US-Präsident Obama, die Ukraine und der kalte, heisse Krieg
Dr. Alexander von Paleske ---- 30.7.2014 ---
"Zwischen dem Westen und Russland herrscht trotz verschärfter Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts kein neuer Kalter Krieg“
sagte US-Präsident Obama am Dienstag in Washington.
US-Präsident Obama gestern .......kein neuer kalter Krieg - Screenshot: Dr. v. Paleske
Stimmt. Denn der kalte Krieg ist längst zu einem heissen geworden:
- dem mehr als 1000 Menschen mittlerweile zum Opfer fielen, die Toten des Flugzeug-Absturzes der MH 17 nicht mit eingerechnet.
- in dem die ukrainischen Truppen Wohngebiete im Osten der Ukraine mit Flugzeugen bombardieren und mit Artillerie und / oder Raketenwerfern beschiessen,
- in dem Zehntausende Einwohner flohen, die ganz überwiegende Mehrheit nach Russsland.
Ein Feuerwerk?
Wenn das kein heisser Krieg ist, in den Russland und der Westen auf unterschiedlichen Seiten eingegriffen haben - der Westen mit Geld, Russland mit Waffenlieferungen - was ist es dann?
Ein Feuerwerk vielleicht?
Obamas „spezielle Angelegenheit“
Weiter erklärte der US Präsident:
Es handelt sich um eine "sehr spezielle Angelegenheit" im Zusammenhang mit Russlands Weigerung anzuerkennen, dass die Ukraine ihren eigenen Pfad zeichnen kann.
Auch das ist ziemlich daneben. Es handelt sich darum, dass die russische Bevölkerung wenig bzw. kein Interesse daran hat, unter einer ukrainischen Regierung zu leben, zumal die ukrainische Regierung mit aller Gewalt gegen diesen Bevölkerungsteil vorgeht, als handele es sich um einen Krieg gegen ein fremdes Land.
Donezk gestern nach den Einschlägen - . Screenshots: Dr. v. Paleske
Alles dagewesen
In Europa hat es das alles vor nicht allzu langer Zeit im Jahre 1992 schon einmal gegeben: Da traten Slowenien und dann Kroatien aus dem jugoslawischen Staatsverband aus, die deutsche Bundesregierung - damals war Genscher Aussenminister - erkannte sofort Kroatien als eigenständigen Staat an, die Jugoslawien- „Erbfolge“-Kriege konnten beginnen.
Zuletzt kam Kosovo an die Reihe: auch hier wollte die Mehrheit der Bevölkerung einen eigenen Staat, was schliesslich mit Hilfe des Einsatzes auch deutschen Militärs erzwungen wurde.
Wer A sagt, sollte auch B sagen können
Warum dann eigentlich nicht in der Ukraine? Wer A sagt, sollte auch B sagen. Warum sollte dem Osten der Ukraine das verweigert werden, was Ländern wie Kroatien Bosnien und Kosovo selbstverständlich zugestanden wurde, ja, im Kosovo mit westlicher Waffengewalt ?
Nein, die EU hat hier ein erbärmliches Schmierenstück abgeliefert, dessen Konsequenzen noch gar nicht abzusehen sind.
Verhandlungen mit allen Konfliktparteien hätten angestanden, nicht aber die Androhung und dann Verhängung von Sanktionen, die lediglich den Konflikt verschärft haben, und deren Auswirkungen auch die deutsche Wirtschaft noch zu spüren bekommen wird, da braucht man kein Prophet zu sein.
Selbst der ukrainische Aussenminister Pawlo Klimkin erklärte in einem Interview mit der ZEIT am 17.7. 2014 „Deutschland ist für uns da“ auf die Frage:
Warum wurde Russland nicht rechtzeitig eingebunden, sind Sie damals auf taube Ohren gestossen?“
folgendes:
Eigentlich nicht. Die EU hätte mit Russland über dessen Befürchtungen sprechen müssen, aber man hat das tabuisiert.
Wohl wahr, stattdessen stellte die EU die Ukraine vor die Alternative: EU oder Russland. Die Folgen sind bekannt.
Die ahistorischen Amateure in Berlin und Brüssel, bei denen die "Geilheit" nach Erweiterung der EU offenbar Blindheit für die Realitäten zur Folge hatte, werden leider nicht alleine den Preis für ihr verantwortungsloses Tun zu entrichten haben.
Gefährliche Fehleinschätzung
Die EU und die USA glauben nun, Russland, das natürlich die Rebellen massiv unterstützt, mit Sanktionen in die Knie zwingen zu können.
Das dürfte eine gefährliche Fehleinschätzung sein. Der ehemalige Bundeskanzler Schmidt bezeichnete bereits im März 2014 die Androhung bzw. Verhängung von Sanktionen als „Dummes Zeug“, im Hintergrund trieb ihn die Sorge um die ständig wachsende Kriegsgefahr.
Russland wird weiter massiv die Rebellen unterstützen, und wenn das nicht reicht, möglicherweise direkt in den Konflikt eingreifen.
August 1914 lässt grüssen.
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- dem mehr als 1000 Menschen mittlerweile zum Opfer fielen, die Toten des Flugzeug-Absturzes der MH 17 nicht mit eingerechnet.
- in dem die ukrainischen Truppen Wohngebiete im Osten der Ukraine mit Flugzeugen bombardieren und mit Artillerie und / oder Raketenwerfern beschiessen,
- in dem Zehntausende Einwohner flohen, die ganz überwiegende Mehrheit nach Russsland.
Ein Feuerwerk?
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Es handelt sich um eine "sehr spezielle Angelegenheit" im Zusammenhang mit Russlands Weigerung anzuerkennen, dass die Ukraine ihren eigenen Pfad zeichnen kann.
Auch das ist ziemlich daneben. Es handelt sich darum, dass die russische Bevölkerung wenig bzw. kein Interesse daran hat, unter einer ukrainischen Regierung zu leben, zumal die ukrainische Regierung mit aller Gewalt gegen diesen Bevölkerungsteil vorgeht, als handele es sich um einen Krieg gegen ein fremdes Land.
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In Europa hat es das alles vor nicht allzu langer Zeit im Jahre 1992 schon einmal gegeben: Da traten Slowenien und dann Kroatien aus dem jugoslawischen Staatsverband aus, die deutsche Bundesregierung - damals war Genscher Aussenminister - erkannte sofort Kroatien als eigenständigen Staat an, die Jugoslawien- „Erbfolge“-Kriege konnten beginnen.
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Nein, die EU hat hier ein erbärmliches Schmierenstück abgeliefert, dessen Konsequenzen noch gar nicht abzusehen sind.
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folgendes:
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Gefährliche Fehleinschätzung
Die EU und die USA glauben nun, Russland, das natürlich die Rebellen massiv unterstützt, mit Sanktionen in die Knie zwingen zu können.
Das dürfte eine gefährliche Fehleinschätzung sein. Der ehemalige Bundeskanzler Schmidt bezeichnete bereits im März 2014 die Androhung bzw. Verhängung von Sanktionen als „Dummes Zeug“, im Hintergrund trieb ihn die Sorge um die ständig wachsende Kriegsgefahr.
Russland wird weiter massiv die Rebellen unterstützen, und wenn das nicht reicht, möglicherweise direkt in den Konflikt eingreifen.
August 1914 lässt grüssen.
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onlinedienst - 30. Jul, 13:52 Article 9323x read