Global Player - Robert Friedland in Guayana und auf den Spuren von Dschingis Khan
Dr. Alexander von Paleske ---27.12. 2007--- Über den aufregenden Lebensweg dieses Drogenbarons, der zum Minenbaron mutierte, wurde hier schon berichtet. Angefangen hatte es in Porttland/USA, zum Anbeginn seiner Karriere als Geschäftsmann, als er angeblich 8.000 LSD-Trips an einen Kunden verhökern wollte; dummerweise war es ein Undercover-Agent. Ein Strafverfahren war die Folge davon, und dem Richter im Strafprozess empfahl er, vor einem Urteil erst einmal das wunderbare LSD zu schlucken. Der Richter schickte, ohne zu schlucken, Friedland ungerührt ins Gefängnis und nannte ihn einen skrupellosen Geschäftemacher. Das sollte er auch bleiben, wie die Umweltkatastrophe in Summitville zeigte.
Guayana: Für Friedland Gold-Glück, für die Umwelt Zyanid-Tragödie
Kurz nach dem Summitville-Desaster, der größten Umweltkatastrophe der USA im Zusammenhang mit dem Schürfen von Rohstoffen, ging es weiter, diesmal nach Guayana in Lateinamerika. Dort hatte die Weltbank die Regierung unter Druck gesetzt, Minengesellschaften ins Land zu lassen. Die Regierung gab schließlich dem Druck nach und so kam Robert Friedland mit der Firma Gold Star zum Goldschürfen ins Land. Gold Star gewinnt in der Omai-Mine mit derselben hochprofitablen und hochgefährlichen Methode des „Heap Leaching“ das Gold: Die Beregnung der Gesteinsbrocken mit einer Zyanid-haltigen Flüssigkeit. Und es kommt, wie es schon in Summitville kommen musste.
Im Jahr 1995 endet die Minentätigkeit in der Omai-Mine mit einem Desaster. Wieder ist es Zyanid was ausläuft, diesmal in den Essequibo-Fluss, 4 Millionen Liter Zyanid-haltigem Abwasser sollen es gewesen sein. Den Fischen und Krokodilen dort soll das gar nicht gut getan haben. Friedland jedoch hatte sich rechtzeitig vorher abgesetzt; wie seinerzeit in Summitville. Aber anders als in den USA braucht hier die Firma Gold-Star keinerlei Schadensersatz zu leisten. Es lohnt sich eben, in der Dritten Welt dank fehlender Umweltschutzgesetze zu investieren.
Im Dschingis-Khan-Land
Nun ist er in der Mongolei unterwegs, und die Wirtschaftsblätter, einschließlich des deutschen „Handelsblatt“, jubeln.
Zunächst kaufte er der Regierung Schuldscheine ab, im Wert von 50 Millionen Dollar. Kleine Geschenke begründen Freundschaft. Die Schuldscheine datierten noch aus der Zeit der Sowjetunion. Aber, wie bereits hier berichtetet, werden derartige Schuldscheine gerne von Geierfonds aufgekauft, die dann gnadenlos das Geld eintreiben. Und Friedland ist ein Minenunternehmer und natürlich kein Geierfond.
Die Regierung der Mongolei zeigte sich dankbar. Obwohl die Rohstoffreserven (Gold und Kupfer) in Oyu Tolgoi auf rund 60 Milliarden Dollar geschätzt werden, und die Investitionskosten nur 1 Milliarde betragen, sollte Friedland und seine Ivanhoe für drei Jahre völlige Steuerfreiheit haben und später nur Abgaben dann leisten müssen, wenn die Rohstoffpreise über einem gewissen Level lägen. Was könnte schöner sein, für einen Investor! Die Bevölkerung der Mongolei sah dies natürlich völlig anders.
Im Frühjahr 2006 gab es Massenproteste wegen der befürchteten Umweltschäden und weil die Schürfrechte in Oyu Tolgoi nur für Friedland und Ivanhoe vorteilhaft waren, aber nicht für die lokale Bevölkerung. Am 18. April 2006 marschierten mehr als 12.000 Anhänger verschiedener Bürgerbewegungen zum Regierungsgebäude und forderten Regierung, Präsident und Parlament zum Rücktritt auf.
Unter Beifallsstürmen verbrannten sie Papierpuppen, die Robert Friedland, Staatspräsident Nambaryn Enchbajar, Ministerpräsident Mijegombyn Enchbold und den Parlamentspräsidenten Tsendiin darstellten. Sprecher der Demonstranten warfen Friedland und seiner Firma Ivanhoe vor, die Rohstoffe des Landes auszubeuten zu wollen, ohne dass das Land gebührend am Gewinn beteiligt würde. Sie forderten Friedland auf das Land zu verlassen.
Die Mongolei aber ist nicht Burma. Diese Lektion sollte Herr Friedland jedenfalls verstanden haben.
Friedlands Privatvermögen wird mittlerweile auf 1 Milliarde Dollar geschätzt - macht Platz 644 auf der Reichenliste des Forbes-Magazins. Friedland - ein wahrlich erfolgreicher Geschäftsmann, aus bescheidenen Anfängen hochgearbeitet. Ein „American Dream“ wurde Wirklichkeit.
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Im Jahr 1995 endet die Minentätigkeit in der Omai-Mine mit einem Desaster. Wieder ist es Zyanid was ausläuft, diesmal in den Essequibo-Fluss, 4 Millionen Liter Zyanid-haltigem Abwasser sollen es gewesen sein. Den Fischen und Krokodilen dort soll das gar nicht gut getan haben. Friedland jedoch hatte sich rechtzeitig vorher abgesetzt; wie seinerzeit in Summitville. Aber anders als in den USA braucht hier die Firma Gold-Star keinerlei Schadensersatz zu leisten. Es lohnt sich eben, in der Dritten Welt dank fehlender Umweltschutzgesetze zu investieren.
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onlineredaktion - 27. Dez, 22:26 Article 8255x read