BILD-Diekmanns Glückwunschmail an Boris Becker
Dr. Alexander von Paleske
Die nachfolgene Mail erreichte mich heute morgen.
11.2. 2010
Kai Diekmann
BILD-Chefredakteur
Axel Springer-Gedächtnisplatz 1
Hamburg
Tennisstar Boris Becker
z.Zt. Portland-Clinic
London
UK
Lieber Boris,
erst einmal ganz herzlichen Glückwunsch zu Deinem neuen Nachwuchs. Das schaffen ja nicht viele: vier Kinder aus drei Beziehungen. Und dann das Idealgewicht: 3500 Gramm und die Idealgrösse: 59 cm.
Wir haben in der BILD-Chefredaktion alle diesem Ereignis entgegengefiebert und es wurden Wetten abgeschlossen, nicht nur ob es ein Junge oder Mädchen ist, sondern auch welchen Namen ihr beide Glücklichen wählen würdet.
Und dann das: Amadeus zu Deutsch Gottlieb. Wer hätte das gedacht, ein wirklich schöner Name, der gleich Assoziationen an Amadeus Mozart weckt. Vielleicht könntet ihr ja noch Johann Sebastian dranhängen.
Nomen est Omen, vielleicht wird ja mal ein grosser Musiker aus ihm. Dieser Name auch ist viel schöner als Noah, der Name Deines ersten Sohnes, den Du offenbar nach einem Tennisstar benannt hast, an den sich jetzt noch kaum noch jemand erinnert. Das war sehr kurzsichtig, denn nun assoziert jeder ihn mit dem biblischen Noah und der seinerzeitigen Hochwasserkatastrophe.
Danke, Danke
Danke auch, dass Du uns das enorm wichtige Ereignis wieder als Exklusivmeldung für unser Blättchen verfügbar gemacht hast. Ich habe dafür gesorgt, dass es überdimensional auf Seite 1 erschien zusammen mit Deiner wunderbaren Erklärung, dass Du dem Nachwuchs bedingungslose und aufopfernde Liebe versprochen hast. Das wird viele BILD-Leser zu Tränen rühren.
Strikte Anweisungen
Gleichzeitig habe ich die strikte Anweisung per Rundschreiben an meine Redakteure gegeben, dass alle Negativmeldungen über Dich, also wenn z.B. Deine Triebe Dich wieder einmal in eine Besenkammer führen sollten, über meinen Schreibtisch zu laufen haben.
Ohne persönliche Rücksprache mit Dir werden über Dich keinerlei Negativmeldungen in unserem Revolverblättchen veröffentlicht, und bei Positivmeldungen ist erst einmal zu prüfen, ob das Positive nicht noch journalistisch aufgebessert werden kann, das verspreche ich Dir.
Kolummne "Jetzt rede ich"
Bei dieser Gelegenheit wollte ich das Thema einer täglichen Kolummne noch einmal anschneiden „Boris Becker: Jetzt rede ich“.
Es sind so viele Themen, zu denen Du wirklich tiefschürfend substantiell etwas zu sagen hättest. Z.B. diese Bundestrainer-Löw Geschichte. Dieser Mann, und Bierhoff mit ihm, wurden einfach nicht anständig genug bezahlt. Offenbar orientieren sich diese falschen Fuffziger im Deutschen Fussballbund an den Hartz IV Tarifen, von denen einige das Bundesverfassungsgericht ja gerade für rechtswidrig erklärt hat.
Löw und Bierhoff sind vorläufig unersetzbar, auch wenn dieser „Kaiser“ Franz Beckenbauer anderer Meinung ist. Vorausgesetzt allerdings, dass sie und die Deutsche Nationalelf nicht wenigstens Platz Drei in Südafrika erreichen.
Lieber Boris, da ist Deine Meinung wirklich gefragt. Unsere BILD-Leser lechzen geradezu danach, wie ich von unserem BILD-Volks-Beirat, einer scheindemokratischen Institution, die ich erfunden habe, gerade wieder hörte
Anruf Merkel
Gerade hat mich Frau Bundeskanzlerin Merkel angesichts der zu erwartenden hohen Arbeitslosenzahlen gebeten, mehr „Panem et Circenses“ also Brot und Spiele zu bringen, um so von der düsteren wirtschaftlichen Lage abzulenken. Da könntest Du gerade mit Deiner Familie eine wichtige Rolle spielen, ähnlich wichtig wie die des Metzgergesellen und Derb-Primitiv-Witzchenreissers Schlag-Raab im Unterschichten-Fernsehen.
Ich schlage vor, dass ich einen meiner besten BILD-Fotoreporter für eine Familienrundreise abstelle, sobald die Schneekrise vorbei ist. Daraus machen wir dann eine BILD-Foto-Wohlfühl-Fortsetzungsserie
Ganz herzliche Grüsse an die überglücklichen Beckers! Ich freue mich mit Euch.
Dein BILD-Kai
Weiteres aus der Abteilung Satire
Kai Diekmann und seine Menschelei
Post für BILD-Diekmann
FDP-Westerwelle schreibt an Grossphilosoph Sloterdijk
Deutschbanker Ackermann schreibt an CSU-Seehofer
Horst Seehofer antwortet Josef Ackermann
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Clearstream–Prozess in Frankreich oder: Die Schlammschlacht geht weiter
Frankreich: Jahrhundertprozess und Liebesnovelle
Schluss mit den Angriffen auf Ulla Schmidt
Ministerin Ulla Schmidt: Nie wieder unter Hartz IV- Bedingungen leben
Die nachfolgene Mail erreichte mich heute morgen.
11.2. 2010
Kai Diekmann
BILD-Chefredakteur
Axel Springer-Gedächtnisplatz 1
Hamburg
Tennisstar Boris Becker
z.Zt. Portland-Clinic
London
UK
Lieber Boris,
erst einmal ganz herzlichen Glückwunsch zu Deinem neuen Nachwuchs. Das schaffen ja nicht viele: vier Kinder aus drei Beziehungen. Und dann das Idealgewicht: 3500 Gramm und die Idealgrösse: 59 cm.
Wir haben in der BILD-Chefredaktion alle diesem Ereignis entgegengefiebert und es wurden Wetten abgeschlossen, nicht nur ob es ein Junge oder Mädchen ist, sondern auch welchen Namen ihr beide Glücklichen wählen würdet.
Und dann das: Amadeus zu Deutsch Gottlieb. Wer hätte das gedacht, ein wirklich schöner Name, der gleich Assoziationen an Amadeus Mozart weckt. Vielleicht könntet ihr ja noch Johann Sebastian dranhängen.
Nomen est Omen, vielleicht wird ja mal ein grosser Musiker aus ihm. Dieser Name auch ist viel schöner als Noah, der Name Deines ersten Sohnes, den Du offenbar nach einem Tennisstar benannt hast, an den sich jetzt noch kaum noch jemand erinnert. Das war sehr kurzsichtig, denn nun assoziert jeder ihn mit dem biblischen Noah und der seinerzeitigen Hochwasserkatastrophe.
Danke, Danke
Danke auch, dass Du uns das enorm wichtige Ereignis wieder als Exklusivmeldung für unser Blättchen verfügbar gemacht hast. Ich habe dafür gesorgt, dass es überdimensional auf Seite 1 erschien zusammen mit Deiner wunderbaren Erklärung, dass Du dem Nachwuchs bedingungslose und aufopfernde Liebe versprochen hast. Das wird viele BILD-Leser zu Tränen rühren.
Strikte Anweisungen
Gleichzeitig habe ich die strikte Anweisung per Rundschreiben an meine Redakteure gegeben, dass alle Negativmeldungen über Dich, also wenn z.B. Deine Triebe Dich wieder einmal in eine Besenkammer führen sollten, über meinen Schreibtisch zu laufen haben.
Ohne persönliche Rücksprache mit Dir werden über Dich keinerlei Negativmeldungen in unserem Revolverblättchen veröffentlicht, und bei Positivmeldungen ist erst einmal zu prüfen, ob das Positive nicht noch journalistisch aufgebessert werden kann, das verspreche ich Dir.
Kolummne "Jetzt rede ich"
Bei dieser Gelegenheit wollte ich das Thema einer täglichen Kolummne noch einmal anschneiden „Boris Becker: Jetzt rede ich“.
Es sind so viele Themen, zu denen Du wirklich tiefschürfend substantiell etwas zu sagen hättest. Z.B. diese Bundestrainer-Löw Geschichte. Dieser Mann, und Bierhoff mit ihm, wurden einfach nicht anständig genug bezahlt. Offenbar orientieren sich diese falschen Fuffziger im Deutschen Fussballbund an den Hartz IV Tarifen, von denen einige das Bundesverfassungsgericht ja gerade für rechtswidrig erklärt hat.
Löw und Bierhoff sind vorläufig unersetzbar, auch wenn dieser „Kaiser“ Franz Beckenbauer anderer Meinung ist. Vorausgesetzt allerdings, dass sie und die Deutsche Nationalelf nicht wenigstens Platz Drei in Südafrika erreichen.
Lieber Boris, da ist Deine Meinung wirklich gefragt. Unsere BILD-Leser lechzen geradezu danach, wie ich von unserem BILD-Volks-Beirat, einer scheindemokratischen Institution, die ich erfunden habe, gerade wieder hörte
Anruf Merkel
Gerade hat mich Frau Bundeskanzlerin Merkel angesichts der zu erwartenden hohen Arbeitslosenzahlen gebeten, mehr „Panem et Circenses“ also Brot und Spiele zu bringen, um so von der düsteren wirtschaftlichen Lage abzulenken. Da könntest Du gerade mit Deiner Familie eine wichtige Rolle spielen, ähnlich wichtig wie die des Metzgergesellen und Derb-Primitiv-Witzchenreissers Schlag-Raab im Unterschichten-Fernsehen.
Ich schlage vor, dass ich einen meiner besten BILD-Fotoreporter für eine Familienrundreise abstelle, sobald die Schneekrise vorbei ist. Daraus machen wir dann eine BILD-Foto-Wohlfühl-Fortsetzungsserie
Ganz herzliche Grüsse an die überglücklichen Beckers! Ich freue mich mit Euch.
Dein BILD-Kai
Weiteres aus der Abteilung Satire
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Post für BILD-Diekmann
FDP-Westerwelle schreibt an Grossphilosoph Sloterdijk
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onlinedienst - 11. Feb, 11:54 Article 5668x read
Zitat von Kai: "Der Irre von Teheran"