Südafrika, 46664, Boris Becker und ein Kampf gegen AIDS
Dr. Alexander von Paleske ---- 1.11. 2007 --- Zum fünften Mal wird ein Benefiz Rock-Konzert mit internationaler Starbesetzung in Südafrika veranstaltet, dessen Einnahmen ausschliesslich dem Kampf gegen die Immunschwächekrankheit AIDS dienen. Es findet unter der Schirmherrschaft Nelson Mandelas, und mit dem Logo seiner Gefängnisnummer 466 aus dem Jahre 1964 - oder kurz 46664 statt.
Zugesagt haben Annie Lennox, Corinne Bailey Rae, Ludacris, Peter Gabriel, Razorlight, Jamelia and the Goo Goo Dolls sowie aus Südafrika Johnny Clegg, Arno Carstens, Loysio, Yvonne Chaka Chaka, The Parlotones, der Soweto Gospel Chor, der kürzlich auch in Deutschland auftrat, und einige mehr.
Nachholen von Versäumten
Bei der Vorstellung der Künstler vorgestern im Ellis Park Stadium in Johannesburg war auch Boris Becker dabei. „Sport und Musik gehören zusammen“, wie er meinte. Es sollte aber nicht vergessen werden, dass Boris Becker 1986 in Sun City, dem Casionoparadies im damaligen Apartheid-Homeland Bophutatswana, an einem Tennis-Derby gegen viel Bares teilnahm, und damit den Sportboykott gegen Apartheid-Südafrika ignorierte - als Nelson Mandela noch im Gefängnis sass.
Aber auch ein Herr Becker kann ja dazulernen.
Die Initiative 46664, von Mandela ins Leben gerufen, ist auch Mandelas Nachholen von Versäumtem. Denn während seiner Regierungszeit ignorierte er das Thema AIDS weitgehend, was er später zutiefst bedauerte.
Mittlerweile gibt es in Südafrika 1500 Neuinfektionen und 950 AIDS-Tote – täglich.
Thabo Mbeki, der Mandela nachfolgte, hatte nichts besseres zu tun, als sich die Irrlehren von HIV-AIDS Leugnern sich zu eigen zu machen und sich dann auf eine sechsjährige Wahnfahrt in Sachen AIDS zu begeben, wir berichteten mehrfach darüber, die vielen Menschen das Leben kostete und noch kosten wird.
Selbst in seiner diesjahrigen Rede zu den Plänen für seine vorläufig letzten zwei Jahre als Staatspräsident, kam das Thema HIV/AIDS praktisch nicht vor, und dies angesichts der Tatsache, dass rund fünf Millionen Südafrikaner mit dem Virus infiziert sind.
Neues Buch berichtet Details über den Beginn der Wahnfahrt
Der ehemalige Parlamentsabgeordente der Regierungspartei ANC, Andrew Feinstein, hat gerade ein Buch herausgebracht, „After the Party“, in dem er beschreibt, wie seinerzeit, am 28 September 2000, Mbeki die Wahnfahrt in Sachen AIDS vor der ANC Parlamentsfraktion startete und begründete.
Zitate:
„Die internationalen Wissenschaftler haben Quatsch über Ugandas Erfolg im Kampf gegen AIDS berichtet“
„Impfen wäre keine Lösung, weil Impfen neue Krankheiten hervorruft“
„Wenn wir sagen, dass HIV AIDS erzeugt, dann müssen wir auch von Medikamenten und damit von Pharmakonzernen reden, denn die können ihren Kram nur verkaufen, wenn AIDS die Folge der HIV Infektion ist“
„Es gibt eine ganze Reihe von anderen Faktoren und Bedingungen, die Immunschwäche erzeugen, die USA leugnen das, weil sie uns ihre Pillen verkaufen wollen“ .
und so weiter.und so weiter. Antiimperialistische Phrasen gegen solide wissenschaftliche Erkenntnisse,
Worthülsen gegen eine katastrophale Epidemie.
Feinstein war fassungslos, die Masse der ANC Kader war begeistet und rief „Viva Mbeki“.
Von Mandela zu Mbeki oder: vom Debattierzirkel zum Gesangsverein
Erschreckend ist auch, was Feinstein über den Verlust des politischen Diskurses berichtet. Während unter Mandela die leidenschaftlichen politischen Debatten an der Tagesordnung waren, gab es nun unter Mbeki Parteidisziplin, die politische Ausrichtung, das Absterben der Debatten, die Parlamentarier darauf bedacht, sich strikt auf der politischen Linie Mbekis zu bewegen, und in ständiger Furcht vor ihm.
Neuer Kandidat für Mbeki-Nachfolge benannt
Cyril Ramaphosa, seinerzeitiger Wunschkandidat Nelson Mandelas für seine Nachfolge, ist nunmehr vom ANC-Kapstadt als Nachfolgekandidat nominiert worden. Es ist aber noch unklar, ob er sich als Kandidat neben Jacob Zuma, Tokyo Sexwale, und Thabo Mbeki zur Verfügung stellen wird.
Mittlerweile werden Stimmen laut, die sowohl Mbeki als auch Zuma auffordern, nicht für die ANC-Präsidentschaft im Dezember zu kandidieren. Bei Thabo Mbeki werden sie da auf taube Ohren stossen.
Der Führungszirkel des ANC hat derweil beschlossen, dass das Tragen von T-Shirts mit dem Konterfei von Politikern auf der entscheidenden Konferenz im Dezember dieses Jahres untersagt ist. Abgesehen natürlich von dem Konterfei Thabo Mbekis. Weil sonst die Einheit der Partei nicht gewahrt sei. Auch eine Form der Demokratie.
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Mittlerweile werden Stimmen laut, die sowohl Mbeki als auch Zuma auffordern, nicht für die ANC-Präsidentschaft im Dezember zu kandidieren. Bei Thabo Mbeki werden sie da auf taube Ohren stossen.
Der Führungszirkel des ANC hat derweil beschlossen, dass das Tragen von T-Shirts mit dem Konterfei von Politikern auf der entscheidenden Konferenz im Dezember dieses Jahres untersagt ist. Abgesehen natürlich von dem Konterfei Thabo Mbekis. Weil sonst die Einheit der Partei nicht gewahrt sei. Auch eine Form der Demokratie.
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sfux - 1. Nov, 08:22 Article 5034x read