Libyen-Konflikt: Wir rufen die Söldner der Welt

Dr. Alexander von Paleske ---8.4. 2011 --- Söldner, auch "Dogs of War", „Hunde des Krieges“ genannt, in Russland, Südafrika, Großbritannien und anderen Ländern, wurden nach einem Bericht der britischen Zeitung „Daily Mail“ vom heutigen Tage für einen Einsatz in Libyen kontaktiert – und zwar offenbar sowohl von den Rebellen, wie der Regierung Libyens.

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Artikel der Daily Mail vom 8.4. 2011

Fürstliche Entlohnung wird versprochen (8000 Euro z.B für einen Hubschrauberpiloten pro Monat, steuerfrei versteht sich), um in den Konflikt in Libyen kriegsentscheidend einzugreifen.

Saudi-Arabien Zahlmeister?
Angeblich will Saudi Arabien die Söldner- Rechnung der Rebellen begleichen.

Britische Führungsoffiziere haben nach Presseberichten der Regierung in London ebenfalls den Einsatz von Söldnern empfohlen, um die Kriegswende für die Rebellen herbeizuführen.

Die libysche Regierung hat bereits Söldner aus dem Maghreb rekrutiert, welche gegen die Rebellen kämpfen, einige Söldner wurden gefangen genommen.

Fehlkalkulation der Rebellen
Die Rebellen erklärten bisher:

"Wir können Gaddafi alleine besiegen und brauchen keine fremden Truppen, solange wir die Luftunterstützung bekommen“.

Das ist ganz offensichtlich eine Fehlkalkulation .
Da die NATO-Länder aber (bisher) keine Bodentruppen in das Konfliktland entsenden wollen, und die Rebellen sie (zur Zeit jedenfalls) dort nicht haben wollen, sollen es also bezahlte Landsknechte richten.

Das Ganze erinnert an die finstersten Tage des Kongo-Krieges mit Söldnern wie Kongo-Müller, Bob Denard, Jean-Jaques Schramme und anderen , fortgesetzt später durch straff organisierte Söldnerfirmen wie zunächst Executive Outcomes, später Sandline, Dyncorp, Blackwater (jetzt XE), Erinys, MPRI usw.

Knapp 40.000 Söldner waren es schließlich im Irak, koordiniert von dem Söldnerveteran Tim Spicer, auch Chef der Söldnerfirma AEGIS.. Rund 30.000 Söldner sind es mittlerweile in Afghanistan.

Diese „Hunde des Krieges“ zeichnen sich durch große Schiessfreude, gerade auch gegenüber unbeteiligten Zivilisten, und widerwärtige Trinkgelage nach „Feierabend“ aus.

Söldner in Afghanistan bei der Arbeit
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......und in der Freizeit.: z.B. Nackttanzen um ein Lagerfeuer und Alkoholschlürfen vom After, Kabul, 2009
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Sie unterliegen weder einer Zivil- noch einer Militärgerichtsbarkeit, operieren also in einem quasi rechtsfreien Raum.
Und so heißt es in dem Daily Mail-Artikel dann auch:

"Mercenaries are willing to do the kind of work, that conventional soldiers cannot be seen to do: from assassinations or otherwise “disappearing people” – with no awkward questions being asked.".

Aus dem Befreiungskampf gegen den Diktator Gaddafi wird nun offenbar ein schmutziger Bürgerkrieg.


Zum Söldnerunwesen
linkBlackwater–Söldner in Afghanistan oder: Mit der Bundeswehr Seit an Seit
linkOlympia 2012 in London -- Wir rufen die Söldner der Welt
linkVerfahrenseinstellung gegen Blackwater Söldner – eine Rechtsbeugung?
linkSöldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
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linkVom britischen Südafrika-Botschafter zum Söldnerfirma-Direktor
linkSöldnerchef Spicer sucht neues Geschäftsfeld: Piratenbekämpfung vor Somalia?
linkBlair drängt auf Söldnernachschub aus Südafrika
linkOn The Road Again – Blackwater-Söldner dürfen weiter töten
linkIrak: Wenn die regulären Truppen gehen, kommen die Söldner
onlinedienst - 8. Apr, 09:13 Article 5991x read
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Franz Josef Strauss aus Khayelitsha (Gast) - 9. Apr, 12:54

Konfliktmanagement

Der Westen ist ein Schwachmat - kopfmaessig.

Frage an den Onlinedienst:
Haben Sie nicht an anderer Stelle hier im Blog die Unterstuetzung der Rebellen in Libyen mittels Waffenlieferungen gefordert?? Oder habe ich mich verlesen?

onlinedienst - 9. Apr, 14:50

Nicht verlesen

Sie haben sich nicht verlesen.
F. J. S. A. K. (Gast) - 10. Apr, 10:26

Grips statt Waffen

Onlinedienst:
Wer sammelt die Waffen der Rebellen dann wieder ein?

Die Gefahr dass auch hier der Schuss nach hinten losgeht ist sehr hoch meiner Meinung nach.

Das koennen Sie besser. Ihre Loesungsvorschlaege in anderen Bereichen, zu anderen Themen hier im Blog bestaetigen das.

Einerseits regten Sie sich halbwegs ueber die Wortwahl J. Fischers mit staatstragender Mimik auf ("zweites Ausschwitz verhindern", Kosovo 1999) und andererseits fordern sie eine konsequentere Vorgehensweise des Westen in Libyen obwohl kein Genozid stattgefunden hat.

Wenn der Westen glaubwuerdig bleiben will, dann sollten hurtig zeitgleich die anderen, fast identischen Konflikte auf gleicher weise beackert werden.

Vermutlich werden bereits die Rebellen (=Zivilisten) von westlichen Agenten geschult und beliefert wie man gegen einen zu starken Gegner kaempft und effektiv Guerillataktiken anwendet. Wie einst die Taliban in Afghanistan vom CIA unterstuetzt wurden.
Das ging nach hinten los wie der aktuelle Zustand dort zeigt.
Empfehlung: Trafficking.ch / Menschenhandel in der Schweiz

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