FDP-Westerwelle schreibt an Springer-Verlagschef Mathias Döpfner
Dr. Alexander von Paleske -- Die folgende Mail landete heute in meiner Mailbox:
01.03. 2010
Guido Putzmunter Westerwelle
Wolfgang Mischnick Gedächtnisplatz 1
Berlin
An
Mathias Döpfner
Springer-Vorstand
Axel Springer Gedächtnisplatz 1
Hamburg
Lieber Mathias
die Wahlen in Nordrhein-Westfalen rücken näher und die Umfragewerte für uns sehen so schlecht aus, dass eine Koalition der CDU mit den Grünen nach den Wahlen in Mai möglich erscheint. Deshalb muss es nun heissen: Mit aller (Presse)Macht gegenhalten.
Du hattest mir bei unserem letzten Treffen ja schon signalisiert, dass der Axel Springer Verlag alles tun würde, um diese Fehlentwicklung aufzuhalten.
Als Beispiel, wie erfolgreich ein Verlag politische Fehlentwicklungen aufhalten kann, hatte ich auf Grossbritannien verwiesen. Dort hat Rupert Murdoch es geschafft, die insbesondere durch Tony Blairs Lügengeschichten im Zusammenhang mit dem Irakkrieg völlig am Boden liegende Labour-Party wieder aufzurichten, sodass jetzt sogar ein Sieg von Gordon Brown als durchaus möglich erscheint.
Sehr vorteilhaft hat sich dabei die Stimmungsmache sowohl in der Nackedei-Sun als auch in dem Bezahl-Fernsehsender Sky ausgewirkt.
BILD muss trommeln und feuern
Ich schlage deshalb vor, dass Euer „Kettenhund“ BILD nun uns Schützenhilfe gibt und das Trommelfeuer auf die Hartz-IV Empfänger eröffnet. Da solltetst Du dem BILD-Kai mal ordentlich Feuer unter dem Hintern machen.
Ohne in Eure segensreiche Verlagsarbeit und Meinungsmache eingreifen zu wollen, aber jede Woche sollte mindestens eine neue „Florida-Rolf“- Geschichte“ in der BILD zu finden sein. Am besten platziert neben einem Nackedei, sodass die Aufmerksamkeit triebmässig dann auf diesen Artikel gelenkt wird.
Während ich gegen Hartz IV insgesamt wettere, verstehe ich natürlich, dass Ihr da vorsichtiger zu Werk gehen müsst, weil ja sehr viele Hartz IV Empfänger treue BILD-Leser sind. Deshalb schlage ich vor, den Hass gegen angeblich „schmarotzende“ Hartz IV Empfänger, wie seinerzeit „Florida Rolf“, zu lenken, mit dem sich die Masse der Hartz IV Empfänger nicht identifizieren würde.
Neue Wochenzeitung
Ausserdem solltet ihr mal überlegen, ein Konkurrenzblatt zur Wochenzeitung „Die ZEIT“ aufzubauen.
Wochenzeitungen sind vorläufig ohnehin weniger von der Pressekrise betroffen, als Tageszeitungen.
Obgleich der Chefredakteur der ZEIT, Giovanni di Lorenzo vor einer Woche auf Seite 1 in einem Leitartikel um Verständnis für meine Haltung in der Hartz IV Frage warb, passt mir die ganze Richtung dieser Wochenzeitung nicht. Die kritisieren viel zu sehr an uns herum.
Als ich neulich in der Schweiz war, las ich per Zufall die „Weltwoche“. Das war früher eine linksliberale Wochenzeitung, die mich schon deswegen gar nicht interessierte.
Aber nachdem der Roger Köppel, der bei Eurer Welt ja mal Chefredakteur war, dieses Blatt gekauft hat, hat sich das Blatt ausserordentlich zum Positiven entwickelt. Da merkte man doch gleich, dass er bei Euch „Stallgeruch“ angenommen hatte.
Von Links nach Rechts
Der Köppel hat aus der Weltwoche ein rechtsliberales Meinungsblatt gemacht, was offenbar genau den Geschmack vieler Schweizer trifft und sie in ihren Vorurteilen (wie z.B. gegenüber Ausländern) bestärkt.
Gerade auch sein Eintreten für weniger Steuern und weniger Staat liegt voll auf unserer Linie. Und Köppels unkonventionelle Spontaneität entspricht ganz meinem Charakter
So ein Wochenblatt brauchen wir auch in Deutschland.
Lass Dir das doch mal durch den Kopf gehen und besprich das mit Elfriede, wenn Du demnächst wieder nach Sylt fährst.
Sei ganz herzlich gegrüsst
von Deinem
Putzmunter-Guido
Weiteres aus der Abteilung Satire
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Grossphilosoph Peter Sloterdijk antwortet FDP-Westerwelle
FDP-Westerwelle schreibt an Grossphilosoph Sloterdijk
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Post für BILD-Diekmann
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01.03. 2010
Guido Putzmunter Westerwelle
Wolfgang Mischnick Gedächtnisplatz 1
Berlin
An
Mathias Döpfner
Springer-Vorstand
Axel Springer Gedächtnisplatz 1
Hamburg
Lieber Mathias
die Wahlen in Nordrhein-Westfalen rücken näher und die Umfragewerte für uns sehen so schlecht aus, dass eine Koalition der CDU mit den Grünen nach den Wahlen in Mai möglich erscheint. Deshalb muss es nun heissen: Mit aller (Presse)Macht gegenhalten.
Du hattest mir bei unserem letzten Treffen ja schon signalisiert, dass der Axel Springer Verlag alles tun würde, um diese Fehlentwicklung aufzuhalten.
Als Beispiel, wie erfolgreich ein Verlag politische Fehlentwicklungen aufhalten kann, hatte ich auf Grossbritannien verwiesen. Dort hat Rupert Murdoch es geschafft, die insbesondere durch Tony Blairs Lügengeschichten im Zusammenhang mit dem Irakkrieg völlig am Boden liegende Labour-Party wieder aufzurichten, sodass jetzt sogar ein Sieg von Gordon Brown als durchaus möglich erscheint.
Sehr vorteilhaft hat sich dabei die Stimmungsmache sowohl in der Nackedei-Sun als auch in dem Bezahl-Fernsehsender Sky ausgewirkt.
BILD muss trommeln und feuern
Ich schlage deshalb vor, dass Euer „Kettenhund“ BILD nun uns Schützenhilfe gibt und das Trommelfeuer auf die Hartz-IV Empfänger eröffnet. Da solltetst Du dem BILD-Kai mal ordentlich Feuer unter dem Hintern machen.
Ohne in Eure segensreiche Verlagsarbeit und Meinungsmache eingreifen zu wollen, aber jede Woche sollte mindestens eine neue „Florida-Rolf“- Geschichte“ in der BILD zu finden sein. Am besten platziert neben einem Nackedei, sodass die Aufmerksamkeit triebmässig dann auf diesen Artikel gelenkt wird.
Während ich gegen Hartz IV insgesamt wettere, verstehe ich natürlich, dass Ihr da vorsichtiger zu Werk gehen müsst, weil ja sehr viele Hartz IV Empfänger treue BILD-Leser sind. Deshalb schlage ich vor, den Hass gegen angeblich „schmarotzende“ Hartz IV Empfänger, wie seinerzeit „Florida Rolf“, zu lenken, mit dem sich die Masse der Hartz IV Empfänger nicht identifizieren würde.
Neue Wochenzeitung
Ausserdem solltet ihr mal überlegen, ein Konkurrenzblatt zur Wochenzeitung „Die ZEIT“ aufzubauen.
Wochenzeitungen sind vorläufig ohnehin weniger von der Pressekrise betroffen, als Tageszeitungen.
Obgleich der Chefredakteur der ZEIT, Giovanni di Lorenzo vor einer Woche auf Seite 1 in einem Leitartikel um Verständnis für meine Haltung in der Hartz IV Frage warb, passt mir die ganze Richtung dieser Wochenzeitung nicht. Die kritisieren viel zu sehr an uns herum.
Als ich neulich in der Schweiz war, las ich per Zufall die „Weltwoche“. Das war früher eine linksliberale Wochenzeitung, die mich schon deswegen gar nicht interessierte.
Aber nachdem der Roger Köppel, der bei Eurer Welt ja mal Chefredakteur war, dieses Blatt gekauft hat, hat sich das Blatt ausserordentlich zum Positiven entwickelt. Da merkte man doch gleich, dass er bei Euch „Stallgeruch“ angenommen hatte.
Von Links nach Rechts
Der Köppel hat aus der Weltwoche ein rechtsliberales Meinungsblatt gemacht, was offenbar genau den Geschmack vieler Schweizer trifft und sie in ihren Vorurteilen (wie z.B. gegenüber Ausländern) bestärkt.
Gerade auch sein Eintreten für weniger Steuern und weniger Staat liegt voll auf unserer Linie. Und Köppels unkonventionelle Spontaneität entspricht ganz meinem Charakter
So ein Wochenblatt brauchen wir auch in Deutschland.
Lass Dir das doch mal durch den Kopf gehen und besprich das mit Elfriede, wenn Du demnächst wieder nach Sylt fährst.
Sei ganz herzlich gegrüsst
von Deinem
Putzmunter-Guido
Weiteres aus der Abteilung Satire
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Gaddafi: Uns reichts mit der Schweiz
Joschka Fischer schreibt an ZEIT-Editor Dr. Theo Sommer
Grossphilosoph Peter Sloterdijk antwortet FDP-Westerwelle
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Post für BILD-Diekmann
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Schluss mit den Angriffen auf Ulla Schmidt
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onlinedienst - 1. Mär, 08:46 Article 9416x read
"Nackedei-Sun"
Ihre Synonyme für die "Revolverblaetter" werden immer besser.
Ich habe Bauchschmerzen vor lauter lachen. ;-)