Ärzte in China – In Zukunft mehr Respekt?
Dr. Alexander von Paleske --- 9.5. 2011 --- Im September vergangenen Jahre berichteten wir über das miserable Arzt-Patienten-Verhältnis, das vielerorts in China anzutreffen ist. Tätliche Angriffe auf Ärzte und Pflegepersonal sind offenbar keine Seltenheit.
Vertrauensverlust als Gesellschaftsproblem
Die seinerzeit eingeführten Wirtschaftsreformen unter Deng Xiaoping, welche China auf die Schiene der profitorientierten Wirtschaft gesetzt haben, ziehen offenbar tiefgreifende gesellschaftliche Auswirkungen und Konflikte nach sich.
Aber möglicherweise ist im Bereich des Arzt-Patientenverhältnisses Besserung in Sicht, dank eines Buchs der äußerst populären Schriftstellerin Liuliu.
Das Buch hat den Titel Xin Shu (Angel Heart) und beinhaltet eine Novelle, die in einem Krankenhaus spielt. Kein kitschiger Ärzteroman, sondern eine Darstellung der Probleme, mit denen die Ärzte in China heute vielerorts konfrontiert sind.
Xin Shu von Liuliu
Liuliu ist zwar keine Ärztin, aber in der Vorbereitung zu ihrer Novelle schaffte sie es, das Vertrauen eines Neurochirurgen zu gewinnen, dem sie 6 Monate lang bei seiner Arbeit zuschaute.
Nach und nach fassten auch weitere Kollegen Vertrauen, und gaben der Autorin einen ungeschminkten Einblick in die Herausforderungen und Probleme der ärztlichen Tätigkeit in China, einschließlich der damit einhergehenden Belastungen.
Liulius Buch beschreibt realitätsgetreu die Bedingungen, unter denen chinesische Ärzte arbeiten, die miserablen Gehälter, und die unerquicklichen Konfrontationen zwischen Ärzten und Patienten.
Der von ihr portraitierte Neurochirurg beklagt, wie der Vertrauensverlust sich in der Gesellschaft insgesamt gleich einem Krebsgeschwür ausgebreitet hat. Hinzu kommt die ungenügende finanzielle Ausstattung des Gesundheitswesens durch die chinesische Regierung, was umgekehrt bedeutet, daß die Behandlungskosten ansteigen, und für nicht wenige Patienten am unteren Ende der Gesellschaft unerschwinglich werden.
Wie frustriert offenbar chinesische Ärzte sind, das erfuhr ich selbst während meiner Zusammenarbeit mit chinesischen Kollegen am Princess Marina Krankenhaus in Gaborone/Botswana.
Kollegen, die im Rahmen chinesischer Entwicklungs-Zusammenarbeit für jeweils drei Jahre dort arbeiteten. Der meiner Abteilung zugeteilte chinesische Kollege erzählte mir, dass er den Beruf des Arztes satt habe. Er ist gerade mal 34 Jahre alt, und wissenschaftlich duch ein PhD und eine Reihe von Publikationen ausgewiesen..
LiuLiu, die zu den meistgelesenen Autorinnen in China gehört, hat mit ihrem Buch einen Bestseller gelandet, der auch verfilmt werden soll. Er könnte dazu beitragen, mehr Verständnis für die schwierige Lage der Ärzte in der chinesischen Gesellschaft zu wecken, und damit das heruntergekommene Arzt-Patientenverhältnis in China zu verbessern helfen .
Arzt in China – ein gefährlicher Beruf?
Rückblick: Hans Müller - Arzt im kommunistischen China
Dumela Ngaka - 8 Jahre als Krebsarzt in Botswana - Ein persönlicher Erfahrungsbericht
Vertrauensverlust als Gesellschaftsproblem
Die seinerzeit eingeführten Wirtschaftsreformen unter Deng Xiaoping, welche China auf die Schiene der profitorientierten Wirtschaft gesetzt haben, ziehen offenbar tiefgreifende gesellschaftliche Auswirkungen und Konflikte nach sich.
Aber möglicherweise ist im Bereich des Arzt-Patientenverhältnisses Besserung in Sicht, dank eines Buchs der äußerst populären Schriftstellerin Liuliu.
Das Buch hat den Titel Xin Shu (Angel Heart) und beinhaltet eine Novelle, die in einem Krankenhaus spielt. Kein kitschiger Ärzteroman, sondern eine Darstellung der Probleme, mit denen die Ärzte in China heute vielerorts konfrontiert sind.
Xin Shu von Liuliu
Liuliu ist zwar keine Ärztin, aber in der Vorbereitung zu ihrer Novelle schaffte sie es, das Vertrauen eines Neurochirurgen zu gewinnen, dem sie 6 Monate lang bei seiner Arbeit zuschaute.
Nach und nach fassten auch weitere Kollegen Vertrauen, und gaben der Autorin einen ungeschminkten Einblick in die Herausforderungen und Probleme der ärztlichen Tätigkeit in China, einschließlich der damit einhergehenden Belastungen.
Liulius Buch beschreibt realitätsgetreu die Bedingungen, unter denen chinesische Ärzte arbeiten, die miserablen Gehälter, und die unerquicklichen Konfrontationen zwischen Ärzten und Patienten.
Der von ihr portraitierte Neurochirurg beklagt, wie der Vertrauensverlust sich in der Gesellschaft insgesamt gleich einem Krebsgeschwür ausgebreitet hat. Hinzu kommt die ungenügende finanzielle Ausstattung des Gesundheitswesens durch die chinesische Regierung, was umgekehrt bedeutet, daß die Behandlungskosten ansteigen, und für nicht wenige Patienten am unteren Ende der Gesellschaft unerschwinglich werden.
Wie frustriert offenbar chinesische Ärzte sind, das erfuhr ich selbst während meiner Zusammenarbeit mit chinesischen Kollegen am Princess Marina Krankenhaus in Gaborone/Botswana.
Kollegen, die im Rahmen chinesischer Entwicklungs-Zusammenarbeit für jeweils drei Jahre dort arbeiteten. Der meiner Abteilung zugeteilte chinesische Kollege erzählte mir, dass er den Beruf des Arztes satt habe. Er ist gerade mal 34 Jahre alt, und wissenschaftlich duch ein PhD und eine Reihe von Publikationen ausgewiesen..
LiuLiu, die zu den meistgelesenen Autorinnen in China gehört, hat mit ihrem Buch einen Bestseller gelandet, der auch verfilmt werden soll. Er könnte dazu beitragen, mehr Verständnis für die schwierige Lage der Ärzte in der chinesischen Gesellschaft zu wecken, und damit das heruntergekommene Arzt-Patientenverhältnis in China zu verbessern helfen .
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onlinedienst - 9. Mai, 12:29 Article 2900x read