Tötung von Al Qaida-Boss soll Misserfolg des Afghanistan-Kriegsabenteuers vergessen machen
Dr. Alexander von Paleske —– 3.8. 2022 ——
Der Chef des Terrornetzwerks Al-Qaida, Ayman al-Zawahiri,ist in Kabul, der Hauptstadt Afghanistans bei einem US-Drohnenangriff getötet worden. Stolz verkündete US-Präsident Joe Biden in Washington:.
„Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan, diesen Terroristenchef gibt es nicht mehr.
Unsere Geheimdienste hatten unter den Präsidenten Bush, Obama und Trump jahrelang unermüdlich nach Zawahiri gesucht und, konnten ihn Anfang des Jahres ausfindig machen. Er war in die Innenstadt von Kabul gezogen, um mit seiner Familie zusammen zu leben. Nach eindeutigen Beweisen für seinen Aufenthaltsort habe ich einen Präzisionsschlag genehmigt, der ihn ein für alle Mal vom Schlachtfeld entfernt hat“
Und an die Adresse anderer Terroristen gerichtet
“Wir kriegen Euch, wo immer ihr auch seid”
Alles verfehlt
Zur Erinnerung: Die USA mit ihren Verbündeten, darunter auch Deutschland, waren 2001 in Afghanistan einmarschiert mit drei Zielen:
1. Al Qaida für immer von dort zu vertreiben.
2. Die Herrschaft der radikalislamistischenTaliban ein- für allemal zu beenden.
3. Demokratie westlicher Prägung zu etablieren.
Mit dem Wiederauftauchen des Al Qaida Chefs in Afghanistan steht nunmehr fest:
Alle drei Kriegsziele wurden verfehlt.
- Al Qaida ist keineswegs endgültig aus Afghanistan vertrieben, sondern wieder vor Ort. Die Taliban hatten in dem Doha-Abzugsabkommen mit den USA versprochen, den Al Qaida Terroristen nicht erneut Unterschlupf zu gewähren. Der nun getöte, aus Aegypten stammende Al Qaida-Chef residierte jedoch seit geraumer Zeit in einem Haus in Kabul, das dem Taliban-Innenminister gehört.
- Vergeblich der Versuch, unter Missachtung der Bedürfnisse der Bevölkerung, ihrer Traditionen und Kultur, ein demokratisches Modell westlicher Prägung dem Land überzustülpen.
- Der Versuch, die Herrschaft der Taliban für immer zu beenden, unter hohen Verlusten an Menschen und Material nach 20 Jahren Krieg gescheitert. Zur Bilanz gehören: Zehntausende tote Zivilisten, mehr als 100.000 interne und externe Flüchtlinge. Auch 59 Bundeswehrsoldaten verloren dort ihr Leben. Mehr als 1 Billion(!) US Dollar wurden in diesen erfolglosen Krieg gepumpt.
Abzugschaos unvergessen
Unvergessen die Bilder vom überstürzten Abzug aus Afghanistan. Gerade veröffentlicht der SPIEGEL eine Serie über das Chaos beim Abzug und das krasse Versagen des mit Millionengeldern gefütterten Deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND), der noch nicht einmal in der Lage war, zu erkennen, dass die Einnahme Kabuls seinerzeit unmittelbar bevorstand. Stattdessen weissagte er, die Taliban hätten vorläufig kein Interesse daran, die Stadt einzunehmen, mit der Folge des dann überstürzten Abzugs, wobei auch den meisten Ortskräften nicht zur Flucht verholfen wurde, sondern man sie ihrem Schicksal überliess, und das bedeutete – und bedeutet – für nicht wenige den Tod durch rachsüchtige Taliban.
SPIEGEL vom 30.7. 2022 S.9ff
Mehr als 21 lange Jahre
Was US-Präsident Biden feiert ist eine immerhin mehr als 21 Jahre andauernde Jagd nach Al Zawahiri – er wurde bereits vor den Anschlägen vom 11.9. 2001vom CIA gesucht – der sich offenbar für eine sehr lange Zeit unentdeckt in Pakistan aufhielt. Wahrlich kein Ruhmesblatt für den US-Geheimdienst CIA.
Al Qaida ist terrormässig aktiv über lokale Ableger, wie in Mali, in Somalia und im Yemen. Daran wird auch der Tod des Al Qaida Chefs nichts ändern.
Ganz ähnlich wie in Afghanistan ist die Lage auch in Mali – ähnlich hoffnungslos – auch für die Soldaten der Bundeswehr. Man braucht kein Prophet zu sein, um auch den kompletten Abzug der Bundeswehr von dort nach vergeblichem Einsatz vorherzusagen.
Der Chef des Terrornetzwerks Al-Qaida, Ayman al-Zawahiri,ist in Kabul, der Hauptstadt Afghanistans bei einem US-Drohnenangriff getötet worden. Stolz verkündete US-Präsident Joe Biden in Washington:.
„Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan, diesen Terroristenchef gibt es nicht mehr.
Unsere Geheimdienste hatten unter den Präsidenten Bush, Obama und Trump jahrelang unermüdlich nach Zawahiri gesucht und, konnten ihn Anfang des Jahres ausfindig machen. Er war in die Innenstadt von Kabul gezogen, um mit seiner Familie zusammen zu leben. Nach eindeutigen Beweisen für seinen Aufenthaltsort habe ich einen Präzisionsschlag genehmigt, der ihn ein für alle Mal vom Schlachtfeld entfernt hat“
Und an die Adresse anderer Terroristen gerichtet
“Wir kriegen Euch, wo immer ihr auch seid”
Alles verfehlt
Zur Erinnerung: Die USA mit ihren Verbündeten, darunter auch Deutschland, waren 2001 in Afghanistan einmarschiert mit drei Zielen:
1. Al Qaida für immer von dort zu vertreiben.
2. Die Herrschaft der radikalislamistischenTaliban ein- für allemal zu beenden.
3. Demokratie westlicher Prägung zu etablieren.
Mit dem Wiederauftauchen des Al Qaida Chefs in Afghanistan steht nunmehr fest:
Alle drei Kriegsziele wurden verfehlt.
- Al Qaida ist keineswegs endgültig aus Afghanistan vertrieben, sondern wieder vor Ort. Die Taliban hatten in dem Doha-Abzugsabkommen mit den USA versprochen, den Al Qaida Terroristen nicht erneut Unterschlupf zu gewähren. Der nun getöte, aus Aegypten stammende Al Qaida-Chef residierte jedoch seit geraumer Zeit in einem Haus in Kabul, das dem Taliban-Innenminister gehört.
- Vergeblich der Versuch, unter Missachtung der Bedürfnisse der Bevölkerung, ihrer Traditionen und Kultur, ein demokratisches Modell westlicher Prägung dem Land überzustülpen.
- Der Versuch, die Herrschaft der Taliban für immer zu beenden, unter hohen Verlusten an Menschen und Material nach 20 Jahren Krieg gescheitert. Zur Bilanz gehören: Zehntausende tote Zivilisten, mehr als 100.000 interne und externe Flüchtlinge. Auch 59 Bundeswehrsoldaten verloren dort ihr Leben. Mehr als 1 Billion(!) US Dollar wurden in diesen erfolglosen Krieg gepumpt.
Abzugschaos unvergessen
Unvergessen die Bilder vom überstürzten Abzug aus Afghanistan. Gerade veröffentlicht der SPIEGEL eine Serie über das Chaos beim Abzug und das krasse Versagen des mit Millionengeldern gefütterten Deutschen Bundesnachrichtendienstes (BND), der noch nicht einmal in der Lage war, zu erkennen, dass die Einnahme Kabuls seinerzeit unmittelbar bevorstand. Stattdessen weissagte er, die Taliban hätten vorläufig kein Interesse daran, die Stadt einzunehmen, mit der Folge des dann überstürzten Abzugs, wobei auch den meisten Ortskräften nicht zur Flucht verholfen wurde, sondern man sie ihrem Schicksal überliess, und das bedeutete – und bedeutet – für nicht wenige den Tod durch rachsüchtige Taliban.
SPIEGEL vom 30.7. 2022 S.9ff
Mehr als 21 lange Jahre
Was US-Präsident Biden feiert ist eine immerhin mehr als 21 Jahre andauernde Jagd nach Al Zawahiri – er wurde bereits vor den Anschlägen vom 11.9. 2001vom CIA gesucht – der sich offenbar für eine sehr lange Zeit unentdeckt in Pakistan aufhielt. Wahrlich kein Ruhmesblatt für den US-Geheimdienst CIA.
Al Qaida ist terrormässig aktiv über lokale Ableger, wie in Mali, in Somalia und im Yemen. Daran wird auch der Tod des Al Qaida Chefs nichts ändern.
Ganz ähnlich wie in Afghanistan ist die Lage auch in Mali – ähnlich hoffnungslos – auch für die Soldaten der Bundeswehr. Man braucht kein Prophet zu sein, um auch den kompletten Abzug der Bundeswehr von dort nach vergeblichem Einsatz vorherzusagen.
onlinedienst - 4. Aug, 20:57 Article 849x read