Von Botswana, Elefanten, und undiplomatischen Trampler*innen
Dr. Alexander von Paleske ---- 5.4. 2024 ----
Vorgestern kam die Nachricht, Botswana wolle 20.000 Elefanten nach Deutschland schicken. Wie das? Die Elefanten gehören nach Elfenbeinhandel, Wilderei und Verdrängung aus dem einstigen Habitat doch mittlerweile zu einer aussterbenden Spezies in Afrika.
Von den im Jahre 1900 noch schätzungsweise 10 Millionen sind nur 450.000 Elefanten (Stand 2016) übrig geblieben, von denen 35% in Botswana leben, einem Land von etwa der 1 1/2 fachen Fläche Deutschlands.
Die Dezimierung der Elefanten ist in der Tat alarmierend, zumal der illegale Elfenbeinhandel immer noch nicht ausreichend unterbunden werden konnte.
Anders in Botswana
Allerdings sieht die Situation in Botswana, wo ich 8 Jahre von 2001 bis 2009 als leitender Arzt im groessten Krankenhaus des Landes gearbeitet habe, völlig anders aus. Elefanten werden in Botswana geschützt, das Militär ist mit im Einsatz gegen Wilderer. Im Nachbarland Angola sind die Elefanten nach einem langen Bürgerkrieg und durch Wilderei fast ausgerottet, aus Sambia aber auch aus Simbabwe wegen der dortigen Wilderei vielfach nach Botswana ausgewichen.
Die Folge: anders als in vielen anderen afrikanischen Ländern ist die Elefantenpopulation in Botswana stetig angestiegen, sodass die gefrässigen Dickhäuter immer mehr aus den Wildreservaten in landwirtschaftlich genutzte Gebiere pilgern, dort den Bauern die Ernte wegfressen und Zerstörung anrichten.
Massnahmen der Regierung
Die Regierung Botswanas hat schon Elefanten an Mozambiqe und Angola verschenkt, versucht darüberhinaus der Lage durch kontrolliertes Abschiessen Herr zu werden. Dazu lädt sie auch Grosswildjäger aus der westlichen Welt ein: Der Abschuss eines Elefanten bringt 15.000 bis zu 65.000 US Dollar, eine win-win Situation.
Nicht in die tiefen Taschen
Wer Botswana kennt, der weiss, dass diese Gelder – ebenso wie die Gelder aus dem Diamantenverkauf - nicht in den tiefen Taschen von Mitgliedern der Regierungspartei landen, sondern in die Entwicklung des Landes gesteckt werden: Krankenhäuser auch in entfernten Landesteilen, ein hervorragendes Programm zur Bekämpfung und Behandlung von HIV-Aids und eine ausgezeichnete Infrastruktur legen Zeugnis darüber ab. Keine Ueberraschung, denn Botswana ist seit der Unabhängigkeit vom britischen Empire ein durch und durch demokratisch regiertes Land, und liegt in der Liste der Länder mit der geringsten Korruption weltweit auf einem der vorderen Plätze.
Strich durch die Rechnung
Der oben beschriebenen Win-Win Situation hat nun allerdings die grüne Umweltministerin Steffi Lemke einen Strich durch die Rechnung gemacht: Trophäen aus der Grosswildjagd dürfen die Jäger nicht mit nach Hause nehmen, und dies hat Frau Lemke offenbar dem Umweltminister Botswanas recht undiplomatisch klargemacht.
In Sachen undiplomatisches Vorgehen hat ihre Kabinettskollegin Annalena Baerbock als Aussenministerin schon eine ganze Reihe Minuspunkte, insbesondere in China aber nicht nur dort, sammeln können. Offenbar fühlte sich Frau Lemke ermutigt, es ihr gleichzutun, als hätte Frau Baerbock nicht schon genug diplomatischen Flurschaden angerichtet.
Der Staatspräsident Botswanas, Mokgweetsi Masisi, war über Lemkes Stellungnahme sehr erbost, und will nun 20.000 überschüssige Elefanten kostenfrei an Deutschland abgeben, die dort frei herumlaufen müssten. Den Transport müsse allerdings Deutschland übernehmen.
BILD und die Elefanten
Klar dass die BILD-Zeitung, immer auf der Pirsch nach Angriffsflächen der Grünen, sich diese Geschichte nicht entgehen liess, weil sich daraus ein Angriff auf eine Grüne Ministerin machen liess. Auch die Flugroute, und wieviele Elefanten in ein Flugzeug passen, war BILD der Erörterung samt Zeichnung wert, und heute kann BILD berichten, dass die Lufhansa den Transport stemmen könne.
Was weiss sie?
Es fragt sich nach alledem allerdings, wie ausgeprägt die Kenntnisse der Ministerin Lemke über Botswana im allgemeinen und den Schutz der Elefanten im besonderen dort wirklich sind. So greift nun auch die FDP als „Opposition in der Ampelregierung“ die Ministerin an und warnt vor einem diplomatischen Eklat mit Botswana.
"Gute Diplomatie ist weder moralisierend noch belehrend“
so der FDP-Generalsekretär Drir-Sarai gestern.
So reiht sich eine politische Torheit der Grünen an die andere. Das Kanzleramt besetzt mit Gruen*innen ist nur in weiter Ferne noch als Fata Morgana sichtbar.
Vorgestern kam die Nachricht, Botswana wolle 20.000 Elefanten nach Deutschland schicken. Wie das? Die Elefanten gehören nach Elfenbeinhandel, Wilderei und Verdrängung aus dem einstigen Habitat doch mittlerweile zu einer aussterbenden Spezies in Afrika.
Von den im Jahre 1900 noch schätzungsweise 10 Millionen sind nur 450.000 Elefanten (Stand 2016) übrig geblieben, von denen 35% in Botswana leben, einem Land von etwa der 1 1/2 fachen Fläche Deutschlands.
Die Dezimierung der Elefanten ist in der Tat alarmierend, zumal der illegale Elfenbeinhandel immer noch nicht ausreichend unterbunden werden konnte.
Anders in Botswana
Allerdings sieht die Situation in Botswana, wo ich 8 Jahre von 2001 bis 2009 als leitender Arzt im groessten Krankenhaus des Landes gearbeitet habe, völlig anders aus. Elefanten werden in Botswana geschützt, das Militär ist mit im Einsatz gegen Wilderer. Im Nachbarland Angola sind die Elefanten nach einem langen Bürgerkrieg und durch Wilderei fast ausgerottet, aus Sambia aber auch aus Simbabwe wegen der dortigen Wilderei vielfach nach Botswana ausgewichen.
Die Folge: anders als in vielen anderen afrikanischen Ländern ist die Elefantenpopulation in Botswana stetig angestiegen, sodass die gefrässigen Dickhäuter immer mehr aus den Wildreservaten in landwirtschaftlich genutzte Gebiere pilgern, dort den Bauern die Ernte wegfressen und Zerstörung anrichten.
Massnahmen der Regierung
Die Regierung Botswanas hat schon Elefanten an Mozambiqe und Angola verschenkt, versucht darüberhinaus der Lage durch kontrolliertes Abschiessen Herr zu werden. Dazu lädt sie auch Grosswildjäger aus der westlichen Welt ein: Der Abschuss eines Elefanten bringt 15.000 bis zu 65.000 US Dollar, eine win-win Situation.
Nicht in die tiefen Taschen
Wer Botswana kennt, der weiss, dass diese Gelder – ebenso wie die Gelder aus dem Diamantenverkauf - nicht in den tiefen Taschen von Mitgliedern der Regierungspartei landen, sondern in die Entwicklung des Landes gesteckt werden: Krankenhäuser auch in entfernten Landesteilen, ein hervorragendes Programm zur Bekämpfung und Behandlung von HIV-Aids und eine ausgezeichnete Infrastruktur legen Zeugnis darüber ab. Keine Ueberraschung, denn Botswana ist seit der Unabhängigkeit vom britischen Empire ein durch und durch demokratisch regiertes Land, und liegt in der Liste der Länder mit der geringsten Korruption weltweit auf einem der vorderen Plätze.
Strich durch die Rechnung
Der oben beschriebenen Win-Win Situation hat nun allerdings die grüne Umweltministerin Steffi Lemke einen Strich durch die Rechnung gemacht: Trophäen aus der Grosswildjagd dürfen die Jäger nicht mit nach Hause nehmen, und dies hat Frau Lemke offenbar dem Umweltminister Botswanas recht undiplomatisch klargemacht.
In Sachen undiplomatisches Vorgehen hat ihre Kabinettskollegin Annalena Baerbock als Aussenministerin schon eine ganze Reihe Minuspunkte, insbesondere in China aber nicht nur dort, sammeln können. Offenbar fühlte sich Frau Lemke ermutigt, es ihr gleichzutun, als hätte Frau Baerbock nicht schon genug diplomatischen Flurschaden angerichtet.
Der Staatspräsident Botswanas, Mokgweetsi Masisi, war über Lemkes Stellungnahme sehr erbost, und will nun 20.000 überschüssige Elefanten kostenfrei an Deutschland abgeben, die dort frei herumlaufen müssten. Den Transport müsse allerdings Deutschland übernehmen.
BILD und die Elefanten
Klar dass die BILD-Zeitung, immer auf der Pirsch nach Angriffsflächen der Grünen, sich diese Geschichte nicht entgehen liess, weil sich daraus ein Angriff auf eine Grüne Ministerin machen liess. Auch die Flugroute, und wieviele Elefanten in ein Flugzeug passen, war BILD der Erörterung samt Zeichnung wert, und heute kann BILD berichten, dass die Lufhansa den Transport stemmen könne.
Was weiss sie?
Es fragt sich nach alledem allerdings, wie ausgeprägt die Kenntnisse der Ministerin Lemke über Botswana im allgemeinen und den Schutz der Elefanten im besonderen dort wirklich sind. So greift nun auch die FDP als „Opposition in der Ampelregierung“ die Ministerin an und warnt vor einem diplomatischen Eklat mit Botswana.
"Gute Diplomatie ist weder moralisierend noch belehrend“
so der FDP-Generalsekretär Drir-Sarai gestern.
So reiht sich eine politische Torheit der Grünen an die andere. Das Kanzleramt besetzt mit Gruen*innen ist nur in weiter Ferne noch als Fata Morgana sichtbar.
onlinedienst - 5. Apr, 11:20 Article 1217x read