Julius Meinls kurze Knast-Reise - dank 100 Millionen Euro
Dr. Alexander von Paleske --- 5.4. 2009 --- Am vergangenen Mittwoch wurde der Spross der austrischen Kaffeeröster-Dynastie, Julius Meinl V, verhaftet und in das Wiener Gefängnis Josefstadt eingeliefert .
Betrug Untreue pp.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm nicht nur Betrug, Untreue pp. vor, sondern nahm auch noch Fluchtgefahr an. Also Verhaftung. Nach Stellung einer Kaution in Höhe von 100 Millionen Euros, die höchste jemals in Oesterreich verlangte Kaution, kam er dann vorgestern wieder frei.
Dies ist der vorläufige Höhepunkt in einem der mittlerweile zahlreichen austrischen Finanzskandale. Wir hatten über diesen einst hoffnungsvollen Spross und seine Unternehmungen Meinl European Land, (MEL), Meinl Airports International (MAI) und Meinl International Power (MIP)ausführlich berichtet.
Mehr als 100.000 Oesterreicher, aber auch Tausende von Deutschen, die seinerzeit diese Papiere kauften, haben massive Verluste bis zu 80% hinnehmen müssen.
Dutzende von Strafanzeigen gegen Julius Meinl V wurden erstattet und langsam begann die Mühle der Justiz zu mahlen. Angespornt noch durch die neue Justizministerin Claudia Bandion-Ortner, die eine Crew von Finanzartisten im Juli vergangenen Jahres – damals noch Richterin - im Zusammenhang mit den Betrügereien bei der ehemaligen Arbeiterbank BAWAG zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt hatte.
Guter Name, grosse Verluste
Julius Meinl hatte bei seinen Finanztransaktionen den ausserordentlich guten Namen seiner Wiener Kaffeeröster-Dynastie offenbar genutzt und ihn jetzt gründlich ruiniert.
Meinl-Stand in Hamburg. Foto: Dr. v. Paleske
Sein Geschäftsmodell bestand darin, abgesehen von MEL, blosse Geschäftsideen an die Börse zu bringen und mit dem dann eingesammelten Geldern Firmen aufzubauen die allesamt von seiner Meinl Bank verwaltet wurden.
Natürlich nicht kostenlos . Für diesen Service mussten die neugegründeten Firmen Mangagement-Gebühren an Meinls Bank zahlen und ausserdem musste noch eine permanente Lizenzgebühr für die Benutzung des guten Namens Meinl entrichtet werden.
So floss an Meinls Bank immer Geld, Sommers wie Winters, ganz egal ob die Firmen Gewinne oder Verluste machten. Ein neuartiges , offenbar sehr einträgliches, aber nicht dauerhaftes, konjunkturunabhängiges Geschäftsmodell.
Viel heisse Luft
Mehr als viel heisse Luft waren die Geschäftsideen MIP und MAI aber offenbar nicht, denn jetzt werden die Aktionäre ausgezahlt, soweit die Euros reichen, und anschliessend die Firmen MAI und MIP liquidiert.
Von Meinl bleibt vermutlich nicht viel übrig ausser der Erinnerung an eine traditionsreiche Kaffeerösterfamilie. Den Kleinaktionären, die oftmals ihre ganzen Lebensersparnisse im Vertrauen auf den guten Namen Meinl investiert und nun herbe Verluste zu beklagen haben, bleibt die Wut, Enttäuschung und oftmals auch Verzweiflung.
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Dies ist der vorläufige Höhepunkt in einem der mittlerweile zahlreichen austrischen Finanzskandale. Wir hatten über diesen einst hoffnungsvollen Spross und seine Unternehmungen Meinl European Land, (MEL), Meinl Airports International (MAI) und Meinl International Power (MIP)ausführlich berichtet.
Mehr als 100.000 Oesterreicher, aber auch Tausende von Deutschen, die seinerzeit diese Papiere kauften, haben massive Verluste bis zu 80% hinnehmen müssen.
Dutzende von Strafanzeigen gegen Julius Meinl V wurden erstattet und langsam begann die Mühle der Justiz zu mahlen. Angespornt noch durch die neue Justizministerin Claudia Bandion-Ortner, die eine Crew von Finanzartisten im Juli vergangenen Jahres – damals noch Richterin - im Zusammenhang mit den Betrügereien bei der ehemaligen Arbeiterbank BAWAG zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt hatte.
Guter Name, grosse Verluste
Julius Meinl hatte bei seinen Finanztransaktionen den ausserordentlich guten Namen seiner Wiener Kaffeeröster-Dynastie offenbar genutzt und ihn jetzt gründlich ruiniert.
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onlinedienst - 5. Apr, 23:14 Article 3490x read