Bundespräsident Horst Köhlers starker Abgang
Dr. Alexander von Paleske --- "Der Bundeskanzler hat die Pflicht, dem deutschen Volk die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie bitter ist". Mit dieser Maxime trat 1969 Willy Brandt sein Amt an. Nach dieser Maxime handelte er (Peter Merseburger, Willy Brandt, Visionär und Realist, 2002).
Auch Bundespräsident Köhler, der gestern zurücktrat, hat nach dieser Maxime gehandelt, insbsondere in der Frage des Afghanistaneinsatzes der Bundeswehr.
Es war keineswegs ein Freudscher Versprecher, dass
"....für ein Land unserer Grösse, mit dieser Aussenhandelsorientierung und damit auch Aussenhandelsabhängigkeit, im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren.
Es gelte, freie Handelswege zu sichern, und ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch unsere Chancen zurückschlagen, negativ..."
Damit wollte Köhler dem deutschen Volk die weitverbreitete Ablehnung des Afghanistaneinsatzes nach nunmehr 9 Jahren, und zunehmenden Verlusten von Menschen und Material, austreiben.
Die von den Politikern verbreitete Mär, Berlin samt seinen Aussenbezirken, werde in Kabul verteidigt, wurde immer weniger geglaubt, Und dies, obgleich diese Mär selbst in einigen Medien wie der einflussreichen Wochenzeitung DIE ZEIT immer wieder verbreitet wurde.
Köhler hat das unbestreitbare Verdienst, die wirklichen Gründe auf den Tisch gelegt zu haben, aber er hat einen hohen Preis dafür bezahlt.
Dabei hätten seine Argumente die Deutschen doch am ehesten überzeugen können: Wer gegen den Afghanistan-Einsatz auftritt, redet unserem wirtschaftlichen Niedergang das Wort.,
Diesen Hurrapatrioten, von Angela Merkel bis Granate-Renate (Kuenast) und Ex Abfall-Beseitiger und Flaschenpfand- cum Umweltpatron Jürgen Trittin, ist Köhler mit seiner Wahrheitsverbreitung natürlich argumentativ in den Rücken gefallen, wie die Journalisten der Süddeutschen Zeitung Daniel Broessler und Wolfgang Jaschensky zu Recht feststellen.
Jedoch: Wahrheit ist allemal ein höheres Gut, was leider solche Ex-KB-Nord Opportunisten wie Trittin offenbar nicht zu schätzen wissen. Leute, die ihre linke Vergangenheit entsorgt haben, wie andere ihre Pfandflaschen.
Insofern unterscheidet sich unser Ex-Bundespräsident nicht nur wirklich wohltuend von diesen Herrschaften, sondern ausserdem auch von Leuten vom Schlage des G.W. Bush, die ihre wirtschaftlichen Interessen im Falle Iraks hinter dem Vorwand versteckten, es gehe um Massenversichtungswaffen, von denen man natürlich längst wusste, dass sie nicht vorhanden waren.
Dünner und bänger
Tja, für Frau Merkel wird die Luft nun dünner und dünner und die Lage bang und bänger.
Erst kündigte der aufrechte Hessen-Koch seinen Abgang an, nun vollzog Köhler den seinigen. Und das alles in einer Lage, wo der Euro am kollabieren und guter Rat extrem teuer ist.
Wer soll Nachfolger werden?
Damit stellt sich die Frage, wer der Nachfolger werden soll.
Dabei ist folgendes zu berücksichtigen:
Erstens: Die FDP hat zuletzt mit Walter Scheel einen Bundespräsidenten gestellt, 36 Jahre ist das her. Danach gab es nur noch CDU- bzw. SPD- Präsidenten. Also ist jetzt die FDP wieder an der Reihe.
Zweitens:Es sollte das ein sehr erfahrener Politiker sein, der mit allen Wassern gewaschen ist, der keinen Gesetzesvorlagen die Unterschrift verweigert, und an Nationalfeiertagen schöne Reden halten kann.
Und drittens sollte die Wahl einen politischen Vorteil bringen. Ein solcher Vorteil könnte ja auch mal sein, jemanden wegzuloben, der ansonsten mit aberwitzigen Forderungen im Politikbetrieb Unruhe stiftet.
Ich sehe daher eigentlich nur einen Politiker, der alle diese Voraussetzungen erfüllt: Unser Guido.
Guido Westerwelle muss neuer Bundespräsident werden.
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onlinedienst - 31. Mai, 17:00 Article 3785x read