Angolagate in Frankreich – Ein Schmiergeldprozess mit Prominenten nähert sich dem Ende

Dr. Alexander von Paleske - Wenn es nach der französischen und der angolanischen Regierung gegangen wäre, dann hätte dieser Prozess, der Frankreich seit Wochen beschäftigt, erst gar nicht stattgefunden.

Wir haben über die Hintergründe dieses Prozesses hier bereits ausführlich berichtet. Der Prozess beleuchtet eines der finstersten Kapitel des postkolonialen Afrika und die angebliche Verstrickung skrupelloser Geschäftemacher und Politiker darin.

Die Ereignisse, strafrechtlich qualifiziert vorwiegend Bestechung, spielten sich in den Zeiten des Bürgerkrieges in Angola in den 90er Jahren ab.

Es ging um Waffenlieferungen aus den Beständen des ehemaligen Warschauer Paktes in das afrikanische Bürgerkriegsland Angola im Werte von 800 Millionen US Dollar, bzw. deren Ermöglichung durch angebliche Schmiergeldzahlungen.

Lange Liste prominenter Angeklagter
Insgesamt umfasst die Liste der Angeklagten 42 Personen.

Darunter:

sendenDer älteste Sohn des verstorbenen Präsidenten Mitterand, Jean Christophe

sendenEin ehemaliger französischer Innenminister namens Charles Pasqua

sendenDer Kollege von Pasqua namens Jean-Charles Marchiani

sendenDer jetzige Präsidentenberater Sarkozys, Jaques Attali

sendenPierre Falcone, ein windiger französischer Geschäftsmann, Inhaber der Firma Brenco- International, jetzt Angolas Vertreter bei der UNESCO

sendenJean-Didier Maille, ehemalsTop-Banker bei Paribas (jetzt BNP-Paribas)

sendenUnd natürlich Arcady Gaydamak, von Frankreich per Haftbefehl gesucht, der aber nicht von Israel nach Frankreich ausgeliefert wird.

Dort finden sich auch illustre Persönlichkeiten wie der chinesische Opernsänger Alexandre Jia und der Schriftsteller Paul-Loup Sulitzer.

Als „kleine Zuwendungen“ habe es Koffer voll Geld, Grundstücke an der Riviera und Ausflüge in das Casino-Paradies Las Vegas gegeben. Selbstverständlich sollen auch Prostituierte zum Bestechungsinventar gehört haben.

Beweisaufnahme abgeschlossen
Die Beweisaufnahme ist nunmehr abgeschlossen. Heute standen die Plädoyers der Staatsanwaltschaft auf der Tagesordnung.

Für den ehemaligen Innenminister Pasqua wurde eine dreijährige Freiheitsstrafe auf Bewährung beantragt.
Der Sohn des verstorbenen Staatspräsidenten Mitterand soll ein Jahr auf Bewährung aufgebrummt bekommen.

Die höchsten Strafen wurden für die eigentlichen Waffenschieber Pierre Falcone und den Israeli Arcady Gaydamak gefordert: 6 Jahre Haft plus saftige Geldstrafen.

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onlinedienst - 11. Feb, 22:46 Article 3551x read

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