Rupert Murdoch: Mit der Vergangenheit in die Zukunft?
Dr. Alexander von Paleske - Rupert Murdochs Stern verblasst. Was demokratische Verfassungen nicht schafften, nämlich seinem Meinungsjournalismus einen Riegel vorzuschieben, das besorgt offenbar jetzt das Internet.
Die Firma des Medienmoguls, für den Qualitätsjournalismus ein Fremdwort, die Privatsphäre anderer offenbar ein nicht schützenswertes Rechtsgut und der Appell an die Emotionen der Konsumenten seiner Medien täglich Brot ist, hat nunmehr satte Verluste eingefahren. News Corporation veröffentlichte für 2008/2009 ein Minus von 3,4 Milliarden US Dollar.
.
Das soll sich nun ändern. In Zukunft will er mit den Auftritten seiner Medien im Internet Geld verdienen.
Rupert Murdoch, "Lordsiegelbewahrer" des Meinungsjournalismus
Murdoch -Zitat:
„Qualitätsjournalismus ist nicht billig“
.Er vergass offenbar hinzuzusetzen:
„und bei mir ohnehin kaum zu haben“
Zuletzt hatte seine Postille News of the World, in Grossbritannien beheimatet, Aufsehen erregt, als herauskam, dass einer der Zuarbeiter die Mobiltelefone von sogenannten Prominenten gehackt hatte, um an intime Informationen heranzukommen. Ein durch und durch rechtswidriges Vorgehen.
Ein Schuss in den Ofen?
Nun soll also eine neue Verdienstoffensive gestartet werden. Wer Murdochs Medien im Internet geniessen will, soll dafür bezahlen.
Nachdem er in Deutschland mit dem Fernsehsender Sky, der sich früher einmal Premiere nannte, das Bezahlfernsehen durchsetzen will, vermutlich ein untauglicher Versuch angesichts des Massenangebots von kostenlosen Kanälen, will er mit dem „Ladenhüter“ Bezahl-Internet, den Internetsurfern das Geld aus der Tasche ziehen.
Das mag vielleicht bei seinem Wall Street Journal gelingen, bei den übrigen Medien hat dieser Versuch kaum Aussicht auf Erfolg.
Einmal gibt es genügend Konkurrenz anderer Medien, die kostenfrei anbieten, auch wenn der Chefredakteur der Financial Times, Lionel Barber nun in Murdochs Kerbe haut, zum anderen sind die Blogger mit ihren Beiträgen oftmals heute schon attraktiver als die professionellen Medien , ganz besonders in den USA.
„Eine Medienindustrie, die ihre Produkte wegschenkt, kannibalisiert sich selber“
soll Murdoch gesagt haben. Wahrscheinlicher ist hingegen, dass das Internet seinen Konzern auf lange Sicht kannibalisiert.
Ein grosser Verlust wäre das allerdings nicht.
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Ein Schuss in den Ofen?
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Nachdem er in Deutschland mit dem Fernsehsender Sky, der sich früher einmal Premiere nannte, das Bezahlfernsehen durchsetzen will, vermutlich ein untauglicher Versuch angesichts des Massenangebots von kostenlosen Kanälen, will er mit dem „Ladenhüter“ Bezahl-Internet, den Internetsurfern das Geld aus der Tasche ziehen.
Das mag vielleicht bei seinem Wall Street Journal gelingen, bei den übrigen Medien hat dieser Versuch kaum Aussicht auf Erfolg.
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onlinedienst - 7. Aug, 11:47 Article 3386x read