1 Million syrische Flüchtlinge in Jordanien bald auf dem Weg nach Deutschland?
Dr. Alexander von Paleske ---- 13.8. 2015 ---- Von 4 Millionen syrischen Flüchtlingen sind rund 1 Million in Jordanien untergekommen – vorübergehend, wie sich wohl alsbald zeigen wird.
Gelder gestrichen
Der Grund: Der UN-Flüchtlings-Hilfs-Organisation UNHCR sind die Gelder knapp geworden. Die finanzielle Unterstützung durch die Geberländer reicht angesichts des weltweiten Flüchtlingselends nicht mehr aus.
UNHCR-Zentrale in Genf
Die Folge: für 250.000 Flüchtlinge in Jordanien musste die Unterstützung ganz gestrichen werden, für weitere 250.000 wurde sie halbiert.
Bald auf dem Weg
Viele Flüchtlinge werden deshalb alsbald gezwungen sein, die risikoreiche Reise nach Europa antreten. So auch die Familie des Syrers Mounib Zakiya, die in der jordanischen Hauptstadt Amman untergekommen ist.
Seine fünfköpfige Familie hat weniger als 1 Dollar pro Tag zur Verfügung.
Der Reporterin der britischen BBC erklärte er, dass die einzige Alternative zum Verhungern die Flucht nach Europa, nach Deutschland sei. Er habe bisher nicht vorgehabt, diese risikoreiche Reise anzutreten. Der Hunger zwinge ihn jetzt dazu. Und dies, obgleich die Nachbarfamilie bei dem Versuch, nach Europa zu gelangen, ertrunken sei.
Während Deutschland unter den anströmenden Flüchtlingsmassen stöhnt, verschärft die Verweigerung zusätzlicher Mittel für die UNHCR das Flüchtlingsproblem.
Russland schafft Fakten
Viel geredet wird zu Zeit stattdessen, wie der Krise in Syrien beizukommen sei, um einen weiteren Flüchtlingsstrom zu stoppen.
Derweil schafft Russland mit dem Transport von Waffen und Militärpersonal dorthin Fakten. Die gebetsmühlenhafte Forderung des Westens nach der Beseitigung Assads, dessen Armee im Kampf gegen die Religionsfaschisten von IS, Nusra & Co mittlerweile rund 80.000 Tote zu beklagen hat, erscheint angesichts der Lage wenig überzeugend.
Rückt die Lösung der Ukraine-Krise näher?
Der Ukraine-Konflikt rückt einer Lösung damit möglicherweise näher. Russland hat sicher kein Interesse an einem Zwei-Frontenkrieg.
Der Westen hat umgekehrt angesichts anderer Probleme das Interesse an einer Ostexpansion zur Zeit verloren. Längst ist die Euphorie über die Assoziierung der Ukraine, die mittlerweile finanziell am Tropf des Westens hängt, verflogen, wie die Blätter im Herbst – eine der vielen Dummheiten westlicher Politiker.
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onlinedienst - 13. Sep, 18:01 Article 4859x read