Vereinigte Arabische Emirate: Eine Söldnertruppe gegen den arabischen Frühling
Dr. Alexander von Paleske 18.5. 2011 --
Es ist keine Nachricht aus 1001 Nacht, ganz im Gegenteil, aber sie scheint zutreffend zu sein: Söldner sollen verhindern, dass der arabische Frühling auch in den ölreichen arabischen Emiraten am Persichen Golf Einzug hält.
Vereinigte Arabische Emirate
Ex Blackwater (jetzt XE) - Mehrheitseigentümer und Radikalchrist Erik Prince, mit besten Verbindungen seinerzeit in die US-Administration, und dem es deshalb gelang, sozusagen von null auf hundert mit seiner Söldnerfirma Blackwater zu starten, der einen Multimillionen-Söldnerfirma-Vertrag mit dem Pentagon erhielt, und dessen Söldner durch Abknallen von unbeteiligten Zivilisten im Irak auf sich aufmerksam machten, hat einen neuen lukrativen Markt für sein Drecksgeschäft gefunden: Arabische Potentaten, die den arabischen Frühling fürchten, wie der Teufel das Weihwasser.
Schreck in die Glieder
Nach den Demonstrationen in Bahrain, wo eine sunnitische Minderheit über die schiitische Mehrheit herrscht, ist auch dem de facto Herrscher von Abu Dhabi, dem in der britischen Militärakademie Sandhurst ausgebildeten Kronprinz Mohammed bin Zayed, offenbar der Schreck in die Glieder gefahren.
Jüngst hat der Herrscher dem Nachbarscheichtum Dubai mit seinen Petromilliarden finanziell aus der Patsche geholfen, als dort der Immobilienmarkt zusammenzubrechen drohte.
Seine Untertanen sind gering an der Zahl – vergleichsweise -
groß ist dagegen die Zahl der Arbeiter aus Bangladesch, Pakistan und Indien die dort schuften, vom Bauarbeiter bis zum Flughafenangestellten.
Und Haushaltshilfen von den Philippinen, die nicht nur gebraucht, sondern nicht selten auch (sexuell) missbraucht werden.
Wer ernsthaft krank wird, den schicken die Arbeitsvermittler, die auch die Pässe der Arbeiter einbehalten, in ihr Heimatland zurück.
Sozialer Sprengstoff
Diese Arbeiter haben auch keinerlei Aussicht auf eine unbefristete Aufenthaltsberechtigung, leben oftmals von ihren Familien getrennt , und weder die Arbeitsbedingungen, noch die Wohnverhältnisse können ausdauernde Zufriedenheit erzeugen.
Das schafft Sprengstoff.
Wie im Nachbarscheichtum Dubai gibt es eine Pyramide der Achtung, sozialen Anerkennung und Bezahlung: an deren Spitze die einheimische Bevölkerung steht, darunter kommen Europäer und US-Amerikaner, darunter Araber aus Ägypten und Palästina. Weiter unten dann Moslems aus Bangladesh und Pakistan. Afrikaner stehen noch weiter unten.
Söldner als Retter in der Not
In dieser, mit sozialem Sprengstoff reichlich gefüllten Gesellschaft, hat sich der bekennende Radikal-Christ Erik Prince als „Retter in der Not“ angeboten.
Er hat mit dem Herrscher den Plan ausgeheckt, ein Eingreifbattalion aufzustellen: Stärke: 800 Mann, Auftragswert: 529 Millionen US-Dollar.
Die ersten „Rekruten“ sind bereits eingetroffen. Kampferprobt sollen sie sein, fordert der Kronprinz – „Proven in Combat“ – also aus Ländern, wo entweder der Bürgerkrieg tobt, wie in Kolumbien, bzw. einschlägige Erfahrung aus Ländern mitbringen, wo Krieg geführt wird, wie im Irak und in Afghanistan.
Ehemalige Kämpfer aus aus der seinerzeitigen südafrikanischen Söldnerfirma Executive Outcomes, mit Kampferfahrung in Angola und Sierra Leone, sind ebenfalls herzlich willkommen. Executive Outcomes, eine Firma, auf deren Gehaltsliste seinerzeit ehemalige Mitglieder von Apartheid-Südafrikas Terror,- Mörder,,- und Zerstörungskommandos wie den 1.- 5. Reconnaissance Commandos (Recce), Koevoet, 32. Buffalo-Battalion, 44. Parachute- Brigade und der Todesschwadron Civil Cooperation Bureau standen.
Ehemalige Kämpfer und Piloten dieser Firma waren auch in den fehlgeschlagenen Putsch in Äquatorial Guinea im Jahre 2004 verwickelt (Wonga Coup), landeten aber im Hochsicherheitsgefängnis von Zimbabwes Hauptstadt Harare, bzw. im Black Beach Gefängnis von Malabo, der Hauptstadt des ölreichen Äquatorial Guinea.
Verständlich, daß der Botschafter des Emirates in den USA, Yussf al-Otaiba, auf Fragen der britischen Zeitung „Independent“ die Auskunft verweigerte.
Die Trainer der Söldner wiederum kommen aus der französischen Fremdenlegion und der britischen Eliteeinheit SAS .
Jahresgehalt: mindestens 200.000 US Dollar, steuerfrei, und freie Unterkunft und Verpflegung.
Lange Wartezeiten am Flughafen gibt es für dieses Söldnerpack nicht: In den Pässen der Söldner findet sich ein Stempel, der ihnen ungehinderten Durchmarsch durch Zoll und Immigration garantiert.
De Facto Nationalarmee
„Wir sind de facto die Armee der arabischen Emirate“ erklärte einer der Söldner, aus Kolumbien stammend, der mit Erfahrungen bei der Bekämpfung der kolumbianischen FARC-Guerilla aufwarten konnte. Fürstliche Bezahlung: Mindestens 10.000 US Dollar pro Mann und Monat. Nachteil: die Haudegen müssen in der Kaserne bleiben, ständig, Tag und Nacht, und können bei Tag nur die Sonne und den Wüstensand anglotzen.
Apartheid-Südafrika konnten diese Schiessprügel nicht vor dem Niedergang bewahren. Despotische Regime wie in Oman oder die Emirate am Golf, denen der Wind des arabischen Frühlings ins Gesicht bläst, können ihren geschichtlichen Untergang mit dem Söldnerhaufen vielleicht noch aufhalten – bestenfalls aber nur vorübergehend.
Der Wonga Coup
Afrika-Söldner - und was aus ihnen wurde
Blackwater–Söldner in Afghanistan oder: Mit der Bundeswehr Seit an Seit
Chefsöldner Tim Spicer erhält Pentagon-Vertragsverlängerung im Irak
Vom britischen Südafrika-Botschafter zum Söldnerfirma-Direktor
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On The Road Again – Blackwater-Söldner dürfen weiter töten
Irak: Wenn die regulären Truppen gehen, kommen die Söldner
Söldner, Gauner, Waffen und Rohstoffe
Es ist keine Nachricht aus 1001 Nacht, ganz im Gegenteil, aber sie scheint zutreffend zu sein: Söldner sollen verhindern, dass der arabische Frühling auch in den ölreichen arabischen Emiraten am Persichen Golf Einzug hält.
Vereinigte Arabische Emirate
Ex Blackwater (jetzt XE) - Mehrheitseigentümer und Radikalchrist Erik Prince, mit besten Verbindungen seinerzeit in die US-Administration, und dem es deshalb gelang, sozusagen von null auf hundert mit seiner Söldnerfirma Blackwater zu starten, der einen Multimillionen-Söldnerfirma-Vertrag mit dem Pentagon erhielt, und dessen Söldner durch Abknallen von unbeteiligten Zivilisten im Irak auf sich aufmerksam machten, hat einen neuen lukrativen Markt für sein Drecksgeschäft gefunden: Arabische Potentaten, die den arabischen Frühling fürchten, wie der Teufel das Weihwasser.
Schreck in die Glieder
Nach den Demonstrationen in Bahrain, wo eine sunnitische Minderheit über die schiitische Mehrheit herrscht, ist auch dem de facto Herrscher von Abu Dhabi, dem in der britischen Militärakademie Sandhurst ausgebildeten Kronprinz Mohammed bin Zayed, offenbar der Schreck in die Glieder gefahren.
Jüngst hat der Herrscher dem Nachbarscheichtum Dubai mit seinen Petromilliarden finanziell aus der Patsche geholfen, als dort der Immobilienmarkt zusammenzubrechen drohte.
Seine Untertanen sind gering an der Zahl – vergleichsweise -
groß ist dagegen die Zahl der Arbeiter aus Bangladesch, Pakistan und Indien die dort schuften, vom Bauarbeiter bis zum Flughafenangestellten.
Und Haushaltshilfen von den Philippinen, die nicht nur gebraucht, sondern nicht selten auch (sexuell) missbraucht werden.
Wer ernsthaft krank wird, den schicken die Arbeitsvermittler, die auch die Pässe der Arbeiter einbehalten, in ihr Heimatland zurück.
Sozialer Sprengstoff
Diese Arbeiter haben auch keinerlei Aussicht auf eine unbefristete Aufenthaltsberechtigung, leben oftmals von ihren Familien getrennt , und weder die Arbeitsbedingungen, noch die Wohnverhältnisse können ausdauernde Zufriedenheit erzeugen.
Das schafft Sprengstoff.
Wie im Nachbarscheichtum Dubai gibt es eine Pyramide der Achtung, sozialen Anerkennung und Bezahlung: an deren Spitze die einheimische Bevölkerung steht, darunter kommen Europäer und US-Amerikaner, darunter Araber aus Ägypten und Palästina. Weiter unten dann Moslems aus Bangladesh und Pakistan. Afrikaner stehen noch weiter unten.
Söldner als Retter in der Not
In dieser, mit sozialem Sprengstoff reichlich gefüllten Gesellschaft, hat sich der bekennende Radikal-Christ Erik Prince als „Retter in der Not“ angeboten.
Er hat mit dem Herrscher den Plan ausgeheckt, ein Eingreifbattalion aufzustellen: Stärke: 800 Mann, Auftragswert: 529 Millionen US-Dollar.
Die ersten „Rekruten“ sind bereits eingetroffen. Kampferprobt sollen sie sein, fordert der Kronprinz – „Proven in Combat“ – also aus Ländern, wo entweder der Bürgerkrieg tobt, wie in Kolumbien, bzw. einschlägige Erfahrung aus Ländern mitbringen, wo Krieg geführt wird, wie im Irak und in Afghanistan.
Ehemalige Kämpfer aus aus der seinerzeitigen südafrikanischen Söldnerfirma Executive Outcomes, mit Kampferfahrung in Angola und Sierra Leone, sind ebenfalls herzlich willkommen. Executive Outcomes, eine Firma, auf deren Gehaltsliste seinerzeit ehemalige Mitglieder von Apartheid-Südafrikas Terror,- Mörder,,- und Zerstörungskommandos wie den 1.- 5. Reconnaissance Commandos (Recce), Koevoet, 32. Buffalo-Battalion, 44. Parachute- Brigade und der Todesschwadron Civil Cooperation Bureau standen.
Ehemalige Kämpfer und Piloten dieser Firma waren auch in den fehlgeschlagenen Putsch in Äquatorial Guinea im Jahre 2004 verwickelt (Wonga Coup), landeten aber im Hochsicherheitsgefängnis von Zimbabwes Hauptstadt Harare, bzw. im Black Beach Gefängnis von Malabo, der Hauptstadt des ölreichen Äquatorial Guinea.
Verständlich, daß der Botschafter des Emirates in den USA, Yussf al-Otaiba, auf Fragen der britischen Zeitung „Independent“ die Auskunft verweigerte.
Die Trainer der Söldner wiederum kommen aus der französischen Fremdenlegion und der britischen Eliteeinheit SAS .
Jahresgehalt: mindestens 200.000 US Dollar, steuerfrei, und freie Unterkunft und Verpflegung.
Lange Wartezeiten am Flughafen gibt es für dieses Söldnerpack nicht: In den Pässen der Söldner findet sich ein Stempel, der ihnen ungehinderten Durchmarsch durch Zoll und Immigration garantiert.
De Facto Nationalarmee
„Wir sind de facto die Armee der arabischen Emirate“ erklärte einer der Söldner, aus Kolumbien stammend, der mit Erfahrungen bei der Bekämpfung der kolumbianischen FARC-Guerilla aufwarten konnte. Fürstliche Bezahlung: Mindestens 10.000 US Dollar pro Mann und Monat. Nachteil: die Haudegen müssen in der Kaserne bleiben, ständig, Tag und Nacht, und können bei Tag nur die Sonne und den Wüstensand anglotzen.
Apartheid-Südafrika konnten diese Schiessprügel nicht vor dem Niedergang bewahren. Despotische Regime wie in Oman oder die Emirate am Golf, denen der Wind des arabischen Frühlings ins Gesicht bläst, können ihren geschichtlichen Untergang mit dem Söldnerhaufen vielleicht noch aufhalten – bestenfalls aber nur vorübergehend.
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onlinedienst - 18. Mai, 08:12 Article 5583x read