Hamburger Bordellbesitzer schreibt an Jürgen Rüttgers
Dr. Alexander von Paleske -- Die folgende Mail schickte mir ein Maulwurf in der NRW-CDU-Parteizentrale
Otto Anschaffer
Freudenhaus 103
Grosse Freiheit
Hamburg-St. Pauli
Jürgen Rüttgers
Ministerpräsident
Regierungshaus 1
Düsseldorf
Sehr geehrter Herr Rüttgers,
darf ich mich zunächst vorstellen: Ich bin Inhaber von 15 Häusern auf dem Hamburger Kiez, der insbesondere von bestimmten Kreisen als anrüchig angesehen wird.
Deswegen bin ich und sind meine Berufskollegen immer sehr daran interessiert, den Ruf aufzubessern, ihm das Anrüchige zu nehmen.
In den 70er und 80er Jahren gelang es beispielsweise den grossen Parteien die Assoziation von Waschmaschine mit schmutziger Wäsche zu beseitigen. Die hatten nämlich Waschsalons eingerichtet, in denen nicht schmutzige Wäsche sondern Geld gewaschen wurde, Geld, das über hochhonorige staatsbürgerliche Vereinigungen, sogenannten Zweckgesellschaften, dann der politisch so wichtigen Arbeit der Parteien zugute kam.
Das ermutigte grosszügige Spender, wie beispielsweise Flick, reichlichst zu spenden und diese Spenden dann in vollem Umfang von der Steuer abzusetzen.
Natürlich war das etwas ausserhalb der Legalität, aber verständlicherweise kann man als wohlhabender Staatsbürger nicht jeden Tag mit dem Strafgesetzbuch unter dem Arm herumlaufen, ich auch nicht.
Leider hatte damals der SPIEGEL sich an die Fersen von honorigen Leuten wie dem Wirtschaftsminister und Marktgrafen Lambsdorff geheftet, aber diese Zeiten sind glücklicherweise heute vorbei, da mittlerweile selbst der SPIEGEL jeden Rückgang des Anzeigengeschäfts fürchtet und schon Anzeigen geschaltet hat, die wie Original-SPIEGEL-Artikel aussahen.
Danke, Danke
Meine Danksagung gilt nun Ihnen, weil sie der Prostitution das Anrüchige genommen haben, indem sie die Prostitution in der Politik sozusagen salonfähig gemacht haben.
Dies wird sich sicherlich auch positiv auf die gemeine Prostitution auswirken.
Dass man bei Ihnen Gesprächstermine gegen Geld bekommt, finde ich absolut in Ordnung. In unserer Republik darf nicht nur in bestimmten Etablissements Zuneigung gegen Geld erhältlich sein, sondern insbesondere auch und gerade in der Politik.
Viel Erfolg im Wahlkampf
Für den laufenden Wahlkampf in NRW sage ich Ihnen jede denkbare Unterstützung zu. Und wenn der politische Weg Sie wieder mal nach Hamburg führen sollte, versäumen Sie bitte nicht, bei mir hereinzuschauen.
Beigefügt ein Scheck für Ihren Wahlkampf. Eine Spendenquittung benötige ich nicht, da ich onhehin nur einen geringen Teil meiner Einkünfte versteuere.
Herzlichst
Ihr
Otto Anschaffer
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Grosse Freiheit
Hamburg-St. Pauli
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Düsseldorf
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darf ich mich zunächst vorstellen: Ich bin Inhaber von 15 Häusern auf dem Hamburger Kiez, der insbesondere von bestimmten Kreisen als anrüchig angesehen wird.
Deswegen bin ich und sind meine Berufskollegen immer sehr daran interessiert, den Ruf aufzubessern, ihm das Anrüchige zu nehmen.
In den 70er und 80er Jahren gelang es beispielsweise den grossen Parteien die Assoziation von Waschmaschine mit schmutziger Wäsche zu beseitigen. Die hatten nämlich Waschsalons eingerichtet, in denen nicht schmutzige Wäsche sondern Geld gewaschen wurde, Geld, das über hochhonorige staatsbürgerliche Vereinigungen, sogenannten Zweckgesellschaften, dann der politisch so wichtigen Arbeit der Parteien zugute kam.
Das ermutigte grosszügige Spender, wie beispielsweise Flick, reichlichst zu spenden und diese Spenden dann in vollem Umfang von der Steuer abzusetzen.
Natürlich war das etwas ausserhalb der Legalität, aber verständlicherweise kann man als wohlhabender Staatsbürger nicht jeden Tag mit dem Strafgesetzbuch unter dem Arm herumlaufen, ich auch nicht.
Leider hatte damals der SPIEGEL sich an die Fersen von honorigen Leuten wie dem Wirtschaftsminister und Marktgrafen Lambsdorff geheftet, aber diese Zeiten sind glücklicherweise heute vorbei, da mittlerweile selbst der SPIEGEL jeden Rückgang des Anzeigengeschäfts fürchtet und schon Anzeigen geschaltet hat, die wie Original-SPIEGEL-Artikel aussahen.
Danke, Danke
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Dies wird sich sicherlich auch positiv auf die gemeine Prostitution auswirken.
Dass man bei Ihnen Gesprächstermine gegen Geld bekommt, finde ich absolut in Ordnung. In unserer Republik darf nicht nur in bestimmten Etablissements Zuneigung gegen Geld erhältlich sein, sondern insbesondere auch und gerade in der Politik.
Viel Erfolg im Wahlkampf
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Beigefügt ein Scheck für Ihren Wahlkampf. Eine Spendenquittung benötige ich nicht, da ich onhehin nur einen geringen Teil meiner Einkünfte versteuere.
Herzlichst
Ihr
Otto Anschaffer
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onlinedienst - 5. Mär, 08:45 Article 5684x read