FDP-Westerwelle schreibt an Grossphilosoph Sloterdijk
Dr. Alexander von Paleske - Die nachfolgende Mail des Grossen Politikers Guido Westerwelle an den berühmten Sozialphilosophen Peter Sloterdijk landete per Zufall in meiner Mailbox. Da ich sie hochinteressant finde, will ich sie gleich veröffentlichen.
29.1. 2010
Guidomobil Westerwelle
Wolfgang Mischnick-Gedächtnisplatz 1
Berlin
Grossphilosoph Peter Sloterdijk
c/o (S)Think Tank Karlsruhe
Karlsruhe
Lieber Grossphilosoph Sloterdijk,
Mit grosser Freude habe ich Ihren Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gelesen und die Diskussion in diversen Printmedien, wie zuletzt in der ZEIT vom 21.1. 2010 verfolgt, die Sie angestossen haben.
Ich kann Ihnen mit vollem Herzen zustimmen, dieser Sozialstaat ist ein Steuererpressungsstaat geworden, der völlig das Bedürfnis auf Seiten der Reichen und Superreichen erstickt hat, durch mildtätige Gaben auf sich aufmerksam zu machen und gleichzeitig die Leistungsträger, insbesondere die geistigen Leistungsträger wie Sie es ja nun wirklich einer sind, aber auch die Casino-Banker, bestraft. Das muss alles schleunigst geändert werden.
Zwar habe ich von einer Neuausrichtung, einer Denkwende, einer geistigen Generalüberholung gesprochen, aber habe einfach aus opportunistisch-politischen Gründen nicht ausführen wollen und können, was ich damit meinte.
Darüberhinaus war ich auch noch damit beschäftigt, den Wünschen des Herrn Finck von Moevenpick entgegenzukommen, der sich uns gegenüber doch so spendabel gezeigt hat. Das hat uns unter erfreulichen Zugzwang gesetzt. Deshalb bin ich so dankbar, dass Sie, Herr Grossphilosoph Sloterdijk, jetzt in die Offensive gegangen sind.
Steuern weg
Als erstes muss die Erbschaftssteuer verschwinden, denn ich will, dass z.B. die Quandts die Firma BMW in vollem Umfang kostenfrei ihren Kindern vermachen. Die müssen weiter dort das Sagen haben.
Auch denke ich, dass die Steuerzahler viel zu viel von ihrem hart erarbeitetem Geld abgeben müssen, insbesondere an diese faulen Hartz IV Empfänger. Das ist doch bei den notleidenden Grossbanken wesentlich besser aufgehoben.
Kirchen müssen ran
Ich denke, dass man die Kirchen auffordern sollte, in sozialen Brennpunkten, Suppenküchen aufzustellen. Ich bin gerne bereit, auch individuell zu helfen, wenn wirklich Not am Mann ist.
Als ein gutes Beispiel für uneigennützige Hilfe dank Reichtums fällt mir Frau BMW-Klatten ein, die einem armen Gigolo namens Sgarbi mit ein paar Millionen Euro aus einer Notlage half.
Zwangsarbeit im Arbeitshaus
Derartig mildtätige Gaben werden aber nicht reichen. Ich denke, wir müssen auch die Zwangsarbeit wieder einführen. Insofern gebe ich Herrn Roland Koch völlig recht, auch wenn ich das nicht öffentlich sagen kann. Natürlich nicht in der brutalen Weise, wie sie in den Fabriken z.B. der Quandts während Hitlers Herrschaft praktiziert wurde. Ich denke vielmehr an das Arbeitshaus, das leider mit der Reform des Strafrechts 1968 abgeschafft wurde.
Insbesondere Rosemarie Nitribitt fällt mir als gelungenes Beispiel durch Resozialisierung mit Hilfe der Zwangsarbeit im Arbeitshaus
ein. Die hatte sich als Folge der dortigen Erziehung seinerzeit prächtig weiterentwickelt und half einer ganzen Reihe von Industriellen, also unseren potentiellen Wählern, ihre geheimen Wünsche zu erfüllen, z.B. mit Hilfe der „asiatischen Schlittenfahrt“, hingebungsvoller Dienst an prominenten Kunden sozusagen.
Auch der Name von Frau Klattens Onkel , Harald Quandt, fand sich in ihrem Notizbuch. Sie durfte auch auf einer seiner vielen Parties im „Haus am Tümpel“ in Bad Homburg auftreten. Leider sollen dann einige Herren schleunigst das Weite gesucht haben.
Wiederentdeckung guter Einrichtungen
Armenhäuser, Waisenhäuser, Armenspitäler, Rauhe Häuser, das waren alles sehr segensreiche Einrichtungen, die man nur wiedererwecken müsste. Und deren Re-Etablierung wird dann automatisch mithelfen, die unerträgliche Steuerlast zu senken.
Lieber Herr Grossphilosoph Sloterdijk, ich hoffe, dass Sie das Thema am Kochen halten und sich nicht von dem geballten Geschimpfe der Sozialparasiten und Kommunisten beeindrucken lassen.
Weg mit dem Anspruchsdenken
Dieses verteufelte Anspruchsdenken in der Unterschicht muss einfach ausgemerzt werden. Anspruch auf Arbeit, Anspruch auf Mindestlohn etc, ich kann das einfach nicht mehr hören.
Das haben uns alles die Sozis eingebrockt. Insofern sind die Grünen da einfach erträglicher, weil die immer nur vom Umweltschutz reden, die sozialen Belange der Bevölkerung interessieren die zum Glück eher weniger, obgleich ja viele von denen mal Kommunisten waren.
Insbesondere mein Vor-Vorgänger im Amt, Joseph alias Joschka Fischer, steht mir als leuchtendes Bespiel gelungener Resozialisierung und Reintegration vor Augen, der sich nun nicht zu schade ist, für BMW und Siemens die Klinken zu putzen. Hut ab!
Nachahmenswerte Beispiele
Ich denke auch, dass Herr Drogerie-Schlecker mit gutem Beispiel vorangegangen ist, indem er Angestellte rausgeworfen und dann über eine Leiharbeitsfirma zu einem wesentlich geringeren Gehalt wieder eingestellt hat.
Ich kann nur hoffen, dass Lidl und Aldi zügig folgen. Ein wichtiger Schritt, die Inflation zu bekämpfen
Mindestlohn muss zum Unwort des Jahres 2010 werden. Arbeit zu bekommen muss als Gnade und der Lohn als Geschenk empfunden werden, für den man dankbar sein muss.
Danke, Danke
Lieber Grossphilosoph Sloterdijk, ganz herzlichen Dank noch einmal für die ideologische Rückendeckung. Das wird uns in der Steuerdebatte weiter beflügeln und guttun.
Beigefügt eine Beitrittserklärung zu meiner Partei, die ich bitte, unterschrieben an mich zurückzusenden. Ausserdem darf ich Sie fragen, ob Sie nicht für meine nächsten öffentlichen Veranstaltungen als Redenschreiber fungieren möchten.
MfG
Ihr
Guido Sozialmobil Westerwelle
Der Fall Susanne Klatten-eine Nachlese
Der Fall Susanne Klatten und die Presse
Kurzer Prozess für den Klatten-Gigolo?
Klatten-Gigolo Prozess: Grund zur Zufriedenheit?
Der Fall Susanne Klatten: Ein Strafprozess der prozessualen Erbärmlichkeiten?
Und aus der Abteilung Satire
Deutschbanker Ackermann schreibt an CSU-Seehofer
Horst Seehofer antwortet Josef Ackermann
Deutschbanker Ackermann stoppt Swapserei mit Kommunen?
Er ist wieder da – Hannibal aus Tripolis meldet sich zurück
Kai Diekmann und seine Menschelei
Post für BILD-Diekmann
Tony Blair: Ich will König von Europa werden
Clearstream–Prozess in Frankreich oder: Die Schlammschlacht geht weiter
Frankreich: Jahrhundertprozess und Liebesnovelle
Schluss mit den Angriffen auf Ulla Schmidt
Ministerin Ulla Schmidt: Nie wieder unter Hartz IV- Bedingungen leben
29.1. 2010
Guidomobil Westerwelle
Wolfgang Mischnick-Gedächtnisplatz 1
Berlin
Grossphilosoph Peter Sloterdijk
c/o (S)Think Tank Karlsruhe
Karlsruhe
Lieber Grossphilosoph Sloterdijk,
Mit grosser Freude habe ich Ihren Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gelesen und die Diskussion in diversen Printmedien, wie zuletzt in der ZEIT vom 21.1. 2010 verfolgt, die Sie angestossen haben.
Ich kann Ihnen mit vollem Herzen zustimmen, dieser Sozialstaat ist ein Steuererpressungsstaat geworden, der völlig das Bedürfnis auf Seiten der Reichen und Superreichen erstickt hat, durch mildtätige Gaben auf sich aufmerksam zu machen und gleichzeitig die Leistungsträger, insbesondere die geistigen Leistungsträger wie Sie es ja nun wirklich einer sind, aber auch die Casino-Banker, bestraft. Das muss alles schleunigst geändert werden.
Zwar habe ich von einer Neuausrichtung, einer Denkwende, einer geistigen Generalüberholung gesprochen, aber habe einfach aus opportunistisch-politischen Gründen nicht ausführen wollen und können, was ich damit meinte.
Darüberhinaus war ich auch noch damit beschäftigt, den Wünschen des Herrn Finck von Moevenpick entgegenzukommen, der sich uns gegenüber doch so spendabel gezeigt hat. Das hat uns unter erfreulichen Zugzwang gesetzt. Deshalb bin ich so dankbar, dass Sie, Herr Grossphilosoph Sloterdijk, jetzt in die Offensive gegangen sind.
Steuern weg
Als erstes muss die Erbschaftssteuer verschwinden, denn ich will, dass z.B. die Quandts die Firma BMW in vollem Umfang kostenfrei ihren Kindern vermachen. Die müssen weiter dort das Sagen haben.
Auch denke ich, dass die Steuerzahler viel zu viel von ihrem hart erarbeitetem Geld abgeben müssen, insbesondere an diese faulen Hartz IV Empfänger. Das ist doch bei den notleidenden Grossbanken wesentlich besser aufgehoben.
Kirchen müssen ran
Ich denke, dass man die Kirchen auffordern sollte, in sozialen Brennpunkten, Suppenküchen aufzustellen. Ich bin gerne bereit, auch individuell zu helfen, wenn wirklich Not am Mann ist.
Als ein gutes Beispiel für uneigennützige Hilfe dank Reichtums fällt mir Frau BMW-Klatten ein, die einem armen Gigolo namens Sgarbi mit ein paar Millionen Euro aus einer Notlage half.
Zwangsarbeit im Arbeitshaus
Derartig mildtätige Gaben werden aber nicht reichen. Ich denke, wir müssen auch die Zwangsarbeit wieder einführen. Insofern gebe ich Herrn Roland Koch völlig recht, auch wenn ich das nicht öffentlich sagen kann. Natürlich nicht in der brutalen Weise, wie sie in den Fabriken z.B. der Quandts während Hitlers Herrschaft praktiziert wurde. Ich denke vielmehr an das Arbeitshaus, das leider mit der Reform des Strafrechts 1968 abgeschafft wurde.
Insbesondere Rosemarie Nitribitt fällt mir als gelungenes Beispiel durch Resozialisierung mit Hilfe der Zwangsarbeit im Arbeitshaus
ein. Die hatte sich als Folge der dortigen Erziehung seinerzeit prächtig weiterentwickelt und half einer ganzen Reihe von Industriellen, also unseren potentiellen Wählern, ihre geheimen Wünsche zu erfüllen, z.B. mit Hilfe der „asiatischen Schlittenfahrt“, hingebungsvoller Dienst an prominenten Kunden sozusagen.
Auch der Name von Frau Klattens Onkel , Harald Quandt, fand sich in ihrem Notizbuch. Sie durfte auch auf einer seiner vielen Parties im „Haus am Tümpel“ in Bad Homburg auftreten. Leider sollen dann einige Herren schleunigst das Weite gesucht haben.
Wiederentdeckung guter Einrichtungen
Armenhäuser, Waisenhäuser, Armenspitäler, Rauhe Häuser, das waren alles sehr segensreiche Einrichtungen, die man nur wiedererwecken müsste. Und deren Re-Etablierung wird dann automatisch mithelfen, die unerträgliche Steuerlast zu senken.
Lieber Herr Grossphilosoph Sloterdijk, ich hoffe, dass Sie das Thema am Kochen halten und sich nicht von dem geballten Geschimpfe der Sozialparasiten und Kommunisten beeindrucken lassen.
Weg mit dem Anspruchsdenken
Dieses verteufelte Anspruchsdenken in der Unterschicht muss einfach ausgemerzt werden. Anspruch auf Arbeit, Anspruch auf Mindestlohn etc, ich kann das einfach nicht mehr hören.
Das haben uns alles die Sozis eingebrockt. Insofern sind die Grünen da einfach erträglicher, weil die immer nur vom Umweltschutz reden, die sozialen Belange der Bevölkerung interessieren die zum Glück eher weniger, obgleich ja viele von denen mal Kommunisten waren.
Insbesondere mein Vor-Vorgänger im Amt, Joseph alias Joschka Fischer, steht mir als leuchtendes Bespiel gelungener Resozialisierung und Reintegration vor Augen, der sich nun nicht zu schade ist, für BMW und Siemens die Klinken zu putzen. Hut ab!
Nachahmenswerte Beispiele
Ich denke auch, dass Herr Drogerie-Schlecker mit gutem Beispiel vorangegangen ist, indem er Angestellte rausgeworfen und dann über eine Leiharbeitsfirma zu einem wesentlich geringeren Gehalt wieder eingestellt hat.
Ich kann nur hoffen, dass Lidl und Aldi zügig folgen. Ein wichtiger Schritt, die Inflation zu bekämpfen
Mindestlohn muss zum Unwort des Jahres 2010 werden. Arbeit zu bekommen muss als Gnade und der Lohn als Geschenk empfunden werden, für den man dankbar sein muss.
Danke, Danke
Lieber Grossphilosoph Sloterdijk, ganz herzlichen Dank noch einmal für die ideologische Rückendeckung. Das wird uns in der Steuerdebatte weiter beflügeln und guttun.
Beigefügt eine Beitrittserklärung zu meiner Partei, die ich bitte, unterschrieben an mich zurückzusenden. Ausserdem darf ich Sie fragen, ob Sie nicht für meine nächsten öffentlichen Veranstaltungen als Redenschreiber fungieren möchten.
MfG
Ihr
Guido Sozialmobil Westerwelle
Der Fall Susanne Klatten-eine Nachlese
Der Fall Susanne Klatten und die Presse
Kurzer Prozess für den Klatten-Gigolo?
Klatten-Gigolo Prozess: Grund zur Zufriedenheit?
Der Fall Susanne Klatten: Ein Strafprozess der prozessualen Erbärmlichkeiten?
Und aus der Abteilung Satire
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onlinedienst - 29. Jan, 14:28 Article 5924x read