10 Jahre Bloggen – warum und für wen? (5)
Dr. Alexander von Paleske ---- 21.11. 2016 -----
Ein Mann namens Joseph Martin (Joschka) Fischer. Dieser Herr, nun als „Klinkenputzer“ für Grosskonzerne unterwegs, machte in der 68er Studentenbewegung den Proletarier. Hilfreich für dieses Image war sein ruppiges Auftreten, und seine schnoddrige Reibeisenstimme. Ganz so, wie sich Intellektuelle und Studenten eben damals einen waschechten Proletarier vorstellten. Wie ein „Hein von der Werft“, jederzeit bereit, auch die Fäuste als Argumentationshilfe einzusetzen.
Und da die 68er Revolte dank Marx-Rezeption die Arbeiterklasse zur einzig fortschrittlichen Klasse mutierte, war dieser abgebrochene Schüler sozusagen das Inbild der proletarischen Klasse selbst.
Helfer Cohn-Bendit
Hilfreich auch, dass der berühmte Daniel Cohn-Bendit, einer der Anführer der Pariser Mai-Revolte 1968, diesen pseudoproletarischen Jüngling wohngemeinschafts-mässig unter seine Fittiche nahm, und ihm insbesondere immer dann politische Navigationshilfe gab, wenn Sponti-Joschka, wieder einmal aus dem scheinrevolutionärem Ruder zu laufen drohte.
Klar dass Joseph Martin gar nicht daran dachte, selbst Student zu werden, also das Abitur zunächst nachzuholen, so wie es viele machten, die aus Arbeiterhaushalten stammten, in Kursen am Abendgymnasium: Offenbar viel zu anstrengend. Taxi fahren war da eine echte Alternative.
Proletarier brauchen nicht studieren
Ausserdem: ein Proletarier braucht nicht zu studieren, der Klassenkampf setzt kein Studium voraus. So ist es dann auch keine Überraschung, dass Joschka schliesslich bei den gewalttätigen Putzgruppen landete.
Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, auf einer Demonstration in Frankfurt – es war wohl 1972 - in einem Block vor diesen gewaltbereiten Putzlern zu laufen. Diese Putzgruppler, trugen Plastikbeutel – Latscha-Tüten wie sie damals hiessen - mit sich. Warum, das sollte sich alsbald zeigen: Als der Demonstrationszug in die Einkaufsstrasse Zeil einbog, wurden in den Plastiktüten mitgeführte grosse Steine auf die Fensterscheiben der Kaufhäuser geworfen. Unbeteiligte Passanten flüchteten vor dem Steinnhagel, ein Wunder, dass niemand verletzt wurde, es hätte leicht auch anders ausgehen können, bei diesem „revolutionären“ Steinewerfen.
Proletarische Klappe
Auf den Teach-ins in Frankfurt, meistens im grossen Hörsaal VI der Universität, schwang Joseph Martin das grosse Wort, und die Studentengemeinde lauschte andächtig diesem „waschechten“ Proletarier.
Im Jahre 1973 tauchte ein Joschka Fischer-Papier auf. Ganz wichtig wurde geraunt, als ich es zu lesen bekam. Ich teilte diese Bewunderung nicht, sondern fand, dass es eher dem Geschichtsaufsatz eines mittelmässigen Obertertianers glich.
Auf den fahrenden Zug
Der lautstarke systemimmanente Aufstieg des Joschka, der 1982 auf den längst in Fahrt gekommenen grünen Zug aufsprang, und sogleich sich zum Lokführerstand durchzukämpfen wusste, konnte der Unterstützung eines merkwürdigen Alt-Sponti-Arbeitskreises „Realpolitik“ sicher sein. Dort auch wieder im Hintergrund der nun zur Pflasterstrand -Postille -Herausgeber mutierte Cohn-Bendit.
Der Rest ist Geschichte.
Treffen besonderer Art
Nicht ganz, denn auf merkwürdige Weise sollte ich noch einmal mit diesem scheinrevolutionärem Faktotum in Verbindung kommen. Nicht persönlich, sondern über das Schicksal des bei einem Bombenattentat in Djibouti getöteten Studenten Daniel Reinschmidt, Sohn eines mir gut bekannten Richters aus Frankfurt.
Ein langer Artikel folgte, in dem auch die erbärmliche Rolle Fischers, mittlerweile zum Aussenminister aufgestiegen, ausführlich gewürdigt wurde.
Mehrere satirische Artikel über diesen Grossopportunisten, wie der berühmte Journalist Günter Gaus ihn recht zutreffend bezeichnete, folgten.
Austrische Skandalrepublik
Ebenfalls aus meinem Radarschirm wie festgenagelt: die austrische Skandalrepublik
Wer es dort erst einmal ganz nach oben geschafft hatte, für den wölbte sich offenbar nur noch der blaue Himmel der Rechtsfreiheit.
An Skandalen überhaupt kein Mangel, einige Politiker tauchten gleich in mehreren Skandalen auf.
An erster Stelle natürlich der Hypo-Alpe-Skandal, dann:
- Der Bawag Skandal
- Der Mobitel -Skandal
- Der Lucona Skandal
- Der Noricum Skandal
- Der AMIS-Skandal
- Der First Inex Skandal
- Der Immofinanz-Constantia Skandal
- Der Auer von Welsbach Skandal
- Der Libro-Skandal
-Der Buwog-Skandal
- Der Terminal Tower Skandal
- Der Polizeifreunde-Skandal
- Der Infomatec Skandal
- Der Skandal um den ehemaligen Polizeigeneral Horngacher
um nur einige zu nennen.
Wie kommt man der Heuchelei der Politiker bei? Durch Satire. Und so machte ich mich daran, in satirischen Artikeln Politiker das sagen zu lassen, was durchaus zu ihnen passte, was sie aber niemals sagen würden.
Im nächsten Artikel:
Die drohende Wirtschaftskrise, die Machenschaften der Deutschen Bank, Jochen Sanio und die "Beisser" von der BaFin.
10 Jahre bloggen: warum und für wen?
10 Jahre bloggen: warum und für wen? (2)
10 Jahre bloggen: warum und für wen? (3)
Zehn Jahre Bloggen – warum und für wen? (4)
Zu J.M. Fischer
Schweigen um die Morde an vier Deutschen in Djibouti
Der Vater eines im Auftrag Gaddafis ermordeten deutschen Nachwuchswissenschaftlers im Interview
Joschka und Herr Fischer, Regie: Pepe Danquart - Ein deutsches Film-Märchen
Professor J. Fischer: Jetzt rechne ich mit Gasprom Schröder ab
Professor J. Fischers Vorlesung – oder: politischer Opportunismus führt zum Erfolg
Joschka Fischer schreibt an ZEIT-Editor Dr. Theo Sommer
Keine Fischer-Satire
K(l)eine Dosis Geschichte oder: Joseph (Joschka) Fischers Märchenstunde
Joseph (Joschka) Fischer - ein Entnazifizierungsheld im Auswärtigen Amt
Mehr Satire
Aus Freude am Joseph Martin (Joschka) Fischer - BMW
Joseph Martin (Joschka) Fischer: Hurra, ich bin 65, habe alles erreicht, und bereue nichts
Joschka und Herr Fischer, Regie: Pepe Danquart - Ein deutsches Film-Märchen
Zur Skandalrepublik Oesterreich:
Österreich: Paradies für Wirtschaftskriminelle?
Hypo-Alpe-Bank und Österreich – Wenn eine Bank zum "Rattennest" und ein Staat zur Skandalrepublik wird
Zum Lucona und Noricum Skandal
BayernLB-Tochter Hypo Alpe, Privatdetektiv Guggenbichler und ein nachwirkender Skandal
Eine Geburtstagsfeier, die nicht stattfand
Zu BAWAG und Mobitel
Ein APO-Mann aus Wien - Martin Schlaff
BAWAG -Es war einmal eine Arbeiterbank in Wien
Ein Mann namens Joseph Martin (Joschka) Fischer. Dieser Herr, nun als „Klinkenputzer“ für Grosskonzerne unterwegs, machte in der 68er Studentenbewegung den Proletarier. Hilfreich für dieses Image war sein ruppiges Auftreten, und seine schnoddrige Reibeisenstimme. Ganz so, wie sich Intellektuelle und Studenten eben damals einen waschechten Proletarier vorstellten. Wie ein „Hein von der Werft“, jederzeit bereit, auch die Fäuste als Argumentationshilfe einzusetzen.
Und da die 68er Revolte dank Marx-Rezeption die Arbeiterklasse zur einzig fortschrittlichen Klasse mutierte, war dieser abgebrochene Schüler sozusagen das Inbild der proletarischen Klasse selbst.
Helfer Cohn-Bendit
Hilfreich auch, dass der berühmte Daniel Cohn-Bendit, einer der Anführer der Pariser Mai-Revolte 1968, diesen pseudoproletarischen Jüngling wohngemeinschafts-mässig unter seine Fittiche nahm, und ihm insbesondere immer dann politische Navigationshilfe gab, wenn Sponti-Joschka, wieder einmal aus dem scheinrevolutionärem Ruder zu laufen drohte.
Klar dass Joseph Martin gar nicht daran dachte, selbst Student zu werden, also das Abitur zunächst nachzuholen, so wie es viele machten, die aus Arbeiterhaushalten stammten, in Kursen am Abendgymnasium: Offenbar viel zu anstrengend. Taxi fahren war da eine echte Alternative.
Proletarier brauchen nicht studieren
Ausserdem: ein Proletarier braucht nicht zu studieren, der Klassenkampf setzt kein Studium voraus. So ist es dann auch keine Überraschung, dass Joschka schliesslich bei den gewalttätigen Putzgruppen landete.
Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen, auf einer Demonstration in Frankfurt – es war wohl 1972 - in einem Block vor diesen gewaltbereiten Putzlern zu laufen. Diese Putzgruppler, trugen Plastikbeutel – Latscha-Tüten wie sie damals hiessen - mit sich. Warum, das sollte sich alsbald zeigen: Als der Demonstrationszug in die Einkaufsstrasse Zeil einbog, wurden in den Plastiktüten mitgeführte grosse Steine auf die Fensterscheiben der Kaufhäuser geworfen. Unbeteiligte Passanten flüchteten vor dem Steinnhagel, ein Wunder, dass niemand verletzt wurde, es hätte leicht auch anders ausgehen können, bei diesem „revolutionären“ Steinewerfen.
Proletarische Klappe
Auf den Teach-ins in Frankfurt, meistens im grossen Hörsaal VI der Universität, schwang Joseph Martin das grosse Wort, und die Studentengemeinde lauschte andächtig diesem „waschechten“ Proletarier.
Im Jahre 1973 tauchte ein Joschka Fischer-Papier auf. Ganz wichtig wurde geraunt, als ich es zu lesen bekam. Ich teilte diese Bewunderung nicht, sondern fand, dass es eher dem Geschichtsaufsatz eines mittelmässigen Obertertianers glich.
Auf den fahrenden Zug
Der lautstarke systemimmanente Aufstieg des Joschka, der 1982 auf den längst in Fahrt gekommenen grünen Zug aufsprang, und sogleich sich zum Lokführerstand durchzukämpfen wusste, konnte der Unterstützung eines merkwürdigen Alt-Sponti-Arbeitskreises „Realpolitik“ sicher sein. Dort auch wieder im Hintergrund der nun zur Pflasterstrand -Postille -Herausgeber mutierte Cohn-Bendit.
Der Rest ist Geschichte.
Treffen besonderer Art
Nicht ganz, denn auf merkwürdige Weise sollte ich noch einmal mit diesem scheinrevolutionärem Faktotum in Verbindung kommen. Nicht persönlich, sondern über das Schicksal des bei einem Bombenattentat in Djibouti getöteten Studenten Daniel Reinschmidt, Sohn eines mir gut bekannten Richters aus Frankfurt.
Ein langer Artikel folgte, in dem auch die erbärmliche Rolle Fischers, mittlerweile zum Aussenminister aufgestiegen, ausführlich gewürdigt wurde.
Mehrere satirische Artikel über diesen Grossopportunisten, wie der berühmte Journalist Günter Gaus ihn recht zutreffend bezeichnete, folgten.
Austrische Skandalrepublik
Ebenfalls aus meinem Radarschirm wie festgenagelt: die austrische Skandalrepublik
Wer es dort erst einmal ganz nach oben geschafft hatte, für den wölbte sich offenbar nur noch der blaue Himmel der Rechtsfreiheit.
An Skandalen überhaupt kein Mangel, einige Politiker tauchten gleich in mehreren Skandalen auf.
An erster Stelle natürlich der Hypo-Alpe-Skandal, dann:
- Der Bawag Skandal
- Der Mobitel -Skandal
- Der Lucona Skandal
- Der Noricum Skandal
- Der AMIS-Skandal
- Der First Inex Skandal
- Der Immofinanz-Constantia Skandal
- Der Auer von Welsbach Skandal
- Der Libro-Skandal
-Der Buwog-Skandal
- Der Terminal Tower Skandal
- Der Polizeifreunde-Skandal
- Der Infomatec Skandal
- Der Skandal um den ehemaligen Polizeigeneral Horngacher
um nur einige zu nennen.
Wie kommt man der Heuchelei der Politiker bei? Durch Satire. Und so machte ich mich daran, in satirischen Artikeln Politiker das sagen zu lassen, was durchaus zu ihnen passte, was sie aber niemals sagen würden.
Im nächsten Artikel:
Die drohende Wirtschaftskrise, die Machenschaften der Deutschen Bank, Jochen Sanio und die "Beisser" von der BaFin.
10 Jahre bloggen: warum und für wen?
10 Jahre bloggen: warum und für wen? (2)
10 Jahre bloggen: warum und für wen? (3)
Zehn Jahre Bloggen – warum und für wen? (4)
Zu J.M. Fischer
Schweigen um die Morde an vier Deutschen in Djibouti
Der Vater eines im Auftrag Gaddafis ermordeten deutschen Nachwuchswissenschaftlers im Interview
Joschka und Herr Fischer, Regie: Pepe Danquart - Ein deutsches Film-Märchen
Professor J. Fischer: Jetzt rechne ich mit Gasprom Schröder ab
Professor J. Fischers Vorlesung – oder: politischer Opportunismus führt zum Erfolg
Joschka Fischer schreibt an ZEIT-Editor Dr. Theo Sommer
Keine Fischer-Satire
K(l)eine Dosis Geschichte oder: Joseph (Joschka) Fischers Märchenstunde
Joseph (Joschka) Fischer - ein Entnazifizierungsheld im Auswärtigen Amt
Mehr Satire
Aus Freude am Joseph Martin (Joschka) Fischer - BMW
Joseph Martin (Joschka) Fischer: Hurra, ich bin 65, habe alles erreicht, und bereue nichts
Joschka und Herr Fischer, Regie: Pepe Danquart - Ein deutsches Film-Märchen
Zur Skandalrepublik Oesterreich:
Österreich: Paradies für Wirtschaftskriminelle?
Hypo-Alpe-Bank und Österreich – Wenn eine Bank zum "Rattennest" und ein Staat zur Skandalrepublik wird
Zum Lucona und Noricum Skandal
BayernLB-Tochter Hypo Alpe, Privatdetektiv Guggenbichler und ein nachwirkender Skandal
Eine Geburtstagsfeier, die nicht stattfand
Zu BAWAG und Mobitel
Ein APO-Mann aus Wien - Martin Schlaff
BAWAG -Es war einmal eine Arbeiterbank in Wien
onlinedienst - 21. Nov, 13:38 Article 3739x read