Oranges and Sunshine - oder: verlorene Kindheit. Schockierende Kinderemigration aus England
Dr. Alexander von Paleske --- 24.4. 2011 --- Im Jahre 1986 kam die Sozialarbeiterin Margaret Humphreys in Nottingham/Grossbritannien per Zufall in Kontakt mit einem Klienten, der als Kind von Großbritannien nach Australien in ein Heim „verfrachtet“ worden war.
Eine Sozialarbeiterin deckt einen Skandal auf
Humphreys startete Nachforschungen, die sich über zwei Jahre erstreckten, und deckte dabei eines der finstersten Kapitel der britischen Sozialgeschichte auf, das bis zum Jahre 1970 andauerte.Es handelte sich um insgesamt rund 100.000 britische Kinder, die entweder keine Eltern mehr hatten, oder deren Eltern unfähig und / oder unwillig waren, sich um ihre Kinder zu kümmern.
Diese Kinder wurden mit dem Versprechen, nach Australien verfrachtet, dort gebe es Orangen und Sonnenschein, statt des kalten und feuchten britischen Wetters.
Den Eltern, so vorhanden, wurden die gleichen Versprechungen gemacht. Ausserdem: Ihre Kinder würden zu fürsorglichen Adoptiveltern gebracht.und ihnen so die Zustimmung abgelockt: .
Den Kindern, deren Mütter und / oder Väter noch lebten, wurde vorgelogen, die Eltern seien gestorben.
Heimat und Familie verloren
Mit der Verbringung nach Australien verloren die Kinder somit nicht nur ihre Heimat, sondern, so vorhanden, auch die Eltern, Geschwister und Verwandte.
Bestenfalls die Hälfte, vermutlich erheblich weniger, hatten das Glück entweder zu Adoptiveltern zu kommen, oder aber in akzeptable Kinderheime.
Die andere Hälfte landete in kirchlichen, vorwiegend katholischen Erziehungsheimen und dort ging es alles andere als gemütlich zu, wo Misshandlungen (Schläge und sexueller Missbrauch) an der Tagesordnung waren.
Die britischen Behörden schafften sich damit eine soziale „Last“ vom Hals, die australischen Behörden bekamen Einwanderer, die sich entweder sofort oder später als billige Arbeitskräfte einsetzen ließen.
Empty Cradles
Margaret Humphreys, die während ihrer Nachforschungen Todesdrohungen erhielt, fasste ihre schockierenden Erkenntnisse in einem Buch zusammen, das sie 1994 publizierte: Empty Cradles (leere Kinderwiegen).
Aber erst im November 2009 entschuldigte sich der damalige australische Regierungschef Kevin Rudd für das den Kindern zugefügte Leid, das bei nicht Wenigen im späteren Leben zu Identitätskrisen, Depression und Selbstmord führte.
Der damalige britische Regierungschef Gordon Brown folgte nach einigen Monaten.
Der jetzige britische Premier David Cameron hat diese Entschuldigung noch einmal bekräftigt und versprach über einen Fund Mittel bereitzustellen, ein Fund, der helfen soll, diese Familien, so noch möglich, wieder zusammen zu bringen.
Der Film zum Thema
Dieser Skandal ist jetzt zum Thema eines Films geworden, der seit Anfang des Monats in den britischen Kinos zu sehen ist: Oranges and Sunshine.
Der Film erzählt die Geschichte eines der Migrantenkinder, der später recht wohlhabend wurde, und versucht seine Mutter in Grossbritannien zu finden und dabei auf Margaret Humphreys trifft.
Ein ehemaliges Migrantenkind sucht seine Mutter
Und er berichtet von dem Kampf der Sozialarbeiterin Humphreys, die Ungerechtigkeit endlich öffentlich einzugestehen, und so den Opfern ein kleines Stück Wiedergutmachung zu leisten.
Ein sehenswerter, verstörender Film über ein grosses Unrecht an so vielen Kindern, das erst vor 41 Jahren endete.
Zu den Missbrauchsfällen in Deutschland
Die Presse und die Missbrauchsfälle in Schulen und Internaten
Eine Sozialarbeiterin deckt einen Skandal auf
Humphreys startete Nachforschungen, die sich über zwei Jahre erstreckten, und deckte dabei eines der finstersten Kapitel der britischen Sozialgeschichte auf, das bis zum Jahre 1970 andauerte.Es handelte sich um insgesamt rund 100.000 britische Kinder, die entweder keine Eltern mehr hatten, oder deren Eltern unfähig und / oder unwillig waren, sich um ihre Kinder zu kümmern.
Diese Kinder wurden mit dem Versprechen, nach Australien verfrachtet, dort gebe es Orangen und Sonnenschein, statt des kalten und feuchten britischen Wetters.
Den Eltern, so vorhanden, wurden die gleichen Versprechungen gemacht. Ausserdem: Ihre Kinder würden zu fürsorglichen Adoptiveltern gebracht.und ihnen so die Zustimmung abgelockt: .
Den Kindern, deren Mütter und / oder Väter noch lebten, wurde vorgelogen, die Eltern seien gestorben.
Heimat und Familie verloren
Mit der Verbringung nach Australien verloren die Kinder somit nicht nur ihre Heimat, sondern, so vorhanden, auch die Eltern, Geschwister und Verwandte.
Bestenfalls die Hälfte, vermutlich erheblich weniger, hatten das Glück entweder zu Adoptiveltern zu kommen, oder aber in akzeptable Kinderheime.
Die andere Hälfte landete in kirchlichen, vorwiegend katholischen Erziehungsheimen und dort ging es alles andere als gemütlich zu, wo Misshandlungen (Schläge und sexueller Missbrauch) an der Tagesordnung waren.
Die britischen Behörden schafften sich damit eine soziale „Last“ vom Hals, die australischen Behörden bekamen Einwanderer, die sich entweder sofort oder später als billige Arbeitskräfte einsetzen ließen.
Empty Cradles
Margaret Humphreys, die während ihrer Nachforschungen Todesdrohungen erhielt, fasste ihre schockierenden Erkenntnisse in einem Buch zusammen, das sie 1994 publizierte: Empty Cradles (leere Kinderwiegen).
Aber erst im November 2009 entschuldigte sich der damalige australische Regierungschef Kevin Rudd für das den Kindern zugefügte Leid, das bei nicht Wenigen im späteren Leben zu Identitätskrisen, Depression und Selbstmord führte.
Der damalige britische Regierungschef Gordon Brown folgte nach einigen Monaten.
Der jetzige britische Premier David Cameron hat diese Entschuldigung noch einmal bekräftigt und versprach über einen Fund Mittel bereitzustellen, ein Fund, der helfen soll, diese Familien, so noch möglich, wieder zusammen zu bringen.
Der Film zum Thema
Dieser Skandal ist jetzt zum Thema eines Films geworden, der seit Anfang des Monats in den britischen Kinos zu sehen ist: Oranges and Sunshine.
Der Film erzählt die Geschichte eines der Migrantenkinder, der später recht wohlhabend wurde, und versucht seine Mutter in Grossbritannien zu finden und dabei auf Margaret Humphreys trifft.
Ein ehemaliges Migrantenkind sucht seine Mutter
Und er berichtet von dem Kampf der Sozialarbeiterin Humphreys, die Ungerechtigkeit endlich öffentlich einzugestehen, und so den Opfern ein kleines Stück Wiedergutmachung zu leisten.
Ein sehenswerter, verstörender Film über ein grosses Unrecht an so vielen Kindern, das erst vor 41 Jahren endete.
Zu den Missbrauchsfällen in Deutschland
Die Presse und die Missbrauchsfälle in Schulen und Internaten
onlinedienst - 24. Apr, 18:00 Article 6679x read
erst mal nachdenken
Und mit der "Familie" war es bei denen wohl auch nicht so toll, sonst wäre das ja nicht geschehen. Also Ihr Gutmenschen, Ihr seht das Drama an der falschen Stelle. Im übrigen gibt es in Australien Orangen und Sonnenschein.
Gegenüberstellung
http://www.guardian.co.uk/society/2011/apr/07/child-migrants-oranges-and-sunshine-film
"Many ended up in the care of the notorious Christian Brothers where they were treated as slave labour and suffered horrific physical and sexual abuse. One victim told an official inquiry that his Christian Brother carers competed to become the first to rape him 100 times".
Aber, wie Sie sagen, dort in Australien gibt es ja auch Sonne und Orangen.
Dr. v. Paleske