Post für BILD-Diekmann
Dr. Alexander von Paleske -- 30.10.2009--- Heute landete eine Mail in meinem elektronischen Postkasten, die gar nicht an mich adressiert war, sondern an den BILD- Chefredakteur Kai Diekmann. Absender: eine Elfriede Schalom aus Sylt.
Neugierig wie ich nun mal bin, begann ich die Mail zu lesen, und da ich den Inhalt interessant fand, will ich ihn auch gleich veröffentlichen
30.10.2009
Elfriede Schalom
Auf dem Blendergut 1
Kampen/Sylt
Lieber Kai,
da ich Anfang der Woche keine Zeit hatte, mir Deinen neuen Blog anzusehen, habe ich das heute nachgeholt.
Bevor ich aber dazu Stellung nehme, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu den gelungenen Fotos von meiner Freundin Angela Merkel, früher – heute. Da sieht man doch, dass sie auch schon besser ausgesehen hat vor einigen Jahren, und wie sehr die Bürde des Amtes, die sie so tapfer trägt, ihre Spuren hinterlassen hat. Da wird so manchem Spötter über ihr Aussehen das Wort bzw. das Lachen im Halse steckenbleiben.
Nun zu Deinem Blog www.kaidiekmann.de
Also, Deinen Blog finde ich ganz ausgezeichnet. Besonders freut mich, wie Du die linke Szene dort ordentlich durch den Kakao ziehst. Dieser schwarze Humor wird diese vaterlandslosen Gesellen mehr demoralisieren als manche Auseinandersetzung mit der Polizei . Weiter so!
Wir dürfen aber dabei die eigentlichen Ziele des Blogs nicht aus dem Auge verlieren, nämlich die deutliche Steigerung der Auflage und die Senkung der Kosten.
Also, wir müssen erreichen, dass unsere Leser nicht nur unser Blättchen kaufen, sondern selbst Teil der Produktion werden - als kostenlose Mitarbeiter - und sich gleichzeitig in dem falschen Gefühl wiegen, Teil einer grossen Gemeinschaft zu sein. Denn wir sind ja schliesslich zum Geldverdienen da und nicht für Gefühlsduseleien.
Früher haben sich die Leute ja überschlagen, uns mit Nachrichten zu versorgen, weil sie in uns das „Bundesgericht der kleinen Leute“ sahen.
Das hat durch das Internet leider stark nachgelassen, die bloggen jetzt einfach, statt darauf zu warten , ob die BILD Redaktion ihren Beitrag für „Revolver-mässig“ als ausreichend erachtet. Deswegen fand ich Deinen heutigen Blogbeitrag so hilfreich.
Jeder Bild-Leser ein Reporter
Wir müssen es schaffen, dass jeder BILD-Leser mit einer kleinen Videokamera in der Tasche unterwegs ist, um bei einer Explosion, einer Massenkarambolage auf der Autobahn, einem Al Qaeda Angriff in der Märkischen Heide, einer Sechslingsgeburt auf einem Bürgersteig, einer Massenschlägerei am Strand sofort nicht nur einen Videoclip erstellen, sondern durch das in der Kamera eingebaute Programm ihn sofort an uns weiterleiten kann. Die interessantesten Dinge passieren ja nun leider nicht 100 Meter von der Redaktion entfernt.
Und wenn nichts passiert, dann müssen wir unsere Leserschaft ermutigen, etwas passieren zu lassen.
Wobei wir besonders darauf achten müssen, dass unsere Konkurrenz nicht Hacker engagiert, die eine Umleitungsschiene installieren, sodass diese Clips dann im Nirwana, bei der Morgenpost oder dem Express statt am Axel Springerplatz 1 landen.
Damit sind wir dann auch endlich die professionellen Fotojournalisten los, die zuletzt immer mehr Geld für ein paar lumpige Bilder verlangten. Damit muss einfach Schluss sein.
Ausserdem erfahren wir so indirekt, was unsere Lesergemeinde für mitteilungsbedürftig hält. Richtig gut fand ich, wie Du in Deinem heutigen Blogbeitrag es geschafft hast
- für die Vado-BILD-Bürgerkameras zu werben
- für die kostenlose Versendung der Clips an unser Presshaus
- und noch das Buch des Mannes anzupreisen, den Du als Propheten bezeichnet hast, ich meine Jeff Jarvis.
Das finde ich richtig anständig, denn in Wirklichkeit bist Du ja schon lange mit dieser Idee schwanger gewesen, aber mit Deiner grenzenlosen Bescheidenheit hast du diesem Propheten den Kredit gegeben.
Was mich allerdings gestört hat, ist das etwas ausgemergelte Aussehen dieses Herrn. Da müsst ihr nächstes Mal einfach mehr zur Retusche greifen.
Was mich natürlich besonders freut, dass wir dank dieser BILD-Leserschaft-Vado-Videozuträger ein paar von unseren „Tintenkulis“ rauswerfen können und statt dessen Praktikanten einstellen. Denn zur Sichtung von Bildmaterial braucht man nur Praktikanten, keine Journalisten, ein wichtiger Beitrag zur Kostensenkung.
Auch finde ich es grossartig, wie Dein Blog es geschafft hat, die ganzen unberechtigten Vorurteile über die BILD im allgemeinen und Dich im besonderen wegzufegen. Eine ganze Reihe von Besuchern des Blogs, die noch nicht BILD lesen, werden das dank Deiner Beiträge in Zukunft sicherlich tun.
Besonders hat mich gefreut, wie Du diesem arroganten ZEIT-Editor-at- Large (was immer das auch heissen mag) Dr. Theo Sommer, ein Falschschreiben Deines Namens nachweisen konntest. Ausserdem auch seine ganze Heuchelei zum Ende der "DDR" Zeit, als die BILD und andere Blätter des Hauses Springer die Gänsefüsschen bei der Nennung der "DDR" abgeschafft hatten, weil sie wussten, dass es mit der "DDR" ohnehin bald zu Ende geht.
Aber wir wollten die Bevölkerung der "DDR" nicht mit Fragen: Staat oder nicht behelligen, sondern riefen sie Jahr für Jahr, Monat für Monat, Woche für Woche und Tag für Tag zum Sturze der Regierung Honecker auf, bis sie dann endlich mit den Montagsdemonstrationen anfingen.
Wir standen auf der richtigen Seite, nicht diese ZEIT-Schreiberlinge.
Immer wieder frage ich mich, was wohl Axel heute sagen würde. Ich bin sicher, auch er würde der Meinung sein, dass du ein würdiger Nachfolger von Hagen, Boenisch, Prinz, Tiedje und Larass bist und Deine Beiträge in der Tradition von Hans Zehrer stehen.
Es grüsst Dich ganz herzlich
Deine Elfriede
Weiteres aus der Abteilung Satire
Kai Diekmann und seine Menschelei
Tony Blair: Ich will König von Europa werden
Clearstream–Prozess in Frankreich oder: Die Schlammschlacht geht weiter
Frankreich: Jahrhundertprozess und Liebesnovelle
Schluss mit den Angriffen auf Ulla Schmidt
Ministerin Ulla Schmidt: Nie wieder unter Hartz IV- Bedingungen leben
Hannibal aus Tripolis oder: Ein schweizer Bundespräsident auf Canossa-Reise
Neugierig wie ich nun mal bin, begann ich die Mail zu lesen, und da ich den Inhalt interessant fand, will ich ihn auch gleich veröffentlichen
30.10.2009
Elfriede Schalom
Auf dem Blendergut 1
Kampen/Sylt
Lieber Kai,
da ich Anfang der Woche keine Zeit hatte, mir Deinen neuen Blog anzusehen, habe ich das heute nachgeholt.
Bevor ich aber dazu Stellung nehme, erst einmal herzlichen Glückwunsch zu den gelungenen Fotos von meiner Freundin Angela Merkel, früher – heute. Da sieht man doch, dass sie auch schon besser ausgesehen hat vor einigen Jahren, und wie sehr die Bürde des Amtes, die sie so tapfer trägt, ihre Spuren hinterlassen hat. Da wird so manchem Spötter über ihr Aussehen das Wort bzw. das Lachen im Halse steckenbleiben.
Nun zu Deinem Blog www.kaidiekmann.de
Also, Deinen Blog finde ich ganz ausgezeichnet. Besonders freut mich, wie Du die linke Szene dort ordentlich durch den Kakao ziehst. Dieser schwarze Humor wird diese vaterlandslosen Gesellen mehr demoralisieren als manche Auseinandersetzung mit der Polizei . Weiter so!
Wir dürfen aber dabei die eigentlichen Ziele des Blogs nicht aus dem Auge verlieren, nämlich die deutliche Steigerung der Auflage und die Senkung der Kosten.
Also, wir müssen erreichen, dass unsere Leser nicht nur unser Blättchen kaufen, sondern selbst Teil der Produktion werden - als kostenlose Mitarbeiter - und sich gleichzeitig in dem falschen Gefühl wiegen, Teil einer grossen Gemeinschaft zu sein. Denn wir sind ja schliesslich zum Geldverdienen da und nicht für Gefühlsduseleien.
Früher haben sich die Leute ja überschlagen, uns mit Nachrichten zu versorgen, weil sie in uns das „Bundesgericht der kleinen Leute“ sahen.
Das hat durch das Internet leider stark nachgelassen, die bloggen jetzt einfach, statt darauf zu warten , ob die BILD Redaktion ihren Beitrag für „Revolver-mässig“ als ausreichend erachtet. Deswegen fand ich Deinen heutigen Blogbeitrag so hilfreich.
Jeder Bild-Leser ein Reporter
Wir müssen es schaffen, dass jeder BILD-Leser mit einer kleinen Videokamera in der Tasche unterwegs ist, um bei einer Explosion, einer Massenkarambolage auf der Autobahn, einem Al Qaeda Angriff in der Märkischen Heide, einer Sechslingsgeburt auf einem Bürgersteig, einer Massenschlägerei am Strand sofort nicht nur einen Videoclip erstellen, sondern durch das in der Kamera eingebaute Programm ihn sofort an uns weiterleiten kann. Die interessantesten Dinge passieren ja nun leider nicht 100 Meter von der Redaktion entfernt.
Und wenn nichts passiert, dann müssen wir unsere Leserschaft ermutigen, etwas passieren zu lassen.
Wobei wir besonders darauf achten müssen, dass unsere Konkurrenz nicht Hacker engagiert, die eine Umleitungsschiene installieren, sodass diese Clips dann im Nirwana, bei der Morgenpost oder dem Express statt am Axel Springerplatz 1 landen.
Damit sind wir dann auch endlich die professionellen Fotojournalisten los, die zuletzt immer mehr Geld für ein paar lumpige Bilder verlangten. Damit muss einfach Schluss sein.
Ausserdem erfahren wir so indirekt, was unsere Lesergemeinde für mitteilungsbedürftig hält. Richtig gut fand ich, wie Du in Deinem heutigen Blogbeitrag es geschafft hast
- für die Vado-BILD-Bürgerkameras zu werben
- für die kostenlose Versendung der Clips an unser Presshaus
- und noch das Buch des Mannes anzupreisen, den Du als Propheten bezeichnet hast, ich meine Jeff Jarvis.
Das finde ich richtig anständig, denn in Wirklichkeit bist Du ja schon lange mit dieser Idee schwanger gewesen, aber mit Deiner grenzenlosen Bescheidenheit hast du diesem Propheten den Kredit gegeben.
Was mich allerdings gestört hat, ist das etwas ausgemergelte Aussehen dieses Herrn. Da müsst ihr nächstes Mal einfach mehr zur Retusche greifen.
Was mich natürlich besonders freut, dass wir dank dieser BILD-Leserschaft-Vado-Videozuträger ein paar von unseren „Tintenkulis“ rauswerfen können und statt dessen Praktikanten einstellen. Denn zur Sichtung von Bildmaterial braucht man nur Praktikanten, keine Journalisten, ein wichtiger Beitrag zur Kostensenkung.
Auch finde ich es grossartig, wie Dein Blog es geschafft hat, die ganzen unberechtigten Vorurteile über die BILD im allgemeinen und Dich im besonderen wegzufegen. Eine ganze Reihe von Besuchern des Blogs, die noch nicht BILD lesen, werden das dank Deiner Beiträge in Zukunft sicherlich tun.
Besonders hat mich gefreut, wie Du diesem arroganten ZEIT-Editor-at- Large (was immer das auch heissen mag) Dr. Theo Sommer, ein Falschschreiben Deines Namens nachweisen konntest. Ausserdem auch seine ganze Heuchelei zum Ende der "DDR" Zeit, als die BILD und andere Blätter des Hauses Springer die Gänsefüsschen bei der Nennung der "DDR" abgeschafft hatten, weil sie wussten, dass es mit der "DDR" ohnehin bald zu Ende geht.
Aber wir wollten die Bevölkerung der "DDR" nicht mit Fragen: Staat oder nicht behelligen, sondern riefen sie Jahr für Jahr, Monat für Monat, Woche für Woche und Tag für Tag zum Sturze der Regierung Honecker auf, bis sie dann endlich mit den Montagsdemonstrationen anfingen.
Wir standen auf der richtigen Seite, nicht diese ZEIT-Schreiberlinge.
Immer wieder frage ich mich, was wohl Axel heute sagen würde. Ich bin sicher, auch er würde der Meinung sein, dass du ein würdiger Nachfolger von Hagen, Boenisch, Prinz, Tiedje und Larass bist und Deine Beiträge in der Tradition von Hans Zehrer stehen.
Es grüsst Dich ganz herzlich
Deine Elfriede
Weiteres aus der Abteilung Satire
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onlinedienst - 30. Okt, 13:50 Article 7557x read