USA: Folter-Bericht veröffentlicht – Ex Präsident G.W. Bush lobt die CIA-Folterknechte
Dr. Alexander von Paleske ----- 9.12. 2014 ----
US-Aussenminister Kerry wollte die Veröffentlichung verschieben lassen - vergeblich. Die US Missionen weltweit haben aus Angst vor Protesten und Anschlägen verschärfte Sicherheitsmassnahmen getroffen: Vor knapp zwei Stunden wurde der CIA-Folterbericht von der US-Senatorin Dianne Feinstein dann verlesen.
Senatorin Feinstein bei der Verlesung des Berichts -- Screenshot: Dr. v. Paleske
Etwas Licht in das brutale Schattenreich
Obgleich der Bericht letztlich nur eine Zusammenfassung der Folter-Aktivitäten des US-Geheimdienstes CIA nach 2001 ist, so reicht das vollkommen, um etwas Licht in das brutale Schattenreich dieses barbarischen US-Geheimdienstes zu werfen.
Folgende Eckpunkte schälen sich dabei heraus:
- der US-Geheimdienst ging wesentlich brutaler mit seinen Folteropfern um, als bisher bekannt war. Neben der körperlichen Gewalt gehörte z.B. auch tagelanger Schlafentzug dazu, bis zu einer Woche (180 Stunden). Die Folteropfer mussten stehen oder wurden in eine extrem unbequeme Sitzhaltung gezwungen.
- CIA-Mitarbeiter, bereits als gewalttätig bekannt bzw. einschlägig vorbestraft, waren durchaus willkommen.
- Teilweise wurden diese Folterei auch noch gegen Bezahlung an Privatfirmen übertragen - rechtswidrig versteht sich.
- Die Aussagen, die durch die Folter aus den Opfern herausgequetscht wurden, waren in aller Regel nutzlos. Es gab praktisch nichts, was wirklich verwertbar war. Die Folteropfer sagten, was der Folterknechte hören wollten, meisten fernab von der Wahrheit, nur um ein Ende der Folter zu erreichen.
- US-Abgeordnetenhaus und Senat wurden von der CIA systematisch über den Umfang der Folterei und deren Ergebnisse belogen.
- Folter wurde von der Zentrale selbst dann angeordnet, wenn die unmittelbaren Folterknechte selbst davon nichts hielten.
- Die Eskalationsstufen der Folter wurden – vorschriftswidrig - oft genug gleich übersprungen und mit der schwersten Folter begonnen – Time is precious.
.- Die Folterorte lagen ausserhalb der USA: In Afghanistan, Polen, Litauen, Rumänien, Marokko, Syrien, Ägypten u.s.w. Die Folteropfer wussten meistens gar nicht, wo sie sich befanden,
Alles verfassungswidrig
Alles rechts- und verfassungswidrig, wie selbst der nicht gerade zimperliche republikanische US- Senator McCain heute abend zutreffend feststellte. Er selbst war einst in Nordvietnam Folteropfer, nachdem sein Flugzeug im Vietnamkrieg abgeschossen worden war.
Lob für die Folterknechte vom Ex-US-Präsidenten
Anders der Ex-Präsident G.W. Bush heute in einem Interview mit CNN:
'Wir können uns glücklich schätzen, Männer und Frauen zu haben, die bei der CIA hart für uns arbeiten. Sie sind Patrioten, und was immer der Bericht sagt: Wenn er ihre Beiträge für unser Land herabwürdigt, dann liegt das völlig daneben.'
Auswirkungen noch nicht abzusehen
Die Auswirkungen dieses Berichts auf die bestehenden Konflikte in der Welt sind noch gar nicht abzusehen. Denn alles wird mit dem Fingerzeig enden: Ihr seid ja auch nicht besser.
BND fein raus
Beim deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) dürften hingegen die Sektkorken knallen, denn wie der Hehler, der den Dieb das dreckige Geschäft machen lässt, so zapften die BND-Leute einfach die durch Folter erzielen Ergebnisse ab, abmelken könnte man das auch nennen:
- Diese „Hehler der Folterwirtschaft“ tauchten in Samarkand, der Hauptstadt Usbekistans auf, um Folterergebnisse“ des brutalen usbekischen Geheimdienstes zu studieren.,
- -Sie tauchten im berüchtigten Abu-Salim Gefängnis in Tripolis/Libyen auf, um Gaddafis Folteropfer zu vernehmen,
- und natürlich in Guantanamo.
Britischer Mi6 nicht besser
Der britische Geheimdienst Mi6 war keinen Deut besser: Auch er war in Samarkand, ausserdem z.B. in Pakistan. Der dortige Geheimdienst scheut sich nicht, mit Bohrmaschinen in das Gesäss der Folteropfer zu bohren. Gelegentlich stirbt dann auch mal ein Folteropfer „auf der Flucht“.
Gerne entführte der Mi6 auch mal Personen, und lud die Entführten bei einem „befreundeten Staat“ zum Zwecke des Folterns ab, Details siehe hier.
Aber beide Geheimdienste, BND und Mi6, tauchen in dem US-Folterbericht nicht auf. Wie schön.
Folter wird zum “Normalfall” oder: Zurück ins Mittelalter
Unsere kanadischen Folterfreunde in Afghanistan
Libyen: Rebellenkommandeur beschuldigt Bundesnachrichtendeinst (BND) an Folterbefragungen beteiligt gewesen zu sein
Auslieferung und Folter: Wie Mi6 und CIA mit Gaddafi zusammenarbeiteten
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US-Aussenminister Kerry wollte die Veröffentlichung verschieben lassen - vergeblich. Die US Missionen weltweit haben aus Angst vor Protesten und Anschlägen verschärfte Sicherheitsmassnahmen getroffen: Vor knapp zwei Stunden wurde der CIA-Folterbericht von der US-Senatorin Dianne Feinstein dann verlesen.
Senatorin Feinstein bei der Verlesung des Berichts -- Screenshot: Dr. v. Paleske
Etwas Licht in das brutale Schattenreich
Obgleich der Bericht letztlich nur eine Zusammenfassung der Folter-Aktivitäten des US-Geheimdienstes CIA nach 2001 ist, so reicht das vollkommen, um etwas Licht in das brutale Schattenreich dieses barbarischen US-Geheimdienstes zu werfen.
Folgende Eckpunkte schälen sich dabei heraus:
- der US-Geheimdienst ging wesentlich brutaler mit seinen Folteropfern um, als bisher bekannt war. Neben der körperlichen Gewalt gehörte z.B. auch tagelanger Schlafentzug dazu, bis zu einer Woche (180 Stunden). Die Folteropfer mussten stehen oder wurden in eine extrem unbequeme Sitzhaltung gezwungen.
- CIA-Mitarbeiter, bereits als gewalttätig bekannt bzw. einschlägig vorbestraft, waren durchaus willkommen.
- Teilweise wurden diese Folterei auch noch gegen Bezahlung an Privatfirmen übertragen - rechtswidrig versteht sich.
- Die Aussagen, die durch die Folter aus den Opfern herausgequetscht wurden, waren in aller Regel nutzlos. Es gab praktisch nichts, was wirklich verwertbar war. Die Folteropfer sagten, was der Folterknechte hören wollten, meisten fernab von der Wahrheit, nur um ein Ende der Folter zu erreichen.
- US-Abgeordnetenhaus und Senat wurden von der CIA systematisch über den Umfang der Folterei und deren Ergebnisse belogen.
- Folter wurde von der Zentrale selbst dann angeordnet, wenn die unmittelbaren Folterknechte selbst davon nichts hielten.
- Die Eskalationsstufen der Folter wurden – vorschriftswidrig - oft genug gleich übersprungen und mit der schwersten Folter begonnen – Time is precious.
.- Die Folterorte lagen ausserhalb der USA: In Afghanistan, Polen, Litauen, Rumänien, Marokko, Syrien, Ägypten u.s.w. Die Folteropfer wussten meistens gar nicht, wo sie sich befanden,
Alles verfassungswidrig
Alles rechts- und verfassungswidrig, wie selbst der nicht gerade zimperliche republikanische US- Senator McCain heute abend zutreffend feststellte. Er selbst war einst in Nordvietnam Folteropfer, nachdem sein Flugzeug im Vietnamkrieg abgeschossen worden war.
Lob für die Folterknechte vom Ex-US-Präsidenten
Anders der Ex-Präsident G.W. Bush heute in einem Interview mit CNN:
'Wir können uns glücklich schätzen, Männer und Frauen zu haben, die bei der CIA hart für uns arbeiten. Sie sind Patrioten, und was immer der Bericht sagt: Wenn er ihre Beiträge für unser Land herabwürdigt, dann liegt das völlig daneben.'
Auswirkungen noch nicht abzusehen
Die Auswirkungen dieses Berichts auf die bestehenden Konflikte in der Welt sind noch gar nicht abzusehen. Denn alles wird mit dem Fingerzeig enden: Ihr seid ja auch nicht besser.
BND fein raus
Beim deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) dürften hingegen die Sektkorken knallen, denn wie der Hehler, der den Dieb das dreckige Geschäft machen lässt, so zapften die BND-Leute einfach die durch Folter erzielen Ergebnisse ab, abmelken könnte man das auch nennen:
- Diese „Hehler der Folterwirtschaft“ tauchten in Samarkand, der Hauptstadt Usbekistans auf, um Folterergebnisse“ des brutalen usbekischen Geheimdienstes zu studieren.,
- -Sie tauchten im berüchtigten Abu-Salim Gefängnis in Tripolis/Libyen auf, um Gaddafis Folteropfer zu vernehmen,
- und natürlich in Guantanamo.
Britischer Mi6 nicht besser
Der britische Geheimdienst Mi6 war keinen Deut besser: Auch er war in Samarkand, ausserdem z.B. in Pakistan. Der dortige Geheimdienst scheut sich nicht, mit Bohrmaschinen in das Gesäss der Folteropfer zu bohren. Gelegentlich stirbt dann auch mal ein Folteropfer „auf der Flucht“.
Gerne entführte der Mi6 auch mal Personen, und lud die Entführten bei einem „befreundeten Staat“ zum Zwecke des Folterns ab, Details siehe hier.
Aber beide Geheimdienste, BND und Mi6, tauchen in dem US-Folterbericht nicht auf. Wie schön.
Folter wird zum “Normalfall” oder: Zurück ins Mittelalter
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onlinedienst - 9. Dez, 20:52 Article 2868x read