Kriegskabinett in Israel gebildet
Dr. Alexander von Paleske --- 9.5. 2012 ---
Mitten in der Verabschiedung des Gesetzes zur vorzeitigen Parlamentsauflösung und vorgezogenen Neuwahlen, liess der israelische Premier Benjamin Netanyahu in der Knesset, dem israelischen Parlament, die Bombe platzen: er brachte die liberale Kadima-Partei mit ins Regierungsboot. Seine Regierungskoalition verfügt jetzt über 94 der 120 Sitze, fast eine Allparteien-Regierung.
"Israel bekommt eine Superregierung und warnt Iran"
titelte ZEIT-Online gestern
Und weiter:
"der Spielraum wächst - für Reformen, aber auch im Atomstreit mit dem Iran und im Friedensprozess"
Allerdings hatte man vergessen zu erwähnen, dass beide Sachverhalte in sehr, sehr engem Zusammenhang gesehen werden müssen:
Die bisherige Koalition war strikt gegen jegliche ernsthafte Verhandlungen mit den Palästinensern, also kein Baustopp neuer Siedlungen vor Verhandlungsbeginn. Besonders trat dabei der Betonkopf und der Korruption verdächtige Aussenminister Avigdor Lieberman hervor.
Taktisches Manöver
Netanyahu, angesichts der drohenden Auseinandersetzung mit dem Iran, und der eher zurückhaltenden Einstellung der Obama Administration, die erst die Verhandlungsschiene voll ausschöpfen will, sieht jetzt offenbar, dass er aus taktischen Gründen auf die Palästinenser zugehen, und Friedensverhandlungen zumindest einleiten muss.
Premier Netanyahu ....taktisches Manöver
Screenshot: Dr. v. Paleske
Darauf hat der neue Koalitionspartner bestanden, und die rechtsradikalen Parteien und Freunde der Westbank-Siedler können nun nicht mehr mit ihrem Auszug aus der Regierung diese zu Fall bringen.
Es wäre aber wohl falsch, nun zu glauben, dass Netanyahu zu irgendwelchen weitreichenden Kompromissen in der Landrückgabe, und der Anerkennung eines Palästinenserstaates, bereit ist.
Es ist vielmehr ein taktisches Manöver. Er braucht den Rauchvorhang der scheinbaren Kompromissfähigkeit als Täuschungsmanöver gegenüber den arabischen Staaten, und auch gegenüber den USA, um Obamas Zustimmung zu einem Waffengang zu erleichtern.
Auf die USA angewiesen
Israel ist, anders als in den vorangegangenen Konflikten und Waffengängen mit seinen arabischen Nachbarn, diesmal voll auf einen militärischen Zweitschlag der USA angewiesen.
Israel hat nun ein formidables Kriegskabinett..
Netanyahu hat zudem den Vorteil, dass er vor einem auch in Israel äusserst umstrittenen Waffengang sich nicht einer Wahl stellen muss, vielmehr die Einigkeit Israels durch die massive Parlamentsmehrheit der Welt vorgaukeln kann.
Was sagte doch der linke Knesset–Abgeordente Dov Chanin zu der neuen Koalition:
" Schaul Mofas (Chef der Kadima-Partei) und Premier Netanyahu wollen mit ihrem Pakt den Weg zu einem Militärschlag gegen den Iran ebnen".
Mehr als 2000 Gefangene im Hungerstreik
Mittlerweile steigen die Spannungen in Nahost durch den Hungerstreik der palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen.
Mehr als 2000 Palästinenser befinden sich mittlerweile im Hungerstreik. Der Streik richtet sich gegen die Haftbedingungen wozu auch strenge Einzelhaft und seltene Verwandtenbesuche gehören.
Viele der Inhaftierten befinden sich ohne Anklage, und ohne Aussicht auf ein Gerichtsverfahren, zum Teil schon viele Jahre, dort.
Eine formelle Anklage, wie in jedem Rechtsstaat zwingend vorgeschrieben, und ein anschliessendes Gerichtsverfahren, sind keineswegs beabsichtigt. Die Beweislage für angeblich kriminelles oder terroristischen Verhalten ist in diesen Fällen so dünn, dass sie selbst vor einem israelischen Gericht zu einem Freispruch führen würde, mit der Folge der sofortigen Freilassung.
Administrative Detention
Diese groteske, aus der Nazizeit wohlbekannte Form der menschenrechtswidrigen Wegsperrung wird „Administrative Detention“ genannt..
Der Unterschied zu Hitlerdeutschland sind lediglich die Haftbedingungen, und dass es sich um Gefängnisse, und nicht formell um Konzentrationslager handelt.
Nach all dem Leid und den Verbrechen, die Nazi-Deutschland gegenüber den Juden begangen hat, würde man eigentlich erwarten, dass ein jüdischer Staat nicht zu ähnlichen Mitteln greift.
Das ist jedoch leider nicht der Fall. Im Gegenteil: Herrenrasse-Mentalität (Daniel Cohn-Bendit: „Hier in Israel habe ich sie überall gefunden“), militärische Aggression und Apartheidprinzipien mit gewaltsamer Vertreibung, all das kann in Israel und der besetzten Westbank gefunden werden.
.
Besetzte Westbank - An Häuserwände gesprühte rassistische Parolen. Screenshots: Dr. v. Paleske
Zwei, seit mehr als 70 Tage hungerstreikende Palästinenser, befinden sich mittlerweile in einem kritischem Zustand.
Nach dem ersten Todesfall dürfte es zu Massenprotesten der Palästinenser kommen.
Der Nahe Osten braucht dringend Frieden, jedoch kein israelisches Kriegskabinett.
Zum Konflikt Israel-Iran
Israel: Stimmen gegen einen Krieg mit dem Iran mehren sich
Günter Grass, ein Gedicht und das Jerusalem-Syndrom
Netanyahu will den Krieg, Obama (noch) nicht
Münchener Konferenzen und die Kriegsgefahr
Israel: Kanonen statt Butter, Ermordungen und Entführungen statt Friedensverhandlungen
Apokalypse Nahost schon bald?
Gefangenenaustausch Israel-Hamas: Israelischer Premier Benjamin Netanyahu als Friedenstaube?
Geplantes Attentat des Iran in den USA oder „Tonkin-Zwischenfall“ des Jahres 2011?
Die Kriegsgefahr im Nahen Osten steigt
Palästina, Israel, Apartheid-Südafrikaner als Siedler in der Westbank, und ein Vorstoss in New York
Stuxnet und die Folgen: Legalisierung von Virusattacken und Cyberwars, Fortsetzung der Landwegnahme in Ost-Jerusalem und der Westbank
Das Stuxnet-Virus und der Siedlungsbau im Westjordanland
Nahost: Wem nützen die Enthüllungen der Palästina-Papiere?
Mission impossible – Josef Joffes Iran-Kriegs-Artikel in der ZEIT
Raketenabwehr am Persischen Golf – Vorbereitung auf Irans Angriff oder Gegenschlag?
Gasmaskenverteilung in Israel: Kriegsvorbereitungen gehen weiter
Nach der Sicherheitskonferenz in München: Mit der iranischen Atombombe leben oder Krieg?
Israel bereitet sich auf einen Vergeltungsschlag des Iran vor
Greift Israel den Iran an ?
Sindbad, der Iranfahrer oder: wie man beim BND einen nutzlos gewordenen „Top-Spion“ los wird
Israels Waffenlieferungen in den Iran einschliesslich Massenvernichtungswaffen
Gasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug - auf den Spuren des Moshe Regev
Der Fall Barschel, der Mossad und die Waffenlieferungen in den Iran
Keine Freilassung des Waffenhändlers Nahum Manbar zu erwarten
Massenvernichtungswaffen in den Iran - Schmierige Geschäfte internationaler Kriegstreiber
Israels tödlicher Export – Waffen in den Iran
Israel has a long history of supplying Iran with weapons
Mitten in der Verabschiedung des Gesetzes zur vorzeitigen Parlamentsauflösung und vorgezogenen Neuwahlen, liess der israelische Premier Benjamin Netanyahu in der Knesset, dem israelischen Parlament, die Bombe platzen: er brachte die liberale Kadima-Partei mit ins Regierungsboot. Seine Regierungskoalition verfügt jetzt über 94 der 120 Sitze, fast eine Allparteien-Regierung.
"Israel bekommt eine Superregierung und warnt Iran"
titelte ZEIT-Online gestern
Und weiter:
"der Spielraum wächst - für Reformen, aber auch im Atomstreit mit dem Iran und im Friedensprozess"
Allerdings hatte man vergessen zu erwähnen, dass beide Sachverhalte in sehr, sehr engem Zusammenhang gesehen werden müssen:
Die bisherige Koalition war strikt gegen jegliche ernsthafte Verhandlungen mit den Palästinensern, also kein Baustopp neuer Siedlungen vor Verhandlungsbeginn. Besonders trat dabei der Betonkopf und der Korruption verdächtige Aussenminister Avigdor Lieberman hervor.
Taktisches Manöver
Netanyahu, angesichts der drohenden Auseinandersetzung mit dem Iran, und der eher zurückhaltenden Einstellung der Obama Administration, die erst die Verhandlungsschiene voll ausschöpfen will, sieht jetzt offenbar, dass er aus taktischen Gründen auf die Palästinenser zugehen, und Friedensverhandlungen zumindest einleiten muss.
Premier Netanyahu ....taktisches Manöver
Screenshot: Dr. v. Paleske
Darauf hat der neue Koalitionspartner bestanden, und die rechtsradikalen Parteien und Freunde der Westbank-Siedler können nun nicht mehr mit ihrem Auszug aus der Regierung diese zu Fall bringen.
Es wäre aber wohl falsch, nun zu glauben, dass Netanyahu zu irgendwelchen weitreichenden Kompromissen in der Landrückgabe, und der Anerkennung eines Palästinenserstaates, bereit ist.
Es ist vielmehr ein taktisches Manöver. Er braucht den Rauchvorhang der scheinbaren Kompromissfähigkeit als Täuschungsmanöver gegenüber den arabischen Staaten, und auch gegenüber den USA, um Obamas Zustimmung zu einem Waffengang zu erleichtern.
Auf die USA angewiesen
Israel ist, anders als in den vorangegangenen Konflikten und Waffengängen mit seinen arabischen Nachbarn, diesmal voll auf einen militärischen Zweitschlag der USA angewiesen.
Israel hat nun ein formidables Kriegskabinett..
Netanyahu hat zudem den Vorteil, dass er vor einem auch in Israel äusserst umstrittenen Waffengang sich nicht einer Wahl stellen muss, vielmehr die Einigkeit Israels durch die massive Parlamentsmehrheit der Welt vorgaukeln kann.
Was sagte doch der linke Knesset–Abgeordente Dov Chanin zu der neuen Koalition:
" Schaul Mofas (Chef der Kadima-Partei) und Premier Netanyahu wollen mit ihrem Pakt den Weg zu einem Militärschlag gegen den Iran ebnen".
Mehr als 2000 Gefangene im Hungerstreik
Mittlerweile steigen die Spannungen in Nahost durch den Hungerstreik der palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen.
Mehr als 2000 Palästinenser befinden sich mittlerweile im Hungerstreik. Der Streik richtet sich gegen die Haftbedingungen wozu auch strenge Einzelhaft und seltene Verwandtenbesuche gehören.
Viele der Inhaftierten befinden sich ohne Anklage, und ohne Aussicht auf ein Gerichtsverfahren, zum Teil schon viele Jahre, dort.
Eine formelle Anklage, wie in jedem Rechtsstaat zwingend vorgeschrieben, und ein anschliessendes Gerichtsverfahren, sind keineswegs beabsichtigt. Die Beweislage für angeblich kriminelles oder terroristischen Verhalten ist in diesen Fällen so dünn, dass sie selbst vor einem israelischen Gericht zu einem Freispruch führen würde, mit der Folge der sofortigen Freilassung.
Administrative Detention
Diese groteske, aus der Nazizeit wohlbekannte Form der menschenrechtswidrigen Wegsperrung wird „Administrative Detention“ genannt..
Der Unterschied zu Hitlerdeutschland sind lediglich die Haftbedingungen, und dass es sich um Gefängnisse, und nicht formell um Konzentrationslager handelt.
Nach all dem Leid und den Verbrechen, die Nazi-Deutschland gegenüber den Juden begangen hat, würde man eigentlich erwarten, dass ein jüdischer Staat nicht zu ähnlichen Mitteln greift.
Das ist jedoch leider nicht der Fall. Im Gegenteil: Herrenrasse-Mentalität (Daniel Cohn-Bendit: „Hier in Israel habe ich sie überall gefunden“), militärische Aggression und Apartheidprinzipien mit gewaltsamer Vertreibung, all das kann in Israel und der besetzten Westbank gefunden werden.
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Besetzte Westbank - An Häuserwände gesprühte rassistische Parolen. Screenshots: Dr. v. Paleske
Zwei, seit mehr als 70 Tage hungerstreikende Palästinenser, befinden sich mittlerweile in einem kritischem Zustand.
Nach dem ersten Todesfall dürfte es zu Massenprotesten der Palästinenser kommen.
Der Nahe Osten braucht dringend Frieden, jedoch kein israelisches Kriegskabinett.
Zum Konflikt Israel-Iran
Israel: Stimmen gegen einen Krieg mit dem Iran mehren sich
Günter Grass, ein Gedicht und das Jerusalem-Syndrom
Netanyahu will den Krieg, Obama (noch) nicht
Münchener Konferenzen und die Kriegsgefahr
Israel: Kanonen statt Butter, Ermordungen und Entführungen statt Friedensverhandlungen
Apokalypse Nahost schon bald?
Gefangenenaustausch Israel-Hamas: Israelischer Premier Benjamin Netanyahu als Friedenstaube?
Geplantes Attentat des Iran in den USA oder „Tonkin-Zwischenfall“ des Jahres 2011?
Die Kriegsgefahr im Nahen Osten steigt
Palästina, Israel, Apartheid-Südafrikaner als Siedler in der Westbank, und ein Vorstoss in New York
Stuxnet und die Folgen: Legalisierung von Virusattacken und Cyberwars, Fortsetzung der Landwegnahme in Ost-Jerusalem und der Westbank
Das Stuxnet-Virus und der Siedlungsbau im Westjordanland
Nahost: Wem nützen die Enthüllungen der Palästina-Papiere?
Mission impossible – Josef Joffes Iran-Kriegs-Artikel in der ZEIT
Raketenabwehr am Persischen Golf – Vorbereitung auf Irans Angriff oder Gegenschlag?
Gasmaskenverteilung in Israel: Kriegsvorbereitungen gehen weiter
Nach der Sicherheitskonferenz in München: Mit der iranischen Atombombe leben oder Krieg?
Israel bereitet sich auf einen Vergeltungsschlag des Iran vor
Greift Israel den Iran an ?
Sindbad, der Iranfahrer oder: wie man beim BND einen nutzlos gewordenen „Top-Spion“ los wird
Israels Waffenlieferungen in den Iran einschliesslich Massenvernichtungswaffen
Gasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug - auf den Spuren des Moshe Regev
Der Fall Barschel, der Mossad und die Waffenlieferungen in den Iran
Keine Freilassung des Waffenhändlers Nahum Manbar zu erwarten
Massenvernichtungswaffen in den Iran - Schmierige Geschäfte internationaler Kriegstreiber
Israels tödlicher Export – Waffen in den Iran
Israel has a long history of supplying Iran with weapons
onlinedienst - 9. Mai, 16:15 Article 3914x read
Frage an die Experten
1. Israel greift den Iran
2. Iran schiesst zurueck
3. USA mischt sich ein und schiesst auf den Iran
4. Iran schiesst wieder zurueck und auch Richtung USA
5. USA schiesst von der Tuerkei aus auf den Iran
6. Iran schiesst in Richtung Tuerkei
Da haben wir den NATO-Buendnisfall und wir Deutsche kaempfen militaerisch fuer die "Ideale" eines Nicht-NATO-Mitglieds, welches UN-Resolutionen ignoriert.
Der Buendnisfall wegen dem 9/11 war dagegen kein Witz, sondern nur vorgegaukelt, denn sonst haette man auch andere Laender militaerisch angreifen muessen.
Oder habe ich einen Knick in der Optik?
........
Das laesst sich die NATO
Waere es fuer die westliche Welt nicht logisch, das Land, welches alle fuenf Jahre Krieg fuehrt, offen andere mit Gewalt droht und dabei die Hilfe der NATO einkalkuliert, zu entwaffnen und fuer Ordnung zu Sorgen?
Ich bin zwar nicht der hellste, aber doof bin ich auch nicht.