BAWAG - Die lange Reise der Finanzjongleure in den Knast

Dr. Alexander von Paleske - ---- 5.7.2008 Es war mal eine Arbeiterbank in Wien – bis sie durch kriminelle Spekulationsgeschäfte in Milliardenhöhe, juristisch qualifiziert als Betrug, Untreue und Bilanzfälschung, reif war zum Verheuschrecken. Der österreichische Gewerkschaftsbund opferte seinerzeit heimlich die Streikkasse, um die Spekulationsverluste auszugleichen.
Wir haben ausführlich über die Geschichte der Bank, den Skandal und seine Akteure berichtet.

Vor einem Jahr begann nun das juristische Nachspiel, nämlich das Strafverfahren. Es endete gestern mit der Urteilsverkündung.

Ein Schöffengericht in Wien unter Vorsitz der Richterin Claudia Bandion-Ortner verurteilte den Hauptangeklagten und ehemaligen Vorstand der BAWAG, Helmut Elsner , zu 9 1/2 Jahren Haft, die übrigen Angeklagten erhielten ebenfalls Freiheitsstrafen zwischen 9 ½ Jahren und 18 Monaten.

Der Spekulationsbroker Wolfgang Flöttl, Sohn des ehemaligen BAWAG Vorstands Walter Flöttl, der mit den BAWAG-Milliarden von Firmen in der Karibik aus jonglierte, wurde nur wegen Beihilfe zur Untreue verurteilt. Er erhielt 2 ½ Jahre, von denen 20 Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden

Hauptakteur wird Nebenfigur
Das ist die wirkliche Sensation in diesem Verfahren, denn der Hauptjongleur der Spekulationsgeschäfte wurde damit, strafrechtlich gesehen, Nebenfigur.Gleichwohl war er es, der hier als Broker der Betrüger arbeitete und dafür ordentlich bezahlt wurde, so ordentlich, dass er sich einen eigenen Jet leisten und dem High Society Leben in den USA frönen konnte.
Die Tür zu dieser Gesellschaft hatte ihm seine Frau Anne, geborene Eisenhower, geöffnet, Enkelin des ehemaligen US-Präsidenten und 2. Weltkriegs-Generals Dwight D. (Ike) Eisenhower.
Anne kam mit 5 Millionen Euro in Cash zur Urteilsverkündung angereist, um eine eventuelle Geldstrafe gegen ihren Gatten sofort in bar begleichen zu können.

Wolfgang Flöttl wurde strafmildernd zugute gehalten, dass er voll geständig sei und bei der Aufklärung aktiv mitgewirkt habe..
Man muss da Zweifel anmelden. Es besteht nach wie vor der Verdacht, dass einTeil der Spekulationsgelder seinen Weg zurück nach Österreich gefunden hat – in die Parteikasse der SPÖ.

Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, aber Herr Föttl hat schon mal durchblicken lassen, dass er es vielleicht annehmen werde, was man durchaus verstehen könnte.

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onlinedienst - 5. Jul, 17:36 Article 4781x read
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