Welt AIDS-Tag – Ein Tag wie jeder andere
Dr. Alexander von Paleske ----- 3.12. 2014 ------ Vorgestern war Welt-AIDS–Tag. Im Mpilo-Krankenhaus in Bulawayo/Simbabwe, meiner Arbeitsstelle ein Tag mit vielen HIV-positiven Patienten in der Ambulanz - wie an jedem anderen Tag.
Wenig Notiz genommen
Vom Welt AIDS-Tag wird mittlerweile hier nur noch wenig Notiz genommen. Die Information über die HIV-Krankheit ist inzwischen weit verbreitet. In praktisch jeder Familie ist bereits jemand an der Krankheit verstorben, bzw. wird mit antiretroviralen Medikamenten behandelt..
Die Behandlung der HIV-Kranken mit antiretroviralen Medikamenten ist etabliert, auch wenn insgesamt in Afrika nur rund 37% der HIV-Patienten die erforderlichen Medikamente bekommen.
Auch die Testung der Schwangeren ist Routine, sofern sie eine Klinik aufsuchen, gefolgt von der Verabreichung antiretroviraler Medikamente an HIV-positive Schwangere, unabhängig vom Immunstatus, um die Transmission des HIV-Virus an das Neugeborene während des Geburtsvorgangs zu verhindern.
So gelang es, die Transmissionsraten, durch die „Prevention of Mother to Child Transmission (PMTCT)", die ohne diese Massnahme bei rund 40% liegen, auf unter 10% zu drücken.
Verbesserung der Diagnostik
Auch die Diagnostik hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, insbesondere die Bestimmung nicht nur der Zahl der CD4-positiven Lymphozyten, wichtiger Teil der Immunabwehr, die im Laufe der HIV-Krankheit kontinuierlich abnimmt, ist mittlerweile in den grossen Provinzkrankenhäusern möglich, sondern ebenfalls die Viruslast-Bestimmung.
Allerdings hapert weiter die Behandlung von Patienten weitab der Städte. Hinzu kommt der Diebstahl von antiretroviralen Medikamenten durch Krankenhauspersonal, was jüngst in einem auf Al-Jazeera ausgestrahlten investigativen Bericht dokumentiert wurde.
Afrika am stärksten betroffen
Nach wie vor leben 2/3 aller HIV-Infizierten in im Afrika südlich der Sahara. Hier ist - auf hohem Niveau - ein Rückgang der Zahl der Neuinfektionen zu verzeichnen.
Anderswo steigen jedoch die Zahlen deutlich: so in Russland, wo täglich 200 Menschen neu infiziert werden..
Aber auch in Deutschland steigen die Zahlen - auf niedrigem Niveau - kontinuierlich an. Zwar wird den HIV-AIDS-Leugnern, angeführt von dem Kieler Internisten Claus Köhnlein kaum noch Beachtung bei dem Versuch der Verbreitung ihres Unsinn geschenkt.
Gleichwohl hat die Möglichkeit, die Krankheit medikamentös für lange Jahre unter Kontrolle halten zu können zu einer gewissen Sorglosigkeit geführt insbesondere dort, wo Drogen wie Crystal Meth konsumiert werden, wir berichteten darüber.
Das gilt im übrigen mittlerweile auch für China, wie das chinesische Fernsehen heute berichtete.
Aggressivität abgenommen
Interessante Nachrichten gab es: so hat die Aggressivität de Virus durch Mutationen offenbar um 10% abgenommen mit der Folge, dass die Zeit zwischen Infektion und dem Vollbild von AIDS – unbehandelt – von 10 auf 12 Jahre angestiegen ist, wie eine Studie aus Botswana in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford zeigen konnte.
Tuberkulose und Krebs
Jedoch: Im Gefolge der HIV Krankheit hat sich die Tuberkulose drastisch ausgebreitet und mit ihr die medikamentenresistente Tuberkulose, deren Behandlung wesentlich teurer ist, und wesentlich länger dauert, 12-18 Monate, statt der sonst erforderlichen 6 Monate.
Lymphknotentuberkulose. Zusammengebrochene Immunabwehr. Statt käsigem Material werden grosse Mengen an Eiter aspiriert, unter dem Mikroskop übersät mit Tuberkelbakterien (rot)
Fotos: Dr. v. Paleske
Was oft vergessen wird, auch die Zahl der Krebspatienten nimmt im Gefolge der HIV-Krankheit zu, insbesondere das Kaposi-Sarkom und das hochgradig maligne Lymphom.
Kaposi-Sarkom, Hautbefall
Hochgradig malignes Lymphom, Halsbefall
Vielfach scheitert die Behandlung daran, dass die Patienten nicht das Geld für die Krebsmedikamente aufbringen können.
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Die Behandlung der HIV-Kranken mit antiretroviralen Medikamenten ist etabliert, auch wenn insgesamt in Afrika nur rund 37% der HIV-Patienten die erforderlichen Medikamente bekommen.
Auch die Testung der Schwangeren ist Routine, sofern sie eine Klinik aufsuchen, gefolgt von der Verabreichung antiretroviraler Medikamente an HIV-positive Schwangere, unabhängig vom Immunstatus, um die Transmission des HIV-Virus an das Neugeborene während des Geburtsvorgangs zu verhindern.
So gelang es, die Transmissionsraten, durch die „Prevention of Mother to Child Transmission (PMTCT)", die ohne diese Massnahme bei rund 40% liegen, auf unter 10% zu drücken.
Verbesserung der Diagnostik
Auch die Diagnostik hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, insbesondere die Bestimmung nicht nur der Zahl der CD4-positiven Lymphozyten, wichtiger Teil der Immunabwehr, die im Laufe der HIV-Krankheit kontinuierlich abnimmt, ist mittlerweile in den grossen Provinzkrankenhäusern möglich, sondern ebenfalls die Viruslast-Bestimmung.
Allerdings hapert weiter die Behandlung von Patienten weitab der Städte. Hinzu kommt der Diebstahl von antiretroviralen Medikamenten durch Krankenhauspersonal, was jüngst in einem auf Al-Jazeera ausgestrahlten investigativen Bericht dokumentiert wurde.
Afrika am stärksten betroffen
Nach wie vor leben 2/3 aller HIV-Infizierten in im Afrika südlich der Sahara. Hier ist - auf hohem Niveau - ein Rückgang der Zahl der Neuinfektionen zu verzeichnen.
Anderswo steigen jedoch die Zahlen deutlich: so in Russland, wo täglich 200 Menschen neu infiziert werden..
Aber auch in Deutschland steigen die Zahlen - auf niedrigem Niveau - kontinuierlich an. Zwar wird den HIV-AIDS-Leugnern, angeführt von dem Kieler Internisten Claus Köhnlein kaum noch Beachtung bei dem Versuch der Verbreitung ihres Unsinn geschenkt.
Gleichwohl hat die Möglichkeit, die Krankheit medikamentös für lange Jahre unter Kontrolle halten zu können zu einer gewissen Sorglosigkeit geführt insbesondere dort, wo Drogen wie Crystal Meth konsumiert werden, wir berichteten darüber.
Das gilt im übrigen mittlerweile auch für China, wie das chinesische Fernsehen heute berichtete.
Aggressivität abgenommen
Interessante Nachrichten gab es: so hat die Aggressivität de Virus durch Mutationen offenbar um 10% abgenommen mit der Folge, dass die Zeit zwischen Infektion und dem Vollbild von AIDS – unbehandelt – von 10 auf 12 Jahre angestiegen ist, wie eine Studie aus Botswana in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford zeigen konnte.
Tuberkulose und Krebs
Jedoch: Im Gefolge der HIV Krankheit hat sich die Tuberkulose drastisch ausgebreitet und mit ihr die medikamentenresistente Tuberkulose, deren Behandlung wesentlich teurer ist, und wesentlich länger dauert, 12-18 Monate, statt der sonst erforderlichen 6 Monate.
Lymphknotentuberkulose. Zusammengebrochene Immunabwehr. Statt käsigem Material werden grosse Mengen an Eiter aspiriert, unter dem Mikroskop übersät mit Tuberkelbakterien (rot)
Fotos: Dr. v. Paleske
Was oft vergessen wird, auch die Zahl der Krebspatienten nimmt im Gefolge der HIV-Krankheit zu, insbesondere das Kaposi-Sarkom und das hochgradig maligne Lymphom.
Kaposi-Sarkom, Hautbefall
Hochgradig malignes Lymphom, Halsbefall
Vielfach scheitert die Behandlung daran, dass die Patienten nicht das Geld für die Krebsmedikamente aufbringen können.
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