Neues aus der Swaps- und Meinl-Welt
Dr. Alexander von Paleske ---3.7. 2008 --- In dieser Woche haben wir uns in einem Artikel näher mit dem Finanzderivat „Swaps“ beschäftigt und dargestellt, welche Gefahren von der weiten Verbreitung dieses Zockerpapiers ausgehen. Von dem US-Investor Warren Buffett wurde es gar als „finanzielles Massenvernichtungsmittel“ bezeichnet.
Dieses „Massenvernichtungsmittel“ war Anfang der 90er Jahre von Banken erfunden und eingeführt worden, um ihnen die banktypischen Unternehmerrisiken, nämlich die Risiken der Kreditvergabe, zu nehmen. Ein in der Unternehmenswelt einzigartiger Vorgang, und zwar indem das Kreditrisiko „breit gestreut“ wurde.
Dies hatte die grosszügige Kreditvergabe an zweifelhafte Kunden zur Folge, da eine sogfältige Bonitätsprüfung sich ja erübrigte, man war ja versichert.. Nach Angaben der Ratingagentur Fitch sind jetzt etwa 40% der mit diesen Derivaten abgesicherten Kredite bzw. Anlagen nicht kreditwürdig. Im Jahre 2002, sozusagen in der Swap-Jugendzeit, waren es erst 8%.
Zwar haben die grossen internationalen Banken plus deren Fonds und die Hedge Fonds rund 60% des Kreditrisikos übernommen, aber gerne verteilten auch gerade deutsche Banken das Risiko weiter, z.B. an Kommunen und mittelständische Unternehmer.
Sozialisierung und Kommunalisierung von Unternehmerrisiken
So wurden z.B. nicht gerade wohlhabenden Kommunen wie der Stadt Hagen und der Stadt Neuss Swaps angedreht, der Schaden für Hagen 51 Millionen Euro, für Neuss „nur“ 16 Millionen.
Aber die Liste der bisher bekannten angeblich hereingelegten Kommunen ist wesentlich länger, darunter
- Würzburg
- Flensburg
- Ravensburg
- Göttingen
- Solingen
- Dortmund
- Mülheim
- Pforzheim
- Kreis Borken
sowie kommunale private Unternehmen wie z.B.
- Ulmer Wohnungsbaugesellschaft
- Wasserwerke Südharz.
Man darf vermuten bzw. muss befürchten, dass die Liste der Swap-Opfer weit umfangreicher ist.
Kaffeeröster Meinl und seine Aktionärsfürsorge
Aber wir wollen auch die Meinl-Erlebniswelt im Land der Finanzskandale (Amis, BAWAG, Hypo-Alpe) nicht aus dem Auge verlieren, auch wenn sich das Interesse nach dem Ende der Fussball-Europameistermeisterschaft etwas von Oesterreich abgewandt hat.
Die "erfreulichen Ereignisse" um die Firmen dieses umtriebigen austrischen Kaffeerösters Julius Meinl V, namens MEL, MIA und MIP deren Zertifikate auf Aktien auch in Deutschland mehr als 10.000 Bezieher unterer und mittlererer Einkommen gekauft haben, steuern nun am 16. bzw. 28. Juli einem neuen Höhepunkt entgegen.
Für die insgesamt mehr als 100.000 Aktionäre, von denen viele an den Hauptversammlungen bzw. ausserordentlichen Hauptversammlungen teilnehmen wollten, um das Management auszuwechseln und ihre Wut loszulassen, hatte sich Julius Meinl V offenbar etwas ausgedacht:
Hauptversammlung am Briefkastensitz
Die Hauptversammlungen von zwei Gesellschaften, Meinl European Land (MEL) und Meinl Airports International (MAI) finden im Juli dort statt, wo die Firmen Briefkästen als Firmensitz unterhalten, nämlich in der zu England gehörenden, der französischen Atlantikküste vorgelagerten Insel Jersey, einem Offshore-Paradies. Er tat dies offenbar aus der Fürsorge heraus, den Aktionären auch Gelegenheit zu geben (auf deren Kosten versteht sich) etwas mehr exotische Destinationen, zu denen man weder unmittelbar mit dem Auto noch per Direktflug gelangen kann, zu besichtigen.
Und damit auch der Ehepartner, sofern vorhanden, in den Genuss eines getrennten Urlaubs kommt, hat er eine Versammlung, nämlich die der Meinl International Power (MIP) zeitgleich mit der Versammlung der MAI, allerdings im schönen Wien, dem tatsächlichen Hauptsitz aller Gesellschaften, anberaumt. Wirklich bewundernswert, wie sich Herr Meinl um seine Aktionäre kümmert. Und da soll noch jemand sagen „Röster, bleib bei Deinem Kaffee“.
Default Swaps oder: Die nächste Weltfinanzkrise rückt näher
Neues von den Finanzskandalen, BayernLB, Hypo Alpe, Meinl
Republik Oesterreich - Finanzskandale ohne Ende
Der Fall Amis - ein gigantischer europäischer Betrugsskandal
Der Fall Hypo-Alpe-Adria- Bank (Skandalpe) - Ein österreichisch-deutsches Schmierenstück.</
Es war einmal eine Arbeiterbank in Wien
Freispruch im General-Partners-Prozess – Wiener "Kaffeehausjustiz" überfordert?
BayernLB, Hypo Group Alpe Adria und kein Mangel an Skandalen
Investmentbank Luxembourg (IBL) und der Air-Holland-Skandal
Dieses „Massenvernichtungsmittel“ war Anfang der 90er Jahre von Banken erfunden und eingeführt worden, um ihnen die banktypischen Unternehmerrisiken, nämlich die Risiken der Kreditvergabe, zu nehmen. Ein in der Unternehmenswelt einzigartiger Vorgang, und zwar indem das Kreditrisiko „breit gestreut“ wurde.
Dies hatte die grosszügige Kreditvergabe an zweifelhafte Kunden zur Folge, da eine sogfältige Bonitätsprüfung sich ja erübrigte, man war ja versichert.. Nach Angaben der Ratingagentur Fitch sind jetzt etwa 40% der mit diesen Derivaten abgesicherten Kredite bzw. Anlagen nicht kreditwürdig. Im Jahre 2002, sozusagen in der Swap-Jugendzeit, waren es erst 8%.
Zwar haben die grossen internationalen Banken plus deren Fonds und die Hedge Fonds rund 60% des Kreditrisikos übernommen, aber gerne verteilten auch gerade deutsche Banken das Risiko weiter, z.B. an Kommunen und mittelständische Unternehmer.
Sozialisierung und Kommunalisierung von Unternehmerrisiken
So wurden z.B. nicht gerade wohlhabenden Kommunen wie der Stadt Hagen und der Stadt Neuss Swaps angedreht, der Schaden für Hagen 51 Millionen Euro, für Neuss „nur“ 16 Millionen.
Aber die Liste der bisher bekannten angeblich hereingelegten Kommunen ist wesentlich länger, darunter
- Würzburg
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- Ravensburg
- Göttingen
- Solingen
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Man darf vermuten bzw. muss befürchten, dass die Liste der Swap-Opfer weit umfangreicher ist.
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Aber wir wollen auch die Meinl-Erlebniswelt im Land der Finanzskandale (Amis, BAWAG, Hypo-Alpe) nicht aus dem Auge verlieren, auch wenn sich das Interesse nach dem Ende der Fussball-Europameistermeisterschaft etwas von Oesterreich abgewandt hat.
Die "erfreulichen Ereignisse" um die Firmen dieses umtriebigen austrischen Kaffeerösters Julius Meinl V, namens MEL, MIA und MIP deren Zertifikate auf Aktien auch in Deutschland mehr als 10.000 Bezieher unterer und mittlererer Einkommen gekauft haben, steuern nun am 16. bzw. 28. Juli einem neuen Höhepunkt entgegen.
Für die insgesamt mehr als 100.000 Aktionäre, von denen viele an den Hauptversammlungen bzw. ausserordentlichen Hauptversammlungen teilnehmen wollten, um das Management auszuwechseln und ihre Wut loszulassen, hatte sich Julius Meinl V offenbar etwas ausgedacht:
Hauptversammlung am Briefkastensitz
Die Hauptversammlungen von zwei Gesellschaften, Meinl European Land (MEL) und Meinl Airports International (MAI) finden im Juli dort statt, wo die Firmen Briefkästen als Firmensitz unterhalten, nämlich in der zu England gehörenden, der französischen Atlantikküste vorgelagerten Insel Jersey, einem Offshore-Paradies. Er tat dies offenbar aus der Fürsorge heraus, den Aktionären auch Gelegenheit zu geben (auf deren Kosten versteht sich) etwas mehr exotische Destinationen, zu denen man weder unmittelbar mit dem Auto noch per Direktflug gelangen kann, zu besichtigen.
Und damit auch der Ehepartner, sofern vorhanden, in den Genuss eines getrennten Urlaubs kommt, hat er eine Versammlung, nämlich die der Meinl International Power (MIP) zeitgleich mit der Versammlung der MAI, allerdings im schönen Wien, dem tatsächlichen Hauptsitz aller Gesellschaften, anberaumt. Wirklich bewundernswert, wie sich Herr Meinl um seine Aktionäre kümmert. Und da soll noch jemand sagen „Röster, bleib bei Deinem Kaffee“.
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onlinedienst - 3. Jul, 22:56 Article 7799x read