Afghanistan: Milliarden für den Krieg, Peanuts zur Bekämpfung von Hunger und Unterernährung
Dr. Alexander von Paleske - 26.12. 2009 --- Während Milliarden US Dollar in den Afghanistan-Krieg gepumpt werden, und lautstark vom Wiederaufbau des Landes geredet wird, hat die international hoch angesehene Medizinzeitung LANCET kürzlich einen Zustandsbericht ganz anderer Art veröffentlicht:
“Afghanistan’s hidden health issue” LANCET Vol. 374 vom 31.10.2009 S. 1487f.
Darin werden von Samuel Loewenberg, gestützt unter anderem auf einen UN- Bericht die folgenden erschreckenden Zahlen veröffentlicht:
Das Land hat die dritthöchste Kindersterblichkeit in der Welt, mehr als 20% aller Kinder unter 6 Jahren sterben vor Erreichen des 7. Lebensjahres.
300.000 Kinder sterben jedes Jahr an Krankheiten und/oder Unterernährung, wobei die Unterernährung die Kinder wiederum anfälliger für Krankheiten macht.
Mehr als die Hälfte der Kinder unter 6 Jahren sind unterernährt
Die Rate von akuter und schwerer Unterernährung bei Kindern liegt zwischen 6 und 10%, in einigen Gebieten bei 16%.
Die Zahl der Kinder, die wegen Unterernährung behandelt werden, sofern sie das Glück haben, eine Behandlungseinrichtung wie ein Hospital oder eine Krankenstation in erreichbarer Nähe zu haben, hat sich Jahr für Jahr erhöht, von 2100 im Jahre 2005 auf 7100 im Jahre 2008.
Sauberes Trinkwasser fehlt in vielen Gegenden, nur 22% der Bevölkerung Afghanistans haben diesen „Luxus“ . Das Resultat sind Durchfallerkrankungen vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen.
35% der Haushalte haben keine ausreichende Kalorienzufuhr
12 Millionen Menschen haben ein Einkommen von weniger als 0.45 US Dollar pro Tag
42 %t der Bevölkerung leben unterhalb der absoluten Armutsgrenze. Selbst wenn Nahrung auf dem Markt erhältlich ist, können sich viele Familen die nicht leisten.
Kriegsziele
Diese Zahlen können kaum überraschen, wenn man berücksichtigt, mit welchen Zielen seinerzeit die Bush-Regierung im Jahre 2001 in den Afghanistan-Krieg gezogen ist.
Kurz vor dem Angriff auf Afghanistan stellte US Präsident Bush gegenüber dem damaligen britischen Premier Tony Blair klar, dass der Angriff ausschliesslich der Vernichtung des Terrorismus diene und es keineswegs darum gehe, Truppen bereitzustellen, um den Wiederaufbau Afghanistans abzusichern, wie Anthony Seldon, Peter Snowdon und Daniel Collings am 27.10.2007 enthüllten.
Die Ergebnisse dieser Politik lassen sich jetzt besichtigen: Geld wurde in den Strassenbau und Prestigeprojekte gesteckt, für die Masse der Bevölkerung änderte sich herzlich wenig.
Die US-Hilfe für die Landwirtschaft entspricht gerade mal 1% der Ausgaben für den Einsatz der US-Armee.
Ein neuer Arbeitgeber gewann an Attrraktivität: Die Taliban. 100 US Dollar pro Mann und Monat Sold.
Wen wundert es, dass sie immer mehr Zulauf erhalten.
Wir haben hier bereits über Folter, Orgien und Tötung von Zivilisten wie beispielsweise nach der Bombardierung des Tankers bei Kundus berichtet. Alles Wasser auf die Mühlen der Taliban.
Warum sollte angesichts dieser Zustände und Vorkommnisse die Zivilbevölkerung mit der korrupten Zentralregierung in Kabul, deren Truppen und der internationalen Streitmacht kooperieren?
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Darin werden von Samuel Loewenberg, gestützt unter anderem auf einen UN- Bericht die folgenden erschreckenden Zahlen veröffentlicht:
Das Land hat die dritthöchste Kindersterblichkeit in der Welt, mehr als 20% aller Kinder unter 6 Jahren sterben vor Erreichen des 7. Lebensjahres.
300.000 Kinder sterben jedes Jahr an Krankheiten und/oder Unterernährung, wobei die Unterernährung die Kinder wiederum anfälliger für Krankheiten macht.
Mehr als die Hälfte der Kinder unter 6 Jahren sind unterernährt
Die Rate von akuter und schwerer Unterernährung bei Kindern liegt zwischen 6 und 10%, in einigen Gebieten bei 16%.
Die Zahl der Kinder, die wegen Unterernährung behandelt werden, sofern sie das Glück haben, eine Behandlungseinrichtung wie ein Hospital oder eine Krankenstation in erreichbarer Nähe zu haben, hat sich Jahr für Jahr erhöht, von 2100 im Jahre 2005 auf 7100 im Jahre 2008.
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onlinedienst - 26. Dez, 15:18 Article 8636x read