Grossphilosoph Peter Sloterdijk antwortet FDP-Westerwelle
Dr. Alexander von Paleske - Nachfolgende Mail kam als Kopie zu mir.
Grossphilosoph Peter Sloterdijk
(S)Think Tank Karlsruhe
Karlsruhe
An:
Spitzenpolitiker
Guido Westerwelle
FDP-Haus
Wolfgang Mischnick Gedächtnisplatz 1
Berlin
Lieber Spitzenpolitiker Westerwelle – darf ich das nächste mal Guido sagen? -
herzlichen Dank für Ihre aufmunternden Worte in Ihrem Brief vom 29.1. 2010.
Mittlerweile wurde mir als Resultat der von mir initiierten Diskussion ein Lehrstuhlangebot von einer hochrenommierten US-Universität, zur Ivy-League gehörend, gemacht. Es handelt sich um einen Lehrstuhl „Strategien zur Abwehr sozialromantischer Veränderungsversuche unter dem Deckmantel staatlicher Steuern“.
Und da sind wir beim Thema angekommen: Die Hartz IV-Debatte, die Sie in so erfreulicher Weise nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts angestossen haben. Da zeigt sich doch, was für ein ausgefuchster Politiker Sie in Wirklichkeit sind. Glückwunsch!
Politische Scharlatane
Erwartungsgemäss ging sofort das Wutgeheul der Linken, und derer, die sich dafür halten, los, als Sie vor sozialistischen Tendenzen bei der Armenfürsorge – Pardon Hartz IV - warnten.
Das war ja wohl auch so beabsichtigt. Dabei übersehen diese politischen Scharlatane, ob sie nun Grün-Künast, DGB-Sommer, Linke-Ernst oder SPD-Nahles heissen, gar nicht, dass es ja gerade der Zweck war, eine Debatte über Mindestlöhne zu unterdrücken, indem Sie diese linken Debattierer ins Leere laufen liessen.
Denn Mindestlöhne wären ja der einzige Weg, um zu verhindern, dass jemand, der am untersten Ende der Lohnskala liegt, letzten Endes weniger bekommt, als jemand, der vom Staat mit Hartz IV alimentiert wird. Und diesen sozialistischen Kokoloris, diese ekelhafte Gleichmacherei, wollen weder Sie noch ich.
So haben sich diese linken Herrschaften auf ihre angebliche Hartz-Kälte gestürzt, da kann man doch sehen, wie wenig die in Wirklichkeit durchblicken.
Die keifen und schimpfen über ihre wohlüberlegten Aeusserungen, nicht aber darüber, dass es noch keine Mindestlöhne gibt.
Wunderbar haben Sie das hingekriegt
Die Strategie der nächsten Wochen muss einfach bleiben, diejenigen, die noch Arbeit haben gegen diejenigen, die arbeitslos sind, auszuspielen. Am Ende dürfte dann das Thema Mindestlohn vom Tisch sein. Den Kredit, die Tür zu diesem Thema zugenagelt zu haben, können Sie dann für sich reklamieren.
Ihre Absturzwerte bei der Wählergunst sehe ich deshalb auch als äusserst temporär an. Wenn sich die Lage so weiterentwickelt, wird nämlich ihre Hauptklientel, also z.B. Aerzte und wohlhabende Rechtsanwälte, kurz gesagt die mittlere und obere Mittelschicht , sich, wie jetzt schon die Oberschicht, alsbald problemlos wieder Hausangestellte und Gärtner zu Niedrigstlöhnen leisten können. Diese Damen und Herren wissen natürlich ganz genau, wem sie das zu verdanken haben.
Empfehlungen an Exportminister Niebel
Bitte geben Sie auch meine besten Empfehlungen an Herrn Minister Dirk Niebel. Der hat in der ZEIT vom 4.2.2010, Seite 23 “Die Kappe bleibt“ , doch so richtig gut klargemacht, dass die Entwicklungshilfe in erster Linie dafür da ist, den deutschen Export auch in minderbemittelte Länder anzukurbeln und dieses Feld auf gar keinen Fall den neuen Exportweltmeistern aus China zu überlassen. Vielleicht sollten Sie alsbald eine Namensänderung in Erwägung ziehen. Ich denke da an „Ministerium zur Unterstützung der deutschen Exportoffensive“.
Heia (Export) Safari, Niebel im Kongo, ZEIT vom 4.2. 2010, Seite 23
Fotogen ist unser Dirk Niebel mit dieser Bundeswehr-Militärkappe auf seiner Afrikareise auch noch (Weitere Fotos hier). Da werden gleich positive Assoziationen an General von Lettow-Vorbeck geweckt, der einstmals mit seinen Askaris durch Ost-Afrika marschierte, und Heia Safari sang .
Wie oft sind wir geschritten
Auf schmalem Negerpfad,
Wohl durch der Wüste Mitten,
Wenn früh der Morgen naht.
Wie lauschten wir dem Klange,
Dem altvertrauten Sange
Der Träger und Askari:
Heia, heia, Safari.
Nur besonders Böswillige können Assoziationen mit dem deutschen Söldner Kongo-Müller herstellen.
Heia Safari gehörte auch noch zum Liedgut der Bundeswehr in den 60er Jahren, eine positive Traditionspflege, der sich offenbar auch Herr Niebel verpflichtet weiss. Sehr erfreulich.
Lieber Herr Westerwelle, Sie können darauf vertrauen, dass ich als prominenter intellektueller Leistungsträger und steuerlicher Leidensträger alles in meiner Macht stehende tun werde, um die von mir angestossene Diskussion am Laufen zu halten. Die für mich und meine Leidensgenossinnen und -genossen zum verdienten komfortablen Leben notwendigen Steuersenkungen lassen sich problemlos über Kürzungen im Gesundheitsbereich (für die Unterschicht) bewerkstelligen. Kopfpauschale muss die Devise heissen.
Glückauf mit der FDP
Ihr
Grossphilosoph Peter Sloterdijk
N.B. Beigefügt das von mir unterschriebene Beitrittsformular
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Grossphilosoph Peter Sloterdijk
(S)Think Tank Karlsruhe
Karlsruhe
An:
Spitzenpolitiker
Guido Westerwelle
FDP-Haus
Wolfgang Mischnick Gedächtnisplatz 1
Berlin
Lieber Spitzenpolitiker Westerwelle – darf ich das nächste mal Guido sagen? -
herzlichen Dank für Ihre aufmunternden Worte in Ihrem Brief vom 29.1. 2010.
Mittlerweile wurde mir als Resultat der von mir initiierten Diskussion ein Lehrstuhlangebot von einer hochrenommierten US-Universität, zur Ivy-League gehörend, gemacht. Es handelt sich um einen Lehrstuhl „Strategien zur Abwehr sozialromantischer Veränderungsversuche unter dem Deckmantel staatlicher Steuern“.
Und da sind wir beim Thema angekommen: Die Hartz IV-Debatte, die Sie in so erfreulicher Weise nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts angestossen haben. Da zeigt sich doch, was für ein ausgefuchster Politiker Sie in Wirklichkeit sind. Glückwunsch!
Politische Scharlatane
Erwartungsgemäss ging sofort das Wutgeheul der Linken, und derer, die sich dafür halten, los, als Sie vor sozialistischen Tendenzen bei der Armenfürsorge – Pardon Hartz IV - warnten.
Das war ja wohl auch so beabsichtigt. Dabei übersehen diese politischen Scharlatane, ob sie nun Grün-Künast, DGB-Sommer, Linke-Ernst oder SPD-Nahles heissen, gar nicht, dass es ja gerade der Zweck war, eine Debatte über Mindestlöhne zu unterdrücken, indem Sie diese linken Debattierer ins Leere laufen liessen.
Denn Mindestlöhne wären ja der einzige Weg, um zu verhindern, dass jemand, der am untersten Ende der Lohnskala liegt, letzten Endes weniger bekommt, als jemand, der vom Staat mit Hartz IV alimentiert wird. Und diesen sozialistischen Kokoloris, diese ekelhafte Gleichmacherei, wollen weder Sie noch ich.
So haben sich diese linken Herrschaften auf ihre angebliche Hartz-Kälte gestürzt, da kann man doch sehen, wie wenig die in Wirklichkeit durchblicken.
Die keifen und schimpfen über ihre wohlüberlegten Aeusserungen, nicht aber darüber, dass es noch keine Mindestlöhne gibt.
Wunderbar haben Sie das hingekriegt
Die Strategie der nächsten Wochen muss einfach bleiben, diejenigen, die noch Arbeit haben gegen diejenigen, die arbeitslos sind, auszuspielen. Am Ende dürfte dann das Thema Mindestlohn vom Tisch sein. Den Kredit, die Tür zu diesem Thema zugenagelt zu haben, können Sie dann für sich reklamieren.
Ihre Absturzwerte bei der Wählergunst sehe ich deshalb auch als äusserst temporär an. Wenn sich die Lage so weiterentwickelt, wird nämlich ihre Hauptklientel, also z.B. Aerzte und wohlhabende Rechtsanwälte, kurz gesagt die mittlere und obere Mittelschicht , sich, wie jetzt schon die Oberschicht, alsbald problemlos wieder Hausangestellte und Gärtner zu Niedrigstlöhnen leisten können. Diese Damen und Herren wissen natürlich ganz genau, wem sie das zu verdanken haben.
Empfehlungen an Exportminister Niebel
Bitte geben Sie auch meine besten Empfehlungen an Herrn Minister Dirk Niebel. Der hat in der ZEIT vom 4.2.2010, Seite 23 “Die Kappe bleibt“ , doch so richtig gut klargemacht, dass die Entwicklungshilfe in erster Linie dafür da ist, den deutschen Export auch in minderbemittelte Länder anzukurbeln und dieses Feld auf gar keinen Fall den neuen Exportweltmeistern aus China zu überlassen. Vielleicht sollten Sie alsbald eine Namensänderung in Erwägung ziehen. Ich denke da an „Ministerium zur Unterstützung der deutschen Exportoffensive“.
Heia (Export) Safari, Niebel im Kongo, ZEIT vom 4.2. 2010, Seite 23
Fotogen ist unser Dirk Niebel mit dieser Bundeswehr-Militärkappe auf seiner Afrikareise auch noch (Weitere Fotos hier). Da werden gleich positive Assoziationen an General von Lettow-Vorbeck geweckt, der einstmals mit seinen Askaris durch Ost-Afrika marschierte, und Heia Safari sang .
Wie oft sind wir geschritten
Auf schmalem Negerpfad,
Wohl durch der Wüste Mitten,
Wenn früh der Morgen naht.
Wie lauschten wir dem Klange,
Dem altvertrauten Sange
Der Träger und Askari:
Heia, heia, Safari.
Nur besonders Böswillige können Assoziationen mit dem deutschen Söldner Kongo-Müller herstellen.
Heia Safari gehörte auch noch zum Liedgut der Bundeswehr in den 60er Jahren, eine positive Traditionspflege, der sich offenbar auch Herr Niebel verpflichtet weiss. Sehr erfreulich.
Lieber Herr Westerwelle, Sie können darauf vertrauen, dass ich als prominenter intellektueller Leistungsträger und steuerlicher Leidensträger alles in meiner Macht stehende tun werde, um die von mir angestossene Diskussion am Laufen zu halten. Die für mich und meine Leidensgenossinnen und -genossen zum verdienten komfortablen Leben notwendigen Steuersenkungen lassen sich problemlos über Kürzungen im Gesundheitsbereich (für die Unterschicht) bewerkstelligen. Kopfpauschale muss die Devise heissen.
Glückauf mit der FDP
Ihr
Grossphilosoph Peter Sloterdijk
N.B. Beigefügt das von mir unterschriebene Beitrittsformular
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onlinedienst - 13. Feb, 15:50 Article 5738x read