Danke Giovanni di Lorenzo von der ZEIT für die Guttenberg-Raushole
Dr. Alexander von Paleske 24.11. 2011
Leitender Arzt
Ex-Rechtsanwalt beim Landgericht Frankfurt (M)
Bulawayo / Simbabwe
An
Herrn Qualitätsjournalist
Giovanni di Lorenzo
Chefredakteur „Die ZEIT“
Pressehaus
Hamburg
Betr.: ZEIT-Aktion „Guttenberg-Raushole“
Sehr geehrter Herr Chefredakteur di Lorenzo,
ich möchte mich als langjähriger ZEIT-Leser ganz, ganz herzlich bedanken für Ihre Aktion „Publizistische Raushole des Guttenberg (Guttiplag)“.
Nicht nur haben Sie in der heutigen Ausgabe der von Ihnen geleiteten Wochenzeitung in einem ausführlichen Interview den Wissenschafts-Täuscher Guttenberg vom „Galgen“, aus der politischen Wildnis geholt, sondern gleich auch noch mit ihm ein Gutti-Buch geschrieben, Titel: "Vorerst gescheitert", für das durch Ihren Artikel natürlich Neugier geweckt wird, eine sicherlich völlig unbeabsichtigte Buch-Promotion, also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Hervorragend.
Zum Fall Gutti nichts Neues
Natürlich bringen weder das Buch, noch das Interview substantiell wirklich etwas Neues, was den Skandal selbst betrifft,. Aber dafür bringen Sie den Faktor „Guttenberg menschlich gesehen“ zur Geltung, und schaffen damit dem "Lügenbaron" eine Plattform, von der er in den Berliner Politikbetrieb zurückkehren kann.
Da zeigt sich, was für ein hervorragender Journalist und Chefredakteur Sie doch sind.
Bewundernswerte Voraussicht
Insbesondere bewundere ich Ihre Konsequenz mit der Sie an diesem politischen Showmaster festgehalten haben. Sie haben, viel früher als viele andere, nicht nur im Bereich der Medien, erkannt, dass Berlin und damit Deutschland diesen Gutti dringend braucht.
Angefangen hatte es bereits, als Sie auf dem Höhepunkt der Guttiplag-Krise in einem hervorragenden Artikel auf Seite 1 der ZEIT, Titel: „Doktor Ade“, – anders als die meisten Medien, abgesehen von der BILD-Zeitung und ihrer Starkolumne „Post von Wagner“ – sich für ein Verbleiben Guttenbergs im Amt stark machten.
Das war nicht nur vorausschauend, sondern Meinungsführerschaft im besten Sinne.
Gleichzeitig brachten Sie zur Geltung, dass Deutschen mit geringerem Bildungsstandard die Promotionsordnungen der Universitäten letztlich "schnurz-piep-egal" sind.
Genau so, wenn auch drastischer, hatte es BILD-Wagner ausgedrückt: „Scheiss auf den Doktor Titel“.
Hervorragende Pionierarbeit
Damit haben Sie völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass die Betrügerei mit der Doktorarbeit - obgleich im öffentlichen Raum Universität begangen - strikt von dem glänzenden Auftreten auf der politischen Bühne getrennt werden muss.
Eine derartige Trennung war bisher nur zwischen privat – öffentlich bekannt und akzeptiert. Insofern haben Sie hier zweifellos Pionierarbeit geleistet. Glückwunsch!
Ohr an den Volksgefühlen
Ich glaube, hochverehrter Herr di Lorenzo, Sie haben auch Ihr Ohr an den Gefühlen der breiten deutschen Öffentlichkeit, besser noch, als es die BILD-Zeitung vermag.
So ein blendend aussehender Mann wie dieser bayerische Baron - insbesondere so wie er jetzt ausschaut, ohne Brille und ohne Gel im Haar, viel mehr statesmanlike - so ein Star im politischen Showbusiness, den brauchen wir wieder, der muss ohne Zeitverzug zurückkommen.
Ein Mann, der in Zukunft jedes Auftreten auf der politischen Bühne in eine Show verwandelt, zu einer Talkshow macht. Insofern wäre dann seine Talkshow in Afghanistan seinerzeit mit Johannes B. Kerner nur ein Testlauf gewesen, ein höchst erfolgreicher allerdings.
Nein, die deutsche Volksgemeinschaft hatte bereits Entzugserscheinungen nach diesem grossartigen, gutaussehenden und politisch (leicht)gewichtigen Vollblutpolitiker, wir brauchen so einen energischen, zupackenden (falschen) Optimismus ausstrahlenden Mann gerade in der jetzigen Wirtschafts- und Finanzkrise mehr denn je.
Hervorragendes Hackfleisch
Hervorragend wie dieser Guttenberg bei seinem Auftritt in Halifax / Kanada in der vergangenen Woche Hackfleisch aus Politikern und Parteien der Krisenrepublik Deutschland machte.
Der neue "statesmanlike" Guttenberg ...machte "Hackfleisch" aus deutschen Politikern. Screenshot: Dr. v. Paleske
Und Sie, lieber Giovanni di Lorenzo, haben dieses deutsche Gefühl, diese Sehnsucht nach einem (scheinbar) starken Politiker, erkannt, ihm Ausdruck verschafft, während die anderen Presseorgane ihn gerne noch in der politischen Wüste gehabt hätten-
Als Vorlage: Franz Josef Strauss
Als nachahmenswertes Beispiel hat Ihnen sicher der Fall Franz Josef Strauss gedient. Der wanderte nach der SPIEGEL-Affäre, für die er verantwortlich war, die dem SPIEGEL eine polizeiliche Durchsuchung, und dem Herausgeber Rudolf Augstein und weiteren Redakteuren wie Conrad Ahlers Untersuchungshaft einbrachte, auch erst einmal ins politische Abseits und studierte Volkswirtschaft
Nach vier Jahren, als die übrige deutsche Presse ihn noch als Unperson behandelte, holte die ZEIT Strauss in einem langen Interview vom politischen Galgen, aus der politischen Wüste (Karl Heinz Janßen Die Zeit in der ZEIT 1995 S. 134). Insofern stehen Sie ganz in der Tradition der liberalen Wochenzeitung.
Nicht nur stehen Sie in der Tradition, nein, Sie sind viel moderner, wie die Vorfreisprechung in der Kachelmann-Affäre durch Ihre hervorragende hochemotional parteiergreifende Qualitätsjournalistin Sabine Rückert nur allzu deutlich belegt. Auch zeigen die Interviews mit Charlotte Roche, Autorin von literarischen Kostbarkeiten wie „Feuchtgebiete“ und „Stossgebiete“ äh, ich meine „Schossgebete“ in Ihrer Zeitung und auf der Buchmesse, wie progressiv Sie Ihren Laden umgemodelt haben. Hochachtung!
Dann die Promotion des Bilderbergers Peer Steinbrück durch Helmut Schmidt in einem wunderbaren Dossier „Die Partie ist eröffnet" Tenor: "Er kann es“ das sich leicht konsumieren lässt, weil es aus viel Schaum und wenig Substanz besteht.
Herr Di Lorenzo, Sie sind zweifellos einer der besten Chefredakteure, die die ZEIT je hatte, fast so gut wie dieser Schmidt-di-Simoni, aber viel tiefschürfender.
Weiter so.
Herzliche Grüsse
Ihr treuer Abonnent
Dr. Alexander von Paleske
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Zu BILD-Wagner und Guttenberg
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An
Herrn Qualitätsjournalist
Giovanni di Lorenzo
Chefredakteur „Die ZEIT“
Pressehaus
Hamburg
Betr.: ZEIT-Aktion „Guttenberg-Raushole“
Sehr geehrter Herr Chefredakteur di Lorenzo,
ich möchte mich als langjähriger ZEIT-Leser ganz, ganz herzlich bedanken für Ihre Aktion „Publizistische Raushole des Guttenberg (Guttiplag)“.
Nicht nur haben Sie in der heutigen Ausgabe der von Ihnen geleiteten Wochenzeitung in einem ausführlichen Interview den Wissenschafts-Täuscher Guttenberg vom „Galgen“, aus der politischen Wildnis geholt, sondern gleich auch noch mit ihm ein Gutti-Buch geschrieben, Titel: "Vorerst gescheitert", für das durch Ihren Artikel natürlich Neugier geweckt wird, eine sicherlich völlig unbeabsichtigte Buch-Promotion, also zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Hervorragend.
Zum Fall Gutti nichts Neues
Natürlich bringen weder das Buch, noch das Interview substantiell wirklich etwas Neues, was den Skandal selbst betrifft,. Aber dafür bringen Sie den Faktor „Guttenberg menschlich gesehen“ zur Geltung, und schaffen damit dem "Lügenbaron" eine Plattform, von der er in den Berliner Politikbetrieb zurückkehren kann.
Da zeigt sich, was für ein hervorragender Journalist und Chefredakteur Sie doch sind.
Bewundernswerte Voraussicht
Insbesondere bewundere ich Ihre Konsequenz mit der Sie an diesem politischen Showmaster festgehalten haben. Sie haben, viel früher als viele andere, nicht nur im Bereich der Medien, erkannt, dass Berlin und damit Deutschland diesen Gutti dringend braucht.
Angefangen hatte es bereits, als Sie auf dem Höhepunkt der Guttiplag-Krise in einem hervorragenden Artikel auf Seite 1 der ZEIT, Titel: „Doktor Ade“, – anders als die meisten Medien, abgesehen von der BILD-Zeitung und ihrer Starkolumne „Post von Wagner“ – sich für ein Verbleiben Guttenbergs im Amt stark machten.
Das war nicht nur vorausschauend, sondern Meinungsführerschaft im besten Sinne.
Gleichzeitig brachten Sie zur Geltung, dass Deutschen mit geringerem Bildungsstandard die Promotionsordnungen der Universitäten letztlich "schnurz-piep-egal" sind.
Genau so, wenn auch drastischer, hatte es BILD-Wagner ausgedrückt: „Scheiss auf den Doktor Titel“.
Hervorragende Pionierarbeit
Damit haben Sie völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass die Betrügerei mit der Doktorarbeit - obgleich im öffentlichen Raum Universität begangen - strikt von dem glänzenden Auftreten auf der politischen Bühne getrennt werden muss.
Eine derartige Trennung war bisher nur zwischen privat – öffentlich bekannt und akzeptiert. Insofern haben Sie hier zweifellos Pionierarbeit geleistet. Glückwunsch!
Ohr an den Volksgefühlen
Ich glaube, hochverehrter Herr di Lorenzo, Sie haben auch Ihr Ohr an den Gefühlen der breiten deutschen Öffentlichkeit, besser noch, als es die BILD-Zeitung vermag.
So ein blendend aussehender Mann wie dieser bayerische Baron - insbesondere so wie er jetzt ausschaut, ohne Brille und ohne Gel im Haar, viel mehr statesmanlike - so ein Star im politischen Showbusiness, den brauchen wir wieder, der muss ohne Zeitverzug zurückkommen.
Ein Mann, der in Zukunft jedes Auftreten auf der politischen Bühne in eine Show verwandelt, zu einer Talkshow macht. Insofern wäre dann seine Talkshow in Afghanistan seinerzeit mit Johannes B. Kerner nur ein Testlauf gewesen, ein höchst erfolgreicher allerdings.
Nein, die deutsche Volksgemeinschaft hatte bereits Entzugserscheinungen nach diesem grossartigen, gutaussehenden und politisch (leicht)gewichtigen Vollblutpolitiker, wir brauchen so einen energischen, zupackenden (falschen) Optimismus ausstrahlenden Mann gerade in der jetzigen Wirtschafts- und Finanzkrise mehr denn je.
Hervorragendes Hackfleisch
Hervorragend wie dieser Guttenberg bei seinem Auftritt in Halifax / Kanada in der vergangenen Woche Hackfleisch aus Politikern und Parteien der Krisenrepublik Deutschland machte.
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Und Sie, lieber Giovanni di Lorenzo, haben dieses deutsche Gefühl, diese Sehnsucht nach einem (scheinbar) starken Politiker, erkannt, ihm Ausdruck verschafft, während die anderen Presseorgane ihn gerne noch in der politischen Wüste gehabt hätten-
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Als nachahmenswertes Beispiel hat Ihnen sicher der Fall Franz Josef Strauss gedient. Der wanderte nach der SPIEGEL-Affäre, für die er verantwortlich war, die dem SPIEGEL eine polizeiliche Durchsuchung, und dem Herausgeber Rudolf Augstein und weiteren Redakteuren wie Conrad Ahlers Untersuchungshaft einbrachte, auch erst einmal ins politische Abseits und studierte Volkswirtschaft
Nach vier Jahren, als die übrige deutsche Presse ihn noch als Unperson behandelte, holte die ZEIT Strauss in einem langen Interview vom politischen Galgen, aus der politischen Wüste (Karl Heinz Janßen Die Zeit in der ZEIT 1995 S. 134). Insofern stehen Sie ganz in der Tradition der liberalen Wochenzeitung.
Nicht nur stehen Sie in der Tradition, nein, Sie sind viel moderner, wie die Vorfreisprechung in der Kachelmann-Affäre durch Ihre hervorragende hochemotional parteiergreifende Qualitätsjournalistin Sabine Rückert nur allzu deutlich belegt. Auch zeigen die Interviews mit Charlotte Roche, Autorin von literarischen Kostbarkeiten wie „Feuchtgebiete“ und „Stossgebiete“ äh, ich meine „Schossgebete“ in Ihrer Zeitung und auf der Buchmesse, wie progressiv Sie Ihren Laden umgemodelt haben. Hochachtung!
Dann die Promotion des Bilderbergers Peer Steinbrück durch Helmut Schmidt in einem wunderbaren Dossier „Die Partie ist eröffnet" Tenor: "Er kann es“ das sich leicht konsumieren lässt, weil es aus viel Schaum und wenig Substanz besteht.
Herr Di Lorenzo, Sie sind zweifellos einer der besten Chefredakteure, die die ZEIT je hatte, fast so gut wie dieser Schmidt-di-Simoni, aber viel tiefschürfender.
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Claudia Pechstein, ein Indizienbeweis und die Wochenzeitung DIE ZEIT
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Alle Jahre wieder die Bilderberg- Konferenz - oder: Verhöhnung von Demokratie und Öffentlichkeit
Die ZEIT – eine führende Wochenzeitung auf dem Weg zum „Musikdampfer“?
Aus der Abteilung Guttenberg-Satire
Angela Merkel: Gut gemacht mein lieber K.T. zu Guttenberg
Guttenberg: Ich bin fi... und fertig - aber ich klammere mich an meinen Posten
Kanzlerin Merkel an Dr. e.x. Baron von Münchguttenberg: „Du dummer Junge“
Freiherr von und zu Guttenberg: Ich bin kein Plagiat – und nur darauf kommt es an
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onlinedienst - 24. Nov, 08:31 Article 6885x read