EHEC-Erregersuche: Chaos, nichts als Chaos
Dr. Alexander von Paleske--- 8.6. 2011 ---
Die Suche nach der (den) Erregerquelle(n) der Epidemie hat bisher ins NICHTS geführt.

Anklage mit Gurke: Die waren's nicht

....die offenbar auch nicht - oder doch? Screenshots: Dr. v. Paleske
Nun sollen andere europäische Länder aushelfen und die Suche nach der (den) Erregerquelle(n) soll zentralisiert werden .
Das Max Planck Institut für Infektionsbiologie fordert einen zentralen Regierungskoordinator für das Krisenmanagement beim Auftreten gefährlicher Erreger. Der Koordinator könne die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ministerien verbessern.
Krisenvorsorge nötig
Wir brauchen jedoch vor allem eine Krisenvorsorge, also Maßnahmen, die den Ausbruch derartiger Epidemien verhindern. Doch davon wird überhaupt nicht gesprochen.
Man kann es kaum glauben, wie groß die Bandbreite der Wortmeldungen von sogenannten Spezialisten ist. Sie reicht von Verschwörungs-Theoretikern bis zu Sojasprossen-Experten.
Derweil greift die Epidemie weiter um sich. In Nordrhein Westfalen nimmt die Zahl der Erkrankten zu und nicht ab, wie Verbraucherschutzminister Johannes Remmel warnte.
25 Menschen sind bisher an den Kompliktionen der EHEC-Erkrankung gestorben.
Mittlerweile wird auch angezweifelt, dass die Übertragung durch Frischgemüse stattfand. Auf dem Radarschirm der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind - nur allzu berechtigt - Rinderprodukte wie Milch und Fleisch gelangt..
Wie lange wird es dauern, bis sich endlich die Erkenntnis durchsetzt, dass die Massentierhaltungsbetriebe gefährliche Brutstätten für Keime wie EHEC sind? Brutstätten, die außerdem die Vermehrung von Antibiotika-resistenten Keimen fördern. Diese Keime dann, entweder durch Tierprodukte wie Fleisch und Milch direkt auf den Menschen übertragen werden, oder aber durch die Nutzung von Tierdünger beim Ost- und Gemüseanbau in die Nahrung gelangen.
Fakten längst bekannt
Bereits im Jahre 2004 hatte eine Studie in den USA diese Folgen beschrieben, wir berichteten darüber.
Es entspricht dem Vorgehen der Politiker erst dann tätig zu werden, wenn die Katastrophe da ist, anstatt die vorliegenden Warnungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse, zuletzt im Zusammenhang mit der Schweinegrippe, ernst zu nehmen..
Nur eine lückenlose regelmäßige Überwachung dieser gesundheitsgefährdenden Brutstätten, und letztlich deren Abschaffung, kann die Bevölkerung vor solchen Epidemien, bzw. Zunahme der Antibiotikaresistenz mit ihren katastrophalen Folgen, bewahren. Insofern sehen die von den Behörden angepeilten Maßnahmen als lächerlich kurzgreifend aus.
Die infizierten Patienten und die Gemüsebauern in Spanien und Deutschland müssen die Zeche zahlen für die Unfähigkeit der Politiker.
Nachtrag 8.6. 15.00
Durch die Presse geht die frohe Botschaft, der Verdacht gegen den Betrieb in Bienenbüttel habe sich erhärtet.
Dort seien drei Beschäftigte erkrankt bzw. hatten eine Durchfallerkrankung im fraglichen Zeitpunkt.
Skepsis bleibt, abgesehen davon, dass bei keiner der dortigen Proben bisher der Erreger nachgewiesen werden konnte.
Mehr noch: Ein in Hamburg an EHEC Erkrankter hatte nach seiner Rückkehr vom Krankenhausaufenthalt noch angebrochenen Sprossensalat der genannten Firma in seinem Kühlschrank aufbewahrt gefunden. Der daran vorgenommene EHEC Test war jedoch negativ. Und nun wurde der Erreger erstmals auf einem Lebensmittel gefunden: auf einem Gurkenrest in einer Abfalltonne in Magdeburg.

Gurkenvernichtung

Wöchentliche Verluste in Spanien und den Niederlanden - Screenshots: Dr. v. Paleske
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Die Suche nach der (den) Erregerquelle(n) der Epidemie hat bisher ins NICHTS geführt.

Anklage mit Gurke: Die waren's nicht

....die offenbar auch nicht - oder doch? Screenshots: Dr. v. Paleske
Nun sollen andere europäische Länder aushelfen und die Suche nach der (den) Erregerquelle(n) soll zentralisiert werden .
Das Max Planck Institut für Infektionsbiologie fordert einen zentralen Regierungskoordinator für das Krisenmanagement beim Auftreten gefährlicher Erreger. Der Koordinator könne die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ministerien verbessern.
Krisenvorsorge nötig
Wir brauchen jedoch vor allem eine Krisenvorsorge, also Maßnahmen, die den Ausbruch derartiger Epidemien verhindern. Doch davon wird überhaupt nicht gesprochen.
Man kann es kaum glauben, wie groß die Bandbreite der Wortmeldungen von sogenannten Spezialisten ist. Sie reicht von Verschwörungs-Theoretikern bis zu Sojasprossen-Experten.
Derweil greift die Epidemie weiter um sich. In Nordrhein Westfalen nimmt die Zahl der Erkrankten zu und nicht ab, wie Verbraucherschutzminister Johannes Remmel warnte.
25 Menschen sind bisher an den Kompliktionen der EHEC-Erkrankung gestorben.
Mittlerweile wird auch angezweifelt, dass die Übertragung durch Frischgemüse stattfand. Auf dem Radarschirm der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind - nur allzu berechtigt - Rinderprodukte wie Milch und Fleisch gelangt..
Wie lange wird es dauern, bis sich endlich die Erkenntnis durchsetzt, dass die Massentierhaltungsbetriebe gefährliche Brutstätten für Keime wie EHEC sind? Brutstätten, die außerdem die Vermehrung von Antibiotika-resistenten Keimen fördern. Diese Keime dann, entweder durch Tierprodukte wie Fleisch und Milch direkt auf den Menschen übertragen werden, oder aber durch die Nutzung von Tierdünger beim Ost- und Gemüseanbau in die Nahrung gelangen.
Fakten längst bekannt
Bereits im Jahre 2004 hatte eine Studie in den USA diese Folgen beschrieben, wir berichteten darüber.
Es entspricht dem Vorgehen der Politiker erst dann tätig zu werden, wenn die Katastrophe da ist, anstatt die vorliegenden Warnungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse, zuletzt im Zusammenhang mit der Schweinegrippe, ernst zu nehmen..
Nur eine lückenlose regelmäßige Überwachung dieser gesundheitsgefährdenden Brutstätten, und letztlich deren Abschaffung, kann die Bevölkerung vor solchen Epidemien, bzw. Zunahme der Antibiotikaresistenz mit ihren katastrophalen Folgen, bewahren. Insofern sehen die von den Behörden angepeilten Maßnahmen als lächerlich kurzgreifend aus.
Die infizierten Patienten und die Gemüsebauern in Spanien und Deutschland müssen die Zeche zahlen für die Unfähigkeit der Politiker.
Nachtrag 8.6. 15.00
Durch die Presse geht die frohe Botschaft, der Verdacht gegen den Betrieb in Bienenbüttel habe sich erhärtet.
Dort seien drei Beschäftigte erkrankt bzw. hatten eine Durchfallerkrankung im fraglichen Zeitpunkt.
Skepsis bleibt, abgesehen davon, dass bei keiner der dortigen Proben bisher der Erreger nachgewiesen werden konnte.
Mehr noch: Ein in Hamburg an EHEC Erkrankter hatte nach seiner Rückkehr vom Krankenhausaufenthalt noch angebrochenen Sprossensalat der genannten Firma in seinem Kühlschrank aufbewahrt gefunden. Der daran vorgenommene EHEC Test war jedoch negativ. Und nun wurde der Erreger erstmals auf einem Lebensmittel gefunden: auf einem Gurkenrest in einer Abfalltonne in Magdeburg.

Gurkenvernichtung

Wöchentliche Verluste in Spanien und den Niederlanden - Screenshots: Dr. v. Paleske
Zu EHEC und Eculizumab






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