Welt Aids-Kongress in Wien, die HIV-AIDS-Leugner laden zum Gegentreffen
Dr. Alexander von Paleske ---11.7. 2010 --- Lange Zeit war es still um die HIV-Aids-Leugner geworden, nachdem sie ihren Unfug nicht mehr dem inzwischen abgehalfterten Präsidenten Südafrikas, Thabo Mbeki, ins Ohr träufeln konnten. Ein Unfug, der in der Regierungszeit Mbekis dort mindestens 300.000 Menschen das Leben gekostet haben dürfte: Menschen, die an der HIV Krankheit litten und keine antiretroviralen Medikamente bekamen.
.
Zapiro-Cartoons zur AIDS-Tragödie in Südafrika während der Regierungszeit Thabo Mbekis
Der Kongress tagt, die Leugner ebenso
In diesem Monat findet in Wien der internationale AIDS-Kongress statt. Offenbar Grund genug für die HIV-AIDS-Leugner wieder aus ihren ideologischen Winkeln hervorzukriechen. Ihr österreichischer Protagonist, Christian Fiala, seines Zeichens Gynäkologe, lädt zu einer Gegenveranstaltung ein.
Thema: "AIDS zwischen Wissen und Dogma“.
Mit dabei auch, wie gehabt, der Kieler Internist Claus Köhnlein, dessen aberwitzige Argumentation in Sachen AIDS wir hier schon mehrfach scharf kritisiert haben, und der einst zu dem "Beraterteam" Thabo Mbekis gehörte.
Kein Grund zur Beachtung wenn...
Eigentlich kein Grund also, der Veranstaltung weitere Aufmerksamkeit zu schenken
Aber nun haben die HIV-AIDS Leugner - leider muss man sagen – eine publizistische Plattform für ihren unwissenschaftlichen Quark bekommen, und zwar mit einem Artikel in der führenden österreichischen investigativen Wochenzeitung „Profil“ .
Der Artikel trägt den Titel „Der Aids- Mythos: Hilft ein gutes Immunsystem gegen Ansteckung“ , verfasst von einer Redakteurin namens Tina Göbel. Ein Artikel, der weit hinter den im Jahre 2007 in der gleichen Zeitschrift erschienenen Artikel "Die andere Wahrheit über AIDS" zurückfällt
Auch wenn die Autorin beide Seiten zu Wort kommen lässt, ihr Artikel sät gleichwohl erhebliche Zweifel an dem heutigen fundierten wissenschaftlichen Erkenntnisstand, was leider herzlich wenig mit kritischem Journalismus zu tun hat.
Einstieg mit Stimmungsmache
Der Artikel beginnt sofort mit Stimmungsmache, mit einer Geschichte aus der Steinzeit der HIV-Diagnostik und Therapie: Ein falsch-positives HIV-Testergebnis bei einer Patientin, und dann sofortiger Behandlungsbeginn mit antiretroviralen Medikamenten. Zu dem psychischen Stress die Nebenwirkungen der ARV's.
Niemand behandelt - weder in Europa noch hier im südlichen Afrika - Patienten auf der Basis eines einzigen Tests, und ohne Beurteilung des Immunsystems, gemessen durch die CD4-positiven Lymphozyten. Meistens wird auch die Viruslast bestimmt.
Behandelt wird erst, wenn der CD4 -Lymphozytenabfall im Laufe der HIV-Krankheit eine kritische Grenze unterschritten hat.
Der Artikel ist daher, von der Tendenz her, geeignet , gerade in Risikogruppen zu grösserer Sorglosigkeit zu führen, bzw. HIV- Kranke zu ermutigen, die lebensverlängernden antiretroviralen Medikamente abzusetzen..
Irreführende Ueberschrift
Der Titel des Artikels führt bereits in die Irre: Ein intaktes (gutes) Immunsystem schützt keineswegs vor einer Infektion mit dem HIV-Virus, sondern nur die Vermeidung der Exposition zu Infektionsquellen, allen voran der ungeschützte Geschlechtverkehr zwischen Infizierten und Nichtinfizierten.
Dabei wird die Uebertragung des HIV-Virus enorm erleichtert durch die hier weit verbreiteten ulzerativen Geschlechtskrankheiten, allen voran der Schanker (Chancroid), neben der hohen Promiskuität. Gründe, warum sich hier in Afrika die HIV-Krankheit wesentlich umfangreicher ausgebreitet hat, als beispielsweise in Deutschland. Aber auch in Deutschland stagnieren die Zahlen keineswegs, sondern sind in einem langsamen, aber stetigen Anstieg begriffen.
Auch ist AIDS, wie in der Artikelüberschrift fälschlich suggeriert, kein Mythos, sondern das Endstadium der HIV-Krankheit, und eine globale Katastrophe.
Nicht allein wegen der Immunschwäche, sondern weil im Gefolge damit auch die Tuberkulose weltweit dramatisch zugenommen hat, und mit ihr die immer häufigere therapieresistente TB.
Ein intaktes Immunsystem, regelhaft zu Beginn der HIV-Krankheit, von der kurzen Konversionsphase einmal abgesehen, schützt zwar nicht vor der Infektion mit der HIV-Krankheit, aber vor Sekundärinfektionen, die das Vollbild AIDS auszeichnen. Zu diesem Zeitpunkt, dem AIDS Stadium, ist nämlich ist das Immunsystem durch die HIV-Krankheit weitgehend zerstört .
Typische Infektionen, die dann auftreten:
- Tuberkulose
- Pilzinfektionen (insbesondere Kryptokokken, Pneumocystis und Candida)
- Virusinfektionenj (insbesondere Zytomegalie, aber auch Reaktivierung von Herpes simplex und Zoster)
- Bakterielle Infektionen, andere als Tuberkulose
Lymphknotentuberkulose. Zusammengebrochene Immunabwehr. Statt käsigem Material werden grosse Mengen an Eiter aspiriert, unter dem Mikroskop übersät mit Tuberkelbakterien (rot)
Fotos: Dr. v. Paleske
Aber auch bestimmten Krebsarten wird durch die Immunschwäche Vorschub geleistet, allen voran das Kaposi-Sarkom.
Für Aerzte, die, wie der Verfasser, der seit 23 Jahren in Afrika, genauer gesagt in Simbabwe und Botswana als Internist und Krebsarzt arbeitet, tagtäglich mit AIDS-Kranken zu tun haben , sind derartige Artikel empörend, weil sie den absurden Theorien, die nachprüfbaren Tatsachen und soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen ins Gesicht schlagen, ein Podium verschaffen.
Hinzu kommt, dass Zweifel gesät werden an der weiterhin dringend benötigten Hilfe zur Behandlung der HIV-Kranken, und das in einem Land namens Oesterreich. Ein Land, das gerne Milliardenbeträge in die Skandalbank Hypo- Alpe-Adria pumpt , von mir in meinen investigativen Artikeln bereits im Jahre 2007 "Skandalpe" genannt, aber, wenn überhaupt, nur minimal in den Global Fund zur Bekämpfung von Aids, TB und Malaria einzahlt.
Umklassifizierung? Was für ein Stuss
Fiala behauptet, und mit ihm Köhnlein, dass in Afrika eine Umklassifizierung von Krankheiten stattgefunden habe, also Tuberkulose, Malaria und Durchfallerkrankungen nunmehr als AIDS bezeichnet werden, also ein Etikettenschwindel, hinzukomme, dass ein HIV-Test nicht verfügbar sei. Mit anderen Worten: „AIDS gibt es gar nicht in Afrika“.
Zimbabwe hat bei seinem Bluttransfusionsdienst im Jahr 1986 als erstes afrikanisches Land routinemäßig den HIV-Antikörpertest eingeführt. Auf der Suche nach Spendern wurde dann festgestellt, dass die HIV-Inzidenz bei den Fabrikarbeitern in der Hauptstadt Harare bei etwa 1 Prozent lag und in Bulawayo, der zweitgrößten Stadt, bei 0,5 Prozent. Inzwischen liegen beide Städte gleichauf bei rund 23 Prozent.
Vollbilder von AIDS mit so genannten opportunistischen Infektionen wie Pneumocystisinfektionen der Lunge oder Hirnhautentzündungen mit dem Pilz Cryptococcus waren sehr selten.
Die Tuberkulose (TB) wurde natürlich öfter diagnostiziert, aber die Tendenz der 20 Jahre von 1967 bis 1987 war deutlich rückläufig..
Heute sind mehr als 60 Prozent der Aufnahmen in der Medizinischen Klinik opportunistische Infektionen im Gefolge der HIV-Krankheit .
Von Umklassifizierung der Malaria und anderen Erkrankungen als AIDS kann also keine Rede sein. Gleichzeitig kam es zu einem massiven Anstieg der Tuberkuloseerkrankungen.
Ganz ähnlich sieht es in der Krebsabteilung aus: Während vor der HIV-Epidemie bei Männern das Prostata-Karzinom der häufigste Tumor war und bei Frauen der Gebärmutterhalskrebs, ist es nun bei Männern und Frauen das Kaposi-Sarkom, ein durch die HIV-Immunsuppression bedingter durch ein Herpesvirus verursachter Krebs, der an mehreren Stellen der Haut zugleich auftritt und oftmals auch innere Organe, bevorzugt die Lunge, befällt.
Gleichzeitig hat die Anzahl der Krebsfälle rasant zugenommen. Eine Krebsstatistik wird in Zimbabwe seit 1968 geführt.
Das Kaposi-Sarkom war auch vorher in Afrika vorhanden, sein Anteil an den Krebserkrankungen lag in Zimbabwe und Botswana bei unter 1 Prozent.
Kaposi-Sarkom, Hautbefall
Kaposi-Sarkom - exzessiver tumoröser Befall des linken Beins
Kaposi-Sarkom, Lungenbefall im Röntgenbild dargestellt
Kaposi-Sarkom, Befall des harten Gaumens
Mittlerweile sind mehr als 60% der Krebspatienten HIV-infiziert, mehr als die Hälfte davon leidet an Krebserkrankungen, die eindeutig HIV-assoziiert sind, also neben dem Kaposi-Sarkom vor allem das hochgradig maligne Non Hodgkin-Lymphom.
Hochgradig malignes Lymphom, Halsbefall
Hochgradig malignes Lymphom mit Befall des harten Gaumens
Aber auch der Krebs der Augen-Bindehaut, vor der HIV-Epidemie nahezu unbekannt, wird jetzt häufiger gesehen. Die Patienten sind jung, zwischen 20 und 40 Jahren alt.
Krebs der Bindehaut
Fotos: Dr. v. Paleske
Die Virusleugner können natürlich auch nicht erklären, wie es zur Übertragung des HIV-Virus von der Mutter zum Kind kommt.
Die Kinderstationen sind überfüllt mit Säuglingen und Kleinkindern, die nicht gedeihen wollen und eine Infektion nach der anderen haben. Auch hier hat sich das Krankheitsspektrum in Laufe der letzten 20 Jahre völlig verschoben. Diese Kinder sind fast ausnahmslos HIV-positiv. Wobei das Virus in der Mehrzahl der Fälle während des Geburtsvorgangs übertragen wurde, denn die Mütter der HIV-positiven Kinder sind immer HIV-positiv.
Die Übertragungsrate liegt unbehandelt bei etwa 40 Prozent.
In Botswana gelang es durch das Programm „Prevention of Transmission from Mother to Child (PMTCT) mit dem Einsatz antiretroviraler Medikamente, diese Transmissionsrate von 40 Prozent auf etwa 6 Prozent zu senken.
Durch die Etablierung eines umfassenden Programms zur Behandlung von HIV-Patienten ist es in Botswana auch gelungen, viele Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung erfolgreich zu behandeln. Mehr als 50.000 Patienten werden zurzeit mit einer Kombination antiretroviraler Medikamente (HAART) behandelt.
Nein, diesem HIV-AIDS-Leugner-Treffen kann man nun wirklich keinen Erfolg, und ihrem pseudowissenschaftlichen Quatsch keine Verbreitung wünschen.
Es gibt die Klima-Wandel-Leugner, die Holocaust-Leugner und eben auch die HIV-AIDS-Leugner. Gemeinsam ist ihnen, dass sie die Wahrheit nicht in den Tatsachen suchen.
Wer sich näher mit dem Quark der Virusleugner beschäftigen will, und wie er Punkt für Punkt widerlegt wird, dem sei die Website
http://www.psiram.com/ge/index.php/HIV/AIDS-Leugnung
empfohlen.
Ein Tag wie jeder andere - In einem Krankenhaus in Simbabwe
Dumela Ngaka - 8 Jahre als Krebsarzt in Botswana - Ein persönlicher Erfahrungsbericht
Diagnose: Krebs
Cancer surge overwhelms AIDS-struck Botswana
Bittere Pillen für die Dritte Welt
HIV kein Virus oder harmloses Virus ??
Die Zukunft heisst Resistenz? – Antiinfektiva verlieren ihre Wirksamkeit
Hilflos bei Infektionen - Antibiotika verlieren ihre Wirksamkeit
Tierfabriken, Schweineviren und die Zukunft
Welt-Tuberkulose Tag - eine Krankheit weiter auf dem Vormarsch
Links zum Hypo-Alpe Skandal
Skandal-Update: Hypo-Alpe-Adria Bank (Skandalpe)
BayernLB prüft Schadensersatzansprüche - eine PR-Geschichte?
Der Fall Hypo Alpe-Adria (Skandalpe) – Eine Abschlussbetrachtung
Hypo-Alpe-Skandalbank – Am Ende Sozialisierung der Verluste
Verlustbank BayernLB zahlt weiter: Noch eine Milliarde Euro an die Hypo- Alpe
Hypo Alpe Adria und BayernLB – Haben die Flick -Erben mitverdient?
Hypo-Alpe-Adria-Bank – vorwärts abwärts
Von Milliardengrab zu Milliardengrab: BayernLB-Tochter Hypo- Alpe Adria hat neuen Vorstand
Zentraler Artikel für alle bis Dezember 2008 angelaufenen Hypo-Alpe Skandale
BayernLB-Tochter Hypo Group Alpe Adria - Reicht mir die Hand, meine Skandale
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Zapiro-Cartoons zur AIDS-Tragödie in Südafrika während der Regierungszeit Thabo Mbekis
Der Kongress tagt, die Leugner ebenso
In diesem Monat findet in Wien der internationale AIDS-Kongress statt. Offenbar Grund genug für die HIV-AIDS-Leugner wieder aus ihren ideologischen Winkeln hervorzukriechen. Ihr österreichischer Protagonist, Christian Fiala, seines Zeichens Gynäkologe, lädt zu einer Gegenveranstaltung ein.
Thema: "AIDS zwischen Wissen und Dogma“.
Mit dabei auch, wie gehabt, der Kieler Internist Claus Köhnlein, dessen aberwitzige Argumentation in Sachen AIDS wir hier schon mehrfach scharf kritisiert haben, und der einst zu dem "Beraterteam" Thabo Mbekis gehörte.
Kein Grund zur Beachtung wenn...
Eigentlich kein Grund also, der Veranstaltung weitere Aufmerksamkeit zu schenken
Aber nun haben die HIV-AIDS Leugner - leider muss man sagen – eine publizistische Plattform für ihren unwissenschaftlichen Quark bekommen, und zwar mit einem Artikel in der führenden österreichischen investigativen Wochenzeitung „Profil“ .
Der Artikel trägt den Titel „Der Aids- Mythos: Hilft ein gutes Immunsystem gegen Ansteckung“ , verfasst von einer Redakteurin namens Tina Göbel. Ein Artikel, der weit hinter den im Jahre 2007 in der gleichen Zeitschrift erschienenen Artikel "Die andere Wahrheit über AIDS" zurückfällt
Auch wenn die Autorin beide Seiten zu Wort kommen lässt, ihr Artikel sät gleichwohl erhebliche Zweifel an dem heutigen fundierten wissenschaftlichen Erkenntnisstand, was leider herzlich wenig mit kritischem Journalismus zu tun hat.
Einstieg mit Stimmungsmache
Der Artikel beginnt sofort mit Stimmungsmache, mit einer Geschichte aus der Steinzeit der HIV-Diagnostik und Therapie: Ein falsch-positives HIV-Testergebnis bei einer Patientin, und dann sofortiger Behandlungsbeginn mit antiretroviralen Medikamenten. Zu dem psychischen Stress die Nebenwirkungen der ARV's.
Niemand behandelt - weder in Europa noch hier im südlichen Afrika - Patienten auf der Basis eines einzigen Tests, und ohne Beurteilung des Immunsystems, gemessen durch die CD4-positiven Lymphozyten. Meistens wird auch die Viruslast bestimmt.
Behandelt wird erst, wenn der CD4 -Lymphozytenabfall im Laufe der HIV-Krankheit eine kritische Grenze unterschritten hat.
Der Artikel ist daher, von der Tendenz her, geeignet , gerade in Risikogruppen zu grösserer Sorglosigkeit zu führen, bzw. HIV- Kranke zu ermutigen, die lebensverlängernden antiretroviralen Medikamente abzusetzen..
Irreführende Ueberschrift
Der Titel des Artikels führt bereits in die Irre: Ein intaktes (gutes) Immunsystem schützt keineswegs vor einer Infektion mit dem HIV-Virus, sondern nur die Vermeidung der Exposition zu Infektionsquellen, allen voran der ungeschützte Geschlechtverkehr zwischen Infizierten und Nichtinfizierten.
Dabei wird die Uebertragung des HIV-Virus enorm erleichtert durch die hier weit verbreiteten ulzerativen Geschlechtskrankheiten, allen voran der Schanker (Chancroid), neben der hohen Promiskuität. Gründe, warum sich hier in Afrika die HIV-Krankheit wesentlich umfangreicher ausgebreitet hat, als beispielsweise in Deutschland. Aber auch in Deutschland stagnieren die Zahlen keineswegs, sondern sind in einem langsamen, aber stetigen Anstieg begriffen.
Auch ist AIDS, wie in der Artikelüberschrift fälschlich suggeriert, kein Mythos, sondern das Endstadium der HIV-Krankheit, und eine globale Katastrophe.
Nicht allein wegen der Immunschwäche, sondern weil im Gefolge damit auch die Tuberkulose weltweit dramatisch zugenommen hat, und mit ihr die immer häufigere therapieresistente TB.
Ein intaktes Immunsystem, regelhaft zu Beginn der HIV-Krankheit, von der kurzen Konversionsphase einmal abgesehen, schützt zwar nicht vor der Infektion mit der HIV-Krankheit, aber vor Sekundärinfektionen, die das Vollbild AIDS auszeichnen. Zu diesem Zeitpunkt, dem AIDS Stadium, ist nämlich ist das Immunsystem durch die HIV-Krankheit weitgehend zerstört .
Typische Infektionen, die dann auftreten:
- Tuberkulose
- Pilzinfektionen (insbesondere Kryptokokken, Pneumocystis und Candida)
- Virusinfektionenj (insbesondere Zytomegalie, aber auch Reaktivierung von Herpes simplex und Zoster)
- Bakterielle Infektionen, andere als Tuberkulose
Lymphknotentuberkulose. Zusammengebrochene Immunabwehr. Statt käsigem Material werden grosse Mengen an Eiter aspiriert, unter dem Mikroskop übersät mit Tuberkelbakterien (rot)
Fotos: Dr. v. Paleske
Aber auch bestimmten Krebsarten wird durch die Immunschwäche Vorschub geleistet, allen voran das Kaposi-Sarkom.
Für Aerzte, die, wie der Verfasser, der seit 23 Jahren in Afrika, genauer gesagt in Simbabwe und Botswana als Internist und Krebsarzt arbeitet, tagtäglich mit AIDS-Kranken zu tun haben , sind derartige Artikel empörend, weil sie den absurden Theorien, die nachprüfbaren Tatsachen und soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen ins Gesicht schlagen, ein Podium verschaffen.
Hinzu kommt, dass Zweifel gesät werden an der weiterhin dringend benötigten Hilfe zur Behandlung der HIV-Kranken, und das in einem Land namens Oesterreich. Ein Land, das gerne Milliardenbeträge in die Skandalbank Hypo- Alpe-Adria pumpt , von mir in meinen investigativen Artikeln bereits im Jahre 2007 "Skandalpe" genannt, aber, wenn überhaupt, nur minimal in den Global Fund zur Bekämpfung von Aids, TB und Malaria einzahlt.
Umklassifizierung? Was für ein Stuss
Fiala behauptet, und mit ihm Köhnlein, dass in Afrika eine Umklassifizierung von Krankheiten stattgefunden habe, also Tuberkulose, Malaria und Durchfallerkrankungen nunmehr als AIDS bezeichnet werden, also ein Etikettenschwindel, hinzukomme, dass ein HIV-Test nicht verfügbar sei. Mit anderen Worten: „AIDS gibt es gar nicht in Afrika“.
Zimbabwe hat bei seinem Bluttransfusionsdienst im Jahr 1986 als erstes afrikanisches Land routinemäßig den HIV-Antikörpertest eingeführt. Auf der Suche nach Spendern wurde dann festgestellt, dass die HIV-Inzidenz bei den Fabrikarbeitern in der Hauptstadt Harare bei etwa 1 Prozent lag und in Bulawayo, der zweitgrößten Stadt, bei 0,5 Prozent. Inzwischen liegen beide Städte gleichauf bei rund 23 Prozent.
Vollbilder von AIDS mit so genannten opportunistischen Infektionen wie Pneumocystisinfektionen der Lunge oder Hirnhautentzündungen mit dem Pilz Cryptococcus waren sehr selten.
Die Tuberkulose (TB) wurde natürlich öfter diagnostiziert, aber die Tendenz der 20 Jahre von 1967 bis 1987 war deutlich rückläufig..
Heute sind mehr als 60 Prozent der Aufnahmen in der Medizinischen Klinik opportunistische Infektionen im Gefolge der HIV-Krankheit .
Von Umklassifizierung der Malaria und anderen Erkrankungen als AIDS kann also keine Rede sein. Gleichzeitig kam es zu einem massiven Anstieg der Tuberkuloseerkrankungen.
Ganz ähnlich sieht es in der Krebsabteilung aus: Während vor der HIV-Epidemie bei Männern das Prostata-Karzinom der häufigste Tumor war und bei Frauen der Gebärmutterhalskrebs, ist es nun bei Männern und Frauen das Kaposi-Sarkom, ein durch die HIV-Immunsuppression bedingter durch ein Herpesvirus verursachter Krebs, der an mehreren Stellen der Haut zugleich auftritt und oftmals auch innere Organe, bevorzugt die Lunge, befällt.
Gleichzeitig hat die Anzahl der Krebsfälle rasant zugenommen. Eine Krebsstatistik wird in Zimbabwe seit 1968 geführt.
Das Kaposi-Sarkom war auch vorher in Afrika vorhanden, sein Anteil an den Krebserkrankungen lag in Zimbabwe und Botswana bei unter 1 Prozent.
Kaposi-Sarkom, Hautbefall
Kaposi-Sarkom - exzessiver tumoröser Befall des linken Beins
Kaposi-Sarkom, Lungenbefall im Röntgenbild dargestellt
Kaposi-Sarkom, Befall des harten Gaumens
Mittlerweile sind mehr als 60% der Krebspatienten HIV-infiziert, mehr als die Hälfte davon leidet an Krebserkrankungen, die eindeutig HIV-assoziiert sind, also neben dem Kaposi-Sarkom vor allem das hochgradig maligne Non Hodgkin-Lymphom.
Hochgradig malignes Lymphom, Halsbefall
Hochgradig malignes Lymphom mit Befall des harten Gaumens
Aber auch der Krebs der Augen-Bindehaut, vor der HIV-Epidemie nahezu unbekannt, wird jetzt häufiger gesehen. Die Patienten sind jung, zwischen 20 und 40 Jahren alt.
Krebs der Bindehaut
Fotos: Dr. v. Paleske
Die Virusleugner können natürlich auch nicht erklären, wie es zur Übertragung des HIV-Virus von der Mutter zum Kind kommt.
Die Kinderstationen sind überfüllt mit Säuglingen und Kleinkindern, die nicht gedeihen wollen und eine Infektion nach der anderen haben. Auch hier hat sich das Krankheitsspektrum in Laufe der letzten 20 Jahre völlig verschoben. Diese Kinder sind fast ausnahmslos HIV-positiv. Wobei das Virus in der Mehrzahl der Fälle während des Geburtsvorgangs übertragen wurde, denn die Mütter der HIV-positiven Kinder sind immer HIV-positiv.
Die Übertragungsrate liegt unbehandelt bei etwa 40 Prozent.
In Botswana gelang es durch das Programm „Prevention of Transmission from Mother to Child (PMTCT) mit dem Einsatz antiretroviraler Medikamente, diese Transmissionsrate von 40 Prozent auf etwa 6 Prozent zu senken.
Durch die Etablierung eines umfassenden Programms zur Behandlung von HIV-Patienten ist es in Botswana auch gelungen, viele Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung erfolgreich zu behandeln. Mehr als 50.000 Patienten werden zurzeit mit einer Kombination antiretroviraler Medikamente (HAART) behandelt.
Nein, diesem HIV-AIDS-Leugner-Treffen kann man nun wirklich keinen Erfolg, und ihrem pseudowissenschaftlichen Quatsch keine Verbreitung wünschen.
Es gibt die Klima-Wandel-Leugner, die Holocaust-Leugner und eben auch die HIV-AIDS-Leugner. Gemeinsam ist ihnen, dass sie die Wahrheit nicht in den Tatsachen suchen.
Wer sich näher mit dem Quark der Virusleugner beschäftigen will, und wie er Punkt für Punkt widerlegt wird, dem sei die Website
http://www.psiram.com/ge/index.php/HIV/AIDS-Leugnung
empfohlen.
Ein Tag wie jeder andere - In einem Krankenhaus in Simbabwe
Dumela Ngaka - 8 Jahre als Krebsarzt in Botswana - Ein persönlicher Erfahrungsbericht
Diagnose: Krebs
Cancer surge overwhelms AIDS-struck Botswana
Bittere Pillen für die Dritte Welt
HIV kein Virus oder harmloses Virus ??
Die Zukunft heisst Resistenz? – Antiinfektiva verlieren ihre Wirksamkeit
Hilflos bei Infektionen - Antibiotika verlieren ihre Wirksamkeit
Tierfabriken, Schweineviren und die Zukunft
Welt-Tuberkulose Tag - eine Krankheit weiter auf dem Vormarsch
Links zum Hypo-Alpe Skandal
Skandal-Update: Hypo-Alpe-Adria Bank (Skandalpe)
BayernLB prüft Schadensersatzansprüche - eine PR-Geschichte?
Der Fall Hypo Alpe-Adria (Skandalpe) – Eine Abschlussbetrachtung
Hypo-Alpe-Skandalbank – Am Ende Sozialisierung der Verluste
Verlustbank BayernLB zahlt weiter: Noch eine Milliarde Euro an die Hypo- Alpe
Hypo Alpe Adria und BayernLB – Haben die Flick -Erben mitverdient?
Hypo-Alpe-Adria-Bank – vorwärts abwärts
Von Milliardengrab zu Milliardengrab: BayernLB-Tochter Hypo- Alpe Adria hat neuen Vorstand
Zentraler Artikel für alle bis Dezember 2008 angelaufenen Hypo-Alpe Skandale
BayernLB-Tochter Hypo Group Alpe Adria - Reicht mir die Hand, meine Skandale
onlinedienst - 11. Jul, 22:33 Article 23880x read
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Sancta Simplicitas
Im uebrigen heisst der Test "Western Blot" und nicht "Western Blood"
Dr. v. Paleske