Bewusste jüdische Mitbürger – zukunftslos in Europa? – Ausweg Israel?

Dr. Alexander von Paleske --- 16.2. 2011 --- Die Wochenzeitschrift Die ZEIT hat einen langen Artikel veröffentlicht, der sich mit dem zunehmenden Antisemitismus in Europa beschäftigt.

Titel:

Bewusste Juden müssen sich darüber klar werden, dass sie hier (gemeint ist Europa) keine Zukunft haben.

Der Antisemitismus hat auch in Deutschland wieder zugenommen, verschwunden war er eigentlich nie. Das erschrechendste Beispiel der letzten Monate kam aus dem Bundesland Sachsen-Anhalt, aus der Kleinstadt Laucha, wo ein junger jüdischer Mitbürger, der mit seiner Mutter aus familiären Gründen von Israel nach Deutschland gekommen war, von einem sehr gut in die Kleinstadtgemeinschaft integrierten rechtsradikalen Mitbürger übel zusammengeschlagen wurde..
Leider in Europa kein Einzelfall.

Antisemitismus ist Teil der in der Bevölkerung abnehmenden Toleranz und der Zunahme des Rechtsradikalismus. Damit verbunden die Zunahme der Ablehnung von

--- Ausländern - (Xenophobie)

--- Juden (Antisemitismus)

--- Moslems (Islamophobie, Antiislamismus)

Oftmals findet sich Xenophobie mit Antisemitismus bzw. Anti- Moslemismus gekoppelt.

Thilo Sarrazin mit seinem "Abschaffungsschinken" hat es geschafft , die latent moslemfeindliche und im weiteren Sinne auch ausländerfeindliche Haltung zu aktivieren und in den Mainstream zu hieven, sie also aus der rechten Ecke herauszuholen.

Neue Variante
Mittlerweile ist aber eine weitere Variante dazu getreten, die gerade den jüdischen Mitbürgern in einer ganzen Reihe von europäischen Ländern zu schaffen macht: der zum Teil offen feindselige bzw. gewalttätige Antisemitismus der moslemischen Minderheit, die wiederum selbst oftmals Opfer von Xenophobie und Anti-Moslemismus ist.

Dieser Antisemitismus wird von der Politik des Staates Israel gegen die Palästinenser genährt und führt mittlerweil offenbar bei einer ganzen Reihe von Juden dazu, nach Israel auszuwandern bzw. zurückzukehren, oder dies zumindest ins Auge zu fassen..

Dieser (neue moslemische) Antisemitismus in Europa ist nicht nur, wie jeglicher Antisemistismus prinzipiell verabscheuungswürdig, er schlägt auch den Einstellungen vieler jüdischer Mitbürger ins Gesicht, die keineswegs vorbehaltlos die Politik Israels gegenüber den Palästinensern gutheißen, ebenso wie übrigens auch eine Minderheit in Israel selbst. Damit wird nämlich jedem Juden automatisch unterstellt, dass er Zionist sei.

Mit diesem neuen Antisemitismus werden allerdings nicht wenige Juden, für die Israel keineswegs Heimat ist, zu der Überzeugung getrieben, dass es nur einen Staat auf der Welt gibt, in dem sie wirklich Bürger und nicht nur Gast sind: Israel.

Mit der Ankunft neuer Einwanderer werden dann den rechten Siedlern und ihren politischen Vertretern die Argumente für die Expansionspolitik geliefert, Einwanderer, für die neue Siedlungen in Ost-Jerusalem und der Westbank gebaut werden nachdem die Palästinenser dort vertrieben wurden.

Der (moslemische) Antisemitismus leistet daher letztlich den Palästinensern einen Bärendienst, denn deren Ziel war und ist es, die weitere Zuwanderung von Juden nach Israel und damit die Expansionspolitik zu stoppen.

Ein Blick zurück
Am 28.9. 1973, zur Regierungszeit des österreichischen Bundeskanzlers Kreisky, wurde der Chopin Express von Moskau nach Wien von bewaffneten Palästinensern überfallen und 4 Geiseln genommen, drei davon jüdische Auswanderer.

Damals hatte durch Ausreiseerleichterungen eine Welle von jüdischen Bürgern die damalige Sowjetunion verlassen, um nach Israel auszuwandern.

Auf dem Wege nach Israel kamen sie über Österreich und dort in ein Durchgangslager namens Schönau. Die Geiselnehmer verlangten von der österreichischen Regierung, das Durchgangslager Schönau zu schliessen.

Bundeskanzler Kreisky kam den Forderungen nach, sehr zum Ärger der Regierung in Jerusalem unter Golda Meir. Ein Aufschrei der Empörung kam aus Israel.

Kreisky war selbst Jude, Sozialdemokrat und Österreicher , dem es nicht im Traume eingefallen wäre, nach Israel auszuwandern oder Israel als seine eigentliche Heimat anzusehen.

Den Geiselnehmern ging es darum, die weitere Einwanderung russischer Juden nach Israel zu stoppen, weil dadurch gleichzeitig die Möglichkeit der palästinensischen Flüchtlinge, in die Heimat zurückzukehren, erschwert wenn nicht gar zunichte gemacht würde.

Moslems, die einen Antisemitismus betreiben, muss man daher vorwerfen, dass sie nicht nur moralisch verwerflich handeln, sondern auch noch das Geschäft der israelischen Siedler fördern und ihnen die Argumente für ihren Expansionsdrang liefern.

Exkurs: Holocaust als Rechtfertigung
Israel leitet die Rechtfertigung seiner Existenz aus dem Holocaust ab. Eine völkerrechtlich haltlose Begründung, denn die Palästinenser hatten und haben ja wohl mit dem Holocaust nichts zu tun gehabt, und ein Unrecht, wie das gegenüber den Juden, kann wohl nicht ein zweites Unrecht, die Vertreibung der Palästinenser, rechtfertigen. Die einzige wirkliche Rechtfertigung - mittlerweile - ist und bleibt die Tatsache des Staates Israel seit nunmehr 62 Jahren, sonst nichts.

Dass diese normative Kraft des Faktischen keinerlei Rechtfertigung bietet, den jüdischen Staat in das Westjordanland (Westbank) und nach Ost-Jerusalem auszudehnen, versteht sich von selbst

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8.12. 1975 - Israels Rechtsaussen, angeführt von Hanan Porat, feiern den gerade von der israelischen Regierung abgesegneten Siedlungsbeginn (Landwegnahme) in der Westbank

Die UN-Resolution 242 fordert Israel deshalb klar zum bedingungslosen Rückzug hinter die Grenzlinien vor dem Sechstagekrieg des Jahres 1967 auf.

Alle anderen Begründungen wie „wir waren vor 2000 Jahren schon einmal da“ also noch vor der Völkerwanderung in Europa, sind bestenfalls mystisch, aber völkerrechtlich völlig irrelevant.
Mit der gleichen Begründung könnten z.B. die Ureinwohner Nordamerikas, die Indianer, und in Australien die Aborigines, ihr Land zurückverlangen und die Abkömmlinge der Immigranten, die sie vertrieben, zur Rückkehr nach Europa aufrufen. Deren Vertreibung liegt weniger als 500 Jahre zurück, also weit weniger als die 2000 Jahre der jüdischen.

Fazit
Gegen Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und Antimoslemismus helfen nur Integration und ein Klima der Toleranz.. Nicht jedoch politische Kaltduscher, selbsternannte Integrationsfachleute und laienhafte Intelligenz-Gen-Interpreten wie Thilo Sarrazin und Konsorten.

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