Ukraine: Parlamentseröffnung, Milizen, und die Sanktionen gegen Russland
Dr. Alexander von Paleske ----- 30.9. 2014 ----- Vergangene Woche trat das ukrainische Parlament, die RADA zu seiner ersten Sitzung nach den Parlamentswahlen zusammen.
Parlamentarier in Uniform
Dutzende Parlamentarier traten im Kampfanzug an, darunter die Kommandeure von paramilitärischen Einheiten, so auch der Anführer der faschistischen Azov-Truppe, Andrej Biletzky.
Weitere rechtsgerichtete Figuren waren zu sehen, darunter Dimitri Jarosch.
Die Rada in Kiew ....Kampfanzüge und angedrohte
Faustkämpfe. Screenshot. Dr. v. Paleske
Revolver unter der Bettdecke
Ukraines Präsident, Petro Poroschenko, erklärte anlässlich der Parlamentseröffnung, das Parlament müsse immer mit einem Revolver unter der Bettdecke schlafen. Gleichzeitig versuchte er die Rivalität zwischen ihm und dem „Robespierre der Ukraine“, dem Scharfmacher Arsenij Jazenjuk, zu überspielen.
Wenn es nach Jazenjuk ginge, dann würde alsbald der totale Krieg mit Russland ausgerufen werden. Das Wort Kompromiss existiert in diesem Zusammenhang für ihn nicht, während Präsident Poroschenko, als Klepto-Oligarch, auch seine eigenen wirtschaftlichen Interessen im Auge behält.
Jazenruk (r) und Poroschenko (m) Screenshot: Dr. v. Paleske
Jazenjuk ist im übrigen der Überzeugung, er, und nicht Poroschenko, müsste ukrainischer Präsident sein.
Milizen patrouillieren
Ausserhalb des Parlamentsgebäudes patrouillierten nicht etwa Militär und Polizei, sondern Mitglieder der Freiwilligenmilizen.
Mann zu Mann
Mit gewalttätigen Parlamentsdebatten, an denen schon in der Vergangenheit kein Mangel herrschte , dürfte auch in der Zukunft zu rechnen sein: Die Kommandeure von zwei Freiwilligenverbänden erklärten bereits, sie würden Differenzen „Mann zu Mann“ im Parlament austragen, also mit Fäusten.
Islamisten kein Problem
Offenbar schert sich auch die neue Regierung unter dem alten wie neuen Premier Jazenjuk nicht darum, wie sich diese Milizen zusammensetzen, solange sie den Feind im Osten, gemeint sind die Separatisten und Russland, bekämpfen.
Was sich dort an Gesocks zusammengefunden hat, das zeigte jüngst ein ARD-Bericht: Nicht etwa nur die Faschisten der AZOV-Bande kämpfen dort, das allein ist schon schlimm genug, sondern auch Islamisten unter der schwarzen Fahne des Terror-Islamismus, angeführt von einem islamistischen Kommandeur, der bis vor kurzem seine mörderischen Fertigkeiten in den Dienst der IS in Syrien stellte.
Das Islamisten-Bataillon setzt sich aus Turkmenen zusammen, einer islamischen Minderheit auf der Krim, die Russland bekämpfen, weil Russland umgekehrt Syrien im Kampf gegen die Islamisten unterstützt, und damit bisher verhinderte, dass Syrien ganz in die Hände der Islam-Terroristen fiel.
islamistischer Kämpfer des Turkmenen Bataillons Screenshot: Dr. v. Paleske
Islamisten-Banner in der Ukraine - Screenshot: Dr. v. Paleske
Für die Regierung in Kiew gilt offenbar das Motto. Meines Feindes Feinde sind meine Freunde
Eigentlich sollten im Westen alle Alarmglocken klingen angesichts dieser toxischen Komposition von sogenannten Freiheitskämpfern. Stattdessen werden weiter Milliarden in die Ukraine gepumpt.
Und jetzt soll das Land auch noch in die NATO, sofern eine Volksabstimmung positiv ausfällt.
Ein Boxer und seine Forderungen
Der Boxer und Bürgermeister Kiews, Vitali Klitschko, fordert noch schärfere Sanktionen gegen Russland. Gegenüber der Bild am Sonntag erklärte er:
„Ich finde es unglaublich, dass einigen Wirtschaftsführern in Deutschland Geld offenbar wichtiger ist, als Menschenleben. Wir brauchen noch schärfere Sanktionen. Der Westen hat viel zu spät verstanden dies ist nicht nur ein lokaler Konflikt zwischen der Ukraine und Russland ist, sondern dieser Konflikt geht die ganze Welt an.“
Hier spricht ein Boxer, der einen K.O. Sieg gegen Russland fordert, notfalls unter Welt-Beteiligung. Dass dieser Konflikt nur nach Verhandlungen, unter Beteiligung aller Konfliktparteien, mit einem Kompromiss enden kann, versteht dieser Herr nicht. Und die Gefahren eines Weltkriegs scheinen ihn auch kalt zu lassen.
Es ist höchste Zeit, dass die Konfliktparteien, und zwar alle, sich endlich an einen Tisch setzen, um nach einer Lösung zu suchen.
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Wenn es nach Jazenjuk ginge, dann würde alsbald der totale Krieg mit Russland ausgerufen werden. Das Wort Kompromiss existiert in diesem Zusammenhang für ihn nicht, während Präsident Poroschenko, als Klepto-Oligarch, auch seine eigenen wirtschaftlichen Interessen im Auge behält.
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onlinedienst - 30. Nov, 16:34 Article 5056x read