Libyen: Gaddafi lässt schiessen - die Ausbildung besorgte auch Deutschland
Dr. Alexander von Paleske -- 21.2. 2011 -- Die Tage des Gaddafi-Regimes - , möglicherweise die Stunden - sind offenbar gezählt.
Die zweitgrößte Stadt, Benghazi, befindet sich bereits in der Hand der Aufständischen. Gaddafi ließ seine Luftwaffe jetzt die Kasernen dort bombardieren, um zu verhindern, daß die Aufständischen, die sich mit den dortigen Armeeeinheiten offenbar verbündet haben, sich bewaffnen.
Der zweitälteste Sohn Gaddafis, Saif al-Islam hat heute im libyschen Fernsehen verkündet, die Familie Gaddafi und deren (noch verbliebene) Anhänger würden bis zu letzten Patrone kämpfen.
Verrottete Familie
Bisher waren die Söhne Gaddafis allerdings eher durch unliebsame Nahkämpfe aufgefallen, der zweitälteste Sohn, Saif al-Islam al-Gaddafi, hatte offenbar auf einer Party während seines Studiums in Österreich eine der eingeladenen Prostituierten so krankenhausreif geschlagen, dass die ins Koma fiel. Er selbst konnte dann dank der Hilfe des Familienfreundes und austrischen Rechtsaussen Jörg Haider schnell per Flugzeug nach Hause zurückkehren.
Sein Bruder mit dem Spitznamen Hannibal verprügelte in Genf Hausangestellte und einige Monate später in London seine Ehefrau. Die musste anschließend ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Gaddafis jüngster Sohn, Saif Al-Arab studierte in München- .Die hier alsbald gegen Saif eingeleiteten Strafverfahren wegen Bespucken eines Polizisten, Fahren ohne Führerschein, Alkohol am Steuer, Verdreschen eines Disco-Besitzers (hier wurde unberechtigter Weise auch mal ein versuchter Mord ins Gespräch gebracht), unerlaubter Schusswaffenbesitz und Waffenschmuggel, Verprügelung einer Hausangestellten wurden von der Münchener Staatsanwaltschaft mangels öffentlichen Interesses, und in Wahrung übergeordneter Staatsinteressen, allesamt eingestellt.
Diese verrottete Familie, an deren Spitze der paranoide Wüstenzeltbewohner Muammar steht, lässt offenbar scharf auf die eigenen Landsleute schiessen. 30 Tote allein gestern in der Hauptstadt Tripoli.
Die Sicherheitskräfte hatten mit automatischen Waffen und Maschinengewehren das Feuer auf unbewaffnete Demonstranten eröffnet.
Schöne deutsche Entwicklungshilfe
Diese Sicherheitsleute sind seit 1979 auch von deutschen Beamten ausgebildet worden. Zunächst von Bundesbeamten und ab 2004 auch über private Firmen.
FAZ vom 14.4. 2008
In der FAZ vom 14.4. 2008 heißt es:
Ehemalige Soldaten der Bundeswehr, die als Personenschützer eingesetzt waren, berichteten der F.A.Z. von einem Film eines BKA-Beamten über die Ausbildung in Libyen, der Mitte der achtziger Jahre in Sonthofen während der jährlichen Sicherheitstagung gezeigt worden sei. Einer berichtete von Aufnahmen, die nur im kleineren Kreis gezeigt worden seien: „Einiges hatte mit Personenschutz nichts mehr zu tun.“ Das sei „paramilitärische Ausbildung“ gewesen.
Weiter heisst es:
Ein ehemaliger Offizier sagte, seiner Kenntnis nach sei die Zusammenarbeit privater Firmen mit Libyen „kontinuierlich über mehr als 20 Jahre fortgesetzt“ worden. Auch der Bundesnachrichtendienst (BND) arbeitete nach Informationen dieser Zeitung in den achtziger Jahren mit Libyen zusammen - zumindest vor den Terroranschlägen von Lockerbie und Berlin („La Belle“).
Auch im Jahre 2006 meldete sich die libysche Regierung wieder wegen Ausbildung paramilitärischer Kräfte bei der Bundesregierung: Die Anfrage wurde von Minister Schäuble damals positiv beantwortet.
Aufregung unnötig
Warum die Aufregung über Libyen? Kein Grund zur Besorgnis - jedenfalls seinerzeit für die Bundesregierung. Die außen- und sicherheitspolitische Lage war damals offensichtlich auf den ersten Blick gewiss eine andere. Aber dass Gaddafi sein eigenes Volk brutal unterdrückte störte keineswegs.
Der damalige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion und frühere Verteidigungsminister Struck sagte bei gleicher Gelegenheit:
An der Ausbildung libyscher Sicherheitskräfte durch deutsche Polizisten und Soldaten sei nichts zu beanstanden. Es sei gut, „dass wir mit einem Staat wie Libyen zusammenarbeiten - auch im Kampf gegen internationalen Terrorismus“..
So kann man das natürlich auch sehen.
Währenddessen versuchen sich die Libyer von der 42-jährigen Zwangsherrschaft Gaddafis zu befreien, im Kampf gegen auch von Deutschland ausgebildete Sicherheitskräfte.
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Der zweitälteste Sohn Gaddafis, Saif al-Islam hat heute im libyschen Fernsehen verkündet, die Familie Gaddafi und deren (noch verbliebene) Anhänger würden bis zu letzten Patrone kämpfen.
Verrottete Familie
Bisher waren die Söhne Gaddafis allerdings eher durch unliebsame Nahkämpfe aufgefallen, der zweitälteste Sohn, Saif al-Islam al-Gaddafi, hatte offenbar auf einer Party während seines Studiums in Österreich eine der eingeladenen Prostituierten so krankenhausreif geschlagen, dass die ins Koma fiel. Er selbst konnte dann dank der Hilfe des Familienfreundes und austrischen Rechtsaussen Jörg Haider schnell per Flugzeug nach Hause zurückkehren.
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Diese Sicherheitsleute sind seit 1979 auch von deutschen Beamten ausgebildet worden. Zunächst von Bundesbeamten und ab 2004 auch über private Firmen.
FAZ vom 14.4. 2008
In der FAZ vom 14.4. 2008 heißt es:
Ehemalige Soldaten der Bundeswehr, die als Personenschützer eingesetzt waren, berichteten der F.A.Z. von einem Film eines BKA-Beamten über die Ausbildung in Libyen, der Mitte der achtziger Jahre in Sonthofen während der jährlichen Sicherheitstagung gezeigt worden sei. Einer berichtete von Aufnahmen, die nur im kleineren Kreis gezeigt worden seien: „Einiges hatte mit Personenschutz nichts mehr zu tun.“ Das sei „paramilitärische Ausbildung“ gewesen.
Weiter heisst es:
Ein ehemaliger Offizier sagte, seiner Kenntnis nach sei die Zusammenarbeit privater Firmen mit Libyen „kontinuierlich über mehr als 20 Jahre fortgesetzt“ worden. Auch der Bundesnachrichtendienst (BND) arbeitete nach Informationen dieser Zeitung in den achtziger Jahren mit Libyen zusammen - zumindest vor den Terroranschlägen von Lockerbie und Berlin („La Belle“).
Auch im Jahre 2006 meldete sich die libysche Regierung wieder wegen Ausbildung paramilitärischer Kräfte bei der Bundesregierung: Die Anfrage wurde von Minister Schäuble damals positiv beantwortet.
Aufregung unnötig
Warum die Aufregung über Libyen? Kein Grund zur Besorgnis - jedenfalls seinerzeit für die Bundesregierung. Die außen- und sicherheitspolitische Lage war damals offensichtlich auf den ersten Blick gewiss eine andere. Aber dass Gaddafi sein eigenes Volk brutal unterdrückte störte keineswegs.
Der damalige Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion und frühere Verteidigungsminister Struck sagte bei gleicher Gelegenheit:
An der Ausbildung libyscher Sicherheitskräfte durch deutsche Polizisten und Soldaten sei nichts zu beanstanden. Es sei gut, „dass wir mit einem Staat wie Libyen zusammenarbeiten - auch im Kampf gegen internationalen Terrorismus“..
So kann man das natürlich auch sehen.
Währenddessen versuchen sich die Libyer von der 42-jährigen Zwangsherrschaft Gaddafis zu befreien, im Kampf gegen auch von Deutschland ausgebildete Sicherheitskräfte.
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onlinedienst - 21. Feb, 15:47 Article 8540x read
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