Ein kroatischer Rechtsrocker und die "Junge Freiheit" in Deutschland

Dr. Alexander von Paleske --- 24.7. 2008 --- - Der Kroat-Rocker Marko Perkovic stößt außerhalb seines Heimatlandes Kroatien mittlerweile auf weitgehende Ablehnung. Perkovic, der in seiner Heimat und in der kroatischen Diaspora Kult-Status besitzt, hatte durch außerordentlich rechtslastige Texte auf sich aufmerksam gemacht. Darunter auch das Absingen des faschistischen Songs der Ustascha "Jasenovac und Gradiska Stara, da sind die Schlächter von Maks zu Hause".

Jasenovac war ein KZ zur Zeit der faschistischen Ustascha Herrschaft in Kroatien, in dem zwischen 1942-1945 mehr als 100.000 Serben, Juden, Roma und antifaschistische Widerstandskämpfer auf brutalste Weise ermordet wurden. Maks Luburic war der Kommandant des KZ. Auf den Konzerten des Rechtsrockers mit seiner Band Thompson, benannt nach einer Maschinenpistole, sind viele Besucher im Ustascha Outfit zu sehen und begrüßen ihn mit dem Ustascha Gruß, der dem Hitler Gruß ähnlich ist.

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Rechtsrock-Besucher im Ustascha Outfit mit "Heil"-Gruss

Konzert zur Fußball-Europameisterschaft
Am 7. Juni wollte Perkovic nun mit seiner Band einen Tag vor dem EM-Spiel zwischen Österreich und Kroatien in Österreich auftreten. Das Konzert wurde "aus Sicherheitsgründen"abgesagt. Das ließ den Kärntner Landeshauptmann, Rechtsaußen und Bewunderer Hitlerscher Arbeitsmarktpolitik, Jörg Haider, nicht ruhen. Dessen Bank, die Hypo-Alpe-Adria, mittlerweile an die Bayerische Landesbank verkauft, war seinerzeit einer der Hauptsponsoren von Perkovic. Haider lud daraufhin – allerdings vergeblich - den Rechtsrocker nach Klagenfurt zum EM-Spiel der kroatischen Nationalmannschaft ein. Auf die Ehrentribüne versteht sich.

Serienweise Ausladungen und Proteste
Auch sonst hagelt es jetzt serienweise Ausladungen und Proteste. In der Schweiz wurden für Mai und Juni geplante Konzerte in Wallisellen und Dietikon "aus Sicherheitsgründen" abgesagt. Nach Stuttgart war Perkovic von der katholischen kroatischen Gemeinde zum Fronleichnam am 21. Mai eingeladen worden. Auf der Festwiese des Stadions wollte er in üblicher Manier seine kroatischen Fans mit dem Blut und Boden Slogan "Für die Heimat" begrüßen, der dann üblicherweise mit dem Ustascha Ruf "Spremmi" beantwortet wird. "Spremmi" bedeutet soviel wie "bereit". Der katholische Stadtdekan lud ihn ganz offiziell wieder aus.

Bereits bei seiner Tour nach Kanada und in die USA im November vergangenen Jahres hatte es scharfe Proteste seitens jüdischer Organisationen gegeben. Nachdem Deutschland bei der EM in Österreich gegen Kroatien verloren hatte, spielte der Kroatien-Coach Bilic Lieder des Rechtsrockers Perkovic ab. Innenminister Wolfgang Schäuble kritisierte dazu treffend: "Wenn ein Trainer solche Dummheiten macht, dann muss der kroatische Fußballverband sich schon überlegen, was er mit diesem Trainer macht".

Perkovic und die "Junge Freiheit"
Dies ließ nun die Wochenzeitschrift „Junge Freiheit“ nicht ruhen. In ihrer Ausgabe vom 17. Juni ließ sie einen Alexander Rüstau zu Wort kommen, der unter dem Titel "Gott, Vaterland, Familie" der verehrten Leserschaft klarmachen wollte, was für ein netter Rocknachbar von nebenan dieser Perkovic doch sei. Eben für Gott Vaterland und Familie. Schön, dass der kroatische Rechtsrocker nette Freunde in Deutschland hat. Wie sagte doch der SPD-Politiker Stephan Braun in einem kürzlich erschienenen Interview zur "Junge Freiheit": "De facto bleibt das Blatt gefährlich".

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sfux - 24. Jul, 08:32 Article 12160x read
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