Gefangenenaustausch Israel-Hamas: Israelischer Premier Benjamin Netanyahu als Friedenstaube?
Dr. Alexander von Paleske ---- 18.10. 2011 ---
Der umfangreiche Gefangenenaustausch zwischen der Hamas und Israel hat begonnen. Und schon knüpfen sich Friedenshoffnungen daran, die über den Gefangenenaustausch weit hinausgehen.
Einer der freigelassenen Palästinenser - Screenshot: Dr. v. Paleske
In den Medien Israels findet allerdings auch eine etwas andere Diskussion statt, die ausserhalb Israels weitgehend ignoriert wird: Der mögliche Angriff Israels auf den Iran.
Der Gefangenenaustausch unter diesem Gesichtspunkt wäre dann nichts anderes als das Vorspiel zu Israels Angriff auf die Atomanlagen des Iran, in dessen Folge auch eine Freilassung Gilad Shalits, angesichts der engen Bindungen zwischen Hamas und dem Iran, unmöglich geworden wäre..
Ein Blick zurück
Der jetzt vereinbarte Gefangenenaustausch war bereits vor mehr als zwei Jahren unterschriftsreif, ausgehandelt von einem BND-Mann, der bereits zuvor zwischen der Hisbollah im Libanon und Israel erfolgreich vermittelt hatte. Aber Netanyahu torpedierte das Abkommen.
Gilad Shalit heute im ägyptischen Fernsehen - ....Netanyahu torpedierte frühere Freilassung - Screenshot: Dr. v. Paleske
Netanyahu und seine Kabinettskollegen, allen voran Ehud Barak wollten Shalit mit Waffengewalt befreien. Jedoch selbst der Einmarsch in Gaza Anfang 2010 führte nicht zum Aufspüren des Verstecks. Ebenso wenig die Entführung des Ingenieurs Dirar Abu Sisi, Chefingenieur des Wasserwerks in Gaza während eines Besuchs in der Ukraine durch den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad, und die Verhaftung des Al Jazeera Korrespondenten in Gaza und der Westbank, Samer Allawi, beim Grenzübertritt nach Jordanien.
Wohin geht die Reise?
Alex Fishman schreibt in der israelischen Zeitung Yedioth Ahronoth
dass Netanyahu zu kleineren Zugeständnissen bei dem Gefangenenaustausch bereit sei, um damit den Boden zu bereiten für ein wesentliche grösseres Ziel: Iran
Der Kolumnist Sefi Rachlevsky von der linksliberalen israelischen Zeitung Ha’aretz äussert offen seine Besorgnis vor einem derartigen Kriegsabenteuer, und bezweifelt, dass sowohl Israel, als auch die USA die demokratische Legitimation haben, einen Krieg mit dem Iran vom Zaun zu brechen.
Das prominente israelische Likud Mitglied und Knesset Abgeordnete Camel Shama Ha Cohen schreibt hingegen auf seiner Facebook-Seite ganz unverfroren:
"At the beginning of the current government term three objectives were set:
-ending the economic crisis
-returning Gilad Shalit
-eleminating the Iranian nuclear program".
Und er schlussfolgert:
"We have exited the economic crisis, Shalit comes home on Tuesday (today) alive and well, and Bibi (Netanyahu) is going for the Trifeta (Hebrew, übersetzt: eliminieren, zerstören)" .
Wo stehen die USA?
In den USA mehren sich die Stimmen, insbesondere aus dem republikanischen Lager, die offen einen Angriff auf die Atomanlagen des Iran fordern, verstärkt noch durch den angeblich geplanten Anschlag auf den Saudi-Botschafter in Washington.
Barrack Obama ist politisch geschwächt und weniger denn je in der Lage, so er es überhaupt will, Israel von einem derartigen Kriegsabenteuer mit unabsehbaren Folgen abzuhalten, das unweigerlich auch die USA hineinziehen würde.
Und so fasst dann der jüdische Israel-kritische Blogger Richard Silverstein,
von dem israelischen Top Journalisten Yossi Melman als “Wikileaks von Israel” bezeichnet, seine betrüblichen Erkenntnisse wie folgt zusammen:
At any rate, I now believe, that war with Iran is now more likely than not.
Mit anderen Worten: Aus Netanyahu ist nach Auffassung Silversteins keine Friedenstaube geworden, sondern bei dem Gefangenenaustausch handelt es sich offenbar um ein taktisches Nachgeben, dem aggressive Handlungen alsbald nachfolgen könnten.
Netanyahus Plan dürfte es dann wohl weiterhin sein, nach einem Angriff auf den Iran, und der dadurch erhofften Stärkung Israels und Schwächung des Iran, den Palästinensern einen Frieden zu diktieren, der den 50%igen Verlust der Westbank und den Totalverlust Ost-Jerusalems beinhaltet.
Man muss den schrägen Horizont eines Westbank-Siedlers besitzen, um sich derartigen Wahnideen, gekoppelt mit völliger Verantwortungslosigkeit, hinzugeben.
Geplantes Attentat des Iran in den USA oder „Tonkin-Zwischenfall“ des Jahres 2011?
Die Kriegsgefahr im Nahen Osten steigt
Palästina, Israel, Apartheid-Südafrikaner als Siedler in der Westbank, und ein Vorstoss in New York
Stuxnet und die Folgen: Legalisierung von Virusattacken und Cyberwars, Fortsetzung der Landwegnahme in Ost-Jerusalem und der Westbank
Das Stuxnet-Virus und der Siedlungsbau im Westjordanland
Nahost: Wem nützen die Enthüllungen der Palästina-Papiere?
Mission impossible – Josef Joffes Iran-Kriegs-Artikel in der ZEIT
Raketenabwehr am Persischen Golf – Vorbereitung auf Irans Angriff oder Gegenschlag?
Gasmaskenverteilung in Israel: Kriegsvorbereitungen gehen weiter
Nach der Sicherheitskonferenz in München: Mit der iranischen Atombombe leben oder Krieg?
Israel bereitet sich auf einen Vergeltungsschlag des Iran vor
Greift Israel den Iran an ?
Sindbad, der Iranfahrer oder: wie man beim BND einen nutzlos gewordenen „Top-Spion“ los wird
Israels Waffenlieferungen in den Iran einschliesslich Massenvernichtungswaffen
Gasmasken, Giftgas und Milliardenbetrug - auf den Spuren des Moshe Regev
Massenvernichtungswaffen in den Iran - Schmierige Geschäfte internationaler Kriegstreiber
Israels tödlicher Export – Waffen in den Iran
... als Satire
Israels Premier Benjamin Netanjahu schreibt an ZEIT-Herausgeber Josef Joffe
.... und die Antwort von Josef Joffe und der ZEIT
IDeutschlands liberale Wochenzeitung “Die ZEIT” verlangt Löschung einer Satire</
Der umfangreiche Gefangenenaustausch zwischen der Hamas und Israel hat begonnen. Und schon knüpfen sich Friedenshoffnungen daran, die über den Gefangenenaustausch weit hinausgehen.
Einer der freigelassenen Palästinenser - Screenshot: Dr. v. Paleske
In den Medien Israels findet allerdings auch eine etwas andere Diskussion statt, die ausserhalb Israels weitgehend ignoriert wird: Der mögliche Angriff Israels auf den Iran.
Der Gefangenenaustausch unter diesem Gesichtspunkt wäre dann nichts anderes als das Vorspiel zu Israels Angriff auf die Atomanlagen des Iran, in dessen Folge auch eine Freilassung Gilad Shalits, angesichts der engen Bindungen zwischen Hamas und dem Iran, unmöglich geworden wäre..
Ein Blick zurück
Der jetzt vereinbarte Gefangenenaustausch war bereits vor mehr als zwei Jahren unterschriftsreif, ausgehandelt von einem BND-Mann, der bereits zuvor zwischen der Hisbollah im Libanon und Israel erfolgreich vermittelt hatte. Aber Netanyahu torpedierte das Abkommen.
Gilad Shalit heute im ägyptischen Fernsehen - ....Netanyahu torpedierte frühere Freilassung - Screenshot: Dr. v. Paleske
Netanyahu und seine Kabinettskollegen, allen voran Ehud Barak wollten Shalit mit Waffengewalt befreien. Jedoch selbst der Einmarsch in Gaza Anfang 2010 führte nicht zum Aufspüren des Verstecks. Ebenso wenig die Entführung des Ingenieurs Dirar Abu Sisi, Chefingenieur des Wasserwerks in Gaza während eines Besuchs in der Ukraine durch den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad, und die Verhaftung des Al Jazeera Korrespondenten in Gaza und der Westbank, Samer Allawi, beim Grenzübertritt nach Jordanien.
Wohin geht die Reise?
Alex Fishman schreibt in der israelischen Zeitung Yedioth Ahronoth
dass Netanyahu zu kleineren Zugeständnissen bei dem Gefangenenaustausch bereit sei, um damit den Boden zu bereiten für ein wesentliche grösseres Ziel: Iran
Der Kolumnist Sefi Rachlevsky von der linksliberalen israelischen Zeitung Ha’aretz äussert offen seine Besorgnis vor einem derartigen Kriegsabenteuer, und bezweifelt, dass sowohl Israel, als auch die USA die demokratische Legitimation haben, einen Krieg mit dem Iran vom Zaun zu brechen.
Das prominente israelische Likud Mitglied und Knesset Abgeordnete Camel Shama Ha Cohen schreibt hingegen auf seiner Facebook-Seite ganz unverfroren:
"At the beginning of the current government term three objectives were set:
-ending the economic crisis
-returning Gilad Shalit
-eleminating the Iranian nuclear program".
Und er schlussfolgert:
"We have exited the economic crisis, Shalit comes home on Tuesday (today) alive and well, and Bibi (Netanyahu) is going for the Trifeta (Hebrew, übersetzt: eliminieren, zerstören)" .
Wo stehen die USA?
In den USA mehren sich die Stimmen, insbesondere aus dem republikanischen Lager, die offen einen Angriff auf die Atomanlagen des Iran fordern, verstärkt noch durch den angeblich geplanten Anschlag auf den Saudi-Botschafter in Washington.
Barrack Obama ist politisch geschwächt und weniger denn je in der Lage, so er es überhaupt will, Israel von einem derartigen Kriegsabenteuer mit unabsehbaren Folgen abzuhalten, das unweigerlich auch die USA hineinziehen würde.
Und so fasst dann der jüdische Israel-kritische Blogger Richard Silverstein,
von dem israelischen Top Journalisten Yossi Melman als “Wikileaks von Israel” bezeichnet, seine betrüblichen Erkenntnisse wie folgt zusammen:
At any rate, I now believe, that war with Iran is now more likely than not.
Mit anderen Worten: Aus Netanyahu ist nach Auffassung Silversteins keine Friedenstaube geworden, sondern bei dem Gefangenenaustausch handelt es sich offenbar um ein taktisches Nachgeben, dem aggressive Handlungen alsbald nachfolgen könnten.
Netanyahus Plan dürfte es dann wohl weiterhin sein, nach einem Angriff auf den Iran, und der dadurch erhofften Stärkung Israels und Schwächung des Iran, den Palästinensern einen Frieden zu diktieren, der den 50%igen Verlust der Westbank und den Totalverlust Ost-Jerusalems beinhaltet.
Man muss den schrägen Horizont eines Westbank-Siedlers besitzen, um sich derartigen Wahnideen, gekoppelt mit völliger Verantwortungslosigkeit, hinzugeben.
Geplantes Attentat des Iran in den USA oder „Tonkin-Zwischenfall“ des Jahres 2011?
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... als Satire
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.... und die Antwort von Josef Joffe und der ZEIT
IDeutschlands liberale Wochenzeitung “Die ZEIT” verlangt Löschung einer Satire</
onlinedienst - 18. Okt, 13:46 Article 3891x read
Anmerkung
Der US-Blogger heisst Richard und nicht Jonathan, sein Blog ist
http://www.richardsilverstein.com/tikun_olam/contact/
Er bezeichnet seine Position selbst als Pro-Israel, seine Kritik gilt jedoch der aktuellen Netanyahu-Regierung.
Er hat Quellen in Israel, die via TIKUN OLAM die Unterdrückung von Nachrichten per Gag-Order unterlaufen.
Korrekt