Viktor Bout, Afrikas “Merchant of Death”
Dr. Alexander von Paleske - --3.7. 2007 --- Wir haben bereits vor einem Jahr in dem Artikel “Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe” über Viktor Bout (Butt) und seine Waffenlieferungen an die Konfliktparteien in Angola, Sierra Leone, Liberia und Demokratische Republik Kongo geschrieben und festgestellt, dass Bout diese Konflikte durch Waffenlieferungen angeheizt beziehungsweise erst ermöglicht hat.
Viktor Bout: Immer hilfsbereit im Krieg
Die Journalisten Douglas Farah und Stephen Braun haben zusammen ein Buch über Viktor Bout geschrieben, Titel: “Merchant of Death: Money. Guns, Planes and the Man who Makes War Possible”.
Das Magazin VOGUE ((Mensvogue) hat gerade eine kurze Zusammenfassung und ein Interview mit den beiden Autoren veröffentlicht.
Douglas Farah war Starjournalist der Washington Post und berichtete vor Ort über die Bürgerkriege in Westafrika, also in erster Linie aus Sierra Leone und Liberia, aber auch aus der Elfenbeinküste.
Er besitzt nach wie vor solide Kontakte dorthin und ich habe ihn vor 18 Monaten kontaktiert, um ihn für eine Berichterstattung über die Hintergründe des fehlgeschlagenen Coups in Äquatorialguinea zu interessieren.
Douglas Farah hatte schon in seinem Buch “Blood from Stones” aufgezeigt, wie das Netzwerk der Al-Qaida sich in Westafrika festgesetzt hatte und in den Handel mit Diamanten involviert war. Charles Taylor, der ehemalige Präsident von Liberia und jetzt wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit angeklagt, hatte beste Kontakte zu dem Terrornetzwerk. So was bringt das Buch nun an neuen Erkenntnissen?
Weniger spektakuläre Enthüllungen als mehr Details. Wir hatten berichtet, dass Bout für die Taliban bis 2001 Waffen nach Afghanistan flog und anschließend für die Amerikaner die Transporte übernahm. Nachdem Präsident Clinton’s Administration vergeblich versucht hatte, ihm das Handwerk zu legen, schloss die Bush Administration offenbar einen Deal mit ihm ab: “Bring unsere Leute nach Afghanistan und wir lassen Dich in Ruhe”.
Seine Piloten kannten, aufgrund vorangegangener Lieferungen an den Gegner, dort jede Flugpiste und die russischen Iljuschin Maschinen konnten landen und selbst nach einer Crashlandung wieder starten, wo es bei Boeings und Airbus Maschinen zu einer Bruchlandung mit Totalverlust gekommen wäre.
Und nicht nur in Afghanistan wurde Bout gebraucht, auch im Irak. Seine Flotte von 50 Flugzeugen operierten unter Liniennamen wie “Irbis Air”, “Air Bas” oder “Air Moldavia”. Bis zum Ende 2004 soll er mit seiner Armada etwa 1000 Flüge abgewickelt haben. Gegen Bares aus dem US Staatssäckel versteht sich.
Zum gleichen Zeitpunkt, nämlich im Juli 2004, ordnete die Bush Regierung die Beschlagnahme sämtlicher Konten Bouts in den USA an. Das kann man allerdings nur als schlechten Witz auffassen.
Waffen Lieferungen wie beim Versandhandel
Bout lieferte alles, das war sein Geschäftgeheimnis, vom Helikopter bis zum Maschinengewehr vor die Haustür, wie ein Versandhändler. Das, wofür andere Waffenhändler Monate brauchten, erledigte der ehemalige KGB Offizier dank seiner KGB Kontakte und seiner Luftflotte in höchstens 2 Wochen. Er war der “All inclusive man”. Und er nahm nicht nur Bares, sondern auch Diamanten, die er dann wieder über sein Netzwerk losschlagen konnte.
Brachiale Gewalt im Bauch: hier eine Szene des Filmes "Lord Of War. Die im Film verwendete Antanov AN 12 Cargo Maschine ist interessanterweise die 9L-LEC von Skylink - eben jene Maschine die zu Viktor Bouts Staffel gehörte und auch im Irak operierte. Dies sind die lustigen Zufälle im Leben...
Hilfreich waren ihm dabei nicht nur die alten KGB Kontakte, sondern auch die Waffenarsenale des ehemaligen Warschauer Paktes. Und natürlich, neben seiner Luftflotte von etwa 50 russischen Frachtmaschinen, seine russischen Piloten. Jene flogen viel lieber mit Bout und amerikanischen Dollars, als in irgendwelchen heruntergekommenen Kasernen mit geringem Geld den alten Tagen nachzutrauern oder sich gar in Tschetschenien als Kanonenfutter einsetzen zu lassen.
Je mehr Konflikte, desto besser
Die Konflikte in Angola, Sierra Leone, und Liberia sind zwar vorbei, aber glücklicherweise gehen für Bout andere Konflikte weiter. Z.B. die Plünderung des Ostens der Demokratischen Republik Kongo. Dort sichert im Auftrage von Ruanda, das mittlerweile zum größten Exporteur von Coltan aufgestiegen ist, der General Laurent Kunda den Rohstoffnachschub. Die UN und die kongolesischen Regierungstruppen haben dort nichts zu sagen. Die Zivilbevölkerung leidet jämmerlich. Viktor Bout “hilft” mit den Transporten von Rohstoffen und Waffen. Deutsche Firmen stecken in diesem Geschäft mit drinnen, wie ein UN-Report im Jahre 2002 enthüllte.
.
Neuerdings lieferte Bout auch Waffen an die Islamic Courts in Somalia, als diese noch in der Hauptstadt Mogadischu das Sagen hatten. Aber auch im Libanon verdient er gerne Geld, jetzt ist er öfter bei der Hisbollah gesichtet worden. Die wollen ihre Waffenlager auffüllen nach dem Waffengang mit Israel.
Bekannt ist, dass die Al-Qaida gerne eine schmutzige Atombombe besitzen und zünden möchte. Auch hier kann Viktor Bout sicherlich weiterhelfen, bei seinen guten Kontakten zu den alten Kollegen im KGB sollte das eigentlich kein Problem sein. Für Bout alles nur eine Frage des Geldes.
Allerdings sollte Douglas Farah, der eine Website DouglasFarah.com betreibt, nicht falsch verstanden werden. Er vertritt amerikanische Interessen und unterstützt publizistisch z.B. AfriCom.
Geheimer Waffendeal mit MEK Terroristen?
Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
Ugandas Ölfunde: Söldner fördern es, die Amerikaner kaufen es.
The agency that runs Pakistan
The criminal stories of the good soldier Bout
Viktor Bout: Immer hilfsbereit im Krieg
Die Journalisten Douglas Farah und Stephen Braun haben zusammen ein Buch über Viktor Bout geschrieben, Titel: “Merchant of Death: Money. Guns, Planes and the Man who Makes War Possible”.
Das Magazin VOGUE ((Mensvogue) hat gerade eine kurze Zusammenfassung und ein Interview mit den beiden Autoren veröffentlicht.
Douglas Farah war Starjournalist der Washington Post und berichtete vor Ort über die Bürgerkriege in Westafrika, also in erster Linie aus Sierra Leone und Liberia, aber auch aus der Elfenbeinküste.
Er besitzt nach wie vor solide Kontakte dorthin und ich habe ihn vor 18 Monaten kontaktiert, um ihn für eine Berichterstattung über die Hintergründe des fehlgeschlagenen Coups in Äquatorialguinea zu interessieren.
Douglas Farah hatte schon in seinem Buch “Blood from Stones” aufgezeigt, wie das Netzwerk der Al-Qaida sich in Westafrika festgesetzt hatte und in den Handel mit Diamanten involviert war. Charles Taylor, der ehemalige Präsident von Liberia und jetzt wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit angeklagt, hatte beste Kontakte zu dem Terrornetzwerk. So was bringt das Buch nun an neuen Erkenntnissen?
Weniger spektakuläre Enthüllungen als mehr Details. Wir hatten berichtet, dass Bout für die Taliban bis 2001 Waffen nach Afghanistan flog und anschließend für die Amerikaner die Transporte übernahm. Nachdem Präsident Clinton’s Administration vergeblich versucht hatte, ihm das Handwerk zu legen, schloss die Bush Administration offenbar einen Deal mit ihm ab: “Bring unsere Leute nach Afghanistan und wir lassen Dich in Ruhe”.
Seine Piloten kannten, aufgrund vorangegangener Lieferungen an den Gegner, dort jede Flugpiste und die russischen Iljuschin Maschinen konnten landen und selbst nach einer Crashlandung wieder starten, wo es bei Boeings und Airbus Maschinen zu einer Bruchlandung mit Totalverlust gekommen wäre.
Und nicht nur in Afghanistan wurde Bout gebraucht, auch im Irak. Seine Flotte von 50 Flugzeugen operierten unter Liniennamen wie “Irbis Air”, “Air Bas” oder “Air Moldavia”. Bis zum Ende 2004 soll er mit seiner Armada etwa 1000 Flüge abgewickelt haben. Gegen Bares aus dem US Staatssäckel versteht sich.
Zum gleichen Zeitpunkt, nämlich im Juli 2004, ordnete die Bush Regierung die Beschlagnahme sämtlicher Konten Bouts in den USA an. Das kann man allerdings nur als schlechten Witz auffassen.
Waffen Lieferungen wie beim Versandhandel
Bout lieferte alles, das war sein Geschäftgeheimnis, vom Helikopter bis zum Maschinengewehr vor die Haustür, wie ein Versandhändler. Das, wofür andere Waffenhändler Monate brauchten, erledigte der ehemalige KGB Offizier dank seiner KGB Kontakte und seiner Luftflotte in höchstens 2 Wochen. Er war der “All inclusive man”. Und er nahm nicht nur Bares, sondern auch Diamanten, die er dann wieder über sein Netzwerk losschlagen konnte.
Brachiale Gewalt im Bauch: hier eine Szene des Filmes "Lord Of War. Die im Film verwendete Antanov AN 12 Cargo Maschine ist interessanterweise die 9L-LEC von Skylink - eben jene Maschine die zu Viktor Bouts Staffel gehörte und auch im Irak operierte. Dies sind die lustigen Zufälle im Leben...
Hilfreich waren ihm dabei nicht nur die alten KGB Kontakte, sondern auch die Waffenarsenale des ehemaligen Warschauer Paktes. Und natürlich, neben seiner Luftflotte von etwa 50 russischen Frachtmaschinen, seine russischen Piloten. Jene flogen viel lieber mit Bout und amerikanischen Dollars, als in irgendwelchen heruntergekommenen Kasernen mit geringem Geld den alten Tagen nachzutrauern oder sich gar in Tschetschenien als Kanonenfutter einsetzen zu lassen.
Je mehr Konflikte, desto besser
Die Konflikte in Angola, Sierra Leone, und Liberia sind zwar vorbei, aber glücklicherweise gehen für Bout andere Konflikte weiter. Z.B. die Plünderung des Ostens der Demokratischen Republik Kongo. Dort sichert im Auftrage von Ruanda, das mittlerweile zum größten Exporteur von Coltan aufgestiegen ist, der General Laurent Kunda den Rohstoffnachschub. Die UN und die kongolesischen Regierungstruppen haben dort nichts zu sagen. Die Zivilbevölkerung leidet jämmerlich. Viktor Bout “hilft” mit den Transporten von Rohstoffen und Waffen. Deutsche Firmen stecken in diesem Geschäft mit drinnen, wie ein UN-Report im Jahre 2002 enthüllte.
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Neuerdings lieferte Bout auch Waffen an die Islamic Courts in Somalia, als diese noch in der Hauptstadt Mogadischu das Sagen hatten. Aber auch im Libanon verdient er gerne Geld, jetzt ist er öfter bei der Hisbollah gesichtet worden. Die wollen ihre Waffenlager auffüllen nach dem Waffengang mit Israel.
Bekannt ist, dass die Al-Qaida gerne eine schmutzige Atombombe besitzen und zünden möchte. Auch hier kann Viktor Bout sicherlich weiterhelfen, bei seinen guten Kontakten zu den alten Kollegen im KGB sollte das eigentlich kein Problem sein. Für Bout alles nur eine Frage des Geldes.
Allerdings sollte Douglas Farah, der eine Website DouglasFarah.com betreibt, nicht falsch verstanden werden. Er vertritt amerikanische Interessen und unterstützt publizistisch z.B. AfriCom.
Geheimer Waffendeal mit MEK Terroristen?
Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
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The agency that runs Pakistan
The criminal stories of the good soldier Bout
sfux - 3. Jul, 08:00 Article 12877x read