BayernLB-Tochter Hypo Group Alpe Adria - Reicht mir die Hand, meine Skandale
;Dr. Alexander von Paleske ---- 20.12. 2008 --- Vor 18 Monaten kaufte die damals noch stolze BayernLB im Rahmen ihres scheinbar unaufhaltsamen Expansionskurses für 1,6 Milliarden Euro die fünftgrösste österreichische Bank, die Hypo Group Alpe Adria, mehrheitlich im Besitz des Landes Kärnten. Damaliger Landeshauptmann Kärntens war der Rechtsaussen, Bewunderer hitlerscher Arbeitsmarktpolitik und Asylantenfeind Jörg Haider, mittlerweile verstorben.
Vorstandsvorsitzender der Bank bis zum Jahre 2005 und danach für weitere zwei Jahre Chef des Aufsichtsrats: der Haider-Freund Wolfgang Kulterer, mittlerweile im vergangenen Monat wegen vorsätzlicher Bilanzfälschung zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt.
Nun hat die BayernLB, obwohl selbst tiefstens in den roten Zahlen gerade mal eben satte 699 Millionen Euro an die Tochter Hypo-Alpe überweisen, obgleich sie andererseits nur dank der Zuwendungen der bayerischen Staates ans Ueberleben denken kann..
Der bayerische Staat hat im Gegenzug wegen dieser Verlust-Landesbank sich bis über beide Ohren verschuldet, in zweistelliger Milliardenhöhe. Knapp die Hälfte von dem, was der bayerische Staat in 60 Jahren insgesamt an Schulden angehäuft hatte, und das nur um Zockerverluste und Verluste aus ungebremster Expansion auszugleichen.
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Grund genug daher zu einen Blick auf die "kostbare" Banktochter in Oesterreich zu werfen und höchste Eisenbahn sozusagen, die Bankenhochzeit mit einer kleinen „Festschrift“ zu würdigen in die viele Informationen eingehen, die wir im Laufe der letzten 15 Monate hier publiziert haben.
Viel Grund zum Feiern gibt es allerdings nicht, das sei gleich vorausgeschickt, es handelt sich im Gegenteil um eine unerfreuliche Skandalchronik, die Bank sollte eher "Hypo-Skandalpe" heissen.
Ein Blick zurück
Die Skandalchronik fängt in den USA im Jahre 1993 an. Dort begann eine Bank unter dem Namen Czech Fund mit ihren Aktivitäten. Mit dabei bis zum Jahre 1996 der ehemalige Reagan- Sicherheitsberater während des Iran-Contra-Skandals Robert Mc Farlane, mittlerweile als Berater für den Irak-Chefsöldner Tim Spicer und seine Irak-Söldnerfirma Aegis tätig.
Die Firma verschmolz im Jahre 1996 mit einer Firma Eastbrokers International in dessen Verlauf ein gewisser Herr Kössner aus Wien Anteilseigner wurde. Er hatte schon eine Wiener Broker Firma unter dem Namen WMP Bank AG mehrheitlich besessen, die mit Eastbrokers verschmolzen wurde und sich nun Global Capital Partners nannte. Die WMP Bank wurde an Kössner zurückverkauft der diese dann in “General Commerce Bank” umbenannte.
Der Grund für dieses hin- und her war vielleicht Spurenverwischen, denn der Mehrheitsaktionär von Czech Industries, eine Firma Stratton Oakmont, wo der "Wolf der Wallstreet " Jordan Belmont das Sagen hatte, war wegen Aktienbetrugs geschlossen worden, ein böses Omen!
Die Hypo-Alpe-Adria Bank kommt ins Spiel
Die Hypo-Alpe Adria Bank gehörte zur Hälfte dem Land Kärnten/Österreich deren Landeshauptmann Jörg Haider war, mittlerweile verstorbener Rechtsaussen, Saubermann und Ausländerfeind Nr. 1.
Die Hypo-Alpe-Bank war Minderheitsaktionär in der WMP Bank und verkaufte Anleihen der Global Capital Partners an ihre Kunden, wertlose Papiere wie sich herausstellen sollte und das sollte sich noch bitter rächen.
Kössner hatte mit grosser Sorgfalt diese Beziehungen zu der renommierten Bank aufgebaut. Er verlor allerdings durch Kapitalerhöhungen die Mehrheit in der Bank und damit den Einfluss auf das Geschehen.
Dort tauchte nun Mitte 2000 eine CrackCrew bei der WMP/General Commerce Bank Bank auf, die den Laden so richtig aufmischen sollte.
Es handelte sich um die teils einschlägig vorbestraften Herren Regis Possino, Sherman Mazur, Amador Pastrana , Rakesh Saxena und Adnan Khashoggi
Diese Herren organisierten nach Presseberichten in Wien Betrug im grossen Stil, indem die die General Commerce Bank in ein Zentrum des internationalen Aktienbetrugs verwandelten. Wertlose Wertpapiere sollen weltweit von dieser Crew verhökert worden sein. Der Schaden soll sich auf insgesamt 1 Milliarde US Dollar belaufen.
Die Vorstrafen des Herrn Berthaumieu haben die Hypo Alpe Bank und deren Vorstand Dr. Wolfgang Kulterer keinswegs davon abgehalten, ihm im Jahre 2000 einen 100 Millionen Schilling Kredit zur Finanzierung zweier Lagerhäuser in Belgien zu gewähren.
Als die WMP Bank schliesslich ins Trudeln kam, spielte sich Berthaumieu als Sanier auf und zu diesem Zweck erhielt er nochmals von der Hypo-Alpe- Bank Kredit über mehrere Millionen Schilling. Gutes Geld hinter schlechtem Geld hergeworfen.
Aber Herr Dr. Kulterer wusste von Nichts und hörte nichts von der Vergangenheit dieser Herren, im Gegenteil, er bezeichnete den vorbestraften Berufsbetrüger Raoul Berthaumieu als seriös, das habe er polizeilich nachprüfen lassen. Bei der Polizei in Kärnten? Von einer Internet Suchmaschine hatte er offenbar noch nichts gehört.
Im Herbst 2000 schliesslich machte Berthaumieu Herrn Dr. Kulterer von der Hypo-Alpe mit Herrn Khashoggi bekannt. Khashoggi wollte direkt bei der Hypo-Alpe Geschäftskonten eröffnen und brachte eine Reihe “interessanter” Geschaftsmodelle zu Sprache. Betrugsmodelle?
Das war dann wohl selbst Herrn Dr. Kulterer etwas zuviel. Im Jahre 2001 flog dann alles auf und die Tür zur General Commerce Bank flog zu, amtlich mit Siegel. Herr Kössner wanderte ins Gefängnis, aber ein Prozess hat erst dieses Jahr, also nach 7 Jahren stattgefunden und endete mit Freispruch.
Der US Staranwalt Ed Fagan, der schon Schweizer Banken und die Bundesrepublik mittels Klagen dazu gebracht hatte, Entschädigungszahlungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter zu leisten, hatte die Hypo-Alpe Bank auf Schadensersatz in Milliardenhöhe verklagt. Er warf Kulterer und seiner Hypo-Mannschaft Insider Trading, Bilanzfälschung und Betrug vor.
Da der Herr Bankdirektor Kulterer sich aber sehr bedrängt fühlte, hat er den schneidigen US Advokaten wegen gewerbsmässiger versuchter Erpressung angezeigt. Nun würde man vernünftigerweise erwarten, dass Herr Kulterer mit Schimpf und Schande davongejagt würde, aber das Gegenteil war der Fall.
Ein Freund, ein guter Freund
In Kärnten war Haider der Boss als Landeshauptmann und damit grösster Aktionär der Hypo Alpe. Der bezeichnete den Dr. Kulterer auch als "Visionär" und "erfolgreichsten Bankmanager Österreichs".
Kulterer liess sich nicht lumpen und gewährte Haider und seiner FPÖ einen Wahlkampfkostenerstattungsvorausschuss bis zum Jahre 2013.
Offenbar werden die Wähler dort als beleihbares Eigentum und/oder als beleihbares Stimmvieh angesehen.
Kulterer begleitete Haider, auch auf dessen Besuchsreise zu Libyens Staatschef Gadaffi im Jahre 2000 als Gadaffi noch zur "Achse des Bösen" gehörte. Damals verfolgte Libyen noch ein eigenes Atomprogramm, und es bestand ein weitgehendes Handelsembargo.
Aber mehr noch, Gadaffi war für die Anschläge über Lockerbie, über Niger und auf die Berliner Discothek La Belle verantwortlich.
Es ist weithin unbekannt, dass auch vier deutsche Nachwuchswissenschaftler, die sich mit dem Forschungsschiff Meteor auf Forschungsreise befanden, im Jahre 1987 in Djibouti offenbar einem von Gadaffi gesteuerten Anschlag zum Opfer fielen: Daniel Reinschmidt, Annette Barthelt, Wilhelm "Harvey" Halbeisen und Marco Buchalla. Drei weitere Wissenschaftler wurden bei dem Bombenanschlag schwer verletzt.
Haider fliegt zu Gadaffi, und weil "noch ein Platz in der Maschine frei war", flog der Dr. Kulterer auch gleich mit.Zu einem Zeitpunkt, als Gadaffi noch nicht in die Zivilisation zurückgekehrt war.
Hypo-Alpe auf dem Balkan
Ein Grundstück in Belgrad
Am 22.4. 2005 verkündete die Hypo-Alpe, sie habe für 20 Millionen Euro ein Grundstück in Belgrad von den staatlichen Behörden erworben. Was der Skandalpe-Vertreter vor Ort, Boris Ignjatovic, nicht erwähnte, war, dass es sich um ein Grundstück mit "Geschichte" handelt, genannt: "Three Tobacco Leaves", drei Tabakblätter. Es gehörte einst über Generationen der jüdischen Familie Galich. Zwei der Familienmitglieder kamen bei der Verteidigung des Gebäudes gegen Nazitruppen im Jahre 1944 ums Leben. Sie wurden von der SS erschossen.
Unmittelbar nach dem Krieg errichte die Familie Galich auf dem Grundstück unter großen Schwierigkeiten wieder ein Gebäude, bevor dann das Grundstück von Titos Regierung enteignet und das Gebäude abgerissen wurde. Das Grundstück blieb unbebaut und potentielle Investoren wurden von der Familie Galich kontaktiert und darauf hingewiesen, man wolle das Grundstück zurückverlangen. Die Investoren winkten daraufhin ab. Bis die Hypo-Alpe kam und sich das Grundstück schnappte, kurz bevor ein Gesetz zur Restitution verabschiedet werden sollte, das bei unbebauten Grundstücken die Rückgabe vorsah.
Womit die Hypo Alpe aber nicht gerechnet hatte, war der Sturm der Entrüstung, der dann losbrach und in einer Demonstration am 30.5. 2005, an der mehrere hundert Menschen teilnahmen, seinen Höhepunkt fand.
Ein kroatischer Ex-General
Vergangenes Jahr wurde schliesslich wurde der ehemalige kroatische General Vladimir Zagorek verhaftet. Ihm wird Betrug, Geldwäsche pp. zur Last gelegt. Klar, dieser General war gern gesehener Kunde der Hypo-Alpe, dem man reichlich Kredit gab.
Hypo-Alpe und ihr Ableger in Liechtenstein
Die Hypo-Alpe hatte auch einen Ableger in Liechtstein, der dieses Jahr verscherbelt wurde.
Diese Hypo-Alpe Liechtenstein AG hatte unter anderem seinerzeit angeblich so vortrefflich gedient, um eine Kapitalerhöhung „im Karussell“ vorzunehmen, also Verkauf von Aktien auf Darlehensbasis an Kunden. Die Darlehen sollen angeblich von dem liechtensteinischen Ableger bereitgestellt worden sein und diese Aktien wurden dann angeblich wieder an die Bank zurückgegeben, wobei das Darlehen dann gelöscht wurde.
Scheinkapitalerhöhung ist ein anderes Wort dafür. Und dieser Ableger soll angeblich auch deutsche Kunden von der "unerträglichen deutschen Steuerlast" befreit haben. Jedenfalls so lange, bis nicht wieder irgendeine CD mit Kundendaten von einem Geheimdienst aufgekauft wird.
Rauswurf in Vancouver
Am 27. Mai 2008 verhängte die Securities and Exchange Commission von Vancouver/Kanada dort ein permanentes Handelsverbot gegen die Hypo-Alpe-Liechtensteinbank , weil diese sich weigerte (Bankgeheimnis), die Namen von angeblichen Finanzartisten preiszugeben, die offenbar über diese Liechtenstein- Bank in den Jahren 2006/2007 an massiven Penny-Stock Manipulationen beteiligt waren, auch als „Pump and Dump“ bekannt.
Geldwäsche für Kroaten?
Und schliesslich sollen beide Banken, Mutter und Tochter, als Waschmaschine für schmutzige Gelder aus Kroatien gedient haben. Es handelte sich dabei um angeblich aus staatlichen oder staatsnahen kroatischen Unternehmen geschleuste Gelder, die dann im Karussellprizip nach Verbankung bei der Hypo-Alpe als „Darlehen“ an Privatpersonen gegeben worden seien. Geldwäsche ein anderes Wort dafür.
Auch hier soll die Filiale in Liechtenstein emsig mitgewirkt haben.Dies behauptet jedenfalls der prominente Zagreber Journalist Domagoj Margetic.
Einer der Nutzniesser dieses Karussellbetriebs ist offenbar der kroatische Rechtsradikale Ivic Pasalic gewesen. Der ehemalige Berater des verstorbenen kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman erhielt von der Hypo-Alpe 30 Millionen Euro zum Bau eines Einkaufszentrums, obgleich Pasalic jedwede einschlägige Erfahrung fehlte. Auch bei dem Bau einer Wohnanlage sei die Hypo Alpe dem Rechtsaussen finanziell behilflich gewesen.
Schöne Riviera-Geschäfte in Kroatien
Schliesslich sei auch auf die Grundstücksgeschäfte in Kroatien verwiesen - ZEIT online http://www.zeit.de/2007/25/Istrien Wie die Kärntner Bank Hypo Alpe-Adria die istrische Riviera zu Geld machte – gemeinsam mit kroatischen Verbrechern
Hypo Alpe und von ihr geförderte Rechtsausleger
Der kroatische Ski-Athlet Ivica Kostelic wurde von der Hypo-Alpe gesponsert. Er hatte, wie auch Jörg Haider, Landeshauptmann Kärntens und damit Mehrheitseigentümer der Hypo-Alpe, der seinerzeit die hitlersche Arbeitsmarktpolitik als vorbildlich gelobt hatte, durch Nazi freundliche Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht.
Ein paar Kostproben aus dem Jahre 2003:
- Das Nazi-System sei ein gesundes System für einen ambitionierten Menschen;
- Vor dem Start zu einem Wettkampf sei er vorbereitet gewesen wie ein deutscher Soldat am 22.Juni 1941 (Tag des Angriffs Hitlers auf die Sowjetunion);
- Das Nazi-Regime sei 2000 Jahre römische Geschichte komprimiert auf 12 Jahre gewesen;
- Die Kommunisten seien schlimmer als die Nazis gewesen, weil man unter den Nazis habe Karriere machen können;
- Ein Film über den Angriff der Nazi-Luftwaffe 1940/1941 auf Großbritannien habe Begeisterung bei ihm ausgelöst.
Zur Erinnerung: England stand damals allein im Kampf gegen Hitler. In einem heroischen Kampf wehrten die britischen Piloten den Angriff der Nazi-Luftflotte ab. Dies führte zur Rettung Englands und wurde in der berühmt gewordenen Rede Churchills vor dem britischen Unterhaus gewürdigt: "Never in the field of human conflict was so much owed by so many to so few"
Man hatte erwarten können, dass die Hypo Alpe sofort diesen Kerl von der Liste der Gesponserten streicht, stattdessen akzeptierte man eine lauwarme Entschuldigung dieses "Vorzeigeathleten".
Auch Rechtsrocker Perkovic förderungswürdig
Der Rechtsrocker Perkovic wurde ebenfalls von der Hypo-Alpe gesponsert, denn Marko Perkovic ist nicht irgendwer, sondern der zurzeit wohl populärste Rocksänger Kroatiens, rechtslastig dazu. Er hat eine Welttournee hinter sich gebracht, die in der Hafenstadt Split im Jahre 2002 mit 40.000 Menschen begann und im Jahre 2005 in Melbourne Australien zu Ende ging.
Auch in Deutschland trat er auf, im April 2007 in Frankfurt/Main vor 13.000 zahlenden Besuchern und im Juni 2007 in Zagreb/Kroatien vor 60.000. Die Musik soll von der legendären Pop-Gruppe Abba abgekupfert sein, behaupten einige, die Texte sind offenbar außerordentlich rechtslastig.
Eine Kostprobe nach Shoa.de
“Jasenovac und Gradiska Stara, da sind die Schlächter von Maks zu Hause.“
Zur Erinnerung:
Jasenovac war ein KZ zur Zeit der faschistischen Ustascha-Herrschaft in Kroatien und Bosnien Hecegovina nach dem Einmarsch deutscher Truppen im Jahre 1941. Die Ustascha wurde von einem Zagreber Rechtsanwalt namens Ante Pavelic angeführt und war das Pendant zu Adolf Hitlers NSDAP. Wie in Nazi-Deutschland wurden von der Ustascha (übersetzt: Freiheitskämpfer) Rassengesetze nach deutschem Vorbild erlassen und Konzentrationslager eingerichtet. Das größte war Jasenovac, 100 km südlich von Zagreb gelegen. Dort wurden Juden, Roma und Serben sowie antifaschistische Widerstandskämpfer eingeliefert und auf brutalste Weise ermordet. Die Zahl der Getöteten schwankt. Es sollen etwa 290.000 Serben, 30.000 Juden und 30.0000 Roma gewesen sein. Kommandant des Lagers war der von Perkovic besungene Vjekoslav ‘Maks” Luburic (1914-1969)
Ein Bankdirektor und seine Visionen
Im Jahre 2004 stieg die Hypo-Alpe Bank in das Geschäft mit SWAPS ein. Etwas, was man besser als Casino-Banking bezeichnet. Binnen 14 Tagen verlor die Bank bei diesem Roulette 328 Millionen Euro. Und wie Weinpanscher versuchten Kulterer und Co den Verlust zu strecken. Das ist schon beim Wein verboten, erst recht bei Bankbilanzen. Und es flog auf.
Kulterer musste seinen Platz räumen, durfte aber sofort auf dem Sitz des Aufsichtsratspräsidenten Platz nehmen. Dort sollte er nach den Vorstellungen des Herrn Haider ursprünglich geparkt werden, bis sich die Wogen gelegt hätten, und dann wieder Vorstandschef werden. So belohnte Haider Treue. Aber auf seine weiterlaufenden Vorstandsbezüge verzichtete Kulterer erst nach Protesten. Nun ist Kulterer vom Strafgericht in Klagenfurt wegen vorsätzlicher Bilanzfälschung im November zu einer saftigen Geldstrafe rechtskräftig verurteilt worden.
Hypo Alpes Schatzmeister und ein Koffer
Der Schatzmeister der Bank, Christian Rauscher beschädigte am 17.1.2005 sich selbst, aber als Überfall vorgetäuscht.
Als die Polizei in seine Wohnung kam, stand dort ein Koffer, in dem sich angeblich Belastungsmaterial gegen die Bank en masse befunden haben soll. Die Polizei sah den Koffer, nahm aber weiter keine Notiz.
Bankangestellte, die alarmiert worden waren, rannten in die Wohnung Rauschers und sicherten den Koffer. Der Polizei erklärten sie, der Koffer enthielte Bankgeheimnisse. Die Polizei liess sie ziehen. Gut, solche Kofferträger in einer Bank zu haben.
Bespitzelung von Mitarbeitern
Auch Mitarbeiter sollen angeblich auf Anweisung Kulterers bespitzelt worden sein.
Und die Bank zahlte im Jahre 2006 eine anständige Belohnung für einen Privatdetektiv namens Guggenbichler, der von Gegnern Haiders aus seiner ehemaligen Partei angeheuert worden war, aber die Seiten wechselte. Auf Anweisung Haiders wurde ihm offenbar ein nicht rückzuzahlender „Kredit“ in Höhe von 160.000 Euro von der Hypo-Alpe gewährt.
Kulterer und Flick
Der Herr Kulterer schmiedete nun Pläne während seine Parkuhr lief. Aber zunächst einmal wurde ihm im Hinblick auf seine grossartige Arbeit in der Hypo-Alpe eine neue Aufgabe angetragen. Er wurde Chef der Flick Privatstiftung und der FKF Vermögensverwaltung.
Zur Erinnerung: Friedrich Karl Flick wollte nicht, dass seine Erben die angeblich zu hohen Erbschaftssteuern in Deutschland bezahlen müssen, dort, wo sein Vater, Friedrich Flick zum Milliardär wurde, nachdem er aus dem Kriegsverbrechergefängnis in Nürnberg entlassen worden war. FKF, der Sohn, wanderte vor seinem Tod mit (Geld)sack und Pack in das Erbschaftssteuerparadies Österreich aus.
Während Kulterer geruhsam auf der Parkbank verweilte, konnte die Hypo-Alpe Bank den Betrugsfall General Commerce Bank/Global Capital Partners nicht abschliessen. Dutzende Klagen von geprellten Kunden laufen gegen sie. Der erste, über eine Summe von 600.000 Euro, wurde im Juli 2005 letzinstanzlich wegen falscher Anlageberatung stattgegeben. Und natürlich stehen die Milliardenklagen des Ed Fagan weiterhin im Raum. Ausgang: Ungewiss
Herr Kulterer schmiedet weitere Pläne
Ursprünglich sollte die Skandalpe im Jahre 2007 an die Börse gebracht werden. Daraus wurde angesichts der Skandale nichts. Deshalb streckte Kulterer seine Fühler nach Bayern aus und siehe da, die bayerische Landesbank zeigte grosses Interesse. Sie war mit ihrem ehemaligen Vorsitzenden Werner Schmidt auf Expansionskurs. Aber da Deutschland schon übergebankt ist, gibt es dort nichts mehr zu expandieren. Also: Los in den Süden. Der erste Versuch mit der BAWAG, einer anderen österreichischen Bank in dieser Richtung war kläglich gescheitert, nachdem dort ein Bankangestellter Millionen mit riskanten Finanzgeschäften in den Sand gesetzt hatte. Also: Neuer Versuch. Geld genug hat man ja. Aber Kulterer darf ja auch seinen zweiten Job nicht vergessen, den bei den Flicks..
Herr Berlin kreuzt auf
Und siehe da, rein zufällig taucht auch der Herr Berlin, mit den Flicks geschäftlich verbunden, bei der Hypo Skandalpe auf und kaufte sich mit 4,5 Prozent ein. Die Erben Flick haben Herrn Berlin Geld zur Geldvermehrung anvertraut – seid fruchtbar und vermehret Euch. Viele Milliarden sind eben noch nicht genug. Rein zufällig nimmt zu diesem Zeitpunkt auch Herr Kulterer die Kontakte mit der Bayerischen Landesbank auf. Diese verlaufen sehr erfolgreich. Und als sich das abzeichnet kaufte Herr Berlin - rein zufällig- noch einmal 10% der Aktien.
Bayern wertet Haider auf
Um die Verkaufsverhandlungen auch politisch erfolgreich zu gestalten, flog Herr Haider am 16.5. 2007 nach München und traf dort mit BayernLB Chef Werner Schmidt, aber auch mit Innenminister Beckstein und Finanzminister Faltlhauser zusammen.
Sie machten, was die Europäische Union seinerzeit strikt abgelehnt hat, den Rechtsaußen Haider salonfähig. Und nicht nur über die Hypo-Alpe wurde gesprochen, sondern auch über eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bayern und Kärnten von Landeshauptmann zu Ministerpräsident in spe.
Zur Erinnerung: Als Haiders FPÖ im Jahre 2000 eine Koalition mit der ÖVP einging, da entschied die Europäische Union, die Kontakte zu Österreich als Antwort darauf einzuschränken. Haider erhielt Einreiseverbot nach Israel, Israel zog seinen Botschafter ab. Er hatte durch Bemerkungen wie: ”die österreichische Regierung solle sich Adolf Hitlers ordentliche Beschäftigungspolitik als Vorbild nehmen” auf sich aufmerksam gemacht. Fremdenfeindliche Äusserungen kamen im Wochentakt.
Auch wollte er den damals noch nicht verurteilten Wirtschaftskriminellen Helmut Elsner des Landes (Kärnten) verweisen, getreu dem Motto: „Kärnten muss sauber bleiben“ . Die zweisprachigen Ortsschilder an der Grenze zu Slowenien, dort lebt eine slowenische Minderheit, wollte er entfernen lassen, daran hinderte ihn jedoch ein Gerichtsbeschluss. Asylanten beschimpfte er als Parasiten.
Und nun planten Beckstein und Haider an einem Tisch die gemeinsame Zukunft von Bayern und Kärnten im Allgemeinen und der Hypo-Adria Skandalpe im Besonderen.
Herr Berlin verkaufte schnell seine Aktien an der Skandalpe und machte damit 145 Millionen Euro gut. 145 Millionen in fünf Monaten. Die Flicks wirds freuen. Es besteht aber der Verdacht, dass es sich um ein Insidergeschäft handelt. Und während bei seinem ersten Aktienkauf die Skandalpe nur mit 2,6 Milliarden bewertet wurde, sind es jetzt auf einmal 3,2 Milliarden, nächstes Jahr sollen es sogar 4,8 Milliarden sein. Billig einkaufen und teuer verkaufen, einfach durch eine unterschiedliche Bewertung.
"Geschäftserfolge" nach dem Kauf durch die BayernLB
Ein Mann namens Lars Windhorst
Wer kennt ihn nicht. Als 14- jähriger gründete er ein Imperium, das später wie ein Kartenhaus zusammenfiel. Helmut Kohl, weiland deutscher Bundeskanzler, nahm ihn als „Vozeige-Jungunternehmer“auf eine Asienreise mit. Heute kann er wohl eher als „Vorzeige-Pleitier“ betrachtet werden. Aber ein Mann wie Windhorst fällt wieder auf die Füsse. Und so wurde er von einer Investmentfirma angeheuert und gab Bestellungen über Aktien auf, Schrottpapiere, wie sich herausstellen sollte. Auftrag heute, Bezahlung nach Abnahme später.
Die Hypo Alpe kaufte freudig ein, eine Abnahme durch Windhorst erfolgte aber nicht. Schaden, nachdem die Papiere nun Ladenhüter, auf Talfahrt gegangen waren, offenbar 42 Millionen Euro.
Finanzielle Eiszeit
Aber auch in Deutschland scheint es nicht so recht erfreulich zu laufen, der Eigentümer des „Snow Fun Parks“ in Wittenburg, Hans-Gerd Hanel, musste Konkurs anmelden Zu wenige Besucher. Grösste Gläubigerbank: Die Hypo-Alpe, die hatte vor Jahresfrist nochmals Geld nachgeschossen 10 Millionen Euro – half alles nichts.
Vermietung an sich selbst
Und auch bei den sogenannten Geschäftserfolgen muss man genauer hinsehen. So hat es die Maklerfirma C.B. Ellis geschafft, ein der Hypo Alpe gehörendes Haus in München zu vermieten. Grossartig. Zwei der drei Mieter kommen aus dem eigenen Hause, nämlich eine Leasinggesellschaft der Hypo-Alpe und zum anderen eine Tochter der BayernLB. Eine schöne Leistung.
Epilog
Die BayernLb wird also weiterzahlen müssen, nachdem sie bereits 441 Millionen Euro für eine Kapitalerhöhung der Hypo Alpe im Dezember 2007 zahlte und jetzt erneut 699 Millionen Euro.
Dabei handelt es sich um Kapitalerhöhungen der besonderen Art: Sie bringen nämlich auf absehbare Zeit keinerlei nennenswerte Dividende.
Der Grund: Die österreichische Hypo Alpe hat eine so geringe Kapitaldecke, dass sie unter den Bankenrettungsschirm des austrischen Staates schlüpfen muss, und zwar in der Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Das ist mehr, als die viermal grössere Raiffeisenbank benötigt und lässt die entsprechenden Rückschlüsse zu: Exlandeshauptmann Jörg Haider hatte „seine“ Landesbank jahrelang zur Finanzierung seiner Event-Politik ausgenommen wie eine Weihnachtsgans
Der österreichische Vater Staat verlangt aber im Gegenzug die Ueberweisung von Dividendenzahlungen an sich, sofern überhaupt welche anfallen. Pech für die Aktionäre. Die werden auf lange Zeit wenig bekommen, vor allem die klamme BayernLB. Und in fünf Jahren müssen die Staatsgelder zurückgezahlt werden.– es dürften dann wieder einmal die BayernLB und damit der bayerische Staat zur Kasse gebeten werden.
Auch ist noch bei der Hypo-Alpe ein Kreditportfolio in Höhe von 500 Millionen Euro zur "Bearbeitung" für die BayernLB anstehend,.
Und unverkäuflich ist die Hypo Alpe zur Zeit natürlich auch.
Da der ehemalige bayerische Finanzminister Faltlhauser seinerzeit mit ausgehandelt hat, dass nur die BayernLB, nicht aber die anderen Aktionäre eine Kapitalerhöhung mittragen müssen, bleibt alles an der BayernLb hängen. Babylonische Finanzierungs-Gefangenschaft ein anderes Wort dafür.
Und was wurde aus den beteiligten Personen?
Regis Possino ist weiter “geschäftlich” unterwegs, zuletzt vor zwei Jahren bei einer “Roadshow” in Asien, wo er 28 Millionen US Dollar "Anlagegelder" einsammelte für seine Firma “Geneva Equities”. Die Firma Geneva Equities war auch bei dem Verkauf von Aktien einer Luftlinie “L-Air” Belgien-Kanada involviert, einer Fluglinie, deren Flugzeuge nie abhoben, nur das Geld der Investoren flog davon - auf Nimmerwiedersehen
Herr Mazur ist geschäftlich weiter in den USA tätig, zuletzt verkaufte er Wahlmaschinen einer Firma Accu Poll Holdings, in der seine Kinder Aktionäre sind. Die Aktien wurden nach dem Motto "pump and dump" über Boiler Rooms verscherbelt. Betrügerisches Telemarketing - ein anderes Wort dafür.
Rakesh Saxena hatte nach zehnjähriger anstrengender Betrugstätigkeit unter Hausarrest in Kanada erst einmal eine Ruhepause eingelegt und wartete im Auslieferungsgefängnis von Vancouver/Kanada auf seine Auslieferung nach Thailand. Seit Dezember ist er wieder frei.
Raoul Berthaumieu alias Lee Sanders konnte ebenfalls keine gute Reputation erwerben. Wer den Namen seiner Firma "Pacific Federal S.A." .in eine Suchmaschine eingibt, erhält jede Menge Warnungen,sich nicht mit dieser Gesellschaft einzulassen, sie reichen von der britischen BBC bis zur belgischen Finanzaufsicht.
Im Rahmen des Skandals um die Air Holland, einer Fluglinie,die am Kokaintropf hing,wurde er im Jahre 2004 in Luxemburg verhaftet.
Im Oktober 2008 wurde er schliesslich in Brüssel wegen Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren verurteilt.
Khashoggi soll sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufhalten und seinen wohlverdienten Ruhestand geniessen. Die Deutsche Bank hat im Jahre 2006 satte 350 Millionen US Dollar für einen Aktienbetrug bezahlt, in den nicht nur sie sondern auch Khashoggi verwickelt war, der Genesis Intermedia Skandal.
Tilo Berlin ist weiter Vorstandsvorsitzender der Hypo-Alpe.
Marko Perkovic ist weiter auf Tour, wird aber immer öfter wieder ausgeladen. So zuletzt aus der Hamburger Studentenmensa.
Herr Kössner ist mittlerweile freigesprochen, dagegen Herr Kulterer, wie erwähnt, verurteilt.
Und die BayernLB - und damit der Steuerzahler - zahlt und zahlt und zahlt und zahlt und zahlt und zahlt ........für eine Skandalbank..
Nachtrag: am 23.12. 2008 hat die Hypo-Alpe die Zusage über 900 Millionen Euro aus dem österreichischen Bankenrettungsfond erhalten.
600 Millionen weniger als erbeten.
E-Mail avonpaleske@yahoo.de
Neues von der Hypo-Alpe und aus der Meinl-Welt"
Wolfgang Kulterer - vom "erfolgreichsten Bankmanager" zum bestraften Bilanzfälscher
Investmentbank Luxembourg (IBL) und der Air-Holland-Skandal
Neues von den Finanzskandalen, BayernLB, Hypo Alpe, Meinl
Der Fall Hypo-Alpe-Adria- Bank (Skandalpe) - Ein österreichisch-deutsches Schmierenstück.
Jörg Haiders Hypo-Alpe (Skandalpe) auf dem Balkan
Kroat-Rechts-Rocker Marko Perkovic und die Hypo-Alpe-Adria Bank
Ein kroatischer Rechtsrocker und die "Junge Freiheit" in Deutschland
Kroatiens Rechts-Rocker Marko Perkovic – im Ausland unerwünscht
BayernLB – Verlustbank, Problembank, Skandalbank, Albtraumbank
BayernLB – Vom stolzen Adler zum "gerupften Suppenhuhn"
BayernLB-Tochter Hypo-Alpe, Bilanzfälschung und eine Frau mit Zivilcourage
Republik Oesterreich - Finanzskandale ohne Ende
BayernLB, Hypo Group Alpe Adria und kein Mangel an Skandalen
Finanzkrise, Bankenkrisen, Kleinanlegerbetrug – Hat die Finanzaufsicht BaFin versagt?
Finanzgauner, ihre Opfer und die BaFin
Schweigen um die Morde an vier Deutschen in Djibouti
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Vorstandsvorsitzender der Bank bis zum Jahre 2005 und danach für weitere zwei Jahre Chef des Aufsichtsrats: der Haider-Freund Wolfgang Kulterer, mittlerweile im vergangenen Monat wegen vorsätzlicher Bilanzfälschung zu einer saftigen Geldstrafe verurteilt.
Nun hat die BayernLB, obwohl selbst tiefstens in den roten Zahlen gerade mal eben satte 699 Millionen Euro an die Tochter Hypo-Alpe überweisen, obgleich sie andererseits nur dank der Zuwendungen der bayerischen Staates ans Ueberleben denken kann..
Der bayerische Staat hat im Gegenzug wegen dieser Verlust-Landesbank sich bis über beide Ohren verschuldet, in zweistelliger Milliardenhöhe. Knapp die Hälfte von dem, was der bayerische Staat in 60 Jahren insgesamt an Schulden angehäuft hatte, und das nur um Zockerverluste und Verluste aus ungebremster Expansion auszugleichen.
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Grund genug daher zu einen Blick auf die "kostbare" Banktochter in Oesterreich zu werfen und höchste Eisenbahn sozusagen, die Bankenhochzeit mit einer kleinen „Festschrift“ zu würdigen in die viele Informationen eingehen, die wir im Laufe der letzten 15 Monate hier publiziert haben.
Viel Grund zum Feiern gibt es allerdings nicht, das sei gleich vorausgeschickt, es handelt sich im Gegenteil um eine unerfreuliche Skandalchronik, die Bank sollte eher "Hypo-Skandalpe" heissen.
Ein Blick zurück
Die Skandalchronik fängt in den USA im Jahre 1993 an. Dort begann eine Bank unter dem Namen Czech Fund mit ihren Aktivitäten. Mit dabei bis zum Jahre 1996 der ehemalige Reagan- Sicherheitsberater während des Iran-Contra-Skandals Robert Mc Farlane, mittlerweile als Berater für den Irak-Chefsöldner Tim Spicer und seine Irak-Söldnerfirma Aegis tätig.
Die Firma verschmolz im Jahre 1996 mit einer Firma Eastbrokers International in dessen Verlauf ein gewisser Herr Kössner aus Wien Anteilseigner wurde. Er hatte schon eine Wiener Broker Firma unter dem Namen WMP Bank AG mehrheitlich besessen, die mit Eastbrokers verschmolzen wurde und sich nun Global Capital Partners nannte. Die WMP Bank wurde an Kössner zurückverkauft der diese dann in “General Commerce Bank” umbenannte.
Der Grund für dieses hin- und her war vielleicht Spurenverwischen, denn der Mehrheitsaktionär von Czech Industries, eine Firma Stratton Oakmont, wo der "Wolf der Wallstreet " Jordan Belmont das Sagen hatte, war wegen Aktienbetrugs geschlossen worden, ein böses Omen!
Die Hypo-Alpe-Adria Bank kommt ins Spiel
Die Hypo-Alpe Adria Bank gehörte zur Hälfte dem Land Kärnten/Österreich deren Landeshauptmann Jörg Haider war, mittlerweile verstorbener Rechtsaussen, Saubermann und Ausländerfeind Nr. 1.
Die Hypo-Alpe-Bank war Minderheitsaktionär in der WMP Bank und verkaufte Anleihen der Global Capital Partners an ihre Kunden, wertlose Papiere wie sich herausstellen sollte und das sollte sich noch bitter rächen.
Kössner hatte mit grosser Sorgfalt diese Beziehungen zu der renommierten Bank aufgebaut. Er verlor allerdings durch Kapitalerhöhungen die Mehrheit in der Bank und damit den Einfluss auf das Geschehen.
Dort tauchte nun Mitte 2000 eine CrackCrew bei der WMP/General Commerce Bank Bank auf, die den Laden so richtig aufmischen sollte.
Es handelte sich um die teils einschlägig vorbestraften Herren Regis Possino, Sherman Mazur, Amador Pastrana , Rakesh Saxena und Adnan Khashoggi
Diese Herren organisierten nach Presseberichten in Wien Betrug im grossen Stil, indem die die General Commerce Bank in ein Zentrum des internationalen Aktienbetrugs verwandelten. Wertlose Wertpapiere sollen weltweit von dieser Crew verhökert worden sein. Der Schaden soll sich auf insgesamt 1 Milliarde US Dollar belaufen.
Die Vorstrafen des Herrn Berthaumieu haben die Hypo Alpe Bank und deren Vorstand Dr. Wolfgang Kulterer keinswegs davon abgehalten, ihm im Jahre 2000 einen 100 Millionen Schilling Kredit zur Finanzierung zweier Lagerhäuser in Belgien zu gewähren.
Als die WMP Bank schliesslich ins Trudeln kam, spielte sich Berthaumieu als Sanier auf und zu diesem Zweck erhielt er nochmals von der Hypo-Alpe- Bank Kredit über mehrere Millionen Schilling. Gutes Geld hinter schlechtem Geld hergeworfen.
Aber Herr Dr. Kulterer wusste von Nichts und hörte nichts von der Vergangenheit dieser Herren, im Gegenteil, er bezeichnete den vorbestraften Berufsbetrüger Raoul Berthaumieu als seriös, das habe er polizeilich nachprüfen lassen. Bei der Polizei in Kärnten? Von einer Internet Suchmaschine hatte er offenbar noch nichts gehört.
Im Herbst 2000 schliesslich machte Berthaumieu Herrn Dr. Kulterer von der Hypo-Alpe mit Herrn Khashoggi bekannt. Khashoggi wollte direkt bei der Hypo-Alpe Geschäftskonten eröffnen und brachte eine Reihe “interessanter” Geschaftsmodelle zu Sprache. Betrugsmodelle?
Das war dann wohl selbst Herrn Dr. Kulterer etwas zuviel. Im Jahre 2001 flog dann alles auf und die Tür zur General Commerce Bank flog zu, amtlich mit Siegel. Herr Kössner wanderte ins Gefängnis, aber ein Prozess hat erst dieses Jahr, also nach 7 Jahren stattgefunden und endete mit Freispruch.
Der US Staranwalt Ed Fagan, der schon Schweizer Banken und die Bundesrepublik mittels Klagen dazu gebracht hatte, Entschädigungszahlungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter zu leisten, hatte die Hypo-Alpe Bank auf Schadensersatz in Milliardenhöhe verklagt. Er warf Kulterer und seiner Hypo-Mannschaft Insider Trading, Bilanzfälschung und Betrug vor.
Da der Herr Bankdirektor Kulterer sich aber sehr bedrängt fühlte, hat er den schneidigen US Advokaten wegen gewerbsmässiger versuchter Erpressung angezeigt. Nun würde man vernünftigerweise erwarten, dass Herr Kulterer mit Schimpf und Schande davongejagt würde, aber das Gegenteil war der Fall.
Ein Freund, ein guter Freund
In Kärnten war Haider der Boss als Landeshauptmann und damit grösster Aktionär der Hypo Alpe. Der bezeichnete den Dr. Kulterer auch als "Visionär" und "erfolgreichsten Bankmanager Österreichs".
Kulterer liess sich nicht lumpen und gewährte Haider und seiner FPÖ einen Wahlkampfkostenerstattungsvorausschuss bis zum Jahre 2013.
Offenbar werden die Wähler dort als beleihbares Eigentum und/oder als beleihbares Stimmvieh angesehen.
Kulterer begleitete Haider, auch auf dessen Besuchsreise zu Libyens Staatschef Gadaffi im Jahre 2000 als Gadaffi noch zur "Achse des Bösen" gehörte. Damals verfolgte Libyen noch ein eigenes Atomprogramm, und es bestand ein weitgehendes Handelsembargo.
Aber mehr noch, Gadaffi war für die Anschläge über Lockerbie, über Niger und auf die Berliner Discothek La Belle verantwortlich.
Es ist weithin unbekannt, dass auch vier deutsche Nachwuchswissenschaftler, die sich mit dem Forschungsschiff Meteor auf Forschungsreise befanden, im Jahre 1987 in Djibouti offenbar einem von Gadaffi gesteuerten Anschlag zum Opfer fielen: Daniel Reinschmidt, Annette Barthelt, Wilhelm "Harvey" Halbeisen und Marco Buchalla. Drei weitere Wissenschaftler wurden bei dem Bombenanschlag schwer verletzt.
Haider fliegt zu Gadaffi, und weil "noch ein Platz in der Maschine frei war", flog der Dr. Kulterer auch gleich mit.Zu einem Zeitpunkt, als Gadaffi noch nicht in die Zivilisation zurückgekehrt war.
Hypo-Alpe auf dem Balkan
Ein Grundstück in Belgrad
Am 22.4. 2005 verkündete die Hypo-Alpe, sie habe für 20 Millionen Euro ein Grundstück in Belgrad von den staatlichen Behörden erworben. Was der Skandalpe-Vertreter vor Ort, Boris Ignjatovic, nicht erwähnte, war, dass es sich um ein Grundstück mit "Geschichte" handelt, genannt: "Three Tobacco Leaves", drei Tabakblätter. Es gehörte einst über Generationen der jüdischen Familie Galich. Zwei der Familienmitglieder kamen bei der Verteidigung des Gebäudes gegen Nazitruppen im Jahre 1944 ums Leben. Sie wurden von der SS erschossen.
Unmittelbar nach dem Krieg errichte die Familie Galich auf dem Grundstück unter großen Schwierigkeiten wieder ein Gebäude, bevor dann das Grundstück von Titos Regierung enteignet und das Gebäude abgerissen wurde. Das Grundstück blieb unbebaut und potentielle Investoren wurden von der Familie Galich kontaktiert und darauf hingewiesen, man wolle das Grundstück zurückverlangen. Die Investoren winkten daraufhin ab. Bis die Hypo-Alpe kam und sich das Grundstück schnappte, kurz bevor ein Gesetz zur Restitution verabschiedet werden sollte, das bei unbebauten Grundstücken die Rückgabe vorsah.
Womit die Hypo Alpe aber nicht gerechnet hatte, war der Sturm der Entrüstung, der dann losbrach und in einer Demonstration am 30.5. 2005, an der mehrere hundert Menschen teilnahmen, seinen Höhepunkt fand.
Ein kroatischer Ex-General
Vergangenes Jahr wurde schliesslich wurde der ehemalige kroatische General Vladimir Zagorek verhaftet. Ihm wird Betrug, Geldwäsche pp. zur Last gelegt. Klar, dieser General war gern gesehener Kunde der Hypo-Alpe, dem man reichlich Kredit gab.
Hypo-Alpe und ihr Ableger in Liechtenstein
Die Hypo-Alpe hatte auch einen Ableger in Liechtstein, der dieses Jahr verscherbelt wurde.
Diese Hypo-Alpe Liechtenstein AG hatte unter anderem seinerzeit angeblich so vortrefflich gedient, um eine Kapitalerhöhung „im Karussell“ vorzunehmen, also Verkauf von Aktien auf Darlehensbasis an Kunden. Die Darlehen sollen angeblich von dem liechtensteinischen Ableger bereitgestellt worden sein und diese Aktien wurden dann angeblich wieder an die Bank zurückgegeben, wobei das Darlehen dann gelöscht wurde.
Scheinkapitalerhöhung ist ein anderes Wort dafür. Und dieser Ableger soll angeblich auch deutsche Kunden von der "unerträglichen deutschen Steuerlast" befreit haben. Jedenfalls so lange, bis nicht wieder irgendeine CD mit Kundendaten von einem Geheimdienst aufgekauft wird.
Rauswurf in Vancouver
Am 27. Mai 2008 verhängte die Securities and Exchange Commission von Vancouver/Kanada dort ein permanentes Handelsverbot gegen die Hypo-Alpe-Liechtensteinbank , weil diese sich weigerte (Bankgeheimnis), die Namen von angeblichen Finanzartisten preiszugeben, die offenbar über diese Liechtenstein- Bank in den Jahren 2006/2007 an massiven Penny-Stock Manipulationen beteiligt waren, auch als „Pump and Dump“ bekannt.
Geldwäsche für Kroaten?
Und schliesslich sollen beide Banken, Mutter und Tochter, als Waschmaschine für schmutzige Gelder aus Kroatien gedient haben. Es handelte sich dabei um angeblich aus staatlichen oder staatsnahen kroatischen Unternehmen geschleuste Gelder, die dann im Karussellprizip nach Verbankung bei der Hypo-Alpe als „Darlehen“ an Privatpersonen gegeben worden seien. Geldwäsche ein anderes Wort dafür.
Auch hier soll die Filiale in Liechtenstein emsig mitgewirkt haben.Dies behauptet jedenfalls der prominente Zagreber Journalist Domagoj Margetic.
Einer der Nutzniesser dieses Karussellbetriebs ist offenbar der kroatische Rechtsradikale Ivic Pasalic gewesen. Der ehemalige Berater des verstorbenen kroatischen Präsidenten Franjo Tudjman erhielt von der Hypo-Alpe 30 Millionen Euro zum Bau eines Einkaufszentrums, obgleich Pasalic jedwede einschlägige Erfahrung fehlte. Auch bei dem Bau einer Wohnanlage sei die Hypo Alpe dem Rechtsaussen finanziell behilflich gewesen.
Schöne Riviera-Geschäfte in Kroatien
Schliesslich sei auch auf die Grundstücksgeschäfte in Kroatien verwiesen - ZEIT online http://www.zeit.de/2007/25/Istrien Wie die Kärntner Bank Hypo Alpe-Adria die istrische Riviera zu Geld machte – gemeinsam mit kroatischen Verbrechern
Hypo Alpe und von ihr geförderte Rechtsausleger
Der kroatische Ski-Athlet Ivica Kostelic wurde von der Hypo-Alpe gesponsert. Er hatte, wie auch Jörg Haider, Landeshauptmann Kärntens und damit Mehrheitseigentümer der Hypo-Alpe, der seinerzeit die hitlersche Arbeitsmarktpolitik als vorbildlich gelobt hatte, durch Nazi freundliche Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht.
Ein paar Kostproben aus dem Jahre 2003:
- Das Nazi-System sei ein gesundes System für einen ambitionierten Menschen;
- Vor dem Start zu einem Wettkampf sei er vorbereitet gewesen wie ein deutscher Soldat am 22.Juni 1941 (Tag des Angriffs Hitlers auf die Sowjetunion);
- Das Nazi-Regime sei 2000 Jahre römische Geschichte komprimiert auf 12 Jahre gewesen;
- Die Kommunisten seien schlimmer als die Nazis gewesen, weil man unter den Nazis habe Karriere machen können;
- Ein Film über den Angriff der Nazi-Luftwaffe 1940/1941 auf Großbritannien habe Begeisterung bei ihm ausgelöst.
Zur Erinnerung: England stand damals allein im Kampf gegen Hitler. In einem heroischen Kampf wehrten die britischen Piloten den Angriff der Nazi-Luftflotte ab. Dies führte zur Rettung Englands und wurde in der berühmt gewordenen Rede Churchills vor dem britischen Unterhaus gewürdigt: "Never in the field of human conflict was so much owed by so many to so few"
Man hatte erwarten können, dass die Hypo Alpe sofort diesen Kerl von der Liste der Gesponserten streicht, stattdessen akzeptierte man eine lauwarme Entschuldigung dieses "Vorzeigeathleten".
Auch Rechtsrocker Perkovic förderungswürdig
Der Rechtsrocker Perkovic wurde ebenfalls von der Hypo-Alpe gesponsert, denn Marko Perkovic ist nicht irgendwer, sondern der zurzeit wohl populärste Rocksänger Kroatiens, rechtslastig dazu. Er hat eine Welttournee hinter sich gebracht, die in der Hafenstadt Split im Jahre 2002 mit 40.000 Menschen begann und im Jahre 2005 in Melbourne Australien zu Ende ging.
Auch in Deutschland trat er auf, im April 2007 in Frankfurt/Main vor 13.000 zahlenden Besuchern und im Juni 2007 in Zagreb/Kroatien vor 60.000. Die Musik soll von der legendären Pop-Gruppe Abba abgekupfert sein, behaupten einige, die Texte sind offenbar außerordentlich rechtslastig.
Eine Kostprobe nach Shoa.de
“Jasenovac und Gradiska Stara, da sind die Schlächter von Maks zu Hause.“
Zur Erinnerung:
Jasenovac war ein KZ zur Zeit der faschistischen Ustascha-Herrschaft in Kroatien und Bosnien Hecegovina nach dem Einmarsch deutscher Truppen im Jahre 1941. Die Ustascha wurde von einem Zagreber Rechtsanwalt namens Ante Pavelic angeführt und war das Pendant zu Adolf Hitlers NSDAP. Wie in Nazi-Deutschland wurden von der Ustascha (übersetzt: Freiheitskämpfer) Rassengesetze nach deutschem Vorbild erlassen und Konzentrationslager eingerichtet. Das größte war Jasenovac, 100 km südlich von Zagreb gelegen. Dort wurden Juden, Roma und Serben sowie antifaschistische Widerstandskämpfer eingeliefert und auf brutalste Weise ermordet. Die Zahl der Getöteten schwankt. Es sollen etwa 290.000 Serben, 30.000 Juden und 30.0000 Roma gewesen sein. Kommandant des Lagers war der von Perkovic besungene Vjekoslav ‘Maks” Luburic (1914-1969)
Ein Bankdirektor und seine Visionen
Im Jahre 2004 stieg die Hypo-Alpe Bank in das Geschäft mit SWAPS ein. Etwas, was man besser als Casino-Banking bezeichnet. Binnen 14 Tagen verlor die Bank bei diesem Roulette 328 Millionen Euro. Und wie Weinpanscher versuchten Kulterer und Co den Verlust zu strecken. Das ist schon beim Wein verboten, erst recht bei Bankbilanzen. Und es flog auf.
Kulterer musste seinen Platz räumen, durfte aber sofort auf dem Sitz des Aufsichtsratspräsidenten Platz nehmen. Dort sollte er nach den Vorstellungen des Herrn Haider ursprünglich geparkt werden, bis sich die Wogen gelegt hätten, und dann wieder Vorstandschef werden. So belohnte Haider Treue. Aber auf seine weiterlaufenden Vorstandsbezüge verzichtete Kulterer erst nach Protesten. Nun ist Kulterer vom Strafgericht in Klagenfurt wegen vorsätzlicher Bilanzfälschung im November zu einer saftigen Geldstrafe rechtskräftig verurteilt worden.
Hypo Alpes Schatzmeister und ein Koffer
Der Schatzmeister der Bank, Christian Rauscher beschädigte am 17.1.2005 sich selbst, aber als Überfall vorgetäuscht.
Als die Polizei in seine Wohnung kam, stand dort ein Koffer, in dem sich angeblich Belastungsmaterial gegen die Bank en masse befunden haben soll. Die Polizei sah den Koffer, nahm aber weiter keine Notiz.
Bankangestellte, die alarmiert worden waren, rannten in die Wohnung Rauschers und sicherten den Koffer. Der Polizei erklärten sie, der Koffer enthielte Bankgeheimnisse. Die Polizei liess sie ziehen. Gut, solche Kofferträger in einer Bank zu haben.
Bespitzelung von Mitarbeitern
Auch Mitarbeiter sollen angeblich auf Anweisung Kulterers bespitzelt worden sein.
Und die Bank zahlte im Jahre 2006 eine anständige Belohnung für einen Privatdetektiv namens Guggenbichler, der von Gegnern Haiders aus seiner ehemaligen Partei angeheuert worden war, aber die Seiten wechselte. Auf Anweisung Haiders wurde ihm offenbar ein nicht rückzuzahlender „Kredit“ in Höhe von 160.000 Euro von der Hypo-Alpe gewährt.
Kulterer und Flick
Der Herr Kulterer schmiedete nun Pläne während seine Parkuhr lief. Aber zunächst einmal wurde ihm im Hinblick auf seine grossartige Arbeit in der Hypo-Alpe eine neue Aufgabe angetragen. Er wurde Chef der Flick Privatstiftung und der FKF Vermögensverwaltung.
Zur Erinnerung: Friedrich Karl Flick wollte nicht, dass seine Erben die angeblich zu hohen Erbschaftssteuern in Deutschland bezahlen müssen, dort, wo sein Vater, Friedrich Flick zum Milliardär wurde, nachdem er aus dem Kriegsverbrechergefängnis in Nürnberg entlassen worden war. FKF, der Sohn, wanderte vor seinem Tod mit (Geld)sack und Pack in das Erbschaftssteuerparadies Österreich aus.
Während Kulterer geruhsam auf der Parkbank verweilte, konnte die Hypo-Alpe Bank den Betrugsfall General Commerce Bank/Global Capital Partners nicht abschliessen. Dutzende Klagen von geprellten Kunden laufen gegen sie. Der erste, über eine Summe von 600.000 Euro, wurde im Juli 2005 letzinstanzlich wegen falscher Anlageberatung stattgegeben. Und natürlich stehen die Milliardenklagen des Ed Fagan weiterhin im Raum. Ausgang: Ungewiss
Herr Kulterer schmiedet weitere Pläne
Ursprünglich sollte die Skandalpe im Jahre 2007 an die Börse gebracht werden. Daraus wurde angesichts der Skandale nichts. Deshalb streckte Kulterer seine Fühler nach Bayern aus und siehe da, die bayerische Landesbank zeigte grosses Interesse. Sie war mit ihrem ehemaligen Vorsitzenden Werner Schmidt auf Expansionskurs. Aber da Deutschland schon übergebankt ist, gibt es dort nichts mehr zu expandieren. Also: Los in den Süden. Der erste Versuch mit der BAWAG, einer anderen österreichischen Bank in dieser Richtung war kläglich gescheitert, nachdem dort ein Bankangestellter Millionen mit riskanten Finanzgeschäften in den Sand gesetzt hatte. Also: Neuer Versuch. Geld genug hat man ja. Aber Kulterer darf ja auch seinen zweiten Job nicht vergessen, den bei den Flicks..
Herr Berlin kreuzt auf
Und siehe da, rein zufällig taucht auch der Herr Berlin, mit den Flicks geschäftlich verbunden, bei der Hypo Skandalpe auf und kaufte sich mit 4,5 Prozent ein. Die Erben Flick haben Herrn Berlin Geld zur Geldvermehrung anvertraut – seid fruchtbar und vermehret Euch. Viele Milliarden sind eben noch nicht genug. Rein zufällig nimmt zu diesem Zeitpunkt auch Herr Kulterer die Kontakte mit der Bayerischen Landesbank auf. Diese verlaufen sehr erfolgreich. Und als sich das abzeichnet kaufte Herr Berlin - rein zufällig- noch einmal 10% der Aktien.
Bayern wertet Haider auf
Um die Verkaufsverhandlungen auch politisch erfolgreich zu gestalten, flog Herr Haider am 16.5. 2007 nach München und traf dort mit BayernLB Chef Werner Schmidt, aber auch mit Innenminister Beckstein und Finanzminister Faltlhauser zusammen.
Sie machten, was die Europäische Union seinerzeit strikt abgelehnt hat, den Rechtsaußen Haider salonfähig. Und nicht nur über die Hypo-Alpe wurde gesprochen, sondern auch über eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bayern und Kärnten von Landeshauptmann zu Ministerpräsident in spe.
Zur Erinnerung: Als Haiders FPÖ im Jahre 2000 eine Koalition mit der ÖVP einging, da entschied die Europäische Union, die Kontakte zu Österreich als Antwort darauf einzuschränken. Haider erhielt Einreiseverbot nach Israel, Israel zog seinen Botschafter ab. Er hatte durch Bemerkungen wie: ”die österreichische Regierung solle sich Adolf Hitlers ordentliche Beschäftigungspolitik als Vorbild nehmen” auf sich aufmerksam gemacht. Fremdenfeindliche Äusserungen kamen im Wochentakt.
Auch wollte er den damals noch nicht verurteilten Wirtschaftskriminellen Helmut Elsner des Landes (Kärnten) verweisen, getreu dem Motto: „Kärnten muss sauber bleiben“ . Die zweisprachigen Ortsschilder an der Grenze zu Slowenien, dort lebt eine slowenische Minderheit, wollte er entfernen lassen, daran hinderte ihn jedoch ein Gerichtsbeschluss. Asylanten beschimpfte er als Parasiten.
Und nun planten Beckstein und Haider an einem Tisch die gemeinsame Zukunft von Bayern und Kärnten im Allgemeinen und der Hypo-Adria Skandalpe im Besonderen.
Herr Berlin verkaufte schnell seine Aktien an der Skandalpe und machte damit 145 Millionen Euro gut. 145 Millionen in fünf Monaten. Die Flicks wirds freuen. Es besteht aber der Verdacht, dass es sich um ein Insidergeschäft handelt. Und während bei seinem ersten Aktienkauf die Skandalpe nur mit 2,6 Milliarden bewertet wurde, sind es jetzt auf einmal 3,2 Milliarden, nächstes Jahr sollen es sogar 4,8 Milliarden sein. Billig einkaufen und teuer verkaufen, einfach durch eine unterschiedliche Bewertung.
"Geschäftserfolge" nach dem Kauf durch die BayernLB
Ein Mann namens Lars Windhorst
Wer kennt ihn nicht. Als 14- jähriger gründete er ein Imperium, das später wie ein Kartenhaus zusammenfiel. Helmut Kohl, weiland deutscher Bundeskanzler, nahm ihn als „Vozeige-Jungunternehmer“auf eine Asienreise mit. Heute kann er wohl eher als „Vorzeige-Pleitier“ betrachtet werden. Aber ein Mann wie Windhorst fällt wieder auf die Füsse. Und so wurde er von einer Investmentfirma angeheuert und gab Bestellungen über Aktien auf, Schrottpapiere, wie sich herausstellen sollte. Auftrag heute, Bezahlung nach Abnahme später.
Die Hypo Alpe kaufte freudig ein, eine Abnahme durch Windhorst erfolgte aber nicht. Schaden, nachdem die Papiere nun Ladenhüter, auf Talfahrt gegangen waren, offenbar 42 Millionen Euro.
Finanzielle Eiszeit
Aber auch in Deutschland scheint es nicht so recht erfreulich zu laufen, der Eigentümer des „Snow Fun Parks“ in Wittenburg, Hans-Gerd Hanel, musste Konkurs anmelden Zu wenige Besucher. Grösste Gläubigerbank: Die Hypo-Alpe, die hatte vor Jahresfrist nochmals Geld nachgeschossen 10 Millionen Euro – half alles nichts.
Vermietung an sich selbst
Und auch bei den sogenannten Geschäftserfolgen muss man genauer hinsehen. So hat es die Maklerfirma C.B. Ellis geschafft, ein der Hypo Alpe gehörendes Haus in München zu vermieten. Grossartig. Zwei der drei Mieter kommen aus dem eigenen Hause, nämlich eine Leasinggesellschaft der Hypo-Alpe und zum anderen eine Tochter der BayernLB. Eine schöne Leistung.
Epilog
Die BayernLb wird also weiterzahlen müssen, nachdem sie bereits 441 Millionen Euro für eine Kapitalerhöhung der Hypo Alpe im Dezember 2007 zahlte und jetzt erneut 699 Millionen Euro.
Dabei handelt es sich um Kapitalerhöhungen der besonderen Art: Sie bringen nämlich auf absehbare Zeit keinerlei nennenswerte Dividende.
Der Grund: Die österreichische Hypo Alpe hat eine so geringe Kapitaldecke, dass sie unter den Bankenrettungsschirm des austrischen Staates schlüpfen muss, und zwar in der Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Das ist mehr, als die viermal grössere Raiffeisenbank benötigt und lässt die entsprechenden Rückschlüsse zu: Exlandeshauptmann Jörg Haider hatte „seine“ Landesbank jahrelang zur Finanzierung seiner Event-Politik ausgenommen wie eine Weihnachtsgans
Der österreichische Vater Staat verlangt aber im Gegenzug die Ueberweisung von Dividendenzahlungen an sich, sofern überhaupt welche anfallen. Pech für die Aktionäre. Die werden auf lange Zeit wenig bekommen, vor allem die klamme BayernLB. Und in fünf Jahren müssen die Staatsgelder zurückgezahlt werden.– es dürften dann wieder einmal die BayernLB und damit der bayerische Staat zur Kasse gebeten werden.
Auch ist noch bei der Hypo-Alpe ein Kreditportfolio in Höhe von 500 Millionen Euro zur "Bearbeitung" für die BayernLB anstehend,.
Und unverkäuflich ist die Hypo Alpe zur Zeit natürlich auch.
Da der ehemalige bayerische Finanzminister Faltlhauser seinerzeit mit ausgehandelt hat, dass nur die BayernLB, nicht aber die anderen Aktionäre eine Kapitalerhöhung mittragen müssen, bleibt alles an der BayernLb hängen. Babylonische Finanzierungs-Gefangenschaft ein anderes Wort dafür.
Und was wurde aus den beteiligten Personen?
Regis Possino ist weiter “geschäftlich” unterwegs, zuletzt vor zwei Jahren bei einer “Roadshow” in Asien, wo er 28 Millionen US Dollar "Anlagegelder" einsammelte für seine Firma “Geneva Equities”. Die Firma Geneva Equities war auch bei dem Verkauf von Aktien einer Luftlinie “L-Air” Belgien-Kanada involviert, einer Fluglinie, deren Flugzeuge nie abhoben, nur das Geld der Investoren flog davon - auf Nimmerwiedersehen
Herr Mazur ist geschäftlich weiter in den USA tätig, zuletzt verkaufte er Wahlmaschinen einer Firma Accu Poll Holdings, in der seine Kinder Aktionäre sind. Die Aktien wurden nach dem Motto "pump and dump" über Boiler Rooms verscherbelt. Betrügerisches Telemarketing - ein anderes Wort dafür.
Rakesh Saxena hatte nach zehnjähriger anstrengender Betrugstätigkeit unter Hausarrest in Kanada erst einmal eine Ruhepause eingelegt und wartete im Auslieferungsgefängnis von Vancouver/Kanada auf seine Auslieferung nach Thailand. Seit Dezember ist er wieder frei.
Raoul Berthaumieu alias Lee Sanders konnte ebenfalls keine gute Reputation erwerben. Wer den Namen seiner Firma "Pacific Federal S.A." .in eine Suchmaschine eingibt, erhält jede Menge Warnungen,sich nicht mit dieser Gesellschaft einzulassen, sie reichen von der britischen BBC bis zur belgischen Finanzaufsicht.
Im Rahmen des Skandals um die Air Holland, einer Fluglinie,die am Kokaintropf hing,wurde er im Jahre 2004 in Luxemburg verhaftet.
Im Oktober 2008 wurde er schliesslich in Brüssel wegen Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren verurteilt.
Khashoggi soll sich in den Vereinigten Arabischen Emiraten aufhalten und seinen wohlverdienten Ruhestand geniessen. Die Deutsche Bank hat im Jahre 2006 satte 350 Millionen US Dollar für einen Aktienbetrug bezahlt, in den nicht nur sie sondern auch Khashoggi verwickelt war, der Genesis Intermedia Skandal.
Tilo Berlin ist weiter Vorstandsvorsitzender der Hypo-Alpe.
Marko Perkovic ist weiter auf Tour, wird aber immer öfter wieder ausgeladen. So zuletzt aus der Hamburger Studentenmensa.
Herr Kössner ist mittlerweile freigesprochen, dagegen Herr Kulterer, wie erwähnt, verurteilt.
Und die BayernLB - und damit der Steuerzahler - zahlt und zahlt und zahlt und zahlt und zahlt und zahlt ........für eine Skandalbank..
Nachtrag: am 23.12. 2008 hat die Hypo-Alpe die Zusage über 900 Millionen Euro aus dem österreichischen Bankenrettungsfond erhalten.
600 Millionen weniger als erbeten.
E-Mail avonpaleske@yahoo.de
Neues von der Hypo-Alpe und aus der Meinl-Welt"
Wolfgang Kulterer - vom "erfolgreichsten Bankmanager" zum bestraften Bilanzfälscher
Investmentbank Luxembourg (IBL) und der Air-Holland-Skandal
Neues von den Finanzskandalen, BayernLB, Hypo Alpe, Meinl
Der Fall Hypo-Alpe-Adria- Bank (Skandalpe) - Ein österreichisch-deutsches Schmierenstück.
Jörg Haiders Hypo-Alpe (Skandalpe) auf dem Balkan
Kroat-Rechts-Rocker Marko Perkovic und die Hypo-Alpe-Adria Bank
Ein kroatischer Rechtsrocker und die "Junge Freiheit" in Deutschland
Kroatiens Rechts-Rocker Marko Perkovic – im Ausland unerwünscht
BayernLB – Verlustbank, Problembank, Skandalbank, Albtraumbank
BayernLB – Vom stolzen Adler zum "gerupften Suppenhuhn"
BayernLB-Tochter Hypo-Alpe, Bilanzfälschung und eine Frau mit Zivilcourage
Republik Oesterreich - Finanzskandale ohne Ende
BayernLB, Hypo Group Alpe Adria und kein Mangel an Skandalen
Finanzkrise, Bankenkrisen, Kleinanlegerbetrug – Hat die Finanzaufsicht BaFin versagt?
Finanzgauner, ihre Opfer und die BaFin
Schweigen um die Morde an vier Deutschen in Djibouti
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onlinedienst - 20. Dez, 03:41 Article 12369x read