Russlands Präsident Wladimir Putin im Interview zur Lage in Syrien
Dr. Alexander von Paleske --- 6.9. 2015 --- Folgendes Interview landete heute in meiner Mailbox
Interviewer
Dobroje utro Gospodin President
Wladimir Putin
Zdravstvujte
Interviewer:
Herr Präsident, in der deutschen Presse heisst es heute
„Putins eiskaltes Kalkül in Syrien“
Können Sie bitte ihre Politik in Syrien näher erläutern und erklären, ob und wie eiskalt Ihr Kalkül tatsächlich ist .
Wladimir Putin
Nitschevo Kalkül. Wir sind Verbündete und Freunde Syriens seit mehr als 50 Jahren. Es für uns selbstverständlich, dass wir unseren syrischen Freunden helfen, die jetzt in grosse Bedrängnis durch die Religionsfaschisten des IS geraten sind. Diese sind mittlerweile 6km vom Stadtzentrum der Hauptstadt Damaskus in Stellung gegangen. Wir werden nicht zulassen, dass dort ein neofaschistisches Kalifat entsteht. Es sind ja nicht einmal Syrer, die mittlerweile bei dem IS den Hauptanteil der Kämpfer stellen, sondern bärtige Terroristen aus der ganzen Welt, auch aus dem Kaukasus. Sie stellen dort die drittstärkste Formation nach den Tunesiern und den Saudis. Mit harter Hand haben wir diese Bande in Russland bekämpft, jetzt sind die nach Syrien ausgewichen, um dort einen Terror-Gottesstaat aufzubauen, und dann hierher mit ihren kruden Ideen zurückzukehren und uns Probleme zu machen.
Geraten Sie da nicht in eine Konfrontation mit den USA? Deren Aussenminister Kerry hat Ihren Aussenminister Lawrov gestern angerufen, ihn am Telefon beschimpft, und ihn vor weiterer Militärhilfe für Syrien gewarnt.
Wenn die USA die Konfrontation mit uns in Syrien suchen, dann können sie die haben.
Wir haben zugeschaut, wie die USA völkerrechtswidrig ihre Luftangriffe über Syrien geflogen haben, und haben stillgehalten, weil sie ja dem IS galten. Wir haben zugewartet, obgleich wir der Überzeugung waren, dass sich diese Kamikaze-Kämpfer von der IS mit Luftangriffen nicht besiegen lassen. Ganz im Gegenteil. Diese internationalen Faschisten-Brigaden haben ihren Vormarsch unvermindert fortgesetzt, dabei unersetzliche Kulturgüter zerstört und bedrohen jetzt die Hauptstadt Damaskus. Da haben wir uns entschlossen, nicht weiter zuzuschauen, sondern zu handeln.
Hätte man nicht eine Internationale Eingreiftruppe aufstellen können, die mit Bodentruppen den IS verjagt, denn auch im Irak geht es ja kaum noch voran
.
Das habe ich ja vorgeschlagen, aber die USA und ihre Verbündeten wollen nicht nur den IS bekämpfen, sondern ausserdem den syrischen Präsidenten Assad loswerden, und eine Regierung mit der syrischen Opposition installieren. Für diese politische Narretei können sie nicht mit unserer Unterstützung rechnen. Ausser dem IS und al-Nusra gibt es aber keine bewaffnete Opposition in Syrien mehr. Die Syrer haben sich mittlerweile in Scharen auf den Weg nach Europa gemacht . All das hätte sich vermeiden lassen, wenn vor vier Jahren eine Verhandlungslösung gesucht worden wäre. Stattdessen glaubten die USA und ihre Verbündeten, mit Hilfe der Freien Syrischen Armee (FSA) Assad stürzen zu können. Das versuchen vielmehr jetzt der IS und der al-Qaida Ableger al-Nusra. Die USA haben aus den Ereignissen in Libyen nichts gelernt. Auch dort machten sich nach dem Sturz Gaddafis die Terror-Salafisten breit. Welch ein Erfolg! Wir hingegen haben dafür gesorgt, dass die syrische Regierung sich einverstanden erklärte, dass die in ihrem Besitz befindlichen Chemiewaffen vernichtet werden.
Wie wird es jetzt in Syrien weitergehen?
Wir werden modernste Waffen vor allem Panzer und Flugzeuge nach Syrien liefern, ebenfalls Hunderte von Ausbildern. Sollte die syrische Armee gleichwohl nicht die IS-Terroristen vertreiben können, werden wir notfalls auf Bitten der syrischen Regierung auch Bodentruppen dorthin schicken.
Spassibo für dieses klärende Interview
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Interviewer
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Wladimir Putin
Zdravstvujte
Interviewer:
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Können Sie bitte ihre Politik in Syrien näher erläutern und erklären, ob und wie eiskalt Ihr Kalkül tatsächlich ist .
Wladimir Putin
Nitschevo Kalkül. Wir sind Verbündete und Freunde Syriens seit mehr als 50 Jahren. Es für uns selbstverständlich, dass wir unseren syrischen Freunden helfen, die jetzt in grosse Bedrängnis durch die Religionsfaschisten des IS geraten sind. Diese sind mittlerweile 6km vom Stadtzentrum der Hauptstadt Damaskus in Stellung gegangen. Wir werden nicht zulassen, dass dort ein neofaschistisches Kalifat entsteht. Es sind ja nicht einmal Syrer, die mittlerweile bei dem IS den Hauptanteil der Kämpfer stellen, sondern bärtige Terroristen aus der ganzen Welt, auch aus dem Kaukasus. Sie stellen dort die drittstärkste Formation nach den Tunesiern und den Saudis. Mit harter Hand haben wir diese Bande in Russland bekämpft, jetzt sind die nach Syrien ausgewichen, um dort einen Terror-Gottesstaat aufzubauen, und dann hierher mit ihren kruden Ideen zurückzukehren und uns Probleme zu machen.
Geraten Sie da nicht in eine Konfrontation mit den USA? Deren Aussenminister Kerry hat Ihren Aussenminister Lawrov gestern angerufen, ihn am Telefon beschimpft, und ihn vor weiterer Militärhilfe für Syrien gewarnt.
Wenn die USA die Konfrontation mit uns in Syrien suchen, dann können sie die haben.
Wir haben zugeschaut, wie die USA völkerrechtswidrig ihre Luftangriffe über Syrien geflogen haben, und haben stillgehalten, weil sie ja dem IS galten. Wir haben zugewartet, obgleich wir der Überzeugung waren, dass sich diese Kamikaze-Kämpfer von der IS mit Luftangriffen nicht besiegen lassen. Ganz im Gegenteil. Diese internationalen Faschisten-Brigaden haben ihren Vormarsch unvermindert fortgesetzt, dabei unersetzliche Kulturgüter zerstört und bedrohen jetzt die Hauptstadt Damaskus. Da haben wir uns entschlossen, nicht weiter zuzuschauen, sondern zu handeln.
Hätte man nicht eine Internationale Eingreiftruppe aufstellen können, die mit Bodentruppen den IS verjagt, denn auch im Irak geht es ja kaum noch voran
.
Das habe ich ja vorgeschlagen, aber die USA und ihre Verbündeten wollen nicht nur den IS bekämpfen, sondern ausserdem den syrischen Präsidenten Assad loswerden, und eine Regierung mit der syrischen Opposition installieren. Für diese politische Narretei können sie nicht mit unserer Unterstützung rechnen. Ausser dem IS und al-Nusra gibt es aber keine bewaffnete Opposition in Syrien mehr. Die Syrer haben sich mittlerweile in Scharen auf den Weg nach Europa gemacht . All das hätte sich vermeiden lassen, wenn vor vier Jahren eine Verhandlungslösung gesucht worden wäre. Stattdessen glaubten die USA und ihre Verbündeten, mit Hilfe der Freien Syrischen Armee (FSA) Assad stürzen zu können. Das versuchen vielmehr jetzt der IS und der al-Qaida Ableger al-Nusra. Die USA haben aus den Ereignissen in Libyen nichts gelernt. Auch dort machten sich nach dem Sturz Gaddafis die Terror-Salafisten breit. Welch ein Erfolg! Wir hingegen haben dafür gesorgt, dass die syrische Regierung sich einverstanden erklärte, dass die in ihrem Besitz befindlichen Chemiewaffen vernichtet werden.
Wie wird es jetzt in Syrien weitergehen?
Wir werden modernste Waffen vor allem Panzer und Flugzeuge nach Syrien liefern, ebenfalls Hunderte von Ausbildern. Sollte die syrische Armee gleichwohl nicht die IS-Terroristen vertreiben können, werden wir notfalls auf Bitten der syrischen Regierung auch Bodentruppen dorthin schicken.
Spassibo für dieses klärende Interview
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onlinedienst - 6. Sep, 21:24 Article 8121x read