Politischer Leichtmatrose Westerwelle schreibt an Philosophie-Kapitän und Großphilosoph Peter Sloterdijk
Dr. Alexander von Paleske --- Folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:
20.12. 2010
Guidomobil Westerwelle
Jürgen W. Möllemann-Gedächtnisplatz 1
Berlin
An
Grossphilosoph
Peter Sloterdijk
Geben-statt-Nehmen- Denkfabrik
Karlsruhe
Lieber Großphilosoph Sloterdijk,
wir standen ja bereits dieses Jahr in einem sehr ertragreichen Briefkontakt.
Ich wende mich nun erneut an Dich, weil mir mittlerweile politisch das Wasser bis zum Halse steht, und ich daher auf die Unterstützung eines so herausragenden Philosophen wie Dich, der auch unserem neoliberalen Weltbild nahesteht, und dies mit einem Schaum von Argumenten scheinbar tiefschürfend begründen kann, dringend angewiesen bin.
Meine Kritiker werfen mir vor, dass ich für den (vorübergehenden) Niedergang der F.D.P. in den Meinungsumfragen verantwortlich sein soll. Das ist natürlich völliger Kokoloris.
Erstens ist das ohnehin eine vorübergehende Ebbe, auf die alsbald die Flut folgen wird.
Zweitens werden die Wähler alsbald merken, dass die anderen bürgerlichen Parteien genauso konzeptionslos sind wie wir, wenn es um die anstehenden Probleme geht, also vor allem Eurokrise und Afghanistan.
Das gilt auch für die Grünen, die sich in einem (vorübergehenden) Aufwind befinden.
Denn die Grünen haben ja auch für unseren (sinnlosen) Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan und seinerzeit in Jugoslawien gestimmt, und haben im Sozialbereich viele neoliberale Ideen, die auch wir vertreten.
Schon bald werden die Wähler merken, dass nur geringe Differenzen uns von den Grünen trennen, sodass sie genauso gut uns wählen können.
Deshalb sehe ich auch den Aufwind bei den Grünen als einen vorübergehenden Modetrend an, vergleichbar dem Aufwind, den wir von der FDP vor der letzten Bundestagswahl hatten.
Rücktritt kommt nicht in Frage
Ich denke gar nicht daran, dem Druck der FDP-Leichtmatrosen nachzugeben und zurückzutreten. Ich bleibe an Bord, notfalls selbst in der Funktion eines Leichtmatrosen, sollte unser FDP-Boot tatsächlich vorübergehend sinken.
Leider läuft es bei den Parteien nicht wie bei den Trainern in der Bundesliga. Die werden natürlich auch für die Misere bei den Spielen verantwortlich gemacht und rausgeworfen, können aber dann zu einem anderen Verein wechseln, und dort wieder groß rauskommen. Bestes Beispiel: Otto Rehagel und die Fussball-Schickeria von Bayern München, die ihn rauswarf, aber nicht unterkriegen konnte. Im Gegenteil!.
.
Warten auf Wind
Deshalb muss ich in der FDP ausharren, und hoffen, dass der Wind sich wieder dreht, und erneut voll in die FDP-Segel bläst. Selbst wenn das nicht klappen sollte, kann ich ja immer noch in die Industrie gehen, wie der nunmehrige BMW-Klinkenputzer Joseph (Joschka) Fischer von den Grünen und Roland Koch von der CDU.
Lieber Großphilosoph Sloterdijk, kommen wir jetzt dazu, wie Du mir am besten in meiner gegenwärtigen verzweifelten Lage helfen kannst, indem Du nämlich die FDP unterstützt, themenmässig wieder in die Offensive zu kommen. Ansatz sollte Dein extrem steuerrevolutionärer Artikel in der ZEIT vom 2.12. 2010 sein. Der muss jetzt popularisiert, ich meine die von Dir vorgeschlagene Revolution in der Steuerfrage allgemeines Diskussionsthema werden.
Sloterdijks bahnbrechender steuerrevolutionärer Artikel
Was Du in dem Artikel geschrieben hast, dass nämlich die Steuern Zwangsabgaben sind, und die Reichen keine Steuern mehr bezahlen sollen, sondern nur Spenden, liegt voll und ganz auf unserer neoliberalen Linie.
Es ist unglaublich, wie Du es in dem Artikel geschafft hast, das Prinzip der Steuer-Zwangseintreibung zu diskreditieren, gleichzeitig den fußkranken 68ern, aber auch der SPD eins auszuwischen, und die Reichen als potentielle Gutmenschen darzustellen, die man nur von der zwangsdrückenden Steuerlast befreien muss, damit sie sich die Spendierhosen anziehen.
Mövenpick als Beispiel
Ich selbst habe das im Fall Mövenpick, einer Hotelgruppe, die einem dieser potentiellen Gutmenschen gehört, im Prinzip ja bereits erfahren. Nachdem ich versprach (und dann durchsetzte) deren Steuerlast zu reduzieren, fingen die sofort an zu spenden – an uns versteht sich.
Deine Argumente, die prinzipiell alle voll auf der Linie der FDP liegen, müssen jetzt aber einem breiteren Publikum vermittelt werden.
Ich bitte Dich daher, zunächst einen offenen Brief an die deutsche Volksgemeinschaft zu verfassen, in welchem Du dazu aufforderst, mir die nötige Rückenstärke zu geben, um diesen elenden Kritikern in meiner Partei den Mund zu verkleben.
Ganz herzliche Grüsse zu Fest und Jahreswechsel
Dein putzmunterer
FDP-Kapitän
Guidomobil Westerwelle
FDP-Westerwelle schreibt an Grossphilosoph Sloterdijk
Grossphilosoph Peter Sloterdijk antwortet FDP-Westerwelle
...... zu Joseph alias Joschka Fischer
Joseph (Joschka) Fischer - ein Entnazifizierungsheld im Auswärtigen Amt
Professor J. Fischers Vorlesung – oder: politischer Opportunismus führt zum Erfolg
Joschka Fischer schreibt an ZEIT-Editor Dr. Theo Sommer
...und zur Sitzpartnerin im Bundestag:
Angela Merkel: Vier Versprechensergänzungen und ein Dank
Angela Merkel an Heiner Geissler: Danke, danke für Deine erfolgreiche Scheinschlichtung
Angela Merkel: Stuttgart 21 muss ein Sieg werden
Angela Merkels Glückwunschschreiben an Prinz William zur Verlobung mit Kate Middleton
Bundeskanzlerin Angela Merkel schreibt an Altbundeskanzler Helmut Kohl
Südliches Afrika: Wir freuen uns auf Ihren Besuch, Frau Bundeskanzlerin Merkel
Deutschbanker Ackermann schreibt an Angela Merkel
20.12. 2010
Guidomobil Westerwelle
Jürgen W. Möllemann-Gedächtnisplatz 1
Berlin
An
Grossphilosoph
Peter Sloterdijk
Geben-statt-Nehmen- Denkfabrik
Karlsruhe
Lieber Großphilosoph Sloterdijk,
wir standen ja bereits dieses Jahr in einem sehr ertragreichen Briefkontakt.
Ich wende mich nun erneut an Dich, weil mir mittlerweile politisch das Wasser bis zum Halse steht, und ich daher auf die Unterstützung eines so herausragenden Philosophen wie Dich, der auch unserem neoliberalen Weltbild nahesteht, und dies mit einem Schaum von Argumenten scheinbar tiefschürfend begründen kann, dringend angewiesen bin.
Meine Kritiker werfen mir vor, dass ich für den (vorübergehenden) Niedergang der F.D.P. in den Meinungsumfragen verantwortlich sein soll. Das ist natürlich völliger Kokoloris.
Erstens ist das ohnehin eine vorübergehende Ebbe, auf die alsbald die Flut folgen wird.
Zweitens werden die Wähler alsbald merken, dass die anderen bürgerlichen Parteien genauso konzeptionslos sind wie wir, wenn es um die anstehenden Probleme geht, also vor allem Eurokrise und Afghanistan.
Das gilt auch für die Grünen, die sich in einem (vorübergehenden) Aufwind befinden.
Denn die Grünen haben ja auch für unseren (sinnlosen) Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan und seinerzeit in Jugoslawien gestimmt, und haben im Sozialbereich viele neoliberale Ideen, die auch wir vertreten.
Schon bald werden die Wähler merken, dass nur geringe Differenzen uns von den Grünen trennen, sodass sie genauso gut uns wählen können.
Deshalb sehe ich auch den Aufwind bei den Grünen als einen vorübergehenden Modetrend an, vergleichbar dem Aufwind, den wir von der FDP vor der letzten Bundestagswahl hatten.
Rücktritt kommt nicht in Frage
Ich denke gar nicht daran, dem Druck der FDP-Leichtmatrosen nachzugeben und zurückzutreten. Ich bleibe an Bord, notfalls selbst in der Funktion eines Leichtmatrosen, sollte unser FDP-Boot tatsächlich vorübergehend sinken.
Leider läuft es bei den Parteien nicht wie bei den Trainern in der Bundesliga. Die werden natürlich auch für die Misere bei den Spielen verantwortlich gemacht und rausgeworfen, können aber dann zu einem anderen Verein wechseln, und dort wieder groß rauskommen. Bestes Beispiel: Otto Rehagel und die Fussball-Schickeria von Bayern München, die ihn rauswarf, aber nicht unterkriegen konnte. Im Gegenteil!.
.
Warten auf Wind
Deshalb muss ich in der FDP ausharren, und hoffen, dass der Wind sich wieder dreht, und erneut voll in die FDP-Segel bläst. Selbst wenn das nicht klappen sollte, kann ich ja immer noch in die Industrie gehen, wie der nunmehrige BMW-Klinkenputzer Joseph (Joschka) Fischer von den Grünen und Roland Koch von der CDU.
Lieber Großphilosoph Sloterdijk, kommen wir jetzt dazu, wie Du mir am besten in meiner gegenwärtigen verzweifelten Lage helfen kannst, indem Du nämlich die FDP unterstützt, themenmässig wieder in die Offensive zu kommen. Ansatz sollte Dein extrem steuerrevolutionärer Artikel in der ZEIT vom 2.12. 2010 sein. Der muss jetzt popularisiert, ich meine die von Dir vorgeschlagene Revolution in der Steuerfrage allgemeines Diskussionsthema werden.
Sloterdijks bahnbrechender steuerrevolutionärer Artikel
Was Du in dem Artikel geschrieben hast, dass nämlich die Steuern Zwangsabgaben sind, und die Reichen keine Steuern mehr bezahlen sollen, sondern nur Spenden, liegt voll und ganz auf unserer neoliberalen Linie.
Es ist unglaublich, wie Du es in dem Artikel geschafft hast, das Prinzip der Steuer-Zwangseintreibung zu diskreditieren, gleichzeitig den fußkranken 68ern, aber auch der SPD eins auszuwischen, und die Reichen als potentielle Gutmenschen darzustellen, die man nur von der zwangsdrückenden Steuerlast befreien muss, damit sie sich die Spendierhosen anziehen.
Mövenpick als Beispiel
Ich selbst habe das im Fall Mövenpick, einer Hotelgruppe, die einem dieser potentiellen Gutmenschen gehört, im Prinzip ja bereits erfahren. Nachdem ich versprach (und dann durchsetzte) deren Steuerlast zu reduzieren, fingen die sofort an zu spenden – an uns versteht sich.
Deine Argumente, die prinzipiell alle voll auf der Linie der FDP liegen, müssen jetzt aber einem breiteren Publikum vermittelt werden.
Ich bitte Dich daher, zunächst einen offenen Brief an die deutsche Volksgemeinschaft zu verfassen, in welchem Du dazu aufforderst, mir die nötige Rückenstärke zu geben, um diesen elenden Kritikern in meiner Partei den Mund zu verkleben.
Ganz herzliche Grüsse zu Fest und Jahreswechsel
Dein putzmunterer
FDP-Kapitän
Guidomobil Westerwelle
FDP-Westerwelle schreibt an Grossphilosoph Sloterdijk
Grossphilosoph Peter Sloterdijk antwortet FDP-Westerwelle
...... zu Joseph alias Joschka Fischer
Joseph (Joschka) Fischer - ein Entnazifizierungsheld im Auswärtigen Amt
Professor J. Fischers Vorlesung – oder: politischer Opportunismus führt zum Erfolg
Joschka Fischer schreibt an ZEIT-Editor Dr. Theo Sommer
...und zur Sitzpartnerin im Bundestag:
Angela Merkel: Vier Versprechensergänzungen und ein Dank
Angela Merkel an Heiner Geissler: Danke, danke für Deine erfolgreiche Scheinschlichtung
Angela Merkel: Stuttgart 21 muss ein Sieg werden
Angela Merkels Glückwunschschreiben an Prinz William zur Verlobung mit Kate Middleton
Bundeskanzlerin Angela Merkel schreibt an Altbundeskanzler Helmut Kohl
Südliches Afrika: Wir freuen uns auf Ihren Besuch, Frau Bundeskanzlerin Merkel
Deutschbanker Ackermann schreibt an Angela Merkel
onlinedienst - 20. Dez, 07:20 Article 3213x read