Tony Buckingham: Afrika-Söldner, Ölsucher und nun ugandischer Steuerbetrüger?
Dr. Alexander von Paleske --- 14.10. 2010 --- Anfang Mai 2007 fand im Serena-Konferenzzentrum der ugandischen Hauptstadt Kampala ein opulentes Abendessen statt. Eingeladen hatte der Ex-Afrika Söldner Tony Buckingham und seine Ölfirma.
Gefeiert wurden die erfolgreichen Ölbohrungen der Firma Heritage Oil am Lake Albert im Westen Ugandas, hart an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo (DRC).
Uganda
Erschienen war auch der ugandische Staatspräsident Yoweri Museveni. Seine Tischrede endete mit den Worten: Heritage – approved.
Vorbei
Heute würde er vermutlich stattdessen seine Polizei schicken, um Buckingham zu verhaften
Der geschäftsführende Direktor von Heritage Oil und substanzieller Aktionär ist der britische Ex-Afrika-Söldner Tony Buckingham, einst Inhaber der Söldnerfirma Sandline.
In dieser Söldnerfirma arbeitete auch der Chefsöldner Tim Spicer, Gründer und Chef der Söldnerfirma Aegis, und der Putschist Simon Mann, der zusammen mit dem missratenen Sohn der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher, Mark Thatcher, vor 6 Jahren den ölreichen afrikanischen Staat Äquatorial Guinea erobern wollte (Wonga Coup).
Nach der Söldnerei die Ölsuche
Buckingham wandte sich von der Söldnerei ab und der Ölexploration zu. Er investierte in Uganda insgesamt 150 Millionen US Dollar über 10 Jahre und verkaufte jetzt, nach der erfolgreichen Exploration, den Uganda-Laden an die irische Ölfirma Tullow Oil für 1,5 Milliarden US Dollar. Das entspricht etwa der Hälfte des Haushaltsvolumens des Staates Ugandas für das laufende Jahr.
Macht einen Profit von fast 1000% also fast 100% pro Jahr.
Phantastische Profite, herrliche Zeiten
Herrliche Zeiten, für Buckingham, seine Firma und deren Aktionäre. Uganda sollte erst von den Öleinnahmen selbst profitieren.
Aber das heutige Afrika ist für derartige Plünderer auch nicht mehr das, was es einst war, denn nun schlug Ugandas Präsident Museveni zu.Schließlich liegt das Öl unter der ugandischen Erde, also verlangte die ugandische Regierung eine Kapitalvermehrungssteuer in Höhe von 450 Millionen US Dollar, wir berichteten darüber. Davon bezahlte Buckingham aber nur 128 Millionen US Dollar.
Außerdem war die ugandische Regierung extrem verärgert darüber, dass man sie vor dem geplanten Verkauf nicht einmal konsultiert hatte.
Buckingham und seine Leute hatten sich aber rechtzeitig aus dem Staube gemacht. Die hätte man deshalb in London vor einem Schiedsgericht auf Zahlung verklagen müssen: zu hohen Kosten und mit ungewissem Ausgang.
Ugandas Regierung schlug einen anderen Weg ein, sie besetzte das Kingfisher-Ölfeld, wo Tullow Schürfrechte besitzt und verlangt nun von Tullow, die fällige Capital Gains Tax zu bezahlen. Im Gegenzug könne Tullow ja dann bei Buckingham und seiner Firma Rückgriff nehmen.
Die Rechte aus der Steuerforderung würde man ihnen insoweit abtreten. Und eine Frist von 14 Tagen wurde den Iren gesetzt, die am 6. Oktober ablief.
Die Iren verhandelten, und es wird wohl letztlich darauf hinauslaufen, dass sie zahlen, denn ein weiterer Stein hängt über ihnen: Sie wollen ihre weiteren Schürfrechte in Uganda an die Ölfirmen Total (Frankreich) und CNOOC (Volksrepublik China) zum Preise von 3 Milliarden US-Dollar verkaufen
Auch hier soll nach den Plänen der Regierung Museweni dann wieder eine Capital Gains Tax für den ugandischen Staatssäckel fällig werden.
Die ugandische Regierung hat Tullow schon gedroht, ihnen die Schürfrechte zu entziehen und zu versteigern. Interessenten aus China, Südafrika und Indien stehen bereits Schlange, darunter auch die Firma eines Neffen des südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma, Medea Development S.A.
Im Jahre 2011 sind Präsidentschaftswahlen in Uganda. Die Zeit drängt. Und die ugandische Regierung kann sich im Recht fühlen
Mittlerweile darf sich auch die konservative Partei Grossbritanniens über Tony Buckinghams Geldsegen freuen. Er spendete ihnen im Mai diesen Jahres, kurz nach deren Wahlsieg, 50.000 britische Pfund. Wie schön.
Neues aus der Söldnerwelt.
Afrika-Söldner - und was aus ihnen wurde.
Ugandas Ölfunde: Söldner fördern es, die Amerikaner kaufen es.
Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
Tony Buckingham – Ein britischer Afrika-Söldner wird Milliardär
Zum Wonga Coup
Der Wonga Coup
Ein Putschversuch in Afrika und ein juristisches Nachspiel in Hessen
Zum Söldnerunwesen
Olympia 2012 in London -- Wir rufen die Söldner der Welt
Verfahrenseinstellung gegen Blackwater Söldner – eine Rechtsbeugung?
Blackwater–Söldner in Afghanistan oder: Mit der Bundeswehr Seit an Seit
Chefsöldner Tim Spicer erhält Pentagon-Vertragsverlängerung im Irak
Vom britischen Südafrika-Botschafter zum Söldnerfirma-Direktor
Söldnerchef Spicer sucht neues Geschäftsfeld: Piratenbekämpfung vor Somalia?
Blair drängt auf Söldnernachschub aus Südafrika
On The Road Again – Blackwater-Söldner dürfen weiter töten
Irak: Wenn die regulären Truppen gehen, kommen die Söldner
Gefeiert wurden die erfolgreichen Ölbohrungen der Firma Heritage Oil am Lake Albert im Westen Ugandas, hart an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo (DRC).
Uganda
Erschienen war auch der ugandische Staatspräsident Yoweri Museveni. Seine Tischrede endete mit den Worten: Heritage – approved.
Vorbei
Heute würde er vermutlich stattdessen seine Polizei schicken, um Buckingham zu verhaften
Der geschäftsführende Direktor von Heritage Oil und substanzieller Aktionär ist der britische Ex-Afrika-Söldner Tony Buckingham, einst Inhaber der Söldnerfirma Sandline.
In dieser Söldnerfirma arbeitete auch der Chefsöldner Tim Spicer, Gründer und Chef der Söldnerfirma Aegis, und der Putschist Simon Mann, der zusammen mit dem missratenen Sohn der ehemaligen britischen Premierministerin Margaret Thatcher, Mark Thatcher, vor 6 Jahren den ölreichen afrikanischen Staat Äquatorial Guinea erobern wollte (Wonga Coup).
Nach der Söldnerei die Ölsuche
Buckingham wandte sich von der Söldnerei ab und der Ölexploration zu. Er investierte in Uganda insgesamt 150 Millionen US Dollar über 10 Jahre und verkaufte jetzt, nach der erfolgreichen Exploration, den Uganda-Laden an die irische Ölfirma Tullow Oil für 1,5 Milliarden US Dollar. Das entspricht etwa der Hälfte des Haushaltsvolumens des Staates Ugandas für das laufende Jahr.
Macht einen Profit von fast 1000% also fast 100% pro Jahr.
Phantastische Profite, herrliche Zeiten
Herrliche Zeiten, für Buckingham, seine Firma und deren Aktionäre. Uganda sollte erst von den Öleinnahmen selbst profitieren.
Aber das heutige Afrika ist für derartige Plünderer auch nicht mehr das, was es einst war, denn nun schlug Ugandas Präsident Museveni zu.Schließlich liegt das Öl unter der ugandischen Erde, also verlangte die ugandische Regierung eine Kapitalvermehrungssteuer in Höhe von 450 Millionen US Dollar, wir berichteten darüber. Davon bezahlte Buckingham aber nur 128 Millionen US Dollar.
Außerdem war die ugandische Regierung extrem verärgert darüber, dass man sie vor dem geplanten Verkauf nicht einmal konsultiert hatte.
Buckingham und seine Leute hatten sich aber rechtzeitig aus dem Staube gemacht. Die hätte man deshalb in London vor einem Schiedsgericht auf Zahlung verklagen müssen: zu hohen Kosten und mit ungewissem Ausgang.
Ugandas Regierung schlug einen anderen Weg ein, sie besetzte das Kingfisher-Ölfeld, wo Tullow Schürfrechte besitzt und verlangt nun von Tullow, die fällige Capital Gains Tax zu bezahlen. Im Gegenzug könne Tullow ja dann bei Buckingham und seiner Firma Rückgriff nehmen.
Die Rechte aus der Steuerforderung würde man ihnen insoweit abtreten. Und eine Frist von 14 Tagen wurde den Iren gesetzt, die am 6. Oktober ablief.
Die Iren verhandelten, und es wird wohl letztlich darauf hinauslaufen, dass sie zahlen, denn ein weiterer Stein hängt über ihnen: Sie wollen ihre weiteren Schürfrechte in Uganda an die Ölfirmen Total (Frankreich) und CNOOC (Volksrepublik China) zum Preise von 3 Milliarden US-Dollar verkaufen
Auch hier soll nach den Plänen der Regierung Museweni dann wieder eine Capital Gains Tax für den ugandischen Staatssäckel fällig werden.
Die ugandische Regierung hat Tullow schon gedroht, ihnen die Schürfrechte zu entziehen und zu versteigern. Interessenten aus China, Südafrika und Indien stehen bereits Schlange, darunter auch die Firma eines Neffen des südafrikanischen Präsidenten Jacob Zuma, Medea Development S.A.
Im Jahre 2011 sind Präsidentschaftswahlen in Uganda. Die Zeit drängt. Und die ugandische Regierung kann sich im Recht fühlen
Mittlerweile darf sich auch die konservative Partei Grossbritanniens über Tony Buckinghams Geldsegen freuen. Er spendete ihnen im Mai diesen Jahres, kurz nach deren Wahlsieg, 50.000 britische Pfund. Wie schön.
Neues aus der Söldnerwelt.
Afrika-Söldner - und was aus ihnen wurde.
Ugandas Ölfunde: Söldner fördern es, die Amerikaner kaufen es.
Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
Tony Buckingham – Ein britischer Afrika-Söldner wird Milliardär
Zum Wonga Coup
Der Wonga Coup
Ein Putschversuch in Afrika und ein juristisches Nachspiel in Hessen
Zum Söldnerunwesen
Olympia 2012 in London -- Wir rufen die Söldner der Welt
Verfahrenseinstellung gegen Blackwater Söldner – eine Rechtsbeugung?
Blackwater–Söldner in Afghanistan oder: Mit der Bundeswehr Seit an Seit
Chefsöldner Tim Spicer erhält Pentagon-Vertragsverlängerung im Irak
Vom britischen Südafrika-Botschafter zum Söldnerfirma-Direktor
Söldnerchef Spicer sucht neues Geschäftsfeld: Piratenbekämpfung vor Somalia?
Blair drängt auf Söldnernachschub aus Südafrika
On The Road Again – Blackwater-Söldner dürfen weiter töten
Irak: Wenn die regulären Truppen gehen, kommen die Söldner
onlinedienst - 14. Okt, 21:17 Article 8151x read