Israel reagieren und im Iran angreifen.
Was bezweckt Netanyahu?
Angesichts der israelischen Militäroffensive in Gaza stellt sich die Frage, was Israels Premier und sein Kabinett mit dem Angriff auf das Botschaftsgelände in Damaskus bezweckten.
- Militärisch gesehen ist dieser Angriff recht bedeutungslos, denn die beiden Generäle lassen sich durch andere rasch ersetzen, und es ist zweifelhaft, dass dies das wirkliche Ziel des israelischen Angriffs war. Irans Atombombenprogramm wird dadurch wohl auch kaum beeinträchtigt.
- Politisch ist dieser Angriff aber hochbrisant, weil er den Iran offensichtlich herausfordern soll, und Israel dann massiv zurückschlagen will. Eine Eskalation,und zwar eine von Netanyahu offenbar gewollte.
Machterhalt um jeden Preis
Die Eskalation des Konflikts soll Netanyahu letztlich helfen an der Macht zu bleiben. Der Gegenschlag Israels, soll ganz offensichtlich das israelische Volk hinter Netanyahu und seiner Regierung vereinen, und vorgezogene Wahlen angesichts des Kriegszustandes verhindern. Also ein Angriff auf den Iran aus innenpolitischen Gründen.
Fehler angelastet
Dass die Hamas am 7. Oktober so zuschlagen konnte, wird Premier Netanyajhu und seinen rechten, rechtsextremen und ultraorthodoxen Koalitionspartnern angelastet. Deren Plan war und ist die weitere Landwegnahme in der Westbank zugunsten israelischer Siedlungen, ausgeführt von radikalen Siedlern, und unter dem Schutz der israelischen Armee.
Dort, im Westjordanland. war die israelische Armee am 7.10 2023, dem Tag des Angriffs der Hamas präsent, nicht aber an der Grenze zu Gaza. Warnungen der israelischen Geheimdienste vor einem möglichen Angriff aus dem Gazstraifen wurden ignoriert. Später log dann Netanyahu, er sei nicht rechtzeitig informiert worden.
Krachende Wahlniederlage erwartbar
Nach letzten Umfragen würde die Likud-Partei Netanyahus, die im Parlament mit den radikalen Koalitionspartnern nur über eine hauchdünne Mehrheit von einer Stimme verfügt, eine vorgezogene Neuwahl Wahl krachend verlieren. Das würde aber auch die Fortsetzung der Strafverfolgung gegen Netanyahu wegen Verdachts der Korruption bedeuten, und eine Untersuchung über die Versäumnisse vor dem 7. Oktober, von der Netanyahu nur verlieren kann.
Gewaltsame Befreiung angestrebt
Dementsprechend setzt Netanyahu auch nicht auf erfolgreiche Verhandlungen mit der Hamas für einem Waffenstillstand und Freilassung der Geiseln, vielmehr setzt er auf die Befreiung der Geiseln durch die Armee. Netanyahus Plan: eine Befreiung nach dem Vorbild Entebbes 1976, bei dem sein Bruder ums Leben kam.
Netanyahu könnte sich dann als Befreiungsheld präsentieren und feiern lassen. Dem soll auch der Angriff auf die mit 1 Million internen Flüchtlingen völlig überfüllte Stadt Rafah im Süden des Gaza-Streifens letztlich dienen.
Fernziel dürfte dabei nach wie vor auch die teilweise oder vollständige Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen bleiben, am besten in die Sinai-Wüste Aegyptens und dann später ab nach Europa.
Widerstand wächst
In Israel wächst der Widerstand gegen diese Politik, angeführt von den Angehörigen der Geiseln, deren Zahl nach dem ersten Geiseltausch noch bei 130 lag. Mittlerweile dürfte eine unbekannte Zahl dieser Geiseln nicht mehr am Leben sein: infolge von Krankheiten oder getötet durch israelische Bombenangriffe.
So versucht Netanyahu durch die Eskalierung des Konflikts mit dem Iran, und die Verlängerung des Gaza-Feldzugs, sein eigenes politisches Ueberleben zu sichern. Ein teuflischer Plan und eine brandgefährliche Situation.
onlinedienst - 12. Apr, 16:14 Article 1116x read