Joschka Fischer schreibt an ZEIT-Editor Dr. Theo Sommer
Dr. Alexander von Paleske -15.2. 2010--- Die nachfolgende Mail wurde mir von einem ehemaligen Putzgruppenmitglied zugespielt.
Joschka (Joseph) Fischer
Ex-Aussenminister
Prominenten-Allee 68
Berlin
An:
Dr. Theo Sommer
ZEIT-Editor –at-large
Liberales Pressezentrum
Hamburg
Lieber Theo,
so darf ich Dich doch nennen,
Ich entwickele doch zunehmend das dringende Bedürfnis, wieder mehr in der Offentlichkeit wahrgenommen zu werden, scheinbar bedeutungsschwere Sätze aufzusagen, kurzum mit meinen politischen Weisheiten wieder Beachtung zu finden.
Da mein Hausarzt mir verboten hat, mich erneut dem Stress des Politikers auszusetzten, hatte ich erst einmal die Tätigkeit eines Klinkenputzers für Siemens und BMW übernommen. Leider kann diese Arbeit meine recht kräftig ausgebildeten narzisstischen Bedürfnisse und meine alpha-Tier-Mentalität nicht befriedigen, deshalb möchte ich anfragen, ob Eurerseits weiter das Interesse besteht, mich als Mitherausgeber bei Eurer Zeitung an Bord zu nehmen.
Nach den vielen Interviews und Artikeln, die ich bei Euch hinterlassen konnte, wurde mir das ja seinerzeit mal so signalisiert.
Ich könnte Euch sicherlich neue Leserschaften erschliessen, insbesondere durch meine reichhaltigen politischen Erfahrungen, durch tiefschürfende Analysen, durch meinen grossen Bekanntenkreis, meine ausgeprägte Imaginationskraft, und, nicht zu vergessen, meine grenzenlose Fexibilität, die es mir erlaubt, mich so vortrefflich an neue politische Situationen schnell anzupassen. Kurzum ich könnte mit einigen Pfunden wuchern. Und ich könnte, anders als in der rot-grünen Regierung nicht nur den Kellner, sondern den Koch spielen, und was für einen Koch, eine Art Chefkoch.
.
Böswillige Menschen würden mich mit der Romanfigur des „Fängers im Roggen“ , Holden Caulfield, versuchen zu vergleichen, dessen Autor, Jerome D. Salinger jüngst verstorben ist. Also einem Rebellen in der Jugendzeit der später sich anpasst, zu einem Blasierten, einem Verlogenen, zu einem Selbstbetrüger wird.
Aber ein derartiger Vergleich hinkt, was meine Person angeht, vorne und hinten. Denn ich war nicht nur Rebell, sondern putzmunterer Sponti und Putzgruppenguru, blasiert bin ich auch nicht und ich betrüge bestenfalls andere – politisch gesehen – aber nicht mich selbst.
Leider sieht mich aber der ZEIT-Herausgeber und Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt nach wie vor als politisches Leichtgewicht an, jedoch ist diese Einstellung völlig unzutreffend. In den letzen Monaten habe ich deutlich an Gewicht zugenommen, wie ich beim täglichen Wiegen auf der Personenwaage feststellen kann.
Mein Freund Josef
Insbesondere in dem Mit-Herausgeber Josef Joffe habe ich einen lieben Freund bei Euch und einen starken Fürsprecher.
Leider kann sich Josef gegen Helmut Schmidt (noch) nicht durchsetzen.
Ein Mann von Statur
Josef Joffe ist wirklich ein Mann von Statur und darüber hinaus auch ein erfreulich kritikloser Lobbyist Israels, was mir besonders imponiert.
Mein Freund Josef hat gerade in einer ZEIT-Randglosse die Innovationskraft des jüdischen Staates hervorgehoben und dessen rasche Erholung von der Rezession. Das sei beispielhaft . Richtig!
Geschafft worden sei dies auch gerade durch den Zuzug von immer mehr Einwanderern,insbesondere jungen Einwanderern nach Israel, vermerkt Freund Josef nicht ohne Freude.
Zur Zeit würden ja alle politischen Parteien Israels sich gegenseitig mit den Vorschlägen zur Anwerbung von noch mehr Einwanderern versuchen zu überbieten. Diese Neubürger würden dann oftmals gleich Startup-Firmen gründen. Sauber!
Was Josef vergass
Josef vergass aber das folgende zu erwähnen, vielleicht nur aus Platzgründen:
Die Unterbringungsfrage für diese neu Hinzugekommenen ist zum Glück kein Problem, weil Israel eine erfolgreiche Rauswurfpolitik gegenüber den Palästinensern nicht nur in der Westbank, sondern gerade auch in Ost-Jerusalem initiiert hat.
Zwar gibt es diese Politik nicht erst seit gestern, aber sie hat in der jüngsten Zeit so richtig an Fahrt gewonnen.
Entweder reissen die deren ohnehin minderwertige Gebäude ab mit der natürlich unzutreffenden Begründung, sie seien illegal errichtet, oder sie kaufen denen Grundstücke ab mit der Drohung, im Weigerungsfalle würde deren Grundstück einfach konfisziert. 180.000 Israelis konnten mittlerweile dank dieser Politik in Ost-Jerusalem angesiedelt werden. Sehr erfreulich.
Langfristig werden daher in diesem, den Israelis ohne jeglichen Zweifel seit biblischen Zeiten zustehenden Stadtteil, die Palästinenser in der Minderheit sein.
Damit stellt sich natürlich in absehbarer, und nicht erst in entfernt biblischer Zeit, nicht mehr die Frage, ob Ost- Jerusalem die Hauptstadt eines Palästinenserstaates ist. Eine jüdische Stadt kann ja wohl kaum von Palästinensern beansprucht werden.
Genosse Danny
Mein alter Kampf- und Wohngemeinschaftsgenosse Daniel Cohn-Bendit, Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts, hat leider zu diesen Problemen immer noch eine andere Auffassung, weil er den Israelis in ihrem Verhalten gegenüber den Palästinensern eine Art Herrenrasse-Mentalität unterstellt.
Diese Auffassung habe ich im Laufe meines gesellschaftlichen Anpassungs- und reifungsprozesses in den 70er und 80er Jahren glücklicherweise über Bord geworfen. Ich muss Danny in der nächsten Zeit noch mal gehörig den Kopf waschen.
Keine ernsthaften Kritiker
Ernsthafte Kritiken an meiner Herausgeberschaft sind nicht zu erwarten, da meine grössten Kritiküsse, Rudolf Augstein und Günter Gaus, nicht mehr unter uns weilen.
Der FDP-Sponti Guido Westerwelle gehört mittlerweile zu meinem Freundeskreis.
Insbesondere dieser Gaus nannte mich den grössten Opportunisten, den er je kennengelernt habe, bloss weil ich ihm mal seine Talk-Show vermasselt habe.
Rudolf Augstein wiederum hatte sich erdreistet, folgendes zu sagen:
„Der Frankfurter Sponti und Sitzblockierer gegen die US Rakete Pershing, das grösste Schimpfmaul gegen den verbrecherischen Krieg der USA in Vietnam , wirft seine Vergangenheit hinter sich wie der Apostel Paulus und betet an, was er immer bekämpft hat: den Kriegskapitalismus“
Dann hatte er auch noch die Frechheit, mich als Rattenfänger zu bezeichnen, von dem man angeblich nicht wisse, in welches Rattenloch er seine grünen Kinder führen will (Peter Merseburger „Rudolf Augstein, der Mann, der den Spiegel machte“ 2007 Seite 525).
Ich hoffe, dass mein Wunsch bei Euch ZEIT-Leuten auf offene Ohren stösst und bald in Erfüllung geht. Ich kann es kaum erwarten.
Bitte sei mein Gast in meinem neuen grossen Haus, das ich kürzlich von meinem hart erarbeitetem Geld erwarb, wenn Du das nächste Mal wieder in Berlin bist – Mi casa su casa.
Aus Vorsichtsgründen habe ich das Haus auch Putzgruppen-sicher machen lassen.
Villa Joseph Martin (alias Joschka) Fischer
Hier noch einmal mein Lebenslauf, wie er auf der Website des AA zu finden war, als ich dort noch der Chef war.
Die 34 Jahre von 1948 bis 1982 habe ich seinerzeit unter den Tisch fallen lassen, weil sich da ja nun wirklich nichts Wesentliches abgespielt hat..
Freundschaftliche Grüsse aus dem kalten Berlin
Dein Joschka
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Lieber Theo,
so darf ich Dich doch nennen,
Ich entwickele doch zunehmend das dringende Bedürfnis, wieder mehr in der Offentlichkeit wahrgenommen zu werden, scheinbar bedeutungsschwere Sätze aufzusagen, kurzum mit meinen politischen Weisheiten wieder Beachtung zu finden.
Da mein Hausarzt mir verboten hat, mich erneut dem Stress des Politikers auszusetzten, hatte ich erst einmal die Tätigkeit eines Klinkenputzers für Siemens und BMW übernommen. Leider kann diese Arbeit meine recht kräftig ausgebildeten narzisstischen Bedürfnisse und meine alpha-Tier-Mentalität nicht befriedigen, deshalb möchte ich anfragen, ob Eurerseits weiter das Interesse besteht, mich als Mitherausgeber bei Eurer Zeitung an Bord zu nehmen.
Nach den vielen Interviews und Artikeln, die ich bei Euch hinterlassen konnte, wurde mir das ja seinerzeit mal so signalisiert.
Ich könnte Euch sicherlich neue Leserschaften erschliessen, insbesondere durch meine reichhaltigen politischen Erfahrungen, durch tiefschürfende Analysen, durch meinen grossen Bekanntenkreis, meine ausgeprägte Imaginationskraft, und, nicht zu vergessen, meine grenzenlose Fexibilität, die es mir erlaubt, mich so vortrefflich an neue politische Situationen schnell anzupassen. Kurzum ich könnte mit einigen Pfunden wuchern. Und ich könnte, anders als in der rot-grünen Regierung nicht nur den Kellner, sondern den Koch spielen, und was für einen Koch, eine Art Chefkoch.
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Böswillige Menschen würden mich mit der Romanfigur des „Fängers im Roggen“ , Holden Caulfield, versuchen zu vergleichen, dessen Autor, Jerome D. Salinger jüngst verstorben ist. Also einem Rebellen in der Jugendzeit der später sich anpasst, zu einem Blasierten, einem Verlogenen, zu einem Selbstbetrüger wird.
Aber ein derartiger Vergleich hinkt, was meine Person angeht, vorne und hinten. Denn ich war nicht nur Rebell, sondern putzmunterer Sponti und Putzgruppenguru, blasiert bin ich auch nicht und ich betrüge bestenfalls andere – politisch gesehen – aber nicht mich selbst.
Leider sieht mich aber der ZEIT-Herausgeber und Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt nach wie vor als politisches Leichtgewicht an, jedoch ist diese Einstellung völlig unzutreffend. In den letzen Monaten habe ich deutlich an Gewicht zugenommen, wie ich beim täglichen Wiegen auf der Personenwaage feststellen kann.
Mein Freund Josef
Insbesondere in dem Mit-Herausgeber Josef Joffe habe ich einen lieben Freund bei Euch und einen starken Fürsprecher.
Leider kann sich Josef gegen Helmut Schmidt (noch) nicht durchsetzen.
Ein Mann von Statur
Josef Joffe ist wirklich ein Mann von Statur und darüber hinaus auch ein erfreulich kritikloser Lobbyist Israels, was mir besonders imponiert.
Mein Freund Josef hat gerade in einer ZEIT-Randglosse die Innovationskraft des jüdischen Staates hervorgehoben und dessen rasche Erholung von der Rezession. Das sei beispielhaft . Richtig!
Geschafft worden sei dies auch gerade durch den Zuzug von immer mehr Einwanderern,insbesondere jungen Einwanderern nach Israel, vermerkt Freund Josef nicht ohne Freude.
Zur Zeit würden ja alle politischen Parteien Israels sich gegenseitig mit den Vorschlägen zur Anwerbung von noch mehr Einwanderern versuchen zu überbieten. Diese Neubürger würden dann oftmals gleich Startup-Firmen gründen. Sauber!
Was Josef vergass
Josef vergass aber das folgende zu erwähnen, vielleicht nur aus Platzgründen:
Die Unterbringungsfrage für diese neu Hinzugekommenen ist zum Glück kein Problem, weil Israel eine erfolgreiche Rauswurfpolitik gegenüber den Palästinensern nicht nur in der Westbank, sondern gerade auch in Ost-Jerusalem initiiert hat.
Zwar gibt es diese Politik nicht erst seit gestern, aber sie hat in der jüngsten Zeit so richtig an Fahrt gewonnen.
Entweder reissen die deren ohnehin minderwertige Gebäude ab mit der natürlich unzutreffenden Begründung, sie seien illegal errichtet, oder sie kaufen denen Grundstücke ab mit der Drohung, im Weigerungsfalle würde deren Grundstück einfach konfisziert. 180.000 Israelis konnten mittlerweile dank dieser Politik in Ost-Jerusalem angesiedelt werden. Sehr erfreulich.
Langfristig werden daher in diesem, den Israelis ohne jeglichen Zweifel seit biblischen Zeiten zustehenden Stadtteil, die Palästinenser in der Minderheit sein.
Damit stellt sich natürlich in absehbarer, und nicht erst in entfernt biblischer Zeit, nicht mehr die Frage, ob Ost- Jerusalem die Hauptstadt eines Palästinenserstaates ist. Eine jüdische Stadt kann ja wohl kaum von Palästinensern beansprucht werden.
Genosse Danny
Mein alter Kampf- und Wohngemeinschaftsgenosse Daniel Cohn-Bendit, Sohn eines jüdischen Rechtsanwalts, hat leider zu diesen Problemen immer noch eine andere Auffassung, weil er den Israelis in ihrem Verhalten gegenüber den Palästinensern eine Art Herrenrasse-Mentalität unterstellt.
Diese Auffassung habe ich im Laufe meines gesellschaftlichen Anpassungs- und reifungsprozesses in den 70er und 80er Jahren glücklicherweise über Bord geworfen. Ich muss Danny in der nächsten Zeit noch mal gehörig den Kopf waschen.
Keine ernsthaften Kritiker
Ernsthafte Kritiken an meiner Herausgeberschaft sind nicht zu erwarten, da meine grössten Kritiküsse, Rudolf Augstein und Günter Gaus, nicht mehr unter uns weilen.
Der FDP-Sponti Guido Westerwelle gehört mittlerweile zu meinem Freundeskreis.
Insbesondere dieser Gaus nannte mich den grössten Opportunisten, den er je kennengelernt habe, bloss weil ich ihm mal seine Talk-Show vermasselt habe.
Rudolf Augstein wiederum hatte sich erdreistet, folgendes zu sagen:
„Der Frankfurter Sponti und Sitzblockierer gegen die US Rakete Pershing, das grösste Schimpfmaul gegen den verbrecherischen Krieg der USA in Vietnam , wirft seine Vergangenheit hinter sich wie der Apostel Paulus und betet an, was er immer bekämpft hat: den Kriegskapitalismus“
Dann hatte er auch noch die Frechheit, mich als Rattenfänger zu bezeichnen, von dem man angeblich nicht wisse, in welches Rattenloch er seine grünen Kinder führen will (Peter Merseburger „Rudolf Augstein, der Mann, der den Spiegel machte“ 2007 Seite 525).
Ich hoffe, dass mein Wunsch bei Euch ZEIT-Leuten auf offene Ohren stösst und bald in Erfüllung geht. Ich kann es kaum erwarten.
Bitte sei mein Gast in meinem neuen grossen Haus, das ich kürzlich von meinem hart erarbeitetem Geld erwarb, wenn Du das nächste Mal wieder in Berlin bist – Mi casa su casa.
Aus Vorsichtsgründen habe ich das Haus auch Putzgruppen-sicher machen lassen.
Villa Joseph Martin (alias Joschka) Fischer
Hier noch einmal mein Lebenslauf, wie er auf der Website des AA zu finden war, als ich dort noch der Chef war.
Die 34 Jahre von 1948 bis 1982 habe ich seinerzeit unter den Tisch fallen lassen, weil sich da ja nun wirklich nichts Wesentliches abgespielt hat..
Freundschaftliche Grüsse aus dem kalten Berlin
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onlinedienst - 15. Feb, 08:32 Article 8938x read