Ukraine: Ein Klepto-Oligarch geht, der nächste kommt
Dr. Alexander von Paleske — 27.4. 2019 —- Die Präsidentschafts-Wahlen in der Ukraine sind vorbei. Gewonnen hat sie im Prinzip der Klepto-Oligarch Ihor Kolomoisky, der den politisch völlig unerfahrenen Schauspieler und Komiker Wolodymyr Selensky massiv unterstützt hat, finanziell und persönlich. 14 mal haben sich die beiden vor der Wahl getroffen.
Kolomoisky gehört zu den ukrainischen Klepto-Oligarchen, wie auch der bisherige Präsident Petro Poroschenko.
Weitere Klepto-Oligarchen der Ukraine
Zu den Klepto-Oligarchen, die nach dem Zerfall der Sowjetunion sich die Grossbetriebe und Medien unter den Nagel rissen, gehören noch folgende Personen:
Rinat Akhmetov geschätztes Vermögen aus den 90er „Raubzügen“: 12,6 Milliarden US Dollar, dazu gehören Bergwerke, Elektrizitätserzeugung und Medien.
Dimytro Firtash, Tycoon in Sachen Handel mit Erdgas. Geschätztes („geraubtes“) Vermögen: 2,3 Milliarden US Dollar. Wohltätiger Sponsor der britischen Alt-Universität Cambridge.
3. Viktor Pinchuk geschätztes Vermögen: 3 Milliarden US Dollar, ebenfalls „Raubzug“-Teilnehmer. Hersteller von Röhren zum Gastransport und Medienbesitzer.
4. Oleksandr Yaroslavskyi ebenfalls „Raubzugs“-Multimilliardär und in Gas, Chemie, Banken und Immobilien engagiert
Nichts erreicht
Die Maidan-Aktivisten, die 2014 unterstützt von rechtslastigen Brigadisten, die Regierung der Ukraine gestürzt hatten, haben unter dem Strich an dem System selbst nichts geändert: ein Klepto-Oligarch, namens Poroschenko wurde zm Präsidenten gewählt, die anderen Klepto-Oligarchen hielten wirtschaftlich weiter das Heft fest in der Hand.
Zu dem Oligarchen-System kamen und kommen Missachtung des Rechts, Bestechungen, Ermordungen, und die Verschärfung des Konflikts mit Russland.
Sofort gehandelt
Als der Konflikt mit Russland im Osten der Ukraine begann, handelte Klepto-Oligarch Kolomoisky sofort, stellte Millionenbeträge für Milizen wie die Azov-Regimenter zusammen, deren Miglieder sich gerne mit Hakenkreuz und SS-Runen schmücken.
Ausserdem lobte er eine Prämie von 10.000 US Dollar für jeden getöteten russischen Milizionär aus. Nicht immer waren es allerdings Milizonäre, für welche die Prämie eingefordert wurde.
.
Als Mann fürs Grobe engagierte er einen Hennadiy Korban der die Organisierung und Ausrüstung dieser Brigaden managte, deren Sold aus Kolomoiskys Kasse bezahlte, daneben noch zum Vizegouverneur der Provinz Dnipro unter Kolomoisky avancierte.
Oligarchen notwendig auf dem Weg zur Demokratie
Zur Philosophie des Klepto-Oligarchen Kolomoisky gehört die Anbindung der Ukraine an die EU: weniger aus patriotischen Gründen, als aus geschäftlichen, wie auch bei all den anderen Klepto-Oligarchen. Der Maidan-Aufstand kam ihnen daher gerade recht, und wurde freudig von ihnen unterstü
Kolomoisky bezeichnet sich selbst als einen knochenharten Europäer, für den das Aufkommen der Oligarchen eine notwendige Uebergangsstufe zur Demokratie sei, wie seinerzeit die Raub-Unternehmer in den USA im 19. Jahrhundert.
Eine in der Tat etwas aus der Zeit geratene Polit-Philosophie.
Das Ende dieser Oligarchen-Herrschaft würde irgendwann auch kommen, so Kolomoisky, einen genaueren Zeitplan gab er natürlich nicht.
Den russischen Präsidenten Putin nannte er einen kurz geratenen unfähigen schizophrenen Psychopathen .
Keine freundliche Beschreibung eines Staatsmannes.
Brutalo und Klepto-Oligarch
Kolomoisky kann ohne Zweifel als der brutalste der ukrainischen Klepto-Oligarchen bezeichnet werden, der schon vor dem Maidan angeblich vor Mord und gewaltsamer Eroberung von Unternehmen nicht zurückschreckte. Details siehe hier.
Das setzte er konsequent fort, als nach dem Maidan der neue Präsident Poroschenko ihn zum Gouverneur der Provinz Dnipro machte. Als er es dort zu toll trieb, setzte Poroschenko ihn 2015 schliesslich ab.
2016 verstaatlichte er auch noch die Privat Bank, die grösste Bank der Ukraine. Hauptaktionäre neben Kolomoisky: Aleksej Martynow und Henadiy Boholyubov, letzterer auch ein Klepto-Oligarch. Diese Dreier-Bande hatte die Bank mit faulen Krediten ausgeplündert, das ukrainische Finanzsystem drohte zu wanken.
So wurde Poroschenko zum Erzfeind Kolomoiskys, und den wollte er weghaben, zumal ihm ein Strafverfahren drohte, und Kolomoisky deshalb nach Israel auswich.
Ziel erreicht
Das hat er jetzt mit seinem treuen politisch unbedarften Knappen Selensky erreicht: Poroschenko ist weg..
Kolomoisky wusste: um sein Umfeld günstig für seine Geschäfte zu gestalten, musste er persönlich Einfluss auf die Politik nehmen, wie er bereits 2007 erklärte. An einer Kariere als Politiker hatte er keinerlei Interesse. Also kaufte er einen Fernsehsender. Motto:
Damit kann man mehr erreichen, als mit einer Partei.
Wohl wahr, wie sich jetzt an der Wahl seines Selensky zum Präsidenten zeigte. Der durfte seine satirischen Sendungen und Ansprachen über Kolomoiskys Propagandasender verbreiten..
Wer glaubt, Selensky hätte die Statur und auch die notwendigen Verbündeten, um die Ukraine von den Geschwüren der Korruption, der Vetternwirtschaft, der staatlichen Misswirtschaft und von offenbarem Rechtsbruch zu befreien, der dürfte irren. Bestenfalls ein paar kleine Reförmchen und ein paar neue Gesichter sind drin – mehr wohl nicht.
Fazit nach den Wahlen:
Viel wird sich nicht ändern, sondern alles wird im wesentlichen beim alten bleiben. Die EU hat sich etwas vorgemacht, und ein durch und durch korruptes Regime am Leben erhalten. Wann endlich kommt der Kurswechsel?
Kolomoisky gehört zu den ukrainischen Klepto-Oligarchen, wie auch der bisherige Präsident Petro Poroschenko.
Weitere Klepto-Oligarchen der Ukraine
Zu den Klepto-Oligarchen, die nach dem Zerfall der Sowjetunion sich die Grossbetriebe und Medien unter den Nagel rissen, gehören noch folgende Personen:
Rinat Akhmetov geschätztes Vermögen aus den 90er „Raubzügen“: 12,6 Milliarden US Dollar, dazu gehören Bergwerke, Elektrizitätserzeugung und Medien.
Dimytro Firtash, Tycoon in Sachen Handel mit Erdgas. Geschätztes („geraubtes“) Vermögen: 2,3 Milliarden US Dollar. Wohltätiger Sponsor der britischen Alt-Universität Cambridge.
3. Viktor Pinchuk geschätztes Vermögen: 3 Milliarden US Dollar, ebenfalls „Raubzug“-Teilnehmer. Hersteller von Röhren zum Gastransport und Medienbesitzer.
4. Oleksandr Yaroslavskyi ebenfalls „Raubzugs“-Multimilliardär und in Gas, Chemie, Banken und Immobilien engagiert
Nichts erreicht
Die Maidan-Aktivisten, die 2014 unterstützt von rechtslastigen Brigadisten, die Regierung der Ukraine gestürzt hatten, haben unter dem Strich an dem System selbst nichts geändert: ein Klepto-Oligarch, namens Poroschenko wurde zm Präsidenten gewählt, die anderen Klepto-Oligarchen hielten wirtschaftlich weiter das Heft fest in der Hand.
Zu dem Oligarchen-System kamen und kommen Missachtung des Rechts, Bestechungen, Ermordungen, und die Verschärfung des Konflikts mit Russland.
Sofort gehandelt
Als der Konflikt mit Russland im Osten der Ukraine begann, handelte Klepto-Oligarch Kolomoisky sofort, stellte Millionenbeträge für Milizen wie die Azov-Regimenter zusammen, deren Miglieder sich gerne mit Hakenkreuz und SS-Runen schmücken.
Ausserdem lobte er eine Prämie von 10.000 US Dollar für jeden getöteten russischen Milizionär aus. Nicht immer waren es allerdings Milizonäre, für welche die Prämie eingefordert wurde.
.
Als Mann fürs Grobe engagierte er einen Hennadiy Korban der die Organisierung und Ausrüstung dieser Brigaden managte, deren Sold aus Kolomoiskys Kasse bezahlte, daneben noch zum Vizegouverneur der Provinz Dnipro unter Kolomoisky avancierte.
Oligarchen notwendig auf dem Weg zur Demokratie
Zur Philosophie des Klepto-Oligarchen Kolomoisky gehört die Anbindung der Ukraine an die EU: weniger aus patriotischen Gründen, als aus geschäftlichen, wie auch bei all den anderen Klepto-Oligarchen. Der Maidan-Aufstand kam ihnen daher gerade recht, und wurde freudig von ihnen unterstü
Kolomoisky bezeichnet sich selbst als einen knochenharten Europäer, für den das Aufkommen der Oligarchen eine notwendige Uebergangsstufe zur Demokratie sei, wie seinerzeit die Raub-Unternehmer in den USA im 19. Jahrhundert.
Eine in der Tat etwas aus der Zeit geratene Polit-Philosophie.
Das Ende dieser Oligarchen-Herrschaft würde irgendwann auch kommen, so Kolomoisky, einen genaueren Zeitplan gab er natürlich nicht.
Den russischen Präsidenten Putin nannte er einen kurz geratenen unfähigen schizophrenen Psychopathen .
Keine freundliche Beschreibung eines Staatsmannes.
Brutalo und Klepto-Oligarch
Kolomoisky kann ohne Zweifel als der brutalste der ukrainischen Klepto-Oligarchen bezeichnet werden, der schon vor dem Maidan angeblich vor Mord und gewaltsamer Eroberung von Unternehmen nicht zurückschreckte. Details siehe hier.
Das setzte er konsequent fort, als nach dem Maidan der neue Präsident Poroschenko ihn zum Gouverneur der Provinz Dnipro machte. Als er es dort zu toll trieb, setzte Poroschenko ihn 2015 schliesslich ab.
2016 verstaatlichte er auch noch die Privat Bank, die grösste Bank der Ukraine. Hauptaktionäre neben Kolomoisky: Aleksej Martynow und Henadiy Boholyubov, letzterer auch ein Klepto-Oligarch. Diese Dreier-Bande hatte die Bank mit faulen Krediten ausgeplündert, das ukrainische Finanzsystem drohte zu wanken.
So wurde Poroschenko zum Erzfeind Kolomoiskys, und den wollte er weghaben, zumal ihm ein Strafverfahren drohte, und Kolomoisky deshalb nach Israel auswich.
Ziel erreicht
Das hat er jetzt mit seinem treuen politisch unbedarften Knappen Selensky erreicht: Poroschenko ist weg..
Kolomoisky wusste: um sein Umfeld günstig für seine Geschäfte zu gestalten, musste er persönlich Einfluss auf die Politik nehmen, wie er bereits 2007 erklärte. An einer Kariere als Politiker hatte er keinerlei Interesse. Also kaufte er einen Fernsehsender. Motto:
Damit kann man mehr erreichen, als mit einer Partei.
Wohl wahr, wie sich jetzt an der Wahl seines Selensky zum Präsidenten zeigte. Der durfte seine satirischen Sendungen und Ansprachen über Kolomoiskys Propagandasender verbreiten..
Wer glaubt, Selensky hätte die Statur und auch die notwendigen Verbündeten, um die Ukraine von den Geschwüren der Korruption, der Vetternwirtschaft, der staatlichen Misswirtschaft und von offenbarem Rechtsbruch zu befreien, der dürfte irren. Bestenfalls ein paar kleine Reförmchen und ein paar neue Gesichter sind drin – mehr wohl nicht.
Fazit nach den Wahlen:
Viel wird sich nicht ändern, sondern alles wird im wesentlichen beim alten bleiben. Die EU hat sich etwas vorgemacht, und ein durch und durch korruptes Regime am Leben erhalten. Wann endlich kommt der Kurswechsel?
onlinedienst - 29. Apr, 19:48 Article 793x read