Libyen: Verraten und Verkauft - Die Bürgerbewegung Libyens rüstet zum letzten Gefecht
Dr. Alexander von Paleske --- 17.3. 2011 ---
DDR 1953, Ungarn 1956, Prag 1968, Osteuropa 1989, Arabien 2011 Dies sind Meilensteine des Protestes gegen die Staatsmacht mit Forderungen nach Freiheit und Demokratie.
Hilflos mussten wir 1953, 1956 und 1968 zuschauen, wie der Protest von sowjetischen Panzern niedergewalzt wurde, ein militärisches Eingreifen auf Seiten der Freiheit-fordernden Bürger hätte einen 3. Weltkrieg ausgelöst – mit dem Einsatz von Atomwaffen.
Niederschlagung der Volksaufstände durch sowjetische Panzer:
DDR 1953
Ungarn 1956
Prag / Tschechoslowakei 1968
1989 hielt Gorbatschow seine Sowjet-Armee in den Kasernen, 2011 griff das Militär Ägyptens nicht auf der Seite des korrupten Gewaltherrschers Mubarak ein. So konnten die Bewegungen Erfolg haben.
Frau Merkel, die ja selbst Teil dieser DDR-Bürgerrechtsbewegung war, will sich offenbar aus Gründen der Opportunität nicht mehr daran erinnern.
In Libyen, das seit 42 Jahren unter der Knute eines Diktators steht, stand der bewaffnete Aufstand fast vor dem Ziel. Vorbei.
In der Zwischenzeit gelang es Gaddafi dank seiner überlegenen Waffen, die Rebellen in die Defensive zu treiben. Ihre Niederlage ist wohl kaum noch aufzuhalten.
Abgesehen von ein paar markigen Worten und ein paar letztlich unwirksamen Sanktionen hat die Merkel-Westerwelle Regierung den Rebellen keinerlei substantielle Unterstützung zukommen lassen und Frankreichs Vorschlag einer sofortigen Flugverbotszone eine klare Absage erteilt.
Mehr noch, selbst wenn es ein Mandat der UN gäbe, bedeutet dies nach Ansicht Merkels keineswegs, dass Deutschland sich daran beteiligt .
Die Rebellen wollten zu keinem Zeitpunkt fremde Truppen auf libyschem Boden. Sie wollten eine Flugverbotszone über Libyen, und ggf. Waffen. Den Rest hätten sie selbst erledigen können. Beides haben sie (bisher) nicht bekommen, und wenn sie es noch bekämen, wäre es wohl zu spät.
Hilflos ausgeliefert
So waren und sind die Rebellen der überlegenen Feuerkraft der Flugzeuge , der Panzer und der Artillerie des Despoten Gaddafi mehr oder weniger hilflos ausgeliefert.
Der wahrscheinliche Sieger heißt nun : Gaddafi samt seiner verrotteten Herrscher-Familie.
Merkel, Westerwelle und Co haben sich hinter wolkigen Formulierungen versteckt.
Originalton Merkel:
Von Libyen gehe keine Gefahr für Europa aus. Während von Afghanistan durch den dort geplanten und ausgerüsteten Terrorismus eine Bedrohung für Europa ausgegangen sei, fehle diese Begründung für dasEingreifen in Libyen.
Dabei unterschlägt sie geflissentlich, dass in Afghanistan mittlerweile ein Krieg seitens der NATO gegen Teile der Bevölkerung geführt wird, während der Despot Gaddafi Krieg gegen sein eigenes Volk führt, das (vergeblich) um Unterstützung bittet.
In Wirklichkeit haben sie kein Interesse, diese Freiheitsbewegung - abgesehen von ein paar warmen Worten – substantiell zu unterstützen. Bald werden sie wieder mit Gaddafi im Geschäft sein.
Zum Thema Freiheit sagte Willy Brandt bei seinem Rücktritt auf dem außerordentlichen Parteitag der SPD am 14.6. 1987:
Wenn ich sagen soll, was mir neben dem Frieden wichtiger sei als alles andere, dann lautet meine Antwort ohne Wenn und Aber: Freiheit. Freiheit für die Vielen, nicht nur für die Wenigen, Freiheit des Gewissens und der Meinung, auch Freiheit von Not und Verfolgung.
Auf Freiheit pochen zuerst und zuletzt für uns Europäer und das eigene Volk. Freiheit einzuklagen für die Verfolgten und die Ohnmächtigen, das sei wenn Ihr es erlaubt, meine letzte Amtshandlung als Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.
Vergessen.
Neben Gaddafi gibt es noch jemanden, dem dieser Ausgang vermutlich höchst gelegen kommt: Dem Oberterroristen Osama bin Laden und seiner Al Qaeda Bande.
Al Qaeda hat weder etwas mit der Demokratie-Bewegung in Tunesien, Ägypten Libyen und Syrien zu tun, und schon gar nicht mit den Schiiten in Bahrein. Demokratie und Freiheit, aber auch Twitter und Facebook kommen in seiner Terrorfibel nicht vor, stattdessen aber ein mittelalterlicher Kalifenstaat als Endziel..
Von Europa im Stich gelassen könnte die Verzweiflung, Wut und Resignation nach einem Sieg Gaddafis seinen Teufelskriegern neuen Zulauf bescheren.
Nachtrag 18.3. 2011
Der UN Sicherheitsrat hat mittlerweile der Errichtung einer Flugverbotszone zugestimmt. Deutschland hat sich bei der Abstimmung der Stimme enthalten, wie auch Russland, China, Brasilien und Indien.
Begründung des deutschen UN-Botschafters auf Geheiss Westerwelles: Sanktionen reichen aus.
Libyen: Gaddafi lässt schiessen - die Ausbildung besorgte auch Deutschland
Heimkehr eines Attentäters, Libyens Staatschef Gaddafi und das deutsche Auswärtige Amt
Schweigen um die Morde an vier Deutschen in Djibouti
Gaddafi-Satire
Libyens Muammar Gaddafi schreibt an Angela Merkel
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DDR 1953, Ungarn 1956, Prag 1968, Osteuropa 1989, Arabien 2011 Dies sind Meilensteine des Protestes gegen die Staatsmacht mit Forderungen nach Freiheit und Demokratie.
Hilflos mussten wir 1953, 1956 und 1968 zuschauen, wie der Protest von sowjetischen Panzern niedergewalzt wurde, ein militärisches Eingreifen auf Seiten der Freiheit-fordernden Bürger hätte einen 3. Weltkrieg ausgelöst – mit dem Einsatz von Atomwaffen.
Niederschlagung der Volksaufstände durch sowjetische Panzer:
DDR 1953
Ungarn 1956
Prag / Tschechoslowakei 1968
1989 hielt Gorbatschow seine Sowjet-Armee in den Kasernen, 2011 griff das Militär Ägyptens nicht auf der Seite des korrupten Gewaltherrschers Mubarak ein. So konnten die Bewegungen Erfolg haben.
Frau Merkel, die ja selbst Teil dieser DDR-Bürgerrechtsbewegung war, will sich offenbar aus Gründen der Opportunität nicht mehr daran erinnern.
In Libyen, das seit 42 Jahren unter der Knute eines Diktators steht, stand der bewaffnete Aufstand fast vor dem Ziel. Vorbei.
In der Zwischenzeit gelang es Gaddafi dank seiner überlegenen Waffen, die Rebellen in die Defensive zu treiben. Ihre Niederlage ist wohl kaum noch aufzuhalten.
Abgesehen von ein paar markigen Worten und ein paar letztlich unwirksamen Sanktionen hat die Merkel-Westerwelle Regierung den Rebellen keinerlei substantielle Unterstützung zukommen lassen und Frankreichs Vorschlag einer sofortigen Flugverbotszone eine klare Absage erteilt.
Mehr noch, selbst wenn es ein Mandat der UN gäbe, bedeutet dies nach Ansicht Merkels keineswegs, dass Deutschland sich daran beteiligt .
Die Rebellen wollten zu keinem Zeitpunkt fremde Truppen auf libyschem Boden. Sie wollten eine Flugverbotszone über Libyen, und ggf. Waffen. Den Rest hätten sie selbst erledigen können. Beides haben sie (bisher) nicht bekommen, und wenn sie es noch bekämen, wäre es wohl zu spät.
Hilflos ausgeliefert
So waren und sind die Rebellen der überlegenen Feuerkraft der Flugzeuge , der Panzer und der Artillerie des Despoten Gaddafi mehr oder weniger hilflos ausgeliefert.
Der wahrscheinliche Sieger heißt nun : Gaddafi samt seiner verrotteten Herrscher-Familie.
Merkel, Westerwelle und Co haben sich hinter wolkigen Formulierungen versteckt.
Originalton Merkel:
Von Libyen gehe keine Gefahr für Europa aus. Während von Afghanistan durch den dort geplanten und ausgerüsteten Terrorismus eine Bedrohung für Europa ausgegangen sei, fehle diese Begründung für dasEingreifen in Libyen.
Dabei unterschlägt sie geflissentlich, dass in Afghanistan mittlerweile ein Krieg seitens der NATO gegen Teile der Bevölkerung geführt wird, während der Despot Gaddafi Krieg gegen sein eigenes Volk führt, das (vergeblich) um Unterstützung bittet.
In Wirklichkeit haben sie kein Interesse, diese Freiheitsbewegung - abgesehen von ein paar warmen Worten – substantiell zu unterstützen. Bald werden sie wieder mit Gaddafi im Geschäft sein.
Zum Thema Freiheit sagte Willy Brandt bei seinem Rücktritt auf dem außerordentlichen Parteitag der SPD am 14.6. 1987:
Wenn ich sagen soll, was mir neben dem Frieden wichtiger sei als alles andere, dann lautet meine Antwort ohne Wenn und Aber: Freiheit. Freiheit für die Vielen, nicht nur für die Wenigen, Freiheit des Gewissens und der Meinung, auch Freiheit von Not und Verfolgung.
Auf Freiheit pochen zuerst und zuletzt für uns Europäer und das eigene Volk. Freiheit einzuklagen für die Verfolgten und die Ohnmächtigen, das sei wenn Ihr es erlaubt, meine letzte Amtshandlung als Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.
Vergessen.
Neben Gaddafi gibt es noch jemanden, dem dieser Ausgang vermutlich höchst gelegen kommt: Dem Oberterroristen Osama bin Laden und seiner Al Qaeda Bande.
Al Qaeda hat weder etwas mit der Demokratie-Bewegung in Tunesien, Ägypten Libyen und Syrien zu tun, und schon gar nicht mit den Schiiten in Bahrein. Demokratie und Freiheit, aber auch Twitter und Facebook kommen in seiner Terrorfibel nicht vor, stattdessen aber ein mittelalterlicher Kalifenstaat als Endziel..
Von Europa im Stich gelassen könnte die Verzweiflung, Wut und Resignation nach einem Sieg Gaddafis seinen Teufelskriegern neuen Zulauf bescheren.
Nachtrag 18.3. 2011
Der UN Sicherheitsrat hat mittlerweile der Errichtung einer Flugverbotszone zugestimmt. Deutschland hat sich bei der Abstimmung der Stimme enthalten, wie auch Russland, China, Brasilien und Indien.
Begründung des deutschen UN-Botschafters auf Geheiss Westerwelles: Sanktionen reichen aus.
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onlinedienst - 17. Mär, 15:35 Article 2872x read
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