Ebola Epidemie in Westafrika: Wie krank ist die Weltgesundheitsorganisation WHO?
Dr. Alexander von Paleske ----- 25.3. 2015 -------Vorgestern zog die Nichtregierungsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) Bilanz – ein Jahr nach ihrem Appell an die Welt, Westafrika im Kampf gegen die Ebola-Epidemie zu helfen.
Sofort gehandelt
Ärzte ohne Grenzen hatte sofort, nach dem Auftauchen der ersten Berichte über Ebola in Westafrika gehandelt, und medizinisches Personal in die betroffenen Länder Sierra Leone, Guinea und Liberia entsandt.
Die Epidemie startete bekanntlich in Guinea im Dezember 2013. Im März 2014 tauchte die Krankheit in der Grenzregion mit Liberia und Sierra Leone auf, und breitete sich weiter rasch auch in den beiden Nachbarländern aus.
Im März 2014 berichtete die Organisation Ärzte ohne Grenzen bereits über das Ausmass der Epidemie und die Notwendigkeit von umfassenden Hilfsmassnahmen..
Fünf Monate gewartet
Die WHO sah über fünf Monate keine Notwendigkeit, die internationale Staatengemeinschaft zu mobilisieren.
Erst im August 2014 erklärte die WHO die Ebola-Epidemie zu einem Desaster, bat um internationale Hilfe, und berief ein Krisentreffen in Conakry, der Hauptstadt Guineas, ein. In der Zwischenzeit konnte sich die Epidemie wie ein Flächenbrand ausbreiten.
WHO-Hauptquartier in Genf ....fünf Monate gewartet.
Screenshot: Dr. v. Paleske
Am 4. August 2014 wurden bereits mehr als 1600 Fälle von Ebola der WHO gemeldet. Mehr noch: die betroffenen Staaten , basierend auf dem hohen Ansehen, das die WHO nach wie vor geniesst , verkannten offenbar auch die Riesengefahren.
Am 21. Mai hatte des Gesundheitsministerium Guineas bereits 258 Ebola Erkrankungen an die WHO gemeldet, auf der Generalversammlung der WHO vom 19-24 Mai 2014 in Genf, an der 3500 Teilnehmer aus aller Welt anwesend waren, sah es die WHO-Präsidentin Chan es noch nicht einmal als erforderlich an, die Weltöffentlichkeit wenigstens auf eine sich anbahnende Katastrophe aufmerksam zu machen.
Mehr als 10.000 Tote - bisher
Erst nachdem die WHO im August 2014 das tat, was sie spätestens schon im März hätte tun müssen, kam die internationale Hilfe in Gang. So konnte die Katastrophe ihren Lauf nehmen, die mehr als 10.000 Menschen das Leben kosten sollte – bisher. Denn die Krankenzahlen in Sierra Leone und Guinea sind keineswegs am Nullpunkt angekommen. In Guinea sind es noch immer 100 Neuerkrankungen pro Woche.
Wir hatten in mehreren Artikeln der WHO schwere Versäumnisse vorgeworfen, die Organisation Ärzte ohne Grenzen hielt sich jedoch vorerst zurück. Sie sah ihre Aufgabe in der Hilfeleistung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, und nicht in verbalen Schuldzuweisungen..
Die notwendige Abrechnung mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, die schliesslich ihr Katastrophenzentrum im 1000 km entfernten Accra/Ghana einrichtete, hat Ärzte ohne Grenzen vorgestern nachgeholt.
Frontalangriff gegen die WHO
Mit scharfen Worten warf deren Generaldirektor, Christopher Stokes, insbesondere der WHO vor, durch ihre unverständliche Fehleinschätzung des Ernstes der Lage der Ausbreitung der Epidemie Vorschub geleistet zu haben.
Versagen offengelegt
Die Ebola Epidemie hat brutal nicht nur die mangelnde Infrastruktur im Gesundheitswesen der betroffenen Ländern blossgelegt, sondern auch und gerade das kolossale Versagen der WHO, auf diese Krise zeitgerecht und umfassend zu antworten.
Aber es war nicht nur die Ebola-Krise, in welcher die WHO kläglich versagte:
- die zunehmende Antibiotikaresistenz, ein Riesenproblem, auf das die WHO spät und unzureichend reagiert hat.
- die Bekämpfung von gefälschten Medikamenten, die in Ländern wie Nigeria fast 80% aller verkauften Arzneien ausmachen, weltweit immerhin 15%, mit katastrophalen Folgen, wir berichteten darüber
- die sich abzeichnende Resistenz der Malaria- und Tuberkuloseerreger gegen herkömmliche Medikamente.
Träger Beamtenverein
Die WHO ist zu einem trägen Beamtenverein mit vergleichsweise fürstlichen Gehältern verkommen, wo zu allem Überfluss sich auch noch Seilschaften gegenseitig bekämpfen.
Ärzte ohne Grenzen hat demgegenüber wieder einmal vorexerziert, wie mit geringen Mitteln ein Höchstmass an Effektivität erreicht werden kann.
Der kranke Patient am Genfer See genannt WHO braucht eine Radikalkur. Alles muss auf den Prüfstand. Sonst wird alles so weiterlaufen wie bisher.
Ebola, Malaria, Medikamentenresistenz und die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Ebola-Epidemie und die Krise im Gesundheitswesen in Westafrika
Antibiotikaresistenz – eine Warnung vom „Schnarchverein“ Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Medikamente ohne Wirkstoffe – ein hochlukratives Geschäft mit tödlichen Folgen
Weltgesundheitsorganisation (WHO) – ein teurer, bisher zahnloser Tiger im Kampf gegen gefälschte Medikamente
Sofort gehandelt
Ärzte ohne Grenzen hatte sofort, nach dem Auftauchen der ersten Berichte über Ebola in Westafrika gehandelt, und medizinisches Personal in die betroffenen Länder Sierra Leone, Guinea und Liberia entsandt.
Die Epidemie startete bekanntlich in Guinea im Dezember 2013. Im März 2014 tauchte die Krankheit in der Grenzregion mit Liberia und Sierra Leone auf, und breitete sich weiter rasch auch in den beiden Nachbarländern aus.
Im März 2014 berichtete die Organisation Ärzte ohne Grenzen bereits über das Ausmass der Epidemie und die Notwendigkeit von umfassenden Hilfsmassnahmen..
Fünf Monate gewartet
Die WHO sah über fünf Monate keine Notwendigkeit, die internationale Staatengemeinschaft zu mobilisieren.
Erst im August 2014 erklärte die WHO die Ebola-Epidemie zu einem Desaster, bat um internationale Hilfe, und berief ein Krisentreffen in Conakry, der Hauptstadt Guineas, ein. In der Zwischenzeit konnte sich die Epidemie wie ein Flächenbrand ausbreiten.
WHO-Hauptquartier in Genf ....fünf Monate gewartet.
Screenshot: Dr. v. Paleske
Am 4. August 2014 wurden bereits mehr als 1600 Fälle von Ebola der WHO gemeldet. Mehr noch: die betroffenen Staaten , basierend auf dem hohen Ansehen, das die WHO nach wie vor geniesst , verkannten offenbar auch die Riesengefahren.
Am 21. Mai hatte des Gesundheitsministerium Guineas bereits 258 Ebola Erkrankungen an die WHO gemeldet, auf der Generalversammlung der WHO vom 19-24 Mai 2014 in Genf, an der 3500 Teilnehmer aus aller Welt anwesend waren, sah es die WHO-Präsidentin Chan es noch nicht einmal als erforderlich an, die Weltöffentlichkeit wenigstens auf eine sich anbahnende Katastrophe aufmerksam zu machen.
Mehr als 10.000 Tote - bisher
Erst nachdem die WHO im August 2014 das tat, was sie spätestens schon im März hätte tun müssen, kam die internationale Hilfe in Gang. So konnte die Katastrophe ihren Lauf nehmen, die mehr als 10.000 Menschen das Leben kosten sollte – bisher. Denn die Krankenzahlen in Sierra Leone und Guinea sind keineswegs am Nullpunkt angekommen. In Guinea sind es noch immer 100 Neuerkrankungen pro Woche.
Wir hatten in mehreren Artikeln der WHO schwere Versäumnisse vorgeworfen, die Organisation Ärzte ohne Grenzen hielt sich jedoch vorerst zurück. Sie sah ihre Aufgabe in der Hilfeleistung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, und nicht in verbalen Schuldzuweisungen..
Die notwendige Abrechnung mit der Weltgesundheitsorganisation WHO, die schliesslich ihr Katastrophenzentrum im 1000 km entfernten Accra/Ghana einrichtete, hat Ärzte ohne Grenzen vorgestern nachgeholt.
Frontalangriff gegen die WHO
Mit scharfen Worten warf deren Generaldirektor, Christopher Stokes, insbesondere der WHO vor, durch ihre unverständliche Fehleinschätzung des Ernstes der Lage der Ausbreitung der Epidemie Vorschub geleistet zu haben.
Versagen offengelegt
Die Ebola Epidemie hat brutal nicht nur die mangelnde Infrastruktur im Gesundheitswesen der betroffenen Ländern blossgelegt, sondern auch und gerade das kolossale Versagen der WHO, auf diese Krise zeitgerecht und umfassend zu antworten.
Aber es war nicht nur die Ebola-Krise, in welcher die WHO kläglich versagte:
- die zunehmende Antibiotikaresistenz, ein Riesenproblem, auf das die WHO spät und unzureichend reagiert hat.
- die Bekämpfung von gefälschten Medikamenten, die in Ländern wie Nigeria fast 80% aller verkauften Arzneien ausmachen, weltweit immerhin 15%, mit katastrophalen Folgen, wir berichteten darüber
- die sich abzeichnende Resistenz der Malaria- und Tuberkuloseerreger gegen herkömmliche Medikamente.
Träger Beamtenverein
Die WHO ist zu einem trägen Beamtenverein mit vergleichsweise fürstlichen Gehältern verkommen, wo zu allem Überfluss sich auch noch Seilschaften gegenseitig bekämpfen.
Ärzte ohne Grenzen hat demgegenüber wieder einmal vorexerziert, wie mit geringen Mitteln ein Höchstmass an Effektivität erreicht werden kann.
Der kranke Patient am Genfer See genannt WHO braucht eine Radikalkur. Alles muss auf den Prüfstand. Sonst wird alles so weiterlaufen wie bisher.
Ebola, Malaria, Medikamentenresistenz und die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Ebola-Epidemie und die Krise im Gesundheitswesen in Westafrika
Antibiotikaresistenz – eine Warnung vom „Schnarchverein“ Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Medikamente ohne Wirkstoffe – ein hochlukratives Geschäft mit tödlichen Folgen
Weltgesundheitsorganisation (WHO) – ein teurer, bisher zahnloser Tiger im Kampf gegen gefälschte Medikamente
onlinedienst - 25. Mär, 05:56 Article 3421x read
Cui bono - Wem nützt es
auch in diesem Fall.
DANKE an Ärzte ohne Grenzen für das Aufdecken, hoffentlich folgen nun auch die nötigen Schritte um dieses faule Ei genannt WHO zu entfernen.