2. World Health Summit – Ein weiterer Heißluftballon steigt in den Berliner Kongress-Himmel
Dr. Alexander von Paleske ---09-10- 2010 --- Vor einem Jahr fand zum ersten Mal der Welt-Gesundheitsgipfel in Berlin statt. Er trat mit dem Anspruch an, Gesundheit für die ganze Welt auf einem höchstmöglichen Niveau mithelfen zu erreichen.
Es stellte sich als ein Gipfel heraus, allerdings ein Gipfel der Anmaßung.
Probleme bestenfalls gestreift
600 Delegierte kamen aus der gesamten Welt angereist. Die wirklichen Probleme wurden bestenfalls gestreift. Zu den wirklichen weltweiten Herausforderungen hatte diese Mammutveranstaltung, die von der Pharmaindustrie und Regierungsgeldern finanziert wurde, nichts Wesentliches an Lösungsvorschlägen anzubieten.
In einem ausführlichen Artikel hatten wir massive Kritik an dieser Veranstaltung geäußert.
Ab morgen geht's weiter
Nun findet ab morgen der 2. World Health Summit in Berlin statt.
Die weltweiten Gesundheitsprobleme sind mittlerweile durch die Erdbebenkatastrophe in Haiti und die Flutkatastrophe in Pakistan noch einmal verschärft worden.
Allein in Pakistan sind 20 Millionen Menschen nun nicht nur dem Hunger, sondern auch der Seuchengefahr (Malaria, Cholera und andere Durchfallerkrankungen, Hepatitis E) ausgesetzt.
Die Liste der weltweiten Probleme im Gesundheitswesen ist ellenlang. Einige Punkte seien hier angeführt, mit denen wir uns in mehreren Artikeln bereits beschäftigt haben:
- 1/3 der Weltbevölkerung kann sich selbst absolut lebensnotwendige Medikamente nicht leisten
- Die Mittel zur Verhütung bzw. Behandlung der drei schlimmsten Seuchen der Menschheit, nämlich AIDS, Malaria und Tuberkulose sind völlig unzureichend.
- Die Resistenz der Erreger dieser Erkrankungen gegen die vorhandenen Medikamente ist weltweit im Vormarsch begriffen, insbesondere bei der Tuberkulose und Malaria.
- Die Bereitstellung von Mitteln zur Erforschung neuer Medikamente zur Behandlung dieser Seuchen ist ebenfalls völlig unzureichend.
- Selbst gegen herkömmliche bakterielle Erkrankungen nimmt die Resistenz zu.
Neuere innovative Medikamente werden von der Pharmaindustrie bestenfalls halbherzig angepackt, weil sich damit nicht genug Geld verdienen lässt, das wird vielmehr mit Medikamenten gegen chronische Erkrankungen (Diabetes, Hochdruck, Herzinsuffizienz) verdient.
- Impfungen mit bereits vorhandenen Impfstoffen gegen Hepatitis B, E und jetzt gegen humane Papilloma-Viren sind aus Kostengründen in ärmeren Ländern nicht durchführbar.
Der Impfstoff gegen Hepatitis E, obgleich entwickelt, wird nicht produziert, weil sich damit nicht genügend Geld verdienen lässt.
- 75% aller 234 Millionen jährlichen weltweiten chirurgischen Eingriffe finden in industrialisierten Ländern statt, in denen aber nur 1/3 der Weltbevölkerung lebt. In den ärmsten Ländern sind es hingegen ganze 4%
- Entwicklungsländer bringen jährlich zusammen 500 Millionen US Dollar auf, um Personal im Gesundheitswesen auszubilden, von denen ein Großteil dann von entwickelten Ländern abgeworben wird.
Die Folgen: Neben der Nichtbehandlung von übertragbaren ( und nicht übertragbaren) Erkrankungen auch noch die hohe Mütter- und Säuglingssterblichkeit.
- Des weiteren die nicht übertragbaren Erkrankungen, wie Diabetes Hochdruck, Krebs etc.
Unzureichende Thematisierung
Schaut man sich den diesjährigen Kongress und seine Vorträge an, dann zeigt sich, dass derartige Probleme und deren Lösungen – wenn überhaupt - völlig unzureichend thematisiert werden.
Für Weltraum-Medizin steht der gleiche Zeitraum zur Verfügung, wie für Fortschritte bei der Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria.
Fazit:
Dieser Kongress ist, , angesichts der globalen Gesundheitsprobleme, nichts als heisse Luft und daher keine Reise wert. Die Bezeichnung World Health Summit somit schlichtweg ein Etikettenschwindel und eine Anmaßung zugleich.
World Health Summit in Berlin: Heisse Luft als Antwort auf weltweite Herausforderungen
Entwicklungshilfe alternativ und effektiv
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In einem ausführlichen Artikel hatten wir massive Kritik an dieser Veranstaltung geäußert.
Ab morgen geht's weiter
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Die weltweiten Gesundheitsprobleme sind mittlerweile durch die Erdbebenkatastrophe in Haiti und die Flutkatastrophe in Pakistan noch einmal verschärft worden.
Allein in Pakistan sind 20 Millionen Menschen nun nicht nur dem Hunger, sondern auch der Seuchengefahr (Malaria, Cholera und andere Durchfallerkrankungen, Hepatitis E) ausgesetzt.
Die Liste der weltweiten Probleme im Gesundheitswesen ist ellenlang. Einige Punkte seien hier angeführt, mit denen wir uns in mehreren Artikeln bereits beschäftigt haben:
- 1/3 der Weltbevölkerung kann sich selbst absolut lebensnotwendige Medikamente nicht leisten
- Die Mittel zur Verhütung bzw. Behandlung der drei schlimmsten Seuchen der Menschheit, nämlich AIDS, Malaria und Tuberkulose sind völlig unzureichend.
- Die Resistenz der Erreger dieser Erkrankungen gegen die vorhandenen Medikamente ist weltweit im Vormarsch begriffen, insbesondere bei der Tuberkulose und Malaria.
- Die Bereitstellung von Mitteln zur Erforschung neuer Medikamente zur Behandlung dieser Seuchen ist ebenfalls völlig unzureichend.
- Selbst gegen herkömmliche bakterielle Erkrankungen nimmt die Resistenz zu.
Neuere innovative Medikamente werden von der Pharmaindustrie bestenfalls halbherzig angepackt, weil sich damit nicht genug Geld verdienen lässt, das wird vielmehr mit Medikamenten gegen chronische Erkrankungen (Diabetes, Hochdruck, Herzinsuffizienz) verdient.
- Impfungen mit bereits vorhandenen Impfstoffen gegen Hepatitis B, E und jetzt gegen humane Papilloma-Viren sind aus Kostengründen in ärmeren Ländern nicht durchführbar.
Der Impfstoff gegen Hepatitis E, obgleich entwickelt, wird nicht produziert, weil sich damit nicht genügend Geld verdienen lässt.
- 75% aller 234 Millionen jährlichen weltweiten chirurgischen Eingriffe finden in industrialisierten Ländern statt, in denen aber nur 1/3 der Weltbevölkerung lebt. In den ärmsten Ländern sind es hingegen ganze 4%
- Entwicklungsländer bringen jährlich zusammen 500 Millionen US Dollar auf, um Personal im Gesundheitswesen auszubilden, von denen ein Großteil dann von entwickelten Ländern abgeworben wird.
Die Folgen: Neben der Nichtbehandlung von übertragbaren ( und nicht übertragbaren) Erkrankungen auch noch die hohe Mütter- und Säuglingssterblichkeit.
- Des weiteren die nicht übertragbaren Erkrankungen, wie Diabetes Hochdruck, Krebs etc.
Unzureichende Thematisierung
Schaut man sich den diesjährigen Kongress und seine Vorträge an, dann zeigt sich, dass derartige Probleme und deren Lösungen – wenn überhaupt - völlig unzureichend thematisiert werden.
Für Weltraum-Medizin steht der gleiche Zeitraum zur Verfügung, wie für Fortschritte bei der Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria.
Fazit:
Dieser Kongress ist, , angesichts der globalen Gesundheitsprobleme, nichts als heisse Luft und daher keine Reise wert. Die Bezeichnung World Health Summit somit schlichtweg ein Etikettenschwindel und eine Anmaßung zugleich.
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onlinedienst - 9. Okt, 19:21 Article 3344x read